dieſen Gegenſt and Betrachtungen an, die ſie mit Ta⸗ lent vortragen; wir wollen ihnen einize Dernerkungen, die wir aus der politiſchen Ordnung und der Moral ſchöͤpfen, entgegen, ſtellen, denn wir ſehen din gedachte Frage als eine allgemeine The⸗ ſis an, woruber Jebermann eine verndaftige, wenn gleich abwei⸗ ende Meinung abgeben könne. Das Pætitions, Recht iſt ohne Zweifel eines unſerer heiligſten politiſchen Vorrechte; die Tribune imaß allen Veſchwerden oſſen ſtehen. Ven einem Punkte Frankreichs zum andern muß jeder Franzoſe die Befugniß haben, die Ungerechtigkeiten, die · er erfährt, oͤffentlich zu ruͤ⸗ gen; auch kann er Vorſchlage zu Verbeſſerungen in dieſem oder jenein Zweige der Staats-Verwaltung machen; er uͤbt

in dieſen Dingen bloß ſein verfaſſungsmähiges Recht aus;

ſoll er aber aller und jeder Verantwortlichkeit fuͤr die Worte überhoben ſeyn, die er von der Rednerbuͤhne herab ertönen läßt? Wenn ein Familienvater, wenn ein achtbarer Bürger verläumderiſche Angaben gekränkt, wenn ein Beamter von der oͤffentlichen Meinung faͤlſchlich angeklagt wird, wenn man That⸗ ſachen oder Umſtande erſinnt, die ſeiner Ehre und Rechtlichkeit zu nahe treten, ſoll da für den beleidigten Theil kein Recurs ſeyn? So ſtellen wir die Frage; jeder Ehrenmann wird ſie ſich leicht ſelbſt beantworten. Fern gon uns ſey die Abſicht, das Petitions⸗Recht irgend ſchmälern Recht muß, wie jedes andere, der Verantwortlichkeit unter⸗ liegen; genug ſchon iſt's, daß das Intereſſe der Volksfrei⸗ eiten in dem vorliegenden Falle die Vortraguug der Bitt⸗ ſchrift von der Rednerbuͤhne herab verlangt; der Bittſteller muß mindeſtens für die von ihm an eführten Thatſachen verantwortlich ſeyn, da dieſe die Ehre 2 Mitbuͤrger ge⸗ fährden können. Man witd vielleicht ſagen, daß, wenn die

* Kammer über eine folche Bittſchrift zur Tages- Ordnung

ſchreitet, dies ſchon hinreichende Genugt gegriffenen Theil ſey. Wir ſind nicht olitiſche Gerechtigkeit iſt dadurch 8 iche, und dieſe müſſen die Tribunale beruft ſich auf die Mein des Her de Langlade, der da ſagt:; „„Wer bei einer h de eine Bitt⸗ gi ift ein reicht, welche beleidigende Aeußerungen ber einen Sritten enthält, kann dafür Behufs einer Ehrenerklärung

unng fuͤr den an⸗ inung; die die haͤus⸗ n. Man

2

nicht gerichtlich belangt werden, da, wenn er wirkliche oder

bung es zuweilen Ta

ungegruündete Mißbräuche bezeichnet, er ſich nur des tions Rechtes bedient, eines unverletzlichen und

gen Rechtes, deſſen freie Kw die W. ge⸗ langen zu laſſen.““ Wer ſähe nicht, daß Herr Favard de Langlade hier nur von geheimen Petitionen hat ſprechen wollen, die, an die Miniſter oder audere Agenten der höͤhern Verwaltung gerichtet, keine öffentliche Discuſſion, keinen Rachhall in der Geſeilſchaft zur Folge haben? . behauptet man, „ihr ſchränkt ſonach das Petitions⸗Recht ein; denn welcher Bürger wird noch einen Präfekten oder Maire denunciren wollen, wenn er ſich dadurch den Gefahren einer gerichtlichen Belangung ausſekzt?““ Von zwei Dingen eins: entweder iſt das angeführte Factum falſch, und dann iſt es gut, daß die Gerichte darüber entſcheiden und eine Ver⸗ läumdung beſtrafen; oder es iſt und dann fallt die Verlaumdung von ſelbſt weg. Das Petitiens Recht wird in beiden Faͤllen keinesweges beſchränkt. Eins der oben er⸗ waͤhnten Blätter will indeß, daß in dem erſtern Falle die Kammer ſelbſt das Urtheil ſpreche; die Gerichtsbarkeit der Kammer iſt aber bloß politiſcher Art. Die Kammern ſind ein Ausnahme- Tribunal, und wenn ſie uͤber Beleidigungen, die ihnen ſelbſt zugefügt werden, erkennen koͤnnen, ſo ſind ſie keinesweges dazu berufen, das von einem Bittſteller einem Dritten zugefügte Unrecht wieder gut zu machen. Gaͤbe es denn aber uͤberdies nicht noch moraliſche Geſichtspunkte, wor— unter das PetitionsRecht betrachtet zu werden verdiente? Wenn es nothwendig iſt, daß gegruͤndete Klagen gehört wer⸗ den, ſo iſt es nicht minder nothwendig, daß die Ehre des Buͤr⸗ 2 / vor jeder leichten und unerwieſenen Beſchuldigung ge= lſchuͤtzt wird. Die Verlsumdung iſt ein feines Gift, wel⸗ ches leicht eindringt, ſich aber nicht eben ſo leicht wieder fortſchaffen läßt. Iſt ein fleckenloſes Leben, ein ehrenvoller akter einmal angetaſtet worden, ſo reicht eine Ehren⸗Er⸗ . nicht hin, um die demſelben geſchlagene Bunde ſo⸗ fort zu heilen; kann es daher wohl jemals gefährlich für die öffentliche Freiheit ſeyn, wenn man einem beleidigten Bůuͤr⸗ r geſtattet, von einem unabhängigen und unabſetzbaten ichter Genugthuung zu verlangen Der Conrrier fran gais macht ſolgende ſieben Hrä—⸗ laten als ſolche namhaft, die ſich in die Verordnungen vom 16. Juni nech nicht . haben: der Biſchof von Aaccio, ; . Sbaſtiani della orta; der Biſchof von Digne, Hr; iollis; der Biſchof von See, Herr Fauſſol; der Biſchof

