— 9 von Herrn Plumtree vertheidigt. Alles, rief er aus, was ich Euch . kann, iſt dies: Seyd Eurem Könige treu, be— harret feſt bei der Verfaſſung — aber vor Allem verlaßt Eu— ren Gott nicht. Thut dies, und Ihr könnt verſichert ſein, daß dies große Land der Ruhm der Welt bleiben wird. — Demnächſt ſagte der Marquis von Camden; Ich habe es für meine Pflicht . an dieſer Verſammlung Theil zu nehmen, trötz der heftigen und ungemäßigten Sprache, wel⸗ cher ſich die katholiſche Aſſociation bedient hat, und trotz ei= niger loyalen Acußerungen von Herren anderer Art. (Befall und Gelächter Meine Geſinnungen habe ich bereits in ei⸗ nem Briefe ausgeſprochen, den ich vor dreißig Jahren über diefe Frage an Herrn Pitt ſchrieb. Damals wäthete in Irland die Revclution, deren Augenzeuge und Unterdrücker ſch war. Herr Pitt wollte eine die allgemeine Verſöhnung bejweckende Maaßregel vorſchlagen. Er, Lord Grenville, Hr. Windham, Lord Spencer und Andere legten damals 3 Stellen nieder, weil ſie jene Maaßregel nicht durchſetzen konnten. Seit jener Zeit habe ich dieſe Frage immer im Oberhauſe vertheidigt Lauter Ruf: Kein Papismus!) Wenn die derſelben widerſtrebenden Braunſchweig⸗Llubs nicht zahl⸗ reich ſind, ſo ſind ſie ,, ſind ſie aber zahlreich, ſo ind ſie auch gefährlich. (Lauter Beifall und viel Geziſch.) Ich orte eben, daß ein Herr neben mir austief, ich ſey ein Ra— dicaler. Ich muß ihm erklären, daß ich wahrſcheinlich in meinem ganzen Leben meine politiſchen Geſiunungen nicht um deswillen andern werde, weil er mich für einen Radieca, len ausgiebt. Uebrigens weiß ich ganz gewiß, daß die Ver⸗ muthung ganz ungegründet iſt, als wünſche die höͤchſte Per⸗ 6 dieſer Länigreiche, daß ihr Name als Buͤrgſchaft für den ieg der karholiſchen Frage e, werde. enn die vor— 2 Bittſchrift den Sinn hat, daß die Conſtitution 6 der Form, wie ſie zur Zeit der Revolution feſtgeſetzt wurde, nicht geändert werden ſölle, ſo muß ich ihr widerſprechen. 86 All und Ruf: „das thut uns leid?!“ — Der Graf von Darnley te, ob die 3 . der Proteſtanten gegen den größeſten Theil der Bewohner Irlands nicht ſchon oß genug ſey! Warum die Herren und Freiſaſſen von ent — ſolche Bittſchriften wie die vorliegenden die Ge⸗ müther noch mehr erhitzen wollten? Die Manner von Kent möchten daher die vorgeſchlagene Maaßregel wohl erwägen, bevor ſie dieſelbe gut hießen. Man fuͤrchte viel zu ſehr, daß ſich die Macht der Katholiken durch die Emanclpation ver— 337 werde. Sie würden nicht mehr ph z dacht nach Zugeſtändniſſen beſitzen wie r, ſie nicht *. die Verf zerſt orten? Mitbuͤrger
5 rer Rechte beraubt, weil ſich das Engliſche Volk durch ein falſches Licht taͤuſchen ließe.
