muͤſſe er geſtehen, daß dieſe Herren einen andern in ſolchem Geſchaft nichts mehr zu thun übrig gelaſſen hatten. Daß der Krieg von 1809 als ein ungerechter, treuloſer, uͤbermüthiger Angriff Oeſterreichs gegen wird, verſteht ſich von ſelbſt; aber dieſer Krieg, in Kraft entwickelung und mungen ſpäterer Jahre, war ſo gerecht als nothwendig, da Napoleon in ſeinen Gewalt⸗-Schritten und Anmaaßun— gen keinen Friedensſtand reſpectirte, ſeine Macht im⸗ mer weiter ausdehnte, und immer haͤrter ihren Druck fuͤhlen ließ. Auch war dieſer Krieg in Deutſchland
durchaus populair, ſelbſt in den Rheinbund ⸗Staaten,
wo das Volk allgemein den Oeſterreichern alles Heil wuͤnſchte und von ihnen hoffte. Die eigentlichen Kriegsbegebenheiten werden von dem Verfaſſer billiger als von manchen ſeiner Landsleute erzählt; ſo läugnet er nicht das voͤllige Unterlie⸗ 8 Napoleons bei Aspern — dem Erzherzog Karl bleibt der
hm, der Erſte geweſen zu ſeyn, der in offener Schlacht ſen ihn das Feld behauptet —, nicht die Zerſtoͤrung der onaubruͤcke durch die Anſtalten der Oeſterreicher, nicht die ſchreckliche Lage der Franjoſen auf der Lobau; aber anderes Weſentliche verſchweigt er wieder, z. B. daß der rechte Fluͤ⸗ gel Napoleons am fünften Jult Abends bei Wagram vollig zurückgeſchlagen werden. Wenn der Verf. behauptet, die üngarn hätten durch eine Deputation dem Franzoͤſiſchen Kai⸗ ſer den ſch eroffnet, unter ſeinem Schutze unabhängig von dem Deſterreichiſchen Kaiſerhauſe zu werden, ſo wiſſen wir als beſtimmtes Gegentheil, daß Napoleons dahin zielende Anträge bei namhaften Ungariſchen Großen nur Unwillen und err, gefunden haben
t
i ini von 87 mit Frankreich recht⸗ 66 durch die Nothwendigkeit der ſtren= usfaͤhrung d 8 dieſes Syſtems, das er doch ſelbſt, Laffitte s ſcharfſin niger Auseinanderſetzung gemäß, verdammen muß, und das Napoleon durch Ve, w von Licenzen ſchon gebrochen hatte; weil ihm aber ſchon ſo viele Opfer e . worden, meint er, müſſen ihm noch immer neue gebracht werden, und ll da waeriſice jnsupporiable', welches ihm auferlegt iſt, als un⸗ vermeidliches Lr erden tragen, et encore ne pas le faire de mauvaise gräce. i. Durch die ferneren Ereigniſſe, die Zwiſtigkeiten mit dem Papſte, die Geburt des Königs von Rom, und andere Vor⸗
gänge hindurch, gelangen wir mit dem Verf., endlich zu dem
ſchildert denſelben wiederum als
Kri Rußland. Er iege gegen Nußl von Rufſiſcher als einen
einen treuloſen Friedensbruch dem Franzaſiſchen Kaiſer auf 1 Weiſe gewünſchten Krieg öge er es uns verzeihen, aber nir erkennen, gewiß wider ſeine Abſicht, aber darum nur deſto beweiſender, aus ſeiner eigenen Darſtellung, daß Na polcon dieſen Krieg muthwillig erjwungen, und im Verdruß aber den ſchlechten Fortgang der Dinge in Spanien, im Drange ſich anderwarts e ie. zu halten, und im Ueber⸗ muthe ſeiner verfil baren Krafte thörigt übereilt hat. Die Ar', wie der Verf felbſt, und ſeht zweckmäßig, die Krieges, Ereigniſſe von Spanien mit denen von Rußland abwech— ſeinz berichtet, führt unwillkürlich die Ueberzeugung herbei, daß, wie groß auch Napoleen als Feldhert und Machthaber ſeyn mochte, er doch den Umſtaͤnden, in die er ſich verſetzt hatte, den Berhaltniſſen, die ſich in ſeiner geſteigerten Rluf⸗ gabe vereinigten, nicht ewachſen war, und daß die Welt,
