ge Zeitung giebt folgenden Artikel; „Die Portugieſiſche Na—⸗ tion iſt würdig, einen Monarchen, wie Dom Miguel, zu be⸗ itzen; ihre Liebe zu dieſem Fuͤrſten iſt ohne Grenzen; die einde deſſelben wurden ſich davon uͤberzeugt haben, wenn ſie eugen von dem geweſen waren, was ſich am 9. d. in Folge des ungluͤcklichen Ereigniſſes zutrug. Von dem Luſtſchloſſe von Caxias bis zum Pallaſte von Queluz begleiteten Tau— ſende von Menſchen den Koöͤnig. Die einzigen Augen, wel⸗ che keine Thränen vergoſſen, waren die Sr. Maj., der Schmerz der Unterthanen ruͤhrte den Fuͤrſten tief, der ſeiner Leiden ungeachtet, fuͤr die, welche ſein Schickſal beweinten, Troſtgruͤnde fand. Dieſer Trauerzug wurde in Queluz von den Einwohnern des Orts und der Umgegend empfangen. Als man in Liſſabon die erſte Nachricht davon empfing, war die Betruͤbniß allgemein. Eine zahlloſe Menge von Buͤrgern aus allen Klaſſen begab ſich nach Queluz, um ſich von dem Zuſtande des Köoͤnigs zu überzeugen, und als man vernahm, daß fuͤr ſein Leben nichts zu befürchten ſey, faßten die loya— len Buͤrger von Liſſabon wieder Muth.“ Der Konig kann ſeit dem 11. ſchon wieder aufrecht im Bette ſitzen und ar⸗ beitet ſeitdem mit den Miniſtern, wie fruͤher. Am Tage des Unfalls war die Königin Mutter wegen einer Unpäßlichkeit bettlaͤgerig und konnte erſt nach zwei Tagen ihren erhabenen Sohn ſehen; aber zu jeder Stunde des Tages und der Nacht ließ ſie ſich durch einen ihrer Kammerherren nach ſeinem Ve⸗ finden erkundigen. Am dritten Tage beſuchte ſie ihn in Per⸗ ſon, als ſie ſich aber dem Bette näherte und ſah, daß er feſt ſchlief, was zum erſtenmal ſeit dem Unfalle geſchah, ver⸗ bot ſie, ihn u wecken, und kehrte nach dem Pallaſte von Ajuda zuruͤck. Am andern Morgen erneuerte ſie ihren Be—⸗ ſuch, und eine lange Unterredung fand zwiſchen Beiden ſtatt. Die Königin wuͤnſchte, fuͤr die Zeit der Krankheit Dom Miguels den Pallaſt von Queluz zu beziehen, um ihm Ge— ſellſchaft zu leiſten, und ſchickte bereits die nöthigſten Meu⸗ bles und Geraäͤthſchaften dahin; eine neue Unpäßlichkeit hat ie aber ſeitdem verhindert, ihr Vorhaben auszufuͤhren. Die eutige Zeitung enthält eine Liſte der Offiziere, die vom Kö— nige am 15ten d. M. befördert worden ſind. Die Erpedi—⸗ tion gegen Terceira, welche im October den Tajo verließ, , 6 65 , . Madeira , ! e ſich m xpedition vereinigte; am 17ten ſegelte das rn, , der * ab, fe kam am Ilſten in St. Michel, einer Nachbar Inſei von Terceira, an. Der Befehlshaber der Expedition zog dort die nöthigen Er= kundigungen ein; wir hoffen, mit nächſtem das Gelingen die⸗ ſer Unternehmung melden zu koͤnnen, wiewohl dem Gouver⸗ neur Leon Cabreira, der in den Algarven geboren und Bra—⸗ ſilianiſch geſinnt iſt, von London aus Huͤlfe geſchickt wurde. Er hat die Inſel in guten Vertheidigungsſtand geſetzt und ſelbſt eine öffentliche Verwaltung organiſirt. Er hat ſogar die Lächerlichkeit ſo weit getrieben, Staats Se⸗ cretaire zu ernennen, als wenn er Souverain eines roßen Staates wäre. Man vergleicht ihn i mit Sancho Fe, Statthalter der Inſel Barataria. Die erſten Nach⸗ richten, welche uͤber den Unfall Dom Miguel's in die Pro⸗ vinzen gelangten, waren höchſt übertrieben, und erfüllten die treuen Unterthanen mit Trauer, die Böſen aber mit Freude. Mehrere Gefangene, die aus den nördlichen Provinzen nach dem Gefaͤngniſſe von Coimbra geführt wurden, äußer⸗ ten ihre Freude ſo ungeſtüm, daß die Truppen, welche ſie bewachten, auf ſie Feuer geben mußten, und Mehrere tödte⸗ ten und verwundeten. Durch das Dazwiſchentreten der Ci— * 2 Nilttair/ Beh orden wurde die Ruhe bald wieder ergeſtellt. ;

