auflehnen werden, und daß ſie ſehr gut wiſſen, daß politiſche Vorrechte der Geiſtlichkeit nichts mit der Katholiſchen Reli⸗ gion, als Religion, zu thun haben.“ . Die Morning⸗Chroniele ſagt: 7 Blatter ſind mit Recht daruber unwillig, daß die Franzoͤſiſche Re= gierung genöthigt ſeyn ſollte, ſich an den Papſt zu wenden, um durch ſeine Vermittelung die Einwilligung eines Biſchofs in Beziehung auf die neulichen Geſetze über das Unterrichts⸗ weſen zu erhalten. Sie ſagen, gerade dieſes ſey den Ultra⸗ montanen erwünſcht, daß die Macht des Papſtes, ſich in die innern Angelegenheiten des Königreichs zu miſchen, wieder anerkannt werde. Es iſt gegen die Wurde einer Regierung, fuͤgen ſie hinzu, zuzugeben, daß ſie einer fremden Macht we— gen Ausfuͤhrung ihrer Geſetze unterworfen ſey. Hier können wir bemerken, daß wir über Frankreich in Beziehung auf unſere katholiſchen Unterthanen einen großen Vortheil haben. Da nnſere Nachbaren die katholiſche Religion zur Staats Religion gemacht haben, ſo ſind ſie gewiſſermaaßen der Gnade der Hierarchie unterworfen, und da dieſe eine anerkannte Macht iſt, fo kann ſie den Staat, wenn ſie dem Willen der Geſetzgebung entgegen iſt, der Gefahr bürgerlicher Zwietracht ausſetzen. Nur wenn die katholiſche Religion als Staats- Religion angenommen iſt, und wenn ſie ſich zu einer Stimme berechtigt glaubt, kann jener fremde Einfluß ſehr folgereich ſeyn. Daß der Papſt durch eine mächtige Regierung, wie die von Frank⸗ reich, leicht in Schranken gehalten werden kann, iſt wohl zu glau⸗ ben; aber, wie nachgiebig die Kirche auch immer gegen große Mo⸗ narchen geweſen iſt, ſo ſollte doch ein Staat, der nach Freiheit ſtrebt, wie der Franzoͤſiſche, ſich durchgreifender Maaßregeln bedienen. In England aber iſt die katholiſche Hierarchie nicht anerkannt; man braucht ſie in Beziehung auf neue Einrichtungen n mehr zu befragen, als andere diſſenti⸗ rende Religiens-Partheien, und deshalb verlangen wir weder die guten Dienſte des Papſtes, noch könnten etwanige ſchlimme Dienſte uns beeinträchtigen. Daher ſcheint es uns, daß es unklug ſeyn wurde, wenn die Regierung ſich in die inneren Angelegenheiten der Katholiken miſchen wollte, außer mit der Abſicht, einen (ihr jedenfalls unnützen) Einſluß auf ihre kath d . . e * ,. zu erhalten. Wenn wir ſuchen, einen ſiuß auf die Ernen⸗ nung der höheren Geiſtlichen zu erhalten, ſo f ir K ,, ren, indem wir mit einem Fremden über b. Aus fuͤhrung von innern Maaßregeln verhandeln. Wenn wir dagegen die Katholiken ſich ſelbſt uͤberlaſſen, ſo moͤgen ſie den Papſt be⸗ fragen, oder ſonſt eine geiſtliche Macht in der Welt, von wel⸗ cher ſie geiſtliche Wehlthaten erhalten zu künnen glauben, ohne daß es noͤthig iſt, daß die Regierung ſich deshalb be—= unruhigt. Wir muüſſen die Katholiken als Engländer, Ir⸗ laͤnder und Schotten betrachten, und nicht als Bekenner ih⸗ rer Neligien.