die er aufgeregt hatte, ſchon mit fortriß. 2 Wie der Felbzjug in Rußland, ſo ſind auch die ſpätern Kriegs- Ereigniſſe in Deutſchland, die diplomatiſchen Ver⸗ andinngen, die gewaltſamen Maaßregeln im Innern, der bfall der Bundesgenoſſen und der Einbruch der Verbünde— len in Frankreich ſtets mit derſelben Einſeitigkeit geſchildert. Immer hat Napoleon das vollſte Recht, immer ſtehen die Indern gegen ihn als Frevler da. Vor Allem haufen ſich die Beſchuldigungen gegen des Eongreſſes zu Prag, wo Napoleon geradezu das Opfer ſeines zuů großen Vertrauens geworden ſeyn ſoll. Aber ge wiß war es dem Oeſterreichiſchen Cabinet zu jener Zeit mit der ausgeſprochenen Abſicht, den Frieden zu bewirken, der tiefſte Ernſt, man war zum Kriege nicht einmal vorbereitet, und nur weil ſich unwiderſprechlich ergab, daß jede Hoſſnung, einen dauerhaften, auf gerechter Grundlage beruhenden Frie—⸗ den von Napbleon zu erlangen, eitel ſey, blieb fur Oeſter⸗ reich keine andere Wahl, als ſich nun auch gegen ihn zu wenden; eine authentiſche Geſchichte des genannten Congreſ— ſes warde den offenen, aber wachſamen und voraus ichtigen Gang der Geſterteichiſchen Politik, die hier eben ſo nothge⸗ drungen als geſchickt und glücklich verfuhr, in das hellſte ar 6 zapoleon ſeiuem Verder⸗
oa is Sogar bis
Licht ſetzen.
e 8 zulekzt, als
apoleon geſchildert Geiſt das Vorbild glucklicherer Unterneh-
Holland ſoll das
rungenen, von ihm auf keine
Oeſterreich, beſonders während
4 * R *
ben nicht mehr entgehen wollte, und die Bedingur Chatillon verworfen hatte, blieb ihm Urſache g * ö nende Friedensneigung, die ihm von dieſer Seite bewicſen wurde, dankbar anzuerkennen. Aber aus dieſen Memoiten — aller Abſicht des Verf. zum Trotz, leuchtet es genug
ervor, daß mit Napoleon kein Heil war, daß ſeine * eine ſchwachgegründere, unhaltbare, nur durch die liebermacht . genährte war, und daher eint; Alles verſchlingende und dennoch nie geſaͤttigte ſeyn mußte.
Wiewohl der Verf. in einen großen Theil dieſer Bege
benheiten handelnd mitverflochten iſt, ſo giebt es doch eintge Beziehungen, bei welchen ein perſoͤnliches Intereſſe ihn ſtär⸗ ker anregt, und denen er daher eine beſondere apologetiſche Sorgfalt widmet, Der für ihn wichtigſte Gegenſtand in die ſer Hinſicht iſt ohne Zweifel der Tod des Herzogs von Eng hien. Er befehligte die Truppen bei dieſem ungluͤckſeligen Vorgang; aber ihm war vorgeworfen worden, mehr als ſeine militairiſche Schuldigkeit gethan, und ſich eine perſoͤnliche Ein⸗ wirkung angemaaßt zu haben, die ſeiner amtlichen Erſchei—⸗ nung nicht zukam, und dem Herzoge den letzten Rettungs- weg abſchnitt. Schon vor funf Jahren trat er in einet Flugſchrift auf, um dieſe Vorwuͤrfe zu entkraͤften, wobei er zugleich die größten Beſchuldigungen gegen einen Andern vor= trug. Talleyrand ſollte den Tod Enghiens dringend angera⸗ then und, dem Willen Napoleons vorgreiſend, beſchleunigt ha⸗ ben. Bekanntlich entſprach jene Flugſchrift ihrem Zwecke keineswegs; ſie ſcheiterte auf allen Seiten, eine Antwort des erblindeten, am Ziel jeder Lebenshęeffnung und am Rande des Grabes ſtehenden Generals Hulin ließ unſern Verf. in der oͤffentlichen Meinung ſtaͤrker belaſtet, als zuvor, ihm wur⸗ de der Hof verboten, und die Gegner behaupteten das Feld. Jetzt erneuerte er dieſen Angriff mit verdoppelter Kraft und vermehrten Huͤlfsmitteln, beſtreitet die Ausſagen in und häuft w gegen Talleyrand, wie auch 31. den Herzog von —n gli
r,, ſchon, welche noch Niemand ihm abgeſprochen 1
wurfs von Se ar ene,
. e ſpaäterhin offenbarten Haß e
ey 1 ſchaͤdlichſten Vorwurf nie ausgeſprochen, im G
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Des Verfaſſers Verwaltung als Kaiſerlicher Polizei=
Miniſter iſt, mehr als eine andere vor oder nach ihm, ber