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* 327.

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preußtſche Staats-Zett ung.

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Amtliche Rachrichten.

Kronik des Tages.

Bekanntmachung. Den beſtehenden Verordnungen gemäß, duͤrfen Verlo⸗ dungs, Verbindungs,, Entbindungs, und Todes Anzeigen und überhaupt alle und jede offentliche Anzeigen und Bekanntmachungen mit alleiniger Ausnahme der politiſchen Artikel, 66 Aufſaͤtze, Recenſionen und Inhalts ⸗An * von Büchern nur dann in anderen öffentlichen ttern bekannt gemacht werden, wenn ſolche zugleich auch in dem Intelligenz Blatte n f. und dafür , Abgaben, an das Inte ind, Eitrag dem 2 großen Militair. Walſen⸗ idmet i . e.. Unterſchied, ob dergleichen Anzeigen ſich aus dem In- oder Auslande herſchreiben. Auch muͤſſen dergleichen Im Artikel eben ſo oft dem hieſigen In, k inſerirt werden, als ſie in anderen oͤffentli⸗ chen Blättern vorkommen. ; 6 Das Publikum wird hiervon in Kenntniß geſetzt, und

die Herausgeber der in Berlin erſcheinenden Zeitſchriften werden auf dieſe Beſtimmnng, fuͤr deren Befolgung ſie allein verantwortlich bleiben, hierdurch wiederholt aufmerkſam ge⸗

. lin, den 17. November * Der General- Poſtmeiſter 3 t 31er. 9 n Angekommen: Der ajor und Fluͤgel⸗A1Aͤju⸗ tant Sr. Majeſtät des Kaiſers von Rußland, Fürſt Lo ba— no w⸗Roſtowski, von St. n, 3 Durchgereiſt; Der Königlich Großbritaniſche Cabi—, nets - Courier Latch ford, von London nach St. Petersburg.

32 J

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Zeitungs⸗Rachrichten. A urs lan d. !

Italien. ? . Neapel, 15. Nov. Des Kronprinzen von Preußen Tönigi. Hoheit genießen fortwährend, der erwänſchteſten Ge

f ſchönſte Wetter ſahrt d le⸗ . begůnſtigen. . 8.

1827.

KFronprin; über Puzzuoli nach dem See von Fuſars und demnaͤchſt nach der Inſel Iſchia, wo Se. K. 65 . Nacht zubrachten. Am 12ſen erfolgte die Rückfahrt, bei der Inſel h vorbei nach Bajae, von wo aus der Kronprinz nach capel zurückfuhr. Am 13ten fuhr Derſelbe nach Reſina, and beſtleg von dort aus den Veſuv, wo der Geburtstag

hrer Königl. Doheit der Kronptinzeſſin von Preußen ge— riert wurde. bends war Ball in dem glänzend erleuchte, ten Königl. Schloſſe von Portiei. eſtern Vormittag wohnte der Kronprinz einem großen von ſämmtlichen Trup— pen der Hauptſtadt ausgeführten Manoenvre auf dem Mars— kr , ern fahren Se 8. c, . usgrabung vorgenemmen werden elben wer⸗ 1 * d. M. Ihre Ruͤckreiſe nach Rom antreten.

34 Frankreich.

Paris, 27. Nov. Der Meſſager des Chambres deantwortet den (geſtrigen) Artikel des Courrier frangais in folgender Art: w Journal, unzufrieden mit den gemäßig— ten Grundſaen, dem Uunpartheiiſchen Gange und der Gefen,

Berlin, Donner ſtag 3 Aten De cem ber.

Verwaltung dreiſt einer Prüfung

nismus der Meinung ſey, die

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lichkeit des Miniſteriums, will demſelben ſeinen rechtmäßigen Namen rauben, um ihm dagegen ganz willkührlich einen an= dern zu geben, der an längſt verfloſſene Zeiten erinnert.

