ringe Vevo ketung, urſpruͤnglich Albaneſiſcher Abſtammung,
iſt ſeit der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, in Folge
der Kriege zwiſchen Rußland und der Pforte, und der ſich
immermehr ausdehnenden Schifffahrts und Handels- Verhaͤlt⸗
niſſe, bis auf Zh 09 Seelen angewachſen. Die Hydrioten haben
noch heut zu Tage Vieles gemein mit ihren — 26 den Alba⸗
neſern, deren Sprache ſie eben ſo geläufig wie das Neugriechi⸗
ſche ſprechen; ſie ſind ungaſtfreundlich, eiferſuͤchtig, eitel zan⸗
kiſch und verachten die Griechen vom Feſtlande eben ſo wie
die Muſelmaͤnner die Griechen im Allgemeinen verachten; da⸗
gegen ſind ſie tapfer, genügſam und unternehmend. Sie
wahlen zu ihrer Tracht vorzugsweiſe helle, glänzende Farben
und kleiden ſich eben ſo geſchmackwoll als prächtig, obgleich ſie in der neueſten Zeit die Goldſtickereien abgeſchafft haben. Bei den Frauen, deren buͤrgerliches und hausliches Verhalt⸗ niß ubrigens von dem der Tuürkiſchen Weiber nur wenig un— terſchieden iſt, indem die Geſetze des Gynaikons nicht min- der ſtreng und beſchränkend ſind, als die des Muſelmaͤnni⸗ ſchen Harems, hatte der Luxus ſo ſehr überhand genommen, daß die Primaten, um dem oͤffentlichen Verderben vorzubeu⸗ gen, gezwungen geweſen ſind, dem übermäßigen Aufwande durch ſcharfe Verbote Graͤnzen ju ſetzen. Dieſe Pracht Ge⸗ ſetze verbieten den Hydriotiſchen Frauen, ſich mit Edelſteinen poder andrem Geſchmeide zu ſchmücken, und beſchränken ſie ſo⸗ gar in ihrer Kleidnng auf die eint ſchwarze Farbe. Die Hydrio⸗ ten zeichnen ſich vor allen andern nſel Bewohnern durch kühnen Unternehmun 53 und raſtloſe Thätigkeit aus. Sie ſind die er, fahrenſten und Zeſchickteſten Seemänner des Archipels; ihre Kriegs und ge , echt behaupten in Hinſicht der Größe, der zweckmäßigen Bauart und der trefflichen Beman⸗/ nung den erſten Rang; dieſe neuen Argonauten, deren wei⸗ teſte Reiſen ſich früher auf das Schwarze Meer und die Kuſten von Syrien und Aegypten beſchrankten, haben ihren Han⸗ del ſeit 1791, wo der . Schiffs · Capitain Ghini die erſte Fahrt nach Marſeille unternahm, unter dem kräftigen Schutze der Ruſſiſchen Flagge, welche bekanntlich bis zum Jahre 1821 auf famitlichen Griechiſchen Fahrzeugen wehte, nach allen Hafen 9 nach der und nach
erika ausgedehnt. Die ſehr anſehnlichen eichthuͤmer, welche dieſe Inſel beſitzt -!), ſind die Frucht kühner und glück- licher Sxeculationen, die beſenders während der
ee , ene, enn. enen und thaͤtigen Schifffahrern tanſend fachen .
Behörden zu entziehen ſuchten, ſie ward zugleich der Stapel⸗ platz der immer mehr emporſtrebenden Griechiſchen Narine und des aufblühenden Griechiſchen Handels; und die Pforte,
—
r . — — der Familie Conduriotti, wurde
? ? n auf 14 Millionen Spaniſcher e n. ⸗ Dandels- Spyeculationen dieſer einzigen ausgeruͤſtet
damale 19 und 8 große Schiffe, die ſie erbaut Be deer G ie u d , w, ü etanfais in
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eigene Perſon anvertraute. riechi
ge, ſens von Napoli di
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Die Straßen jedoch ſind eng, ſteil und ſo gekruͤmmt, daß ſie faſt den Wendeltreppen gleichen. Man findet hier mehrere Kirchen, einen Biſchof, ein Moͤnchskloſter, mehrere gemeinnüͤz⸗ zige Anſtalten, einige Schulen und zwei Druckereien. Bahn iſt gebrochen fuͤr Aufklärung und Bildung, das Be⸗ wußtſeyn der intellectuellen Ueberlegenheit hat tieſe Wurzeln geſchlagen, und es bedarf der Bemerkung nicht, daß die an⸗ — Thätigkeit, durch den Verkehr mit den chriſtlichen Fltern immer mehr und mehr angeregt und entwickelt, ſich fortan nicht mehr in die fruheren engen Graänzen zuruͤckwei⸗ ſen ließe; dagegen hat ſich aber auch, wie ſchon oben erwähnt, der eingedrängt, und mit ihm Sitten⸗Verderbniß, Hab⸗ ſu ſtolz und Engherzigkeit. ; ſchon ſeit geraumer 36 von aller Tuͤrkiſchen und folglich willkührlichen BVeſchräntung befreite, gan republika= niſche Munieipal⸗Verfaſſung, war durch mehrere von der Admiralität zu Konſtantinopel erkaufte, ſehr bedeutende Vor⸗ rechte, Freiheiten und Gerechtſame, ſo vollkommen gegen
