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Nuſſen ohne Schmürrigkeiten nach Donſtantinopel marſchie⸗ ren wurden, eben ſo wenig verzweifelten wir wegen einiger Verzögerungen an ihrem Glücke. Wir werden auch jetzt die Begebenheiten vorurtheilsfrei betrachten, denn es handelt ſich um Thatſachen und dieſe gelten mehr als leere Vermuthun⸗ gen. Ein allgemeiner Irrthum über den gegenwärtigen Krieg iſt, daß man aus dem, was die Pforte in dieſem Jahre ge— leiſtet hat, auf das ſchließen will, was ſie im Jahre 3. wird thun können. Man will nicht einſehen, daß der Sul⸗ tan die magiſche Kraft, welche ihm ſein energiſcher Charak⸗ ter verlieh, Allem aufdruͤckte, was nur irgend in Bewegung zu bringen war; er hat in dieſem erſten Feldzuge alle ſeine Huͤlfsquellen geöffnet. Er handelte klug daran; Zaudern wurde ihn geſtürzt haben. Was ſein Verfahren rechtfer⸗ tigt, iſt der Zauber, den er uͤber alle Geiſter ausübt, ſeitdem man die Hinderniſſe kennen gelernt hat, welche er den Ruſ⸗ ſen in den Weg ju legen wußte. Welch eine große Ver⸗ ſchiedenheit iſt zwiſchen der Lage, in der er ſich im Monat Maͤrz befand und derjenigen, in welcher er ſich beim Beginn des zweiten Feldzuges befinden wird! Die Ruſſen haben den Winter vor ſich, um an ihren Küſten alle Bedürfniſſe zu einem zweiten Feldzuge mit Ruhe zu ſammeln. Ihre Ver⸗ 6 die auch ohne die neue Aushebung ſehr bedeutend ſind, können ſich dem Kriegsſchauplatze nähern. Da das Schwarze Meer ihnen ohne Widerrede angehört, ſo haben ſie freien Spielraum um ſich ſowohl nach den Donau⸗Muͤn⸗ dungen zu begeben und dort die Corps zu verſtärken, welche die Feſtungen belagern und ihren Ruͤcken decken, als nach Varna, dem Golf von Burgas und allen zugänglichen Punk ten des Ufers, beinahe bis zu den Schlöſſern des Bosporus u gehen, um dort Diverſionen zu machen, und ihrem Ge⸗ e die Fahrt durch die Meerenge zu eröffnen, wenn daſſelbe bei der Eroberung von Konſtantinopel mitwirken wird. Vergebens ſucht man danach, was der Sultan dieſen 2 Mitteln und Vortheilen werde entgegenſtellen können. Schaß iſt mit Schulden belaſtet und die 8. Einkünfte ſind durch eine 22 von Urſachen in's en
gerathen. Die Lebensmittel ſind theuer und ſelten geworden, und wenn 32 der Hauptſtadt und dem verwiüſteten Lande 3 dem und der Donau keine Hungersnoth , ,, , ches zu decken, . 43
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ten, fn verproviantiren. Und 6 Menſchen! Wenn der Befehl des Herrn und die Gefahr des Staates ſie nicht er, regt hat, wenn ſie bei der Ausſtellung des Sandſchack Sheriff unbewenlich blieben, welches Wunder ſoll ſie ſpärer wieder in den Lägern verſammeln? Iſt man vor einem Aufſtande der chriſtlichen, mit den Muſelmaͤnnern vermiſchten Voöͤlkerſchaf⸗ ten ganz ſicher? Elend, Verzweiflung und die in Zeiten der Gefahr vermehrten Verfolgungen können dieſelben leicht ver⸗ 3 ſich ihren ö 2 * * Invaſſton zu unterſtüten, von der ſie ihre Rettung zu hoffen haben. 5 ſtellt uns die Unthätigkeit der Servier, Bos⸗ niaken ꝛc. entgegen, deren Aufſtand beim Beginn des Feld⸗ Ve verkündigt wurde, die ſich aber nicht . haben. er Krieg hat ſich noch nicht dieſen Völkern genähert. Wenn die Ruſſen, ſtatt an dem Ufer entlang zu gehen, ſich mit einem Theile ihres Heeres nach Schumla und Siliſtria lewendet hätten, um die dort ſtehenden nr, . Corps in it * erhalten, und wenn zu gleicher Zeit eine Co⸗
lonne die Richtung nach n — genommen hätte, um den Balkan von dieſer Seite zu üͤberſteigen, dann hätte
der ſich längs des Serviſchen Gediets hin ausgedehnt. Nur in dieſem Falle könnte man ſich über die 22 dieſes ſchen, unter den ſtehenden Volkes wundern. Es
t nicht an Leuten, welche den Ru die Abſicht unter⸗ auf einige Zeit, ja wohl gar auf immer die Provinzen
ten, welche ſie erobern werden. Würde ihnen in
alle nicht ihr eigenes Intereſſe rathen, einem bürger lgungskriege zuvorjukemmen, der Dorf gegen ö gegen Nachbar bewaffnend, ihnen nur die den inn einer Wuͤſte effen läßt? Ohne Krieg längs dem Ufer vorgezogen worden,
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dieſem Wege nur die * ander dend ein Vordringen des Lande⸗ Jall
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durch die eführt hätte.
