; 324 entfernte ſicch xamit iin Angeſicht der ärtilcrie,

fi aufrichtig bei den Siegern und Beſiegten.

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mit fortnahm. Am folgenden Tage zog ein Theil unſeres Detaſchements aus, um die Feſtung zu beſetzen, ungeachtet des ziemlich wohlgerichteten Kanonenfeuers derſelben. Baljul WPaſcha konnte dem entſchloſſenen Andrange der Ruſſen nicht widerſtehen, ſondern ſchickte, nachdem die Tarkiſche Reiterei unaufhaltſam die Flucht ergriffen hatte, zur Uebergabe der . 2 einen Unterhändler an den Befehlshaber des Deta⸗ . 2

ab. Mit unbeſchreiblichem Jubel empſtugen die

Einwohner, groͤßtentheils Armenier, die Dieger vor den Tho⸗ ren der Stadt, und ſegneten Rußlands Beherrſcher, durch deſſen Waffen ſie von dem Muſelmaänniſchen Joche befreit wurden, unter dem ſie ſo lange geſchmachtet Haben. Der

Paſcha, von Geburt ein Kurde, ſtammt aus einer bekannten

alten Familie, bei der ſich die Gewalt uber das Paſchalik von Bajazed fortgeerbt hat. Er iſt ein hoher ſchlanker

Mann, noch ziemlich jung an Jahren, von einnehmender

Geſichtsbildung. Tiefer Kummer ſprach aus ſeinen Zügen, als er dem General entgegenritt, um ihm ſein Schickſal zu unterwerfen. 25 8 Seine beiden Hoͤfe, oder vielmehr Veſeſtigungen, die in

der Stadt liegen, zeichnen ſich durch ihre Bauart aus. Die 4ltere derſelben, der Wohnſitz ſeiner Familie und nächſten Beamten, liegt auf der Höhe der gewaltigen Felſen, die ſich uͤber die Stadt erheben; die neue Befeſtigung beſteht in ei⸗ nem ſchoͤnen Pallaſte aus weißen Steinen, nach Arabiſcher Architektur. Der Bau ſoll, wie die Sage geht, 40 Jahre 6 haben, und noch ſteht er nicht völlig vollendet da. Begonnen wurde er von dem Großvater des gegenwartigen Paſcha, von ſeinem Vater fortgeſetzt und von ihm ſelbſt auf⸗ gegeben, aus dem Vorurtheile, weil ſeine beiden Vorgänger, deren Mauſoleen daſelbſt ſtehen, dort geſtorben ſind. Die Ausſicht aus dem Pallaſte auf die Stadt, die ſich amphitheatraliſch auf den Bergen erhebt, iſt höchſt maleriſch. Am 30. Auguſt f. Sept.) fand auf dem offentlichen Platze eine Kirchenparade ſtatt, der die Einwohner und der Paſcha ſelbſt mit dem groͤßten Intereſſe beiwohnten. Die ſammte hieſige Armeniſche Geiſtlichkeit nahm Theil an dem Todtenamte zum Gedaͤchtniſſe des hochſeligen Kaiſers Alexan— der . glorwürdigen Andenkens, und an dem Dankgebete fuͤr die Einnahme Bajazeds. 9 ; Zum Mittagsmahle, das der General in dem neuen Pal⸗ des Paſcha's gab, waren außer dieſem auch deſſen an— ſte Begmte und unſere Offieiere geladen, und als die undheit Sr. Majeſtät des ei Geſchüuͤtzes ausgebracht wurde, tranken dieſelbe der Paſch und die Seinigen, nach Muſelmaͤnniſcher Weiſe, mit Scher—

beth.

Nach der Tafel wurde die Freude allgemein 63 wech nd ertoͤnten die ſchoͤne Feldmuſik des Regiments Nöͤteburg, die Lieder der Koſaken⸗Säanger und der ſchmetternde Hall der Tuͤrkiſchen Pauken, Trommeln und Hörner, und National—

Tänze der Einwohner und der Ruſſen beſchloſſen das Feſt. In der Feſtung fanden wir 12 Kanonen, zwei Roß ſchweife, drei Fahnen und einen reichen Vorrath Artillerie⸗ Munition, Flinten, Proviant u. ſ. w. Die Feinde zahlten 19 Todte, wir: zwei, und einen Verwundeten. Der größte Verluſt beſtand auf beiden Seiten in Pferden, denn die Affaire vom 27. Aug. (8. Sept.) iſt eher ein Cavalleriege⸗

fecht zu . 3 der t ſind 200 Gefangene zuruͤckgeblieben, die der General in ihren Wohnungen aufzuſuchen nicht fuͤr ge⸗ fahrlos hielt, weil fruher eine Seuche in der Stadt gewuͤ⸗ thet hatte, daher er auch gleich bei Beſetzung des Ortes einen Tagesbefehl an die Truppen erließ, die Wohnhaͤuſer nicht zu betreten. Die Soldaten, die ſich während des ganzen Feld⸗ gs durch den ſtrengſten Gehorſam auszeichnen, haben auch

