Am Dienſtag ward hier eine Verſammlung des Clubs
der „wahren Hochlaänder“ gehalten, deſſen Zweck es iſt, dem
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Nothſtande alter und unglücklicher Schotten abzuhelfen und die Sprache und Sitten der Hochländer zu bilden. Die beabſichtigte Brücke von Weſtminſter nach Lambeth wird auch zu mehreren anderen wichtigen Verbeſſerungen führen. Es wird ein neuer Weg von Churchſtreet nach Vauxhall und Kennington⸗Lane eroͤffnet werden. ; Vom Cap der guten Hoffnung ſind Zeitungen bis zu Mitte Septembers eingegangen. Sir Lowry Cole, der neue Gouverneur, war mit ſeiner Familie und ſeinem Gefolge in der Colonie angekommen. Die Zeitung der Coloniſt vom 16. Sept. giebt folgenden Bericht über die dortigen militai⸗ riſchen Angelegenheiten: „Oberſt Somerſet iſt zur Stadt gekommen und hat ein großes Räthſel gelöͤſt. Alle die huͤb—⸗ ſchen Geſchichten uber Chaka ſind ungegruͤndet; er und ſeine Zoolas eſſen ihr Rindfleiſch ganz ruhig in ihrem Gebiet. Ein blutiges Gefecht hat ubrigens mit einem Stamme ſtatt funden, der ſich Sootoos oder Maſootu nennt, und deſſen len Matuaka heißt. Die näheren Umſtaͤnde dieſes Ge⸗ fechts werden bekannt gemacht werden. Bis dahin beſchränke ich mich auf. die Bemerkung des Oberſten Somerſet, daß die Anfuͤhrer der Kaffern ihn zum Beiſtand aufgefordert hätten, den er ihnen auch verſprach, wenn ſie ſich verbindlich machen würden, Weiber und Kinder zu ſchonen. Man wurde dar— uͤber einig, und am Nſten glaubte Major Dundas die weiß⸗ beſchildeten Zoolas zu ſehen. Capitain Atchinſon ward zum Unterhandeln abgeſandt, wiewohl vergebens. Ein Haufen von 7000 Mann ſtürzte auf ihn los, verwundete ſeinen Dol⸗ metſcher und machte Miene, ihn einzuſchließen; er mußte Feuer geben laſſen; das Gefecht ward allgemein und es fielen
beinahe 1000 Mann. Die ſchandlichen Tambookies blieben
unthätig und ergriffen die erſte Gelegenheit, uͤber die Weiber und Kinder herzufallen, die ſie graäͤßlich verſtuͤmmelten und mordeten. Oberſt Somerſet, um dieſem Gemetzel ein Ende zu machen, zog ſeine Truppen zuruͤck, und drohte den Tam⸗ vokies, auf ſie feuern zu laſſen, wenn ſie nicht aufhoöͤrten. Unſere Armer kehrt zu ihrem Standquartiere zurück“ Nach der Malacca⸗Zeitung vom 20. Mai iſt dort vor
Kurzem die erſte Nummer einer mit Chineſiſcher Schrift ge—
druckten Zeitung erſchienen. Sie ſoll gemiſchten Inhalts, nd dara t ſeyn, unter den Chineſen 263* ö
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Chineſen über manche Dinge hellere Begriffe beizubringen,
und ſie allmählig zu veranlaſſen, andere Schriften zu leſen,
als die alten Bucher ihrer Weiſen, die wenige verſtehen. Die
ö Zeitung iſt auf einer Seite gedruckt und der Bo— . groß.
n der Kuͤſte von Chili im Suͤden von Coquimbo, hat
man eine Salz⸗Incruſtirung gefunden, die ſich 30 Engliſche
Meilen weit erſtreckt, und einige Meilen breit iſt. Sie hat den äußern Anſchein von dichtem Eis, ſo wie es ſich auf der Oberfläche der Amerikaniſchen Seen und Fluüͤſſe gegen die Mitte des Winters bildet, und iſt ohngefähr 2 Fuß dick. Die große Landſtraße läuft eine bedeutende Strecke längs dem Rande dieſer merkwürdigen Salzmaſſe. Es hat ſich oft getroffen, wenn Maulthiere, Pferde und ſelbſt Menſchen in dieſen Gegenden ſtarben, daß ihre Körper noch lange Zeit hernach ſich ganz wohlerhalten vorfanden. Schweden und Norwegen.