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Adrianopel und im Lager bei Konſtantinopel verſammelten Milizen gebildet. Die Nachricht von dem Verluſte Varna's
wird alle Trugbilder, die man der Bevölkerung der Haupt⸗
ſtadt vorhielt, enthüllen, und allenthalben Entmuthigung ver breiten. Der religiöſe Fanatismus, von dem man ſoviel We⸗
ſens machte, beſtand ſo lange als auf leichten Eroberungs⸗
zügen Reichthüͤmer und Wohnſize zu gewinnen waren; er
iſt ſeit dem Tage erkaltet, wo ungewohnter Widerſtand und
die vorgeſchrittene Europaäiſche Taktik den Türken keinen
Zweifel darüber uͤbrig ließ, daß die Tage des Sieges fur ſie
voruͤber ſeyen; er iſt durch die Reformen Mahmud's erkal⸗
tet, denen ſechsjährige fruchtloſe Anſtrengungen ge en
Theil jener von dem Muſelmanne verachteten Griechen vor⸗
angingen. Die Europaiſche Tuͤrkei, rief man uns noch vor⸗ geſtern zu, hat 2, 500, 000 mahomedaniſche Einwohner, und
in Aſien hat die Pforte deren 11,000,000; man zeigte uns
in dieſen Maſſen Legionen von Soldaten, wie ſie Frankreich
mit ſeinen 32,000, 000 Einwohnern nicht ins Feld ſtellen
konnte, und ſechs Jahre lang haben die Häuflein, welche
von Maurocordato, Condurioti, Nikitas geführt wurden,
uneinig unter ſich ſelbſt, ohne Geld und Vorrathe, ihnen
gleichwohl widerſtanden. Was ſollen ſie gegen die Ruſſen
vermögen, die, einem Impulſe folgend, ſtark durch ihre
Taktik, Alles im Ueberfluſſe beſikn und, ſobald ſie wollen,
auf die Mitwirkung zahlreicher Vöͤlkerſchaften rechnen durfen,
von denen ſie ſehnlichſt herbeigewünſcht werden.“
Der Monitenr macht in einer beſonderen Beilage zu ſeinem geſtrigen Stucke die Statuten der hieſelbſt unter dem Namen der Union C= 50 Jahre geſtifteten und unlängſt von dem Könige beſtätigten Feuer- Verſicherungs— Geſellſchaft bekannt. ö
Auf die diesjährige Reiſe des Koͤnigs in die oͤſtlichen Provinzen des Reichs werden 1 Medaillen geſchlagen wer⸗ den. Zugleich hat der Miniſter des Innern die Franzoͤſiſche Academie benachrichtigt, daß er fuͤr das beſte Gedicht über dieſen Gegenſtand einen, in der nächſten Jahres Sitzung der 3 (21. April 1829) zuzuerkennenden Preis ausge⸗ etzt habe.
1 6 3 w,. Commerce will mit n z . j . — — — ten 11 ee e. dem 8 — , f *
* agt, warum der Moniteur dieſe noch nicht zur Kennt niß des Publikums gebracht habe. ; ⸗ Eine Ueberſicht von dem Zuſtande des Elementar Unter ⸗ richts in den Departements des Nieder und des Ober⸗ Rheins bietet ein ſehr verſchiedenes Reſultat dar. In dem erſtern nämlich frequentiren bei einer Bevölkerung von 35, iß7 Ser ⸗ len im Sommer 25,5167 and im Winter 686, 125 Kinder die Schule; in dem des Ober ⸗Rheins aber, bei einer Bevölkerung von e, . Seelen, im Sommer nur 10, 950, und im Win ter 191. * Das Theater am Thore Saint ⸗Martin iſt, nachdem der Saal neu decorirt worden, am 29ſten v. M. mit einer Nach ⸗ ahmung ven Göthes Fauſt wieder eröffnet worden. . n , , 1 ondon, 1. Nov. ie Prinzeſſin Augꝗn 1 von ihrem Landſitze in Frogmore ' St. — ſte angekommen. Der Neapelitaniſche Geſandte hatte geſtern Geſchäfte mit dem Grafen von Aberdeen im auswärtigen Amte ; Derr Peel iſt von dem Landſitze ſeines Vaters zn a, ier eingetroffen ö ord tesbury und Lord Cowley ſind Depeſcher⸗ abgegangen. Lord Berlen, welcher ein ruhiger Zuſchauer der Ver=
ſammlung von Penenden Heath geweſen war, hat nachtrag, lich eine Addreſſe an die 2 der Grafſchaſt Kent ſchrieben und bei einem großen ** ahle zu . ſtöne pertheilen laſſen. Er ſucht alle Gründe, welche die Katholiken, Freunde für die Emancipation anführen, zu wi derlegen; er behauptet ſogat, in Frankreich und in den Nice ⸗ derignden würde die jetzt dert berrſchende Einigkeit zwiſchen Katholiken und Proteſtanten nicht lange dauern; und er.
ſchließt mit den heißeſten Wänſchen für das dortbenchen des
proteſtantiſchen Uebergewichts. Sehr richtig 2 der Glebe) „wurde von dem
Marquis von Camden in der Verſ zu Penenden ——— zeäufſert, die Braunſchweig Elude würden entweder mächtig oder gefährlich ſeyn. Manecnores vor le., ner Verſammlung gaben einen Deweis ihres Der an ene, linhell anzurichten, aber ihre Taktik ſeit der Verſammlung liefert uns eim genügendes Zeugniß
Schwache. ku Wind iſt ſelten furchtbar, wenn er es für