chen öffentlichen Rechnungsablegungen der Kredit,Anſtalten leicht eine richtige Idee uͤber die Kapitale in Rußland und ſeine Finanz⸗Reſerven machen koͤnnen.“

Ueber die (letzthin gemeldete) Unterwerfung der Karat⸗ ſchajewer enthält ein, von hieſigen Blattern auszuͤglich mit⸗

2 Bericht aus Sewaſtopol vom 16. Nov. Nachſte⸗ endes: .

„Die unwegſamſten Stellen, Abgruͤnde, Schluchten und Felſenwande, mit allen Schreckniſſen, welche die Natur in den ſchroffen Gebirgen des Kaukaſus um den Elborus ange—

äuft hat, wurden von den Karatſchaſewern auf s . igſte vercheidigt, einem Volke, das bisher gegen alle Vor⸗ ſtellungen der Gute taub geblieben war, und, mit trotzigem Stolze von den ſchwindelnden Gebirgshöhen herabblickte, die ſeit Hb hun err ihnen ihre Unabhängigkeit geſichert hat— ten. Der Ruhm, dieſe Schranken der Natur zu uͤberſteigen, und den ihnen ähnlichen Sinn der Bergbewohner zu beu—⸗ gen, war der Beharrlichkeit unſerer Krieger und dem Unter⸗ nehmungs⸗Geiſte ihres Heerführers vorbehalten, der ſich raſch entſchloß, zur ſchnelleren und ſicheren Unterwerfung dieſes ſtoöͤrriſchen Elen, des Kaukaſus Gewalt zu gebrau⸗ chen, wo Ueberredung und Milde nicht fruchten wurden. Beide Mittel, Gewalt und Ueberredung, wurden von einem erwuͤnſchten Erfolge gekrönt. Der Chan der Avarer, Be—= 2 von mehr als zweitauſend Köpfen, ein Schrecken einer Nachbaren, leiſtete dem Ruſſiſchen Kaiſer den Eid der Treue, aus der bloßen Ueberzeugung von den Vortheilen, die aus einer freiwilligen Unterwerfung unter den Ruſſiſchen Scepter fuͤr ſein Volk hervorgehen wurden. Die ſtolien Karatſchajewer, bis auf dieſe Stunde Anhänger der Otto— maniſchen Pforte, gaben, bei dem Waffen Beſuche der Nuſſi⸗ ſchen Krieger in ihren fuͤr unzugänglich gehaltenen Wohn⸗

ſitzen, ihren auf, und beſtuͤrzt darüber, daß die er, un⸗ geachtet ſolchen Fortganges ihrer Unternehmung, die Wohnun⸗ gen und das Eigenthum ihrer Gegner unangetaſtet lie ßen, brach⸗