J Stockholm, 28. Nov. Im Adels Plenum am 20ſten
d. M. kam der Gegenſtand wegen Zulaſſung fremder Zuho⸗ rer bei den Sitzungen wieder zur Sprache, und Graf Froͤlich
erwähnte, wie die Oeffentlichkeit bei den Diseuſſionen im ein⸗
jelnen Stande ein Gegenſtand der innern Polizei für den
Stand ſey, der von deſſen eigenem Gutbefinden abhänge,
und, ſo weit es den Adelsſtand angehe, weder eine Aende⸗
rung der Ritterhaus-Ordnung, noch einen Zuſatz zu derſelben
erfordere. Demzufolge ſchlug er vor, daß, wenn der Adels⸗ ſtand auf dieſem Reichstage ſeine beſonderen Discuſſionen halte, unter wiſſen Bedingungen und Förmlichkeiten Platz auf dem erhauſe für 100 Perſonen jedesmal gelaſſen werde, welche Zuhörer jedoch ſogleich abzutreten hatten, ſo oft der Land⸗ in mit Beipflichtung der Verſammlung es fordre. —
ö * Boye trug darauf an, den Vorſchlag auf die Tafel d merkte dabei an, der Antragſteller wolle hier —— . wiſſen, als es ſelbſt in England geſchehe, wo 1 2 Haus Celear liduse)“ von einem einzigen zrnn h D nö sen, die Gallerie hinauszuweiſen.· = Graf ncht geen lch ben Die Zulaſſung von Zuhörern ſey in England ; ge e ſtimmt, ja die Oeffentlichkeit verboten, allein die
Achtung fuͤr das Recht de⸗ Volkes habe das Verbot in Vergeſſen.
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4 lt wurde, ſo durfte ſchon der Vortheil daraus entſpringen, den
ſonen aus der großen Maſſe ſeyen nicht das Schwediſche
den dort ergriffenen Maaßregeln dahin gemildert worden,
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heit gebracht; wuͤrde aber hier ein Geſetz fuͤr die —
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i mit ſolcher Einſchraͤnkung, wie Frhr. Boye angedeutet, beſchlof⸗ ſen, ſo koͤnne es von dem Eigenſinn oder der ſervilen Denk⸗ weiſe eines Mitgliedes abhängen, die n Ver ſammlung hinauszuweiſen. — Frhr. Boye: Die Worte des Redners brachten ihn in Wallung; man berufe ſich auf das Recht des Volkes; das Irrereden uber das Recht des Volkes habe dreißig Jahre lang die Welt in Blut geſtuͤrzt; hundert Per⸗
Volk. — Hier vernahm man heftiges Stampfen, und Schläge mit dem Hammer des . 3 Boye brach ſeine Replik ab, indem er ſich weitere Aeußerung vorbehielt; und der Antrag ward auf die Tafel gelegt.
Am 2iſten war Plenum in allen Ständen, und auf dem Ritterhauſe fiel unter Anderm eine lebhafte Diseuſſion vor, uͤber eine behauptete Miſchung im Reichs-Comptoir bei der Austheilung an die Landes- Hauptleute, des zur Verfüͤ—⸗—⸗ gung der Regierung in Mißwachs-Jahren geſtellten Credit“ Fonds mit dem unter Liquidation begriffenen Magazin Fonds.
; Dänemark.
Kopenhagen, 6. Dec. Die Korn-Ausfuhr iſt in die⸗ ſem Jahre, beſonders während des letzten Herbſtes, ſehr be⸗ deutend geweſen.