Die Feinde der Katholiken ſprächen zu der Furcht des Eng“ ſiſchen Volkes; er aber ſpreche zu ſeinem Gerechtigkeits—⸗ ſinne. Die Braunſchweig Clubs ahinten den Jacobinern in Frankreich nach. Dieſe hätten die Regierung Jenes Lan, des umgeſtürzt. Daſſelbe Syſtem könnte leicht zu einem glei, cen Unglück hier führen..“ — Der Graf von Winchefſea zußerte; Ich darf von 9 großen Grafſchaft dreiſt be—= haupten, daß ſie nicht die Anklage der Illiberalität verdient, und daß ſie allezeit ihre Anhänglichkeit an die beſten Grund— ſatz der bürgerlichen und religiöſen Freiheit dargelegt hat. rn Ich erklaͤre . und aufrichtig, daß mein 21 gegen die Anſprüche der Katholiten aus keiner 2 gegen die Mitglieder ihrer Kirche hervorgeht, . daß es ſich nur gegen die Grundſaͤtze dieſer Kirche richtet, ch ſeit der Zeit, als unſere Vorfahren fan⸗
ſi ꝛ : den, daß dieſelbe der bürgerlichen und religiöſen Freiheit wi⸗
itten, nicht geändert haben. Wir können nicht zugeben, fr Katholiken politiſche Macht beſitzen, ohne 56 . ſtantiſchen Einrichtungen des Reichs är gefährden. Ich for⸗ dere jeden heraus, zu erklären, ob ſich jene Grundſaße gean⸗ dert haben? Bravo! Hurrah ) Die Braun ſchweig KLlubs ſind nicht gefährlich, wie der edle Lord (Lord Camden) ge— meint dat, ſondern ſie ſind nur beſtimmt, die proteſtantiſche Verfaſſung aufrecht zu erhalten (Beifall, In welchen Län, z ſind denn die intoleranten Prineipien der katholiſchen Religion entfernt worden ? Man blicke auf 8
berrſchende Elend noch vermehren warde. — Lord Teyn,
kennen.
Tauſend unſerer ö . e, , jenem i ö ihte Fahne uber 86 han,
am bemerkte, die vorgeſchlagene Bittſchrift e r ger verwerflich, denn die Ratholiken 21 die Eman⸗ cipation verlangen, erſtens, als gerecht, zweitens als nützlich, und drittens als nothwendig. Es ſey unmöglich, Irland auf andre Weiſe zu beruhigen, als durch das 3 eſt aut uiß der Emancipation. Nehmt Irland, fuhr er fort, an Euren Buſen. Es wird Eure Heerg und Flotten bemannen, Eure Kräfte verſtärken und Euer Vereinigtes Reich fang machen, die ganze Welt herauszufordern. Wenn Ihr Irland verſohnt, ſo werdet Ihr am beſten für unſer ganzes Reich das Mots
von Kent anwenden können: „Inzicta.. — Hienächſt erhob
ſich Hr. Shiel und ſprach wie ſolgt: Ich ein ein Einge— borner der Inſel, welche einer der herrlichſten Punkte auf dem Meere iſt, aber zugleich deutliche Spuren des Elends eigt, das ihre Herrſcher — und Engländer beherrſchen ſie — . ſie verbreitet haben; ich bekenne mich zu der katholiſchen Religion, zu der Religion derer, welchen Ihr die Parlaments-; Nepräſentation, die Magna Charta un die Geſchwornen⸗ Gerichte verdankt; ich bin ferner ein Mitglied der Aſſocia⸗ tion, ich bin einer von denen, welche man die Aufwiegler von Irland nennt. Man ſagte mir, Ihr würdet mich mit Schimpf und Schande behandeln, aber ich antwortete, Ihr hättet zu viel Ehrfurcht vor Euch ſelbſt, um dies zu thun. Ihr glaubt, ich ſey ein Göͤtzendiener. Ich läugne es. Aber . ich ware es, ſo würde ich darum kein ſchlechterer Bur⸗ ger ſeyn. Aber man ſagt auch, meine Religion ſey die der Sclave⸗ rei. Dem muß ich