und der Ankauf ven der Verlagshand

r indes geben

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* 1.

es möglich, die Graͤnzen ammtlicher landrachlicher Kreiſe,

deren jetzt 328 ſind, deutlich einzutragen.

In dem Rechtecke, welches den nreußiſchen Staat auf

einer Ueberſichts⸗Karte deſſelben eben nur umfaßt, zeigt ſich am nile, Rande ein beträchtlicher Theil der Nord und Oſt-⸗Ser, die ſadlichſte Spitze des ſchwediſchen Reichs, und faſt der ganze däniſche Staat mit Holſtein und Lauenburg, indem blos der noͤrdlichſte Theil von Juͤtland, und die nöoͤrd⸗ liche Mündung des Sundes außer der Karte fallt. Am öſt, lichen Rande zeigt ſich ein Theil des ruſſiſchen Gouverne— ments Wilna, der bei weitem größte Theil des Koͤnigreichs Polen, und das Gebiet der freien Stadt Krakau. Inner, halb des ſuͤdlichen Re faͤllt ein kleiner Theil von Galli— zien und Ungarn, das ganze ſtreichiſche Schleſien, und der größte Theil von Mähren und Böhmen, ſodaun faſt die Haͤlfte des baierſchen Staats, und kleine heile von Wuͤrremberg, Ba⸗ din und Frankreich. Am weſtlichen Nande zeigt ſich endlich cin Theil des Königreichs der Niederlande mit Einſchluß des Großherzogthums Luxemburg. Denkt man ſich dieſe Umge⸗ bungen weggenommen; ſo bleibt eine Flaͤche von IL Qua- dratmeilen übrig, wovon jedoch nur , i0 dem preußiſchen Staate angehören, 2,19 aber das Gebiet von W deutſchen Bindesſtaaten ausmachen, womit der preußiſche Staat in naͤ⸗ rer Bernhrung ſteht; indem ſie theils auf ſeinen naturlichen Ver⸗ Indungs wegen ſwiſchen den getrennten Landes theilen, theils an ſeinen Eommunicationen mit der Nor dſee liegen. Dieſe gage iſt in⸗ foſern nicht ohne Beiſpiel, als ſie derjenigen ſehr aͤhnlich iſt, worin ſich der öſtreichiſche Staat befand, als ihm noch der ſüdliche Theil des jetzigen Königreichs der Niederlande und die durch ganz Schwaben bis an den Rhein hin zer ſteeuten vorder oſtreĩchiſchen Lande gehörten, und Mai⸗ la ch venetianiſches Gebiet noch von den deutſchen Er nn getrennt war. Eine richtige Darſtellung der ver⸗ wickelten ke; , welche hieraus an , ge⸗ hört zu den wichtigſten Aufgaben, die von einer Ueberſichts, Karte des preußiſchen Staats zu löſen ſind. Bei ſorgfaltiger Behandlung iſt ein Maaßſtab von * 0 dazu volltom⸗ men hinlänglich, indem damit Landestheile, die nur 4 Qua- dratmeile und ſelbſt noch kleinere Dorf ⸗Feldmarken umfaſſen, noch deutlich bezeichnet werden koͤnnen.

So eben erſcheint bei der Karten⸗Verlags⸗-HandlungSi— mon Schropp u. Tomp. zu Berlin eine Karte in zwei Blat tern, die zuſammengeſetzt ein Blatt von etwas uͤber drei Fuß Lange und beinahe zwei Fuß Breite innerhalb des Grab—