„„Was wir von dem Miniſterium ſehen““, ſagt der Cour,

rier, „„iſt offenbar nichts als ein Schaukelſpiel.““ Vor Allem muß man ſich erſt wohl daruͤber verſtaͤndigen, was man unter einem Schaukel⸗Syſteme verſtehe. Will man etwa damit jene politiſche Maſchine bezeichnen, deren das Direc⸗ torium ſich bediente, um alle Partheien niederzuhalten, u mit deren Huͤlfe Ehrgeizige, gleichgültig fuͤr jeden geſellſcha

lichen Grundſatz, Alles verfolgen, was nicht wie ſie denkt,

alle Sittlichkeit aus der Verwaltung entfernen und in den Landes⸗Geſetzen nur ihr perſöoͤnliches Intereſſe ſuchen? Solche Maximen ſind freilich verwerflich, und ſchwerlich möchte man Lobredner auf ſie finden. Verſteht man dagegen unter Schau⸗ kel⸗Syſtem jene hohe Mäßigung, welche die Buͤrger nicht in verſchiebene Klaſſen theilt, jene ruhige Vernunft, welche ſich dem Joche der Partheien entzieht, jenen Geiſt der Ge⸗ rechtigkeit, welcher nach dem iſſen eines ganzen Volkes und nicht nach den täglich wechſelnden Leidenſchaften eines Theiles deſſelben handelt, wenn man mit einem Worte darunter jene = verſteht, wodurch in allen Landern dem Bürgerkriege vorgebeugt worden iſt, ſo müſſen

alle wahren Freunde Frankreichs gegen eine ſolche, fur Bil⸗

ligkeit, Ehre und menſchliche Welsheit beleidigende Bezeich-

nung proteſtiren. In ſofern man alſo vor di en. In ſof ſo vorweg dieſen Un⸗

ed zwiſchen einem egoiſtiſchen und einem gemäßigten Syſteme annimmt, inſofern man die Unmoralität des einen, die Gerechtigkeit des andern erkennt, darf man die jetzige um zu er⸗

mitteln, welches von beiden ſie zur R 8. alsdann nicht zu befllechten brauchen, daß man ſie ür ſchuldig befinde. Ein Miniſterium läßt ſich nur nach den, von ihm gegebenen Geſetzen, nach der Tendenz und der 8 ſeiner Maaßregeln beurt . Das Preß und das

ahlgeſetz ſind aber der ganze nke der neuern Verwal⸗= tung geweſen. Haben nün etwa dieſe beiden Geſetze zwei verſchiedene . ſie von Doppelzungigkeit? Gr nicht vielmehr ledigiich die Liebe zu der beſtehenden Ver faſ⸗ ſung daraus hervor? Daß ein gewiſſer ungeduldiger Purita- erbeſſerungen in unſerer Ge⸗ ſetzgebung gingen nur langſam von ſtatten, ſolches iſt be⸗ greiflich; daß man aber auch das bereits bewirkte Gute mit einem Schaukel Syſteme vergleichen will, iſt unbillig und ver⸗ dient kaum eine Widerlegung. Die Charte iſt ohne Zweifel

ein großer Pacifications- Act, Will man etwa auch in ihr

ein Schaukel-⸗Syſtem finden? Gewiß nicht, ſie iſt ein Gleich= gewichts-Geſetz zwiſchen zwei Principien der Geſellſchaft; der Geiſt, der in ihr wohnt, iſt ein Geiſt der 4 ßigung und des Gegengewichtes. Was man nun in un— ſerm Grundgeſetze bewundert, wie gern wird man es nicht auch einem len, das von derſelb orgfalt für das Intereſſe des Thrones und der Vo , . beſeelt iſt. Man er⸗ innere ſich nur der letzteren Wahlen und man wird leicht einſehen, wie ſehr geneigt das Land iſt, dem Partheigeiſte zu entſagen, und wie die Charte verſteht. Man will unſern Miniſtern ein Verbrechen daraus machen, daß ſie die öffentlichen Aemter mit Mannern aus allen 3 beſetzet. Was anders beweiſt denn aber dieſe loyale Unpar— theilichkeit, als daß die Regierung Vorurtheile gegen Nie.

manden hegt, daß ſie alle Franjoſen zu allen Aemt

laͤſſig trahier, daß gi geg ren . . unberückſichtigt bleiben dürfen und daß die Zeit gekommen iſt, wo man ſolche Scheidelinien vergeſſen muß, die nicht

mehr die jetzigen Grundſatze der Geſellſchaft repräſentiren.

Dies iſt der wahre Sinn der conſtitutionnellen narchie und es heißt denſelben entſtellen und die 22

1828.

eihen

ngs⸗Syſteme zugeſtehen wol

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