mit aller mir zu Gebote ſtehenden Kraft wider⸗ ſprechen. Sind etwa Proteſtanten niemals Tyrannen geweſen? Glaubt etwa der Herzog von Neweaſtle, der große Alfred, dem wir unſere Rechts, Verfaſſung verdauken, ſey ein Proteſtant ge— weſen? Wer befeſtigte die Volks,Repraͤſentation? Eduard * ein Katholik. O! damals gab es keine verfaulten Flecken. Damals wurde das Unterhaus nicht durch wenige Adliche regiert, welche über Freiheit ſprachen, ohne ihren Sinn zu Gebt Eure zehn Parlaments Mitglieder auf, Hert vin g, und das Wort Freiheit wird ſich beſſer in Eurem dunde ausnehmen. War das katholiſche Italien nicht das Mutterland der Freiheit? Welche Menge von Republiken entſprangen aus ſeinem Schooße. Venedig erhebt . ſtolz aus dem Ocean. n Genua, Florenz und unzähligen an— deren Freiſtaaten bluͤhten Papſtthum, hee nt Viſſenſchaft und Kunſte zu gleicher Zeit. Giebt nicht die Schweiz, ge⸗ ben ar rr . 3 Tell s ein . zu mei⸗ nen Gunſten rechen endlich nicht die oliſchen De⸗ Al ha e e , gen Ce.
ontinente und von dem Gip ?. anze Welt en. Nur in Ir ner n g , ſtalt. iche Erndten werden von Menſchen mit bleichem und ſterbendem Antlitz gemäht — Hungersnoth bedeckt einen fruchtbaren Boden, und Krankheit verpeſtet eine reine At- mosphaäre = alles große Handels- Glück des Landes iſt unterge= angen — die tiefen Strome tragen keine Schiffe und fetzen keine Maſchine in Bewegung — die Wogen brechen ſich einſam in der ſtillen Größe e igen aber verlaſſener Seehafen, — att ein Quell des Reichthums zu ſeyn, kann Irland jetzt eine Abgaben nicht bezahlen, und hängt, wie ein finanzieller Muhlſtein, an Englands Halſe; — ſtatt England als ein Bollwerk zu dienen, führt es daſſelbe ſeinem Ungergange ent— gegen. Die große Maſſe ſeiner Bevölkerung iſt dem Staate entfremdet — der Einſluß der geſebmäßigen Behörden iſt
rland wohnt das Elend in
verſchwunden — eine fremdartige Macht beherrſcht das Land,
wilde Leidenſchaften wüthen von einem Ende bis zum an dern, — im Silden ſammeln ſich Hunderttauſende mit grü— nen Zeichen, während ſich die Gegenparthei im Norden mit Waffen rüſtet, — das ganze Land iſt mit den Materialien des Buͤrgerkrieges bedeckt und gleicht einem . Pulver Ma⸗ gazine; ein einziger Funke kann eine Erploſion bewirken, welche das ganze Gebäude der öffentlichen Geſellſchaft zer— trummert, ſo daß ſich England vielleicht nimmer von der Er⸗ ſchütterung erholt! Wegen meines Vaterlandes, wegen mei— nes unglücklichen Irlands bitte ich Euch; unterſtüͤtzt nicht die Anſchläge der Ünterdrückung. Es iſt ungroßmuͤthig, es iſt unmaännlich, es iſt Eurer unwuͤrdig. Männer von Kent, Ihr ſeid nie beſlegt worden, beſtegt Euch ſelbſt heute; be— ſlegt Eure Vorurtheile, Eure Leidenſchaften und Eure' Er; bitterung. Laßt mich nach Irland zurückkehren und mei⸗ nen Landsleuten ſagen, daß Engländer und Proteſtanten unſer Elend erblickten und, als ſie es ſahen, Erbarmen egen uns fühlten. — Sir Charles Larkin bemerkte, der gin von Winchelſea habe einſt geäußert, zwei ſur tbare Ungeheuer, Aufruhr und Blasphemte, wandelten Lurch da? Land. Vald habe der edle Lord gefunden, daß Niemand