zu wollen; aber dieſes

*

von Marſeille, Herr Mazenod; der Biſchof von St. Clau

Herr von Chamon; der Viſchof von Nancy, Herr von ——— bin-Janſon, und der Biſchof von Chartres, Herr Clauſel de Montals. Das gedachte Blatt meint, der Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten wurde ſich dazu Gluͤck wuͤnſchen können, daß er es nur noch mit einer ſo kleinen Zahl von Opponenten zu thun habe, wenn er dieſes Reſultat nicht auf Koſten ſeiner ihm als Miniſter des Koͤnigs obliegenden Pflichten erlangt hätte, (in ſofern man namlich wiſſen will, daß die verlangten Erklärungen nicht ſchriftlich und nicht unbedingt abgegeben worden wären.)

Der Courier frangais berichtigt das Factum, daß dem Marquis Maiſon der Marſchallsſtab nach Morea ge⸗ ſandt worden ſey, dahin, daß demſelben bloß von ſeiner Er⸗ hebung zur hoöͤchſten militairiſchen Wurde Nachricht gegeben worden ſey, da der Marſchallsſtab ſelbſt immer nur von dem Könige in Perſon zugeſtellt werde.

Die Quotidienne will wiſſen, daß der Herzog von Blacas erſt zum Monat Mai hieher kommen, und daß der Herzog von Aumont mit dem 1. Januar ſeinen Dienſt als erſter Kammerjunker antreten werde.

Der Herzog von Saint Aignan, Pair von Frankreich und Grand von Spanien, iſt am 19ten d. M. im S6ſten Jahre ſeines Lebens hieſelbſt mit Tode abgegangen.

Der Graf von la Ferronnays, 6 des Miniſters der auswaͤrtigen Angelegenheiten, hat das Kreuz der Ehren⸗ 232 d. ;

derr von Béranger hat die geſetzliche zehntägige Fri verſtreichen laſſen, ohne gegen das wider 3 theil zu appelliren; er wir alſo auf g Monate ins Ge⸗ fängniß wandern und 10,000 Fr. erlegen. Der Buchhänd⸗ ler Hr. Aler. Baudouin dagegen, welcher zu 6monatlicher Haft und einer Geldbuße von 506 Fr. verurtheilt war, hat a, e. eingelegt. 2

us Toulon meldet man unterm 15ten d. M.: „Geſtern hier ein Oberſt und zwei Oberſt-Lieutenants von Ibra⸗ ims Armee, welche bisher auf dem Schiffe „Loiret“ in Quarantaine lagen, eingetroffen; der erſte heißt Achmet⸗ Bey, der zweite Muſtapha und der dritte Jakobi Sie kommen aus Morea, wo . Koron, R

behörde

w rde, Cie, Pröafekten 3 Abends erſchienen Das Stuck

ö.

brillantene, mit der die er auf der . trug, gen nur einen ſolchen , aber ihre Kleidung war ebenfalls ſehr koſtbar. Alle drei werden ſich a en nach Marſeille begeben, wo ſie ichten aus Alexandrien ab⸗ warten wollen. Ihr Zweck iſt, die Franzöſiſche Sprache zu erlernen, um, vor ihrer Rückkehr nach Aegypten, die Haupt ſtadt Frankreichs mit Nutzen beſuchen zu können.“ Der Monitenr enthält neuerdings zwei Briefe des jüngeren Herrn Champollion aus Sakara vom 5ten und von den Pyramiden von Gizeh vom 8. Oetober. (Wir behalten uns eine Mittheilung derſelben auf morgen vor.) Großbritanien und Irland. London, 19. Dec, „Man ſagt!“ (heißt es im Globe) „die Miniſter . bereit, bei der Eröffnung der Seſſion dem Parla⸗= ment beträchtliche Einſchränkungen in verſchiedenen Zweigen vor⸗ zulegen, und man halt es im Voraus fur möglich, daß die Auflagen um eine Million vermindert werden können. Unter den Geg ſtaͤnden fuͤr Einſchränkungen nennt man die Stabs⸗ und d. auf Halb⸗Sold ſtehenden Officiere. In Beziehung auf Er⸗ ſtere ſind bereits Schreiben an die Lord Lientenants der Graf⸗ ſchaften erlaſſen worden; und die an letztere Ofſiciere gerie teten Eirculare, welche publieirt worden ſind, follen anf die Nothwendigkeit von Maaßregeln vorbereiten, durch welche Mehreren, die durch Civil⸗-Anſtellungen verſorgt ſind, der halbe Sold entzogen werden wird. . in ö ſagt man, ſollen Einſchränkungen gemacht werden. Der Zuſtand der Indiſchen Finanzen hat ſich durch den BVirmaniſchen Krieg verſchlimmert, und ſeibſt ein ſparſames, Syſtem wird längerer Zeit bedürfen, um ſie in den an hen zuruck ubringen, in welchem ſie ſich am Ende der Verwaltung des ords Haſtings befanden. Der Herzog von Wellington iſt