daß Hydra füglich ſchon lange vor der Inſurrection factiſch unabhängig betrachtet werden konnte. Das im Frie den nur geringe, während der Kriege aber bedeutende tingent an Matroſen, welches die nſel für die Großherr⸗ liche Marine nach Konſtantinopel liefern mußte, war die einzige wirkliche Laſt, welche die Hydrioten noch 2 tragen hatten, denn der im Verhältniß zum großen Wohl
ſehr geringe Tribut, welcher ne i an die Admiralität ent⸗ richtet wurde, war durch die damit erkauften Vorrechte und Befreiungen in jeder Beziehung aufgewogen. Auch bei dem Eoutingent fand der Loskauf häufig ſtatt, und die Hydrio= ten erhielten nicht nur auf den Schiſſen und bei der Ver⸗ wendung im Arſenal einen höheren Sold, ſondern genoſſen auch eine beſſere Behandlung, aus edehntere Freiheit und ein weit größeres Vertrauen von Seiten der Türken, als alle übrigen Inſulaner. Dieſes letztere hat ſich ſo ununter⸗ brochen von einem Groß⸗Admiral auf den anderen vererbt, daß elbſt ſeit der Inſurrection Hosrew Paſcha das Admi⸗ ral, Schiff, mit welchem er gegen die Griechen auszog, vor. nnen ſuchte und ihnen ſeme
alle Eingriffe von Seiten der Osmaniſchen 6. an, !
zugsweiſe mit Hydrioten zu ydra
das eigentliche und f .
dab n geworden, md 8 ale ſpater Spezia — Dieſer Beitritt war hauptſaͤchlich das Werk des Schiffs Capitains Antoni, eines der leidenſchaftlichſten Vertheidiger der Inſurrection, deſſen Beredſamkeit das Volk und die Primaten für die Griechi⸗ ſche Sache gewann. Von Hydra aus hat ſich die Flamme des Aufruhrs durch den ganzen Archipel verbreitet. Jakob Tombazi ward zum Navarchen der erſten Expedition ernannt, welche zum Zweck hatte ſammtliche Inſeln zu inſurgtren und die Landungen der Türken zu verhindern. Dieſe Inſel allein rüſtete 160 Schiffe mit 2000 Kanonen, verſchiedenen Kalibers, verſehen, aus, welche mit 6900 wo bewaffneten Seeleuten bemannt waren. Die ganze Griechiſche Seemacht, mit Einſchluß von Spezzia, Ipfara und den übrigen In⸗ ſein, welche zufammen genommen ungefähr dieſelbe An zahl Schiffe wie Hydra zu ſtellen vermögen, wird auf 205 Schiffe, mit 1000 Kanonen und 15,009 vortreffli⸗ chen Seeleuten, angeſchlagen. Ob leich die — Un⸗
koſten, welche dieſe außerordentlichen . nſtrengungen verurſachten, lediglich und allein von den ch , mern beſtritten worden waren, ſo glaubte das Volk doch, gegründete Urſache zu haben, den G6 nn und die Be— harrlichkeit der Reichen bezweifeln zu , und mit Mühe nur gelang es dieſen Letzteren, den d den Aufruhr zu dampfen, indem neue Vertheidigungs Anſtalten getroffen
wurden. Dieſe wären gegen jeden anderen unzureichend geweſen; indeſſen dienen der Inſel ſchon ohne dies ihre ſteilen, ſenkrecht abgeſchnittenen und nee . küfer zur ſicheren Schutzwehr gegen jeden Landungs, Ver uch von Seiten der Tarken. auf Hydra iſt der Seiecht⸗ ſche Ritus der allein herrſchende. z
Sulidja, Spezia, Tiparenus; am Eingan 18
3. omania, die flachſte aller 7 3 Inſeln. Auch hier e die durchgängig dem Sriechiſchen Ritus se ende Bevölkerung, in den letzten dreißig Jahren, wäe auf Hydra und in Folge gleichartiger Urſſachen beden⸗ tend zugenommen; auch hier ſind Handel und Schifffahrt die weſentlichſten und ergiebigſten Er Quellen geworden, wenn gleich der Boden weniger unfruchtbar iſt und die Cultur deſ⸗ ſelben nicht volſig vernachlaſigt wird. Auch an ia wat es der Municipal Verwaltung gelungen, ſich dem Turkiſchen Einſluſſe mit jedem Jahre mehr im mehr zu entziehen, und auch hier beſtand die Abhängigkeit von der Pforte in der
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