83 Londoner Courier giebt fol denz⸗Nachrichten aus Liſſabon vom 22. Nov.: „Niemand kann jetzt Dom 3 Lage beneiden. Das Gerücht von ſeinem Tode (ja ſelbſt von Einbalſamirung ſeiner Leiche) iſt ſchon in allen Standen verbreitet. In . der gefahr⸗ lichen Entzuͤndung, welche rings um den Bruch ſtatt fand,

aben die Aerzte am letzten Donnerſtage den fruheren Ver⸗ and abgenommen und noch einige andere Veränderungen ſeiner Lage im Bette veranlaßt, wodurch er jedoch, wie man behauptet, wenigſtens um 109 Tage in ſeiner Geneſun zu⸗ ie, ee worden iſt. Seine Mutter hat ihre Reſiden 8* . wiederholt no ; ie Prinzeſſinnen ſind außer 8 . ich die 6 noch uͤber Schmerzen am Knie trug Auge * 1 ein ſchwatzes Pflaſter auf der Stirn fl hen nicht, in das 1 iemand, ſelbſt die höchſten ſichern mit Veſtimmiße n mne . 3 treten. Einige der⸗ ,, , , en,. ue ö. urch folgende chreibung aus: Nao he doe mada? = Er emp ſiſdet

de Correſpon⸗

eluz aufgeſchlagen. er ihre alten 8.

.

keine Schmerzen.“ Obgleich man feſt an ſeinen Tod glaubt, und dies ſelbſt unter ſeinen nächſten Umgebungen der Fall iſt, ſo laͤßt man doch regelmäßig Bruͤhe von Gefluͤgel in ſein Zimmer tragen. Die 2 haben angeordnet, daß er acht Tage lang ganz ruhig gelaſſen werden ſolle; erſt nach Ver⸗ lauf dieſer Zeit ſollen die Miniſter zu ihm kommen, um ſeine Unterſchriften einzuholen. Selbſt die Miniſter ſollen in ſolcher Verlegenheit * daß ſie keine Audienzen ertheilt haben. Man ſpricht von einer Regentſchaft, an deren Spitze die verwittwete Königin ſtehen ſolle, und von der Ankunft eines Couriers aus Madrid an den hieſigen Spaniſchen Ge⸗ ſchaͤftstraͤger. 8 Norden Portugals herrſcht furchtbare Verwirrung. ie Gefängniſſe in Porto ſind angefüllt. Kein anſtaͤndig gekleideter Mann darf ſich auf der Straße zeigen, wenn er ſich nicht der Gefahr ausſeken will, arretirt zu werden. Das 4. Regiment, welches conſti⸗ tutionnelUl geworden iſt, und das 19. Regiment ſind von Porto entfernt worden, und ſollen die Angriffe, welche man an der Seekuͤſte befuͤrchtet, abwehren. Der Gouverneur Ga⸗ briel Frances ſoll ſein Quartier nach Bareellos verlegt ha⸗ ben. Noch exiſtiren die Guerillas; die gegen ſie geſchickte Cavallerie iſt von ihnen geſchlagen worden. Man ſcheint zu erwarten, daß eine Landung und ein Angriff zu Porto ver— ſucht werden ſolle. Dies iſt vielleicht nur eine Kriegsliſt. Beſſer waͤre es, da, wo die Engländer 1805 landeten, bei Vimeira an's Ufer zu ſteigen, und ſogleich die Hauptſtadt anzugreifen. Die Fregatte Diana, welche mit den uͤbrigen am 58. Oet. hier abgegangenen Schiffen Terceira einnehmen ſollte, iſt hier im traurigen Zuſtande angekommen. In der Naͤhe von San Miguel waren die Schiffe von einem Sturm uͤberfallen worden, worauf der an Bord des Joao VI. be⸗ findliche Admiral den uͤbrigen eh fenen ein Zeichen gab, fuͤr ſich ſelbſt zu ſorgen. Der Joao VI. erhielt einen Leck, und der Capitain der Diana fuͤrchtete, daß ſowohl das Admiral⸗Schiff als auch andere Schiffe der Escadre ſehr beträchtlichen Schaden erlitten haben mochten, ſo daß die Expedition gegen Terceira fuͤr diesmal fehlgeſchlagen zu ſeyn ſcheint. Die Polizei hat jeit einiger Zeit mehrere Verhaftungen vorgenommen, und zwar, wie verlautet, wegen einer Verſchwöͤrung, deren Ein⸗ zelnheiten noch nicht bekannt ſind. Siebzehn Perſonen wur⸗ den ohne unn e,. in einem Speiſe⸗Hauſe arretirt und ſogleich ins 6 2 ahrt. Nur die nächſten Ver wandten haben zu Gefangenen Zutritt. Andere muͤſſen ihre Namen angeben, welche alsdann ſogleich dem Intendan⸗ ten vorgelegt werden. Wie lange der jetzige Zuſtand dauern werde, kann Niemand beſtimmen, aber ſelbſt die Migueliſten betrachten ſich jetzt nicht als ſicher.“

