die oͤffentliche Meinung in einer unguͤnſtigen Stimmung ge. gen einander und in gegenſeitigen Gn . gelebt, die nur mit der Zeit einem beſſeren Verhältniß Platz machen koͤnnen. Die Meinung über die im Verwaltungs-Perſonal vorgenommenen Veraͤnderungen hat ſich jetzt entſchieden; ſie ließ ſich durch das unzufriedene Gemurre einiger alten Par- theien nicht taͤuſchen, ſie fuͤhlte, daß verletzte e erreſſen und unerfuͤllte Wuͤnſche ein Geſchrei gegen eine Maaßregel erho⸗ ben, welche, auch noch ſo weit ausgedehnt, nicht alle Forderun⸗ en befriedigen konnte, daß das e aber einen Schritt zum

Beſſern gethan habe, und daß jeder geleiſtete Dienſt Erkennt⸗ lichkeit verdiene. Dieſe Gerechtigkeit wäre in anderen Zeiten dem Miniſterium nicht wieder fahren, Und es kann daher in der Billigkeit, welche es ſeit einigen Tagen erfährt, einen Beweis dafuͤr finden, daß Frankreich in dem Ordnungsgeiſte Fortſchritte gemacht habe, und daß die Miniſter dem Va⸗

rlande Dienſte erweiſen knnen, ohne Undank und Unge— rechtigkeit befuͤrchten zu duͤrfen.“

Der Conſtitutionnel behauptete geſtern, daß, als Herr von Villele geſehen, daß er ſich nicht länger halten koͤnne, er ſelbſt vorgeſchlagen habe, 10 untuͤchtige Praͤfekten zu entlaſſen, das Sacrilegiums-Geſetz zurückzunehmen und ein vollſtaͤndiges Municipal-Geſetz, ſo wie ein Geſetz wegen der Verantwortlichkeit der Miniſter zu geben, und daß er auch nicht abgeneigt geweſen ſey, von der Siebenjaͤhrigkeit und dem doppelten Votum zu abſtrahiren. Hierauf erwie⸗ dert die Gazette de France: der Conſtitutionnel wolle offenbar ſeine Leſer beluͤgen, denn wenn Herr von Villẽle der Revolution nur ein einziges von jenen Zugeſtändniſſen hätte machen wollen, ſo wurde er wahrſcheinlich noch jetzt im Rathe des Koͤnigs ſitzen.

Frankreichs äͤlteſter Diplomat, der Marquis von Vẽrae, der hintereinander die Geſandtſchafts⸗Poſten in Heſſen⸗Caſſel (i772), Danemark (1771), Rußland (1779, zu Zeiten Ca⸗ tharina's IJ.), in Holland (1784) und der Schweiz (17890) bekleidete, im Jahre 1791 aber, als er die Verhaftung des Königs —— ſeine Entlaſſung nahm, iſt kurzlich in ſeinem

Sbſten Jahre mit Tode abgegangen.

Der Zudrang zu der Sitzung der Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften, in welcher Herr von Barante aufgenommen wurde war ſo groß, daß die am ange ſtehende Wache ſelbſt

n ollard lange Zeit Eintritt verwehrte, und

daß Herr Lebrun ſich noch der Straße be als ſchon mit der a, 2 Verſe e L , . Sitzung machen ſollte.

Nachrichten aus Bayonne zufolge, wurde die erſte Co⸗ lonne der ehemaligen Cadirer Garniſon (8 Officiere, 1313 Gemeine und 319 Pferde) am 20ſten, die zweite S2 Offi= clere, 1268 Gemeine und Il5 Pferde) am Al ſten, die dritte (65 Officiere, 1370 Gemeine und 176 Pferde) am 22ſten, und die vierte (99 Officiere, 191 Gemeine, und 89 Pferde) am A23ſten daſelbſt erwartet.

