Jedermann hat das Recht, ſeine Meinungen bekannt zu machen, und ohne vorhergegangene Cenſur drücken zu laſſen, wenn er in den Schranken bleibt, die das Geſetz zur Abwen— dung des Mißbrauches dieſer Freiheit vorgeſchrieben * Alles Eigenthum genießt einer gleichmäßigen Unverletzbarkeit, und ſollte das allgemeine Beſte, in augenſcheinlicher und drin⸗ gender Noth, zur Benutzung von Privat⸗Eigenthum gezwungen werden, ſo darf ſolches doch nur unter der Bedingung einer ge⸗ rechten Entſchädigung geſchehen. Alle Induſtriezweige ſtehen den Columbiern offen, diejenigen ausgenommen, deren Betreibung des allgemeinen Beſten. wegen beſchräͤnkt werden mochte. Die Columbier haben das Recht, Bittſchriften ar, g, wenn ſie ſich den Verordnungen unterwerfen, welche hier⸗ über erſcheinen werden. Es iſt Pſticht der Columbier, der Regierung als Unterthanen zu gehorchen, die Geſetze, De⸗ crete, Verordnungen und Inſtructionen der oberſten Verwal⸗ tung k befolgen, und über deren Vollziehung zu wachen; die Obrigkeiten zu achten und ihnen gehorſam zu ſeyn; zu den offentlichen Ausgaben fuͤr das Beſte des Staates, nach Verhältniß ihrer Vermögens⸗Umſtäͤnde, beizutragen; jederzeit zur Vertheidigung ihres Vaterlandes bereit zu ſeyn, und wenn es näöthig ſeyn ſollte, ihm Ruhe, Vermögen und Leben dafur zu opfern; die Regierung wird die Römiſch , katho⸗ liſche Religion, als die Religion der Columbier, aufrecht hal⸗ ten und beſchützen. Das gegenwärtige Decret ſoll als ein conſtitutionnelles Staats- Geſetz promulgirt und befolgt wer⸗ den, bis zu dem Zeitpunkte der (auf den 2. Jan. 1830 zu beruſenden) Reyraſentanten⸗Verſammlung, die ſich damit be⸗

ſchäftigen wird, der Republik eine Verfaſſung zu ertheilen. im Regierungs⸗Pallaſt in Bogota, den 27ſten

Auguſt 1828, im 18ten Jahr der Unabhängigkeit, und con⸗

von den Miniſter⸗Staatsſecretairen.

Eunterz.. Simon Bolipar,

z der een Präſtdent der Republik.

8 Maria Reſtrepo, Miniſter des Innern. Stanislaus Vergaru, Miniſter des Auswärtigen. Rafael Urdaneta, Miniſter des Kriegsweſens.

Nicolas M. Tanco, Miniſter der Finanzen.

Die Carthagena-Zeitung vom 7. Sept. enthalt

eine Bekanntmachung der Regierung, datirt Bogota, den g

J. Auguſt, in welcher ſie, um ihre Verbindlichkeit gegen ihre

fremden Gläubiger nach beſten Kräften zu erfuͤllen, ihre Ab

tliche Einnahme durch Ver⸗

ſicht zu erkennen giebt, die öffen vom Sie

dachtung der fordert demzufolge

die Lu

Pachtung dem Meiſtbietenden zuge

Monat Auguſt hatte das nahme von etwa W M ſee iſt ein n hieß, jekt a bekommen hat;

er. heißt es in einem Schreiben aus Car th a⸗

m 6. Sept., iſt zum Oberhaupt erwählt worden. 896 rd ren ſind gut, und es iſt keinem Zweifel unter— worfen, daß das Land in 6 Monaten vollkommen ruhig ſeyn, und der Handel wieder ſeinen alten Gang gehen werde. Auf die offentliche Einnahme iſt die groͤßte Aufmerkſamkeit gerich= ter, und es ſellen nächſtens ent chiedene Maaßregeln genom⸗ men werden, um den En iſchen Gläubigern zu zeigen, daß man ſie nicht vergeſſen hat. Die Zinſen für die innere Schuld ſollen, wie es heißt, fuͤr 6 Monate im Vollen be⸗ zahlt werden. Pern, das gehofft hatte, Sautander würde den Sieg über Belivar davon tragen, wird jetzt, da es ſich hierin getäuſcht ſieht, in einen Plänen gegen Columbien ſcheitern. Seiten Bolivar s iſt ubrigens der Oberſt

O tary nach Peru abgeſandt worden, um wo möglich die valte * e

den Differenzen beizulege 2 Gaceta del Gobierno vom 17. September

n von dem General Paez aus ſeinem Hauptquar⸗ 31 kae s unterm 9 De tember an den Intendanten der Previn Venezuela erlaſſenes Schreiben, mittels deſſen er Leßterem eine don vielen Bürgern unterzeichnete Schrift in Betreff der Aufhebung der Municipal. Vehörden uberſen, wer Anwelſang, ſie in das Regierungs- Blatt auf ne men zu laſſen. In dieſzt Schrift heißt s, daß die ge— da hten Behorden dem Publikum von ſehr. geringem Nutzen ge vdeſen, daß ſie großtentheils aus talentloſen und mit ihren P lichten unbekannten . j 1 orden, w urch genothi dirſe Pflichten zur Laſt gem me,