ö den preußiſchen Staat mit ſeinen Um⸗

ebungen in dem Maaßſtabe von TM des wirklichen ganz aus der Anſicht darſtellt, welche vorſte⸗ hend aufgefaßt iſt. Sie fuhrt den Titel: „General Karte des Preußiſchen Staates mit den Grän— zen der Regierungs⸗Vezirke und landräthlichen Kreiſe, entworfen im Jahre 1827 von F. B. Engel— hardt.“ Der bereits durch viele ausgezeichnete Arbeiten ruhmlichſt bekannte Herr Verfaſſer hat dabet alle Huͤlfsmit⸗ tel benutzt, welche ihm in ſeiner amtlichen Lage als Rath bei dem ſtatiſtiſchen Bureau bis zur Vollendung der Zeich⸗ n ing und ſelbſt des Stiche zugekommen ſein konnten. Ins

beſondre ſind auch 2 Veränderungen noch nachge⸗

iche durch Auflöſung der bis in das gegenwärtige

* * Staͤdte⸗Kreiſe erfolgten. Teeiſen, welche nicht nach dem Sitze des landräthlichen Amts benannt ſind, findet man die beſondern Namen der⸗ ſelben. Die Ortſchaften, worin ſich die Hauptzollamter und die Nebenzollãmter erſter Klaſſe befinden, ſind jammtlich auf dieſer Rarte chnet. Auch ſind die Ortſchaften erſter, zweiter und di Gewerbſteuer / Klaſſe durch beſondre Schrift unterſchieden. Dieſe Klaſſen bilden bekanntlich eine bthei= lung der Ortſchaften nach Maaßgabe nicht nur ihrer Bevßl, kerung, ſondern vornämlich auch ihrer Gewerbſamkeit, ihres Verkehrs und ihres Wohlſtandes. Die Vegränzung iſt mit ot jnglicher Sergfalt behandelt, und es 9 nicht nur die Regierung“, Kreis, und äußere Landes-Granzen, ſondern au mit derjenigen Genauigkeit verzeichnet, welche zu einer richL eg n der Gebiets verhaͤltniſſe erforderlich iſt. Stich, Duc und Illumination ſind ſorgfaltig ausgefuhrt, auch durch einen

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mäßigen Preis erleichtert.

Vermiſchte Nachrichten.

In dem ausgedehnten Thal von Camposeola, das zum

Geb et Montaldẽ xi Laſtro zehört, und ein Beſitzthum der

In denſenigen

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die Graͤnzen der anliegenden Staaten gegen einander

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Familie Candelori iſt, ſoll fruher die Etruskiſch; Stant Vulei geſtanden haben, von deren Bewohner in den Ge; ſchichtsbüchern unter dem Namen der Vulctentes die Rede iſt. er hat man auf einer Stelle die unter der Bener; nung Pian di Voce bekannt iſt, ein koſtbares Etruskiſch s Grabmal entdeckt. Nach erhaltener Erlaubniß von Seit n des Cardinal-Kämmerlings Sr. Heiligkeit, ſchritt die Familie Candelori gegen Ende des Oetobers zu Eröffnung des Grab males, in Folge welcher man bis jent ſchon verſchiedene an—= tike Gegenſtande in Gold, Bronze, Alabaſter, Lerra egtta, Bildhauer⸗Arbeit u. ſ. w, ſo wie Aſchenkrüge, Vaſen, Lam. pen von verſchiedenen Großen und Farben, mit mythologi⸗ ſchen Emblemen verziert und mit Griechiſchen und Etruriſchen Inſchriften verſehen, gefunden hat.

Schöne Künſte in England.

Die Gruͤndung der Königlichen Akademie erweckte die Aufmerkſamkeit des Engliſchen Publicums fuͤr die ſchöͤnen Kuͤnſte, und der Koͤnigliche Schütz machte es zur Mode, Ge— malde als eine geeignete Zierde fur . ner Dame von Welt anzuſehen, als häßliche Chineſiſche Va ſen und plumpe Japaniſche Schirme. Doch nur langſam und mit zögernden Schritten gelangte das Publicum zur Bekanntſchaft und erforderlichen Lenutniß der Vorzüge beſſe⸗ ter Künſtler. Es iſt noch nicht ſehr lange her, daß man, mit Ausnahme erwahlter Kenner, nichts unaufgefordert bewun—