Der Meffager des Chambres macht, bei Mitthei— lung der, von Bolivar der Republik Columbien gegebenen Verfaſſung, ſeine Leſer darauf aufmerkſam, welche Aehnlich⸗ keit zwiſchen dieſer und der Franzoͤſiſchen Conſular⸗Verfſaſ⸗

ſung vom Jahre VIII. obwalte. Großbritanien und Irland. London, 22. Nev. In der letzten Zeit ſind von meh⸗

reren hieſigen Blattern heftige Ausfälle auf die zu e befindlichen Portugieſen gemacht worden. Dieſe haben ſich dagegen in dem von ihnen in Engliſcher uud Portugieſiſcher Sprache herausgegebenen Blatte rr eg. Emigrant vertheidigt. „Das Depot zu Plymouth,“ heißt es in dem hierauf bezuͤglichen Artikel, „iſt eine friedfertige Vereinigung von 3000 Portugieſen aller Klaſſen. Eine Londoner Zei— tung hat uns Verſchworne genannt. Wir ſind Zeugen der Verachtung geweſen, welche ſich eine ſolche Anklage von Sei⸗ ten des Engliſchen Publikums 2 hat. Beſonders k Bewohner von Plymouth ihren heftigſten Unwil—

über einen ſo ſchimpflichen Angriff ausgeſprochen. Fern davon, dergleichen abgeſchmackten Behauptungen das mindeſte Gehör zu leihen, haben ſie uns immer dieſelbe Gaſtfreund— —— und Zuvorkommenheit, wie vom An⸗ ange unſeres Erſcheinens in England au, erwieſen. T fordern die Augen eines Argus, und möchten ſie beſten Teleskopen und Mikroskopen der Welt * ſeyn, heraus, das allergeringſte Merkmal einer

a, , unter den 3000 unbewaffneten Männern aus— n. zu i,. deren einziger Wunſch es iſt, der recht. * migin ihre Krone, und der Nation ihre Charte wieder zu ver Viele Perſonen von ausgezeichnetem 2 2 - unter uns. Alle Portugieſiſchen Gene⸗

e, welche mit der Tugend der Treue die zur geſchickten

gebung

Fuͤhrung ihres hohen Amtes erforderlichen Jalentz vereini‚ gen, gehöͤren zu dieſem Depot, wenn gleich nicht alle von ih⸗ nen in dieſer Stadt (Plymouth) wohnen. Ueber 00 Officiere von der unbeſſeckteſten Ehre, welche Alles zur Vertheidigung der Geſetzmaßigkeit aufgeopfert haben; vierzig Geiſtliche, welch e das Exil der Entheiligung des Evangeliums vorgezogen haben; gegen 70 obrigkeitliche Perſonen, viele treffliche Juriſten und Livil Beamte und die akademiſchen Freiwilligen gehören eben⸗ falls zu dieſem Depot. Sind dies die Verſchwornen Gegen wen (omplottiren fie? Gegen Niemand! denn ſie leben in einem geordneten Staate. Haben ſie ſich gegen Dom Miguel vereinigt? Sie bekennen es; und ſie werden ſich immer ge⸗

gen ihn und ſeine Anhänger verſchwöͤren allein dieſe Ver⸗

ſchwoͤrung wird durch die Grundſätze der Tugend und Ehre ge⸗ lenkt. ban weiſe und vorſichtige Marquis v. Palmella erwog, in Verbindung mit den Miniſtern Sr. 1 Maj. Dom Pee dro's, daß es moglich ſey, uns alle zu unterhalten; ein Befehle⸗ haber (Candido Xavier) und ein Secretair (Ritter Mido) wurden ernannt, und ſie ſämmtlich nach ihrem Stande un Sectionen getheilt. Es laͤßt ſich nicht erwarten, daß die Se urn en ſcſ⸗ Emigranten ihre Pflichten vergeſſen ſollten; ſollte aber dies dennoch geg en ſo wird kein Vergehen unentdeckt oder unbeſtraft bleiben; der Ober Befehlshaber, eiferſuüchtig auf ſeine und des Portugieſiſchen Namens Ehre, wird nicht unterlaſſen, den Verbrecher zu beſtrafen. Seine Landsleute werden 1 um ſeine Beſtrafung oder um ſeine Ausſtoßung aus ihrer Geſellſchaft bitten.“