Der Mancheſter Mercury iſt der Meinung, daß das neuliche Ungluͤck im Coventgarden-Theater nicht einer Gas— Exploſton zuzuſchreiben, ſondern durch das Oel entſtanden ſey, welches zum Reinigen des Oelgaſes gebraucht worden war. Dieſes Oel fängt, ſeiner Angabe nach, eben ſo ſchnell
euer wie Terpentinol, ſobald man es in die Nähe einer Flamme bringt.
Das phyſielogiſche Comité der Aſiatiſchen Geſellſchaft ver⸗ ſammelte ſich am 21. Nov. unter dem Vorſitze des Sir E. Ryun zu Chouringhee. Die Aufmerkſamkeit der Anweſenden nahmen beſonders die Bemerkungen des Dr. Adams uͤber
die Inſeeten⸗Art Mantis in Anſpruch. Vorzüglich merk— würdig ſind die ſcharfen Gebiß⸗Werkzeuge dieſer kleinen Thiere, mit welchen dieſelben nicht nur andere, ſondern auch ihre ei⸗ gene Gattung angreifen, ſe daß in China die Kämpfe der Mantis den Knaben eben ſo viel Vergnügen machen ſollen, wie die Hahnen⸗Gefechte in England.
Nach Berichten aus St. John hat Dom Pedro die Irlaändiſchen Coloniſten, die wider ihren Willen ju Solda⸗ ten genommen worden waren, und in Verbindung mit den
Deutſchen Soldaten die bekannten Unruhen in Rio Janeiro erregten, nach Neu⸗Braunſchweig einſchiffen laſſen. WPrivat⸗Briefen aus Rio de Janeiro vom 22. Septem⸗
der zufolge, ging dort das Gericht, als ob Herr Talmon wieder in C Wen, n treten wurde *
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Kammer der Generalſtaaten. Sitzung
ortſezung der Discuſſion über den Antrag Die waren wie an den
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ſtand des Königreichs in 3 Die Ausfühtun der Geſetze, ſagte er, 66 nirgends Hinderniſſe, und die Unter⸗ thanen unterwerfen ſich gern den geſetzlichen Beſtimmungen, wenn dieſelben auch noch ſo läſtig ſind, wie z. B. die haäͤu— ſigen Hausſuchungen, welche die ſiskaliſchen Verordnungen vorſchreiben, — Zum eigentlichen Gegenſtande der Diseuſſion übergehend, äußerte er: „Betrachtet man das Geſetz Über die Auftuhrverbrechen als ein Gegengewicht gegen die Preßfrei⸗ heit, ſo iſt dies ein Grund mehr, um es aufzuheben. Die Preßfreiheit iſt fuͤr den repräͤſentativen Staat, was fuͤr den Menſchen die Sprache iſt, ſie läßt keine Meinung ohne Ver⸗ theidiger, keinen Mißbrauch unenthuͤllt. Die Freiheit der Zeitun⸗ gen iſt von der Preßfreiheit untrennbar, und darum,weil ſie ge⸗ mißbraucht werden kann, braucht man noch nicht zu Ausnahmege⸗ ſetzen zu ſchreiten. Laßt euch durch die Zugelloſigkeit der Journale nicht in Schrecken ſetzen, duldet, wenn es ſeyn muß, dem Princip zu Liebe, kleine Unannehmlichkeiten; zer⸗ ſtört nicht, um des Mißbrauchs willen, eine erhabene Inſti= tution. Die menſchlichen Einrichtungen knnen nicht voll kommen ſeyn, da ja ſogar die Natur- Geſetze ihre Maͤngel haben · — Der Redner bekämpfte dann die gegen den Bruckereſchen Antrag vorgebrachten Gründe und ſtimmte fuͤr denſelben. Hr. von Roiſin unterſtützte zwar den An— trag, wuͤrde es aber lieber geſehen haben, wenn die Regie⸗— rung die Initiative ergriffen hätte, und taͤdelte die Zuͤgello⸗ ſigkeit der Preſſe. — Herr von Muelenaere vertheldigte in einem ausführlichen Vortrage den Verſchlag