Die diesjährige Erndte in Norwegen iſt im Ganjen ſehr gut ausgefallen.
n dem Berichte des Admirals v. Mund an den See⸗ Miniſter über die Einnahme des Forts von Morea, iſt un ter den Ofſicieren, welche ſich ausgezeichnet haben, auch einer unſerer Landsleute, der Daniſche See Lieutenant van Deckum genannt, der einen Theil des Geſchuͤtzes eommandirte, wel⸗ ches von dem „Conquérant“ zur Breſche-Batterie beſtimmt war. Derſelbe junge Mann war auch bei der Schlacht von Navarin, zeichnete ſich dabei ruühmlichſt aus und erhielt den Orden der Ehren- Legion. Er iſt ein Sohn des hieſigen Vice⸗Admirals van Dockum.
Von St. Thomas ſind hier Briefe vom 11ten Oetober eingegangen, wonach die Witterung auf allen drei Colonieen / ganz außerordentlich fruchtbar iſt. Da die Orkan -Zeit bald voruͤber war, hatte man die beſte Ausſicht, daß die künftige Erndte ſehr geſegnet ausfallen würde. In dieſem Jahre betrug ſie 20,09 Fäſſer Zucker, welches man als eine mäßige y, Die i ., Thomas“ war am 4. 33 von der Kuſte des feſten Landes nach St. Themas * ) 2 —
241. Deutſchland. r Leipzig, 9. Der. Die durch Verfügungen der Landes Regierung zu Breslau, ſo wie der Oberamts Regierung ju Budiſſin im Anfange v. M. „wegen der in Gallizien und Oeſterrcichiſch-Schleſten ganz nahe an der Preußiſchen Grenze unter Rindviehheerden, welche aus der Moldau dahin ge— bracht worden, ausgebrochenen Rinderpeſt“ angeordnete gänzliche Sperre der Grenze gegen Böhmen und das Preu⸗ ßiſche Herzogthum Sachſen für den Eintrieb von Rind, Schaafs- und Schwarzvieh, ingleichen fur die Einfuhr der Haute, Wolle und anderer gifttragenden Stoffe, iſt ein ſiche⸗ rer Beweis davon, daß die Gerüchte über den Ausbruch von Viehkrankheiten in Gallizien und Oeſtreichiſch⸗Schle⸗ ſien nicht ungegründet geweſen ſind. Auf erhaltene Ueber— zeugung von der Sorgfalt, mit welcher auch Preußen ſeine Grenze gegen die Einſchleppung dieſes furchtbaren Uebels gedeckt hat, iſt die Sperre gegen ſelbiges bereits durch Ver⸗ fügung vom 18. v. M. vollſtandig aufgehoben worden. Auch gegen Oeſterreich iſt dieſelbe nach genommener Kenntniß von
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daß der Eintrieb des Rind, Schaaf und Schwarzviches mit Urſprungs und Geſundheits Certiſteaten und die Ein /! fuhr der gifttragenden Stoffe mit obrigkeitlichen Beſcheini⸗ gungen, welche durch Angabe von Ort und Zeit der Laage. rung jeden Verdacht entfernen, erlaubt iſt. Räckſichtlich der Häute und Wolle iſt neuerlich auch nachgelaſſen worden, ſtatt obrigkeitlicher Certificate den Beweis der Unverdãch · tigkeit, durch Vorzeigung der auf jene Gegenſtände Deng habenden kaufmänniſchen Correſpondenz oder Facturen zu fuͤhren. Nach neueren Handelsbrieſen aus Czernomitz ſcheint der Grund zu ferneren Beſorgniſſen und 6 ꝑtsmaaßre- geln noch keineswweges voöͤllig gehoben zu ſeyn.
Frankfurt a. M., 9. Nov. Geſtern Abend wurde — nachdem die Theater Direction lange zuvor mit den widerſpen⸗ ſtigen Sängern unterhandelt hatte — die Oper Roſſinns: „die Belagerung von Korinth“ gegeben. Bevor der Vor⸗ hang aufging, wurden die zwei 6 Nieſer und Hauſer als krank und unpäßlich der Nachſicht empfohlen. Dieſe Anzeige erreichte ihren Zweck, das Publikum ſah dieſe San ⸗
Beilage
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