23 gleichfalls ihren Huldigungseid St. Majeſtat dem ſer dar. ; ae, * Nur ein Augenzeuge kann ſich vollkommen die Hinder niſſe er en, die unſere Truppen zu beſeitigen hat, ten. ganze Reiterei hatte abgeſattelt, und die Leute wurden zu Fuße zugleich mit 8 —— Dieſe r ? 4 . * 2 klimmen und den Feind mit einer Hand ſich feſthielten, um nicht . ͤ ſtuͤrzen, mit der andern ihr Gewehr abdruͤckten, während die, hinter Bäumen und Steinen verſteckten Vertheidiger der Gegend, in ihrer leichten Bekleidung und gewandt im Klet⸗ tern, ihre Vortheile benutzten und nicht nur ihre wohlge⸗ . auf die Unſrigen richteten, ſondern auch angs den Abhängen Steine auf 3 hinabrollten; doch ohne ſie aufhalten zu können. Zwölf Stunden währte dieſer ver⸗ jweifelte Kampf und einige Werſt weit mußten die Sieger 5 ſo empor arbeiten, bis ſie die letzte Anhöhe erxeichten, deren Beſitz den Triumph bezeichnete. Der oberſte Gebieter der Karatſchaſewer brachte dem General die Bitten und An⸗ elöbniſſe der Beſiegten dar und ſprach dabei zu ihm in tie⸗ 8 Beſtuͤrzung uͤber den Fortgang der Ruſſiſchen Waffen, den er ſich nicht als eine F 9 der der Truppen und der Anordnungen des Befehlshabers zu denken ver⸗ mochte: „Gluͤcklich ſeyd Ihr, daß es Euch gelang, in unſere verborgenen Wohnſitze zu dringen: wir waren ſo ſicher des Gegentheils, daß ſelbſt während der Schlacht Niemand von uns es fuͤr nothig hielt, Weiber und Kinder mit dem Eigenthum an einen gefahrloſen Ort zu ſchicken; doch Euer Glück hat uns be⸗ 8 t. Wir waren die treueſten Anhänger der Ottomaniſchen Dre und haben ſie nie verrathen. Sie hat uns verrathen, da ſie uns im Stiche ließ und nicht verſtand, ihre Feſtung Anapa zu behaupten. So ſeyd * denn unſere Gebieter: wir brechen unſer Wort nie. Ihr habt unſere Familien, unſere Häuſer, unſer Vermögen vor der Zerſtöͤrung geſchůützt, ſchon das erwirbt Euch unſere Erkennlichkeit.⸗ Die Wärme und das Gefühl, mit dem der Greis dieſe Worte ausſprach, bürgten fuͤr deren Aufrichtigkeit. Dieſe glänzende Waffenthat bahnt den Weg zur Her ſtellung der Ruhe im ganzen Kaukaſus. Die Heilquellen in Gorätſchewodsk und Konſtantinogorsk werden von nun an 2 Ueberfälle der Tſcherkeſſen und gegen jede Gefahr

geſt enn. Die Beſiegung der Karatſchajewer wird einen —— fluß auf alle Bewohner des Kaukaſus

. nicht gezähmt ſind, und dieſes Volk wird, 2 a. *. an dem Fuße des Elborus, als Schukz— = br er , Verſuche der Trans, Kubaner die⸗ ſareñ 6 2 Erlanbniß Jener, dieſe Stellen nicht paſ⸗

n können. Das Beiſplel der ſincerwerfung diefes Volkes, das

Der zee, s, ü.

unter allen Gebirgs-Bewohnern fuͤr das unbezwinglichſte galt, läßt die Uebrigen daran denken, daß ein ähnliches Er⸗ eigniß auch ſie treffen könne, und iſt in jeder Hinſicht hiermit ein großer Schritt dazu ge chehen, daß ſaͤmmtliche Stamme des Kaukaſus, wenn ſie durch Anlegung von Feſtungen an den Ausgängen der Gebirge verhindert wer⸗ den, Raubzüge in das platte Land, wo ſie ihren Unterhalt ſuchen, zu machen, ſich gejwungen ſehen, nachzugeben und und Schutz bei uünſerem großen Monarchen zu er⸗ ehen.

Als Widerlegung der verſchiedentlich, und beſonders in der außerordentlichen Beilage zur allgemeinen Zeitung 1828, No. 29 geäußerten Behauptung, als ob die ſogenannten ver— ſchaͤrften Zollverbote eine Abnahme der Ausfuhr und Ein⸗ fuhr in Rußland zur Folge gehabt hätten, giebt die St. Pe⸗ tersburger Handelszeitung aus fuͤhrliche Daten über die Aus⸗ und Einfuhr von 1818 an bis 1827, mit ihren Erl ngen begleitet, aus denen hervorgeht, daß, wenn man die letzten 5 Jahre von 1823 an berückſichtigt, ſich eine gewiſſe Stä—= tigkeit und ein ſucceſſives Steigen des Handels ausweiſet. Uebrigens bemerkt ſie auch, daß die Zollverbote ſeit 1822 nicht, wie behauptet worden, verſchärft, ſondern im Gegen⸗ theil gemildert, und nur die Maaßregeln gegen die Kontre⸗ bande wirkſamer geworden ſind.