derte, und namentlich auch kein allgemeines Intereſſe für Kupferſtiche zeigte, als erwa nur fuͤr die ſehr mittelmäßige Gattung derſelven, aus dem Laden der Herren Carrington und Bowles, die, ohne daß ſie es wußten, die Verderber des öffentlichen Geſchmacks wurden. Wahr iſt es, daß damals ſchon Reynolds, Gainsborongh und Wilſon malten, und Woollet, Strange und 2 in Kupfer ſtachen; doch dieſe Maler malten nur für die Ariſtokratie, und die Werke der Kupferſtecher waren faſt nur den ſtudirenden Künſtlern oder den wenigen Perſonen bekannt, die damals anfingen, in die ſen Kunſtwerken neue Nahrung fuͤr verfeinerte Unterhaltung zu ſuchen. In dieſer Epoche war es, wo Herr Bohdell, ei ner jener ſcharfſinnigen und unternehmenden Männer, auf die England mit Recht ſtolj iſt, in der richtigen Auffaſſungs und mannlichen Urtheilskraft ſeiner Landsleute, die Fähigkeit zu entdecken glaubte, auch in Gegenſtanden der Kunſt, Sinn und Geſchmack an den Tag legen zu konnen. Er fühlte, daß eine Nation, die einen Spenſer, einen Shakespeare, einen Milton aufweiſen und in ihrem ganzen Werthe ſchatzen konnte, auch dazu gerignet ſeyn mußte, das Vortreffliche der mit der Pocſie ſo nahe verwandten 6 fühlen und zu begr 7 eröffnete eine Gallerie, die zu gleicher Zeit als Amme der Kunſt und als Ausbildnerin des öffentlichen Geſchmacks dienen ſollte, und ſtellte zu dieſem Zweck eine Reihe von Gegenſtanden aus, die Jedem bekannt und gewiſſermaßen aus Herz gewachſen waren. Eine Shakespeare, Gallerie re. dieſen Namen gab er ihr) hatte ſchon durch ſelnen amen eine gewaltige Anziehungskraft, und erregte damals das allgemeine Intereſſe mehr, als es jetzt eine Gallerie mit den Meiſterwerken Rafael s, Elaude Lorraine 's, Rembrandt's und Correggio's thut. Ein Jeder, der die Shakespeare-Gal— lerie beſuchte, ſah und fuͤhlte zugleich die innige wandt⸗ ſchaft der ſchönen Kuͤnſte ünter einander, und wie eine jede von ihnen dazu geeignet war, zur Verſchönerung der ande ren beizutragen. Von dieſem 6 an, darf man ſa—⸗ en, ward dem Publikum der Kunſtſinn angeboren, doch ne fernere Ausbildung blieb nicht im Verhältniß zu ſeiner kräftigen Geburt, wovon die Utſachen indeſfen klar vor Au— gen liegen. Gemaͤlde ſind, ihrer Natur nach, Gegenſtande des Luxus für die kleine Anzahl der Reichen; die Menge muß ſich allenthalben mit dem wohlfetleren Genuß an Kupfer, ſtichen begnuͤgen. Doch ſelbſt Kupferſtiche koſteten zu⸗ viel, um allgemeine Nachfrage zu finden. Langwierige, muͤhſame Arbeit, großes Talent und ausgezeichneter ſchmack, waren naturlich noöͤthig, um würdige Nach- bildungen ſchoͤner Gemälde . liefern, und die Natur des angewendeten Materials beſchraͤnkte die Zahl der Abdrucke. Es mußte folglich der Preis hoch, und der Abſatz unbedeutend ſeyn. Indeſſen ein neues Bedürfniß war erzeugt worden, und bald ſand man auch Mittel, es zu befriedigen; es erſchienen näm- lich Holjſchnitte und Steindrücke Kunſtwerke, die, ſo geiſt, reich ſie auch erfunden und ausgefuhrt wurden, doch vielleicht den allgemeinen Geſchmack mehr verſchlimmerten, als zur Ausbreitung wahren Kunſtſinnes beitrugen. Noch fehlte etwas: ein Mittel, die Schönheiten der Malerei auf eine wuůrdige Weiſe bis ins Unendliche, und zwar zu Preiſen zu vervlel⸗ ſältigen, die ſie allen Klaſſen zugänglich machen konnten. Dieſes Mittel ward entdeckt. Die Kunſt, in Stahl zu ſte—

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