. *

ſe abgeſchafft, und durch eine andere geſetzliche Autorität er ſetzt zu ſchen, welche die Regierung 6 k alten wöürde, um Necht und Gerechtigkeit zu handhaben In einer New⸗Yorker Zeitung 22 6er heißt es, le, , auf Columbien, unter andern? Sei dem wil in Beſitz näherer Nachrichten über Columb ie ſind erſcheint uns Bolivar s Proclamation (in Betreff 83 in einem milderen Licht, da wir fruͤher fürchteten, daß cr Peru zuerſt angegriffen hätte, und ſich jetzt das Gegentheil davon ausweiſet. Nach den letzten Nachrichten, die uns ekommen ſind, hatte Bolivar ſein Land von Peruaniſchen . gereinigt.“ .

Laut Nachrichten aus Chili bis zur Mitte Juni ſollte der Sitz der rr von Santiago nach Valparaiſo ver legt werden. Chili war ruhig. Nur im Silden von Peneo hatten ſich i. Guerilla⸗Partheien gezeigt.

Nach Briefen aus Lima vom 29. Juni hat der Ge— neral Sucre, der bekanntlich im Arm verwundet worden war, ihn müſſen abnehmen laſſen, und beſindet ſich in einem ſehr bedenklichen Zuſtande. General Urdaneta, der die Bo⸗ liviſchen Truppen befehligte, iſt vom Pernaniſchen General Gamarra geſchlagen worden, und der größte Theil der Bo— liviſchen Armee war zu den Peruanern .

Zu den Waaren, deren Einfuhr in Peru vom 1ſten

anuar an verboten iſt, e. Schwefel, Salpeter,

Fpulver, Zucker, Taback, Hüte, Stiefeln, Schuhe, fer— tige Kleider, Branntwein, Seife, Speck, ordinaires Woll n⸗

elle, Sattler⸗Waaren, Hufeiſen,

zeug, gegerbtes Leder oder Felle Wachs, und Talglichte, Tiſche, Sophas, Stuͤhle, und alle

Vaum woll aren, die an Güte einer Nordamerikaniſchen Gattung derſelben gleichen, die Tocuyos heißt. 3 Halti. * Port au⸗Prinee, 23. Sept. Vom 1. Januar 1829

vom Werth der eonſignirten Artikel zu zahlen; Eingeborne 186 ie welche Janze oder gethe nirten Waaren . als 3 fuͤr die Conſi

Zölle angeſehen werden; dieſe 36. werden vom 1. 183g an gehoben werden. ; 1. Januar

In land.

Königsberg, 21. Nov. Nach dem in der hieſigen Zeitung enthaltenen Monats-Bericht ſind im verfloſſenen Monat in Pillau 12 Schiffe eingegangen und 5tz von da ausgelaufen. In Memel ſind eingekommen 59 Schiffe und eben ſo viel auch ausgegangen. Auf die hieſigen Handlungs. Speicher ſind , . von inländiſchem Getreide 160) Laſt Weizen, 537 L. Roggen, 237 L. Gerſte, 753 L. Hafer, 187 L. weiße und 182 L graue Erbſen; von ausländ Ge⸗ treide 150 L. Weizen, 160 L. Roggen und 52 L. Hafer. Abgemeſſen ſind nach dem Inlande 31 L. Weizen, 657 L. Roggen, 117 L. Gerſte, 55s E. 2 und 1 L. graue Erb⸗ ſen nach dem Auslande 1027 L. Weizen, 6i7 L. Roggen, 3 ö Gerſte, 201 L. Hafer, 176 L. weiße und 171 L. graue Erbſen. ;

Laut Nachricht aus Neukrug auf der friſchen Nehrung vom 17. Nov. iſt der von Danzig mit einer Ladung Häute u. ſ. w. auf Pillau beſtimmte Bordings⸗Rheder Donner, bei dem Froſt der im Anfange dieſes Monats herrſchte, mit ſei⸗ nem rn Haff bei Prebbenau w geweſen. Da derſelbe trotz einer uf etzten Noth Flagge keine Hülfe erhalten, ſo iſt Schiffer Donner mit ſechs Finnländiſchen Matroſen, die er als Paſſagiere gehabt, auf ſeinem Boot durchs Eis nach Sukaſe gefahren, wo er dieſelben abgeſetzt; bei ſeiner Ruͤckkehr nach dem Fahrzeuge iſt derſelbe umge— kommen. Seine Frau iſt auch dabei umgekommen, und ein ande⸗ rer Paſſagier aus Mitau ebenfalls, deſſen Leichnam man an einem Tau am Schiffe befeſtigt unfern deſſelben ſchwimmend gefunden hat; wahrſcheinlich hat Letzterer die Erſtere aus der

w irden, ihre Familien zu ver * ö ver ſauu len z daß es mithin der allgemeine Wunſch ſey,

Befahr retten wollen. Ein kleines Kind des Schiſſe⸗ Den—

ö Schiffer .

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