des Herrn von Bruckere. „In einem conſtitutionnellen Staate,“ ſagte er, „muß jeder das Re 666 die Handlungen und den Gang der Regierung zu beurtheilen, um ſeine Anſicht über jeden poli⸗ tiſchen Gegenſtand laut auszuſprechen. In dieſer Hinſicht kann es far Niemand ein Privilegium geben. Dies iſt eine nothwendige Folge unſerer Verfaſſung. Zerſtoͤrt man dieſe Freiheit, ſo iſt unſere Conſtitution ein Trugbild. Die Regierenden dürfen nie aus den Augen verlieren, daß die Freiheit eines Volks vollkommen und reell ſeyn muß, wenn es ſie lieben ſoll, nur in dieſem Falle opfert die Nation, wie der unſterbliche Ver
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faſſer des Geiſtes der Geſetze ſagt, ihr Hab und Gut und alle ihre Intereſſen fuͤr die Vertheidigung der t auf, ,
e, ,,,, ; e ö . ie n nn m, n Antrag, durch deſſen fung die Kammer, wie er meint, ihre Ehre berg — Van Sytzama widerlegte in Holländiſcher mehrere Behauptungen des vorigen Redners, und ſtim gegen den Antrag, den er unzeitig fände. — Van Genech ten ſprach ſich guͤnſtig fuͤr denſelben aus, aber nur darum weil er eine baldige ohe ug der willkuͤhrlichen Aufruhr Geſetze wuͤnſche. — Hr. van n bekannte ſich ganz
den Abſichten des Hrn. van Muelenaere. — Van Liedel d Wel ſprach ſich gegen den Vorſchlag aus, der durch das in de Thron⸗Rede gegebene Verſprechen des Königs überflüſſig ge worden ſey. — Herr Beelaerts van Blockland pruͤ
die Gründe, mit denen Herr von Bruckere ſeinen Antre unterſtuͤtzt hatte, und ſuchte die meiſten als unhaltzar dar zuſtellen. Beſonders tadelte er die Heftigkeit und Unbeſon, nenheit der Zeitblätter und auch die einiger Redner, wel die Beſorgniß ausgeſprochen hatten, e chte die? derländer für ein aufrühreriſches Volk halten, weil es Ge ſetze wider den Aufruhr habe; es ſeyen ja (meinte er) Ge ſeũe gegen den Diebſtahl u. ſ. w, vorhanden, ohne daß man deßhalb dem Volke den Vorwurf dieſer Verbrechen macht. Der Redner tadelte endlich den, wie er ſagte, Übelklingendem Ausdruck eines Mitgliedes, die Miniſter wollten die Belgier proteſtantiſiren. Seine Antwort auf dieſen Vorwurf wol er einzig aus dem Budget ſchöpfen, In welchem der katho- liſche Kultus mit einer Summe von 1300, 0M Fl. dotirt ſey
er ſtimme gegen die Propoſition. — Die Herren Serruy.
und Geelhard della Faille ſtimmten für, die en L
clereg, Lemker und de Melotte 6 den Antrag. — Herr Pycke meinte, das Königliche Verſprechen ſed compli⸗ cirt, die vorliegende Propoſition aber eine einfache, die er aus dieſem Grunde unterſtützte. — Feckema gab beſonders den Grundſätzen, welche Herr Fabri Longreer neulich ausgeſprochen, ſeine Zuſtimmung, mißbilligte dagegen mehrere Ausdrücke der vorigen Redner; ' greiſe die
freiheit nicht an, finde abet den Preßunfug gefährlich. ¶ wolle die Maaßregeln der Regierung abwarten. Die Sitzung, welche um 111 Uhr begonnen hatte, wurde 33 Uhr ge. ſchloſfen. — In der Sitzung vem . Dechr., würden nech
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7 Redner fJür und 3 gegen die Bruckereſche Propoſttion gehort. Nachdem die der eingeſchtiebenen Redner ge Beilage