Türkei und Griechenland.

Die Allgem. Zeitung enthält Folgendes aus Sem⸗ lin, 25. Nov. In Belgrad trägt man ſich mit Nichts als Siegesnachrichten, und die Tuͤrken überlaſſen ſich der unge⸗ meſſenſten Freude. Sie verſichern, die ganze Ruſſiſche Armee ſey im Rückzuge begriffen, und werde von Huſſein⸗Paſcha, welcher Siliſtria entſeizt habe, auf das heftigſte verfolgt. Dabei erzählen ſie eine Menge Details über die von den Ruſ⸗ ſen vor und nach der Aufhebung der e, , von Si⸗ liſtria angeblich erlittenen Verluſte; doch ſcheinen die verbrei⸗ teten Nachrichten theils unwahr, theils im höchſten Grade übertrieben. Der General Geismar, der ſich bei Kalefat verſchanzt hat, durfte jetzt wieder einen ſchwierigen Stand haben, indem die Garniſon von Widdin, welche ſeit eini= gen Tagen eine Verſtärkung von 3000 Mann erhielt, und durch die Siegesnachrichten begeiſtert wurde, bald wieder die Offenſive ergreifen dürfte. .) Die Tuͤrken, ſo wenig ſie auch im Allgemeinen Unternehmungs⸗Geiſt haben, ſind doch ſehr gefährliche Feinde, ſobald ihnen das Kriegs-Glüͤck lächelt: Indem ſie räckſichtelos ihte Vortheile verfelgen, heilen ſ= nicht jene Bedenklichkeiten, aus denen andere Nationen d= ters die glänzendſten Erfolge unbenutzt laſſen. Sie können bei den jetzigen Umſtänden leicht die Donau paſſiren, und die Fuͤrſtenthümer ernſtlich beunruhigen, beſonders da der Mangel an Lebensmitteln den Rufſſiſchen Truppen den Un— terhalt erſchwert, und ihre Stellungen ſehr ausgedehnt ſind. In Bosnien ſcheint Alles ruhig, und durch die An⸗ lunft des neuen Veziers die Ordnung hergeſtellt zu ſeyn.

) Vergl. die v un mitetbellten Nachrichten vam ö 23 der Ge e, Geismar ſich der Fr⸗ ſtung Kalefat bemächtigt hat.