Das Journal de St. Petersbourg enthält ein Schreiben des Capitains ACourt an den Vice Kanzler, Gra⸗ fen von Neſſelrode, worin Erſterer die von auswärtigen Blät⸗ tern verbreitete Nachricht von der Gefahr, der das Schiff Panteleimon bei der Ueberfahrt von Varna nach Odeſſa durch die Ungeſchicklichkeit des Capitains ausgeſetzt worden ſeyn ſollte, widerlegt. (In 1— Weiſe, wie ſolches in Nr. 331 der . iſt.)

rankreich.

Paris, 10. Dec. Die Herzogin von Berry hat vorgeſtern nach Ihrem Schloſſe Rosny begeben, von wo 3 re Königl. Hoheit übermorgen zurückerwartet werden. Se. Maj. der König ſind der Prinzeſſin geſtern dorthin gefolgt, werden zwei Nächte daſelbſt zubringen ünd morgen hieher zurückkehren. Mehr als 60 Perſonen von Rang ſind zu dem Feſte, welches die Herjogin dem Könige bereitet, eingeladen worden und um Theil ſchon nach Rosny r 8

128 rjog von Orleans iſt vorgeſtern mit va 2 jur Stadt geöommen und hat das Palais

Mehrere hieſige Zeitungen äußern ſich heute über die (geſtern erwähnte) Königl. Verordnung, wodurch die Kam. mern auf den 27. Januar zuſammenberufen werden. Zuerſt der Meſſager des Chambre s. „Die Regierung“, ſagt derſelbe, „beruft zu dieſem nahe bevorſtehenden Zeitpunkte die natürlichen und geſetzlichen Richter ihrer Handlungen und ihrer Politik zuſammen. Alle die falſchen Gerüchte. welche in dieſer Beziehung verbreitet worden waren und bei Eingang gefunden hatten, zerſallen ſonach in ihr Nichts. Die Cataſtrophe, welche die Miniſter ſo ſehr fürchten ſollten, tritt vi r um die gewöhnliche Zeit ein, obgleich nach einer Sitzung wie die vorige, der tängſten von allen, den Deputirten wohl mehr Ruhe zu gönnen geweſen ware. Die Verwaltung hat indeſſen nur die Vedärfniſſe des Landes befragt, und, im Vertrauen auf die Redlichkeit ihrer Abſichten, die Kammern fruͤh genug zuſammenberufen, um ihnen zur Abmachung aller ſie erwartenden Geſchafte die erforderliche Muße zu laſſen. Die Zeiten ſind voruͤber, wo die Miniſterien ſich ſelbſt all das Sute beimaßen, welches in der Landes⸗Verwaltung bewirkt wurde; das jetzige iſt vom dem Weſen der verfaſſungsmäßigen Regierung zu tief durch drungen, als daß es ſich ein Lob beilegen ſollte, welches Frankreich allein der Einigkeit des Volkes mit ſeinem Könige zu verdanken hat. Die Miniſter nehmen bloß die Anerkennun fur ſich in Anſpruch, daß ſie ihr Mandat gewiſſenhaft erfullt haben; ſie ſind ſich bewußt, alle ihre Kräfte aufgeboten zu haben, um, mitten unter Hinderniſſen und Uebertreibungen aller Art, allein das allgemeine Beſte zu beruͤckſichtigen, und das Land muß es ihnen Dank wiſſen, daß ſie, ungeachtet der Gährung der Gemüther, ſich ſteis mit Mäßigung md. Se⸗ rechtigkeit betragen haben. Seitdem die Kammern ſich ge⸗= trennt haben, ſind die Geſetze gewiſſenhaft vollzegen worden. Von der Spitze bis zur unter ſten. Stufe der Ferwaltunge, Hierarchie ſind Verbeſſerungen und Erſparniſſe angeordnet worden. Wir genießen der unbeſchränkteſten Pren freiheit und eines völlig unabhängigen Wahl ⸗Syſtenis, Die Ver. ordnungen vom 16. Juni ſind uberall in. Kraft getreten und. das Miniſterium fürchtet ſich nicht, Nechnung darüber vor den Kammern abzulegen. Seit dem Schluſſe der vorigen

Sitzung ſind ſchwierige Geſcg Entwürfe, welche die verſchie⸗