Von allen Seiten zeigt 44 die Theilnahme fuͤr die Spa⸗ niſchen Fluͤchtlinge. Ein abackshändler hatte in ſeinem Fenſter eine Büchſe hingeſtellt, um kleine Gaben für die Spanier einzuſammeln; nach 1 bis 2 Tagen befanden ſich I TShillinge (eirea 7 Rthlr.) gröͤßtentheils in Kupfermuͤnze darin. In einem Kirchſpiel von London haben die Kirchen⸗ Vorſteher einen Ausſchuß gebildet, um von Haus zu Haus zu collectiren. Ein anderer Ausſchuß unter dem Vorſitz des kord⸗ Mayors iſt ſehr thätig, um für weſentliche Huͤlfe zu ſorgen. Ferner iſt es im Vorſchlage, Spaniſche dramatiſche Vorſtellungen zu geben, wozu das Engliſche Opernhaus und das Theater von Haymarket ihre Locale gratis angeboten ha—⸗ ben. Wie es heißt, hat man den Herjeg von Wellington, den He von Devonſhire, den Marguis von Lansdowne,

Peel und mehrere andere kehene Perſonen zum

fur erm mm, aden, und rechnet auf ihre Einwilligung. Auch die Studenten der Univerſitaͤt ven London verſammelten ſich in dieſen Tagen, um eine Sub⸗ ſeription jum Beſten der Spaniſchen, Italieniſchen und Pom tugieſiſchen Fluͤchtlinge zu eröffnen. Es ward ein Ausſchuß ernannt, der bereits mehrere Beiträge empfangen hat.

Ueber die (vorgeſtern erwähnte) Aeußerung des Herrn O Connell, daß die Engliſche Regierung ſich wegen eines Concordats an den Papſt gewendet, und dieſer unbedingte Emaneipation der katholiſchen Irlaͤnder verlangt habe, än⸗ ßert der Globe: „Wir ſehen nicht ein, was wir mit dem Papſte bei einer Geſetzgebung über die buͤrgerlichen Rechte der Irländiſchen Katholiken zu thun haben? Ein Concordat, welches in der Natur eines Vertrages zwiſchen unabhängigen Staaten begruͤndet iſt, und folglich von einem derſelben wi⸗ derrufen werden kann, würde einer Regierung bei der Geſek⸗ fuͤr ihre eigenen Unterthanen keine Sicherheit gewehe ren. Die Emancipation ſollte ſelbſt dann bewilligt werden, wenn der Papſt Schritte der Art thäte, wie ſein eigenes Intereſſe und die allgemeine katholiſche und, proteſtantiſche Meinung Europas ihm gegen uns zu thun erlaubter; Was könnte der Papſt gegen den Frieden dieſes König— reichs zu unternehmen wagen? Worin wuͤrde er obſie—⸗ en, wenn er es wagte? Nach dieſen Geſuchen an den ö es ſcheinen, als wollte die Regierung die

äpſtliche Macht im Glanze einer Wichtigkeit auftreten laſſen, welche ſie bei uns in der Wirklichkeit verloren hat. Was in dem Irländiſchen Katholicismus furchtbar erſcheint. iſt 1 der Prleſter und Biſchoͤfe jenes Landes, and nicht der Schatten eines monarchiſchen Oberhauptes zu Nom. Die wahre Abſicht der Miniſter bei der Unterhand. lung mit dem Papſte mag die ſeyn, ſich felbſt nen Theil ſeines Anſehns anzueignen, um einigen Einfluß über die ka⸗ tholiſche Geiſtlichkeit zu erlangen. Allein jeder Vorſchlag dieſer Art wird fehlſchlagen, da die Katholiken wegen keiner Unterhandlung mit dem Papſte etwas von der Macht, welche ſie in Händen haben, weggeben werden. ollte dagegen die katholiſche Geiſtlichkeit durch Beſtechung bewogen werden, ſich mit der Regierung zu verbinden, ſe würde dies eins ge— ſähriiche Vergrößerung' des directen Gin luſſes der Krone ſeyrz Die katholiſche Geiſtlichkeit, der tatholiſche Herrenſtand und die katholiſchen Gemeinden ſind jetzt alle unzufrieden. Die