. zorſchrift puͤnktlich befolgt.“ ; 2 Petersburgiſche Zeitung enthält Folgendes tau:

aus „Die hieſige Lettiſche Zeitung, die ſich ſchon unbeſtimmbar große Verdienſte um die? ng der Letten arb, hat ſeit dem 15. Nov. angefangen, eine Üleberſetzung der Kriegsberichte zu geben, mit erklärenden hiſtoriſchen und ſachlichen, einleuchtenden Noten. Sehr einſichts voll fangt e mit dem Bericht vom Uebergange über die Donau an, wodurch die Lettiſchen Leſer nach und nach die ganze Ge—

ſchichte des Feldzugs erhalten werden, bis ie Zei

l bis gegen die Zeit

da ein neuer beginnen kann. Es gicbi kein kraftigeres Nit .

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ravitaͤtiſch einher und ls dtet und der ir zerf ch oſſen der 2 , 3. auf e wegen

J t ringen Anzahl ECavallcrie nur Infanterie zur Ded gf.

aiſers beim Donner 37

6. tel, der Volksklaſſe, welche die Rekruten zu liefern hat,

großen Vaterlandes auch die ihrige iſt, als daß man ſie mit dem Gange der ,. bekannt macht, der ſie pft gemäß Opfer bringt. Sie wird ſich dadurch geehrt fühlen; und ſtaatsbuͤrgerliche Würdigung iſt ein Hauptquell des feu⸗ rigſten Patriotismus.“ 2 . 2 Aus Odeſſa vom 3. d. wird gemeldet: Ein geſtern von der Suͤdkuͤſte der Krimm hier angekommener Reiſender hat einen Strauß der herrlichſten Roſen und mehrere grüne Lor⸗ beer, Mandel und Oel Zweige mitgebracht. Sämmtliche Pflanzen hatte er unter freiem Himmel gepflückt.

Odeſſa, 13. Dee. Am ten d. M. lief der Standard, Capitain Kanatofzoff, von Varna kommend, in Sebaſtopol ein. Bei ſeiner Abreiſe befand ſich dort, ſo wie auf unſerer ganzen Cantonirungs-Linie, Alles in dem allerbeſten Zuſtande; . feindlicher Angriff auf Paravadi war lebhaft zuruͤckgewieſen

worden. Mehrere von unſern Schiffen kreuzen fortwährend längs der Tuͤrkiſchen Kuͤſten, von Varna an bis zum Bos—⸗ phorus. 28 )

Der General-Gouverneur Graf Woronzoff iſt geſtern von ſeiner Reiſe nach der Krimm hieher zurückgekehrt. Da Se. Excellenz des Eisganges wegen den Bug bei Nicolajeff nicht paſſiren konnten, ſo ſahen ſie ſich gendothigt, ihren Weg uber Wosneſensk zu nehmen.

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Frankreich. .

Paris, 23. Des. Der Meſſager des Chambres ſagt mit Bezug auf die geſtrige Aeußerung des Courrier frangais über die Vollziehung der Verordnungen vom 16. Juni: „Wir ſehen mit Bedauern, daß der Courrier, un= . aller Beweiſe vom Gegentheile, noch immer behauptet, daß die Verordnungen wegen der kleinen Semi⸗ narien nicht völlig in Ausfuhrung gekommen ſeyen. Und was ſoll für dieſe Behauptung ſprechen? die Ergebung des Episcopats in den Willen des Königs. Eine ſolche ÜUnter— werfung ſoll namlich, dem gedachten Blatte zufolge, nur durch geheime Zugeſtändniſſe und durch eine Ermäßigung des urſpruͤnglichen Textes der Verordnungen zu erlangen gewe— ſen ſeyn. Dieſes Raiſonnement ſcheint uns ſehr einſeitig zu ſeyn. Konnte denn jene Beipfli der Biſchoͤfe nach dem unbedachtſamen Widerſtande derſelben, zi eine reiflichere , e Rathſchl von Seiten einer Macht, der das Episcopat ſich zu . nicht gewohnt iſt, herbeigefuͤhrt worden ſeyn? Was der Köͤ— nig gewollt, iſt panktlich vollzogen worden; 2 ie⸗ rung iſt weder mit Härte noch mit Willkühr verfahren, aber der Widerſtand der Geiſtlichkeit iſt beſiegt worden, ſie hat der Ueberzeugung nachgegeben, und das vorgeſteckte Ziel iſt erreicht. Wir zweifeln keinen Augenblick, daß die, in dieſer Beziehung von den Miniſtern den Kammern abzugebenden Erklärungen auch den ſtrengſten Anforderungen genügen wer— den. Der Courrier ſollte daher ein fur allemal auf jene Ein⸗ fluͤſterungen verzichten, die weiter keine Folge haben, als daß

ſie die Gemuͤther men,

In der letzte eit, wo in den öffentlichen Blättern haͤufig von n,, die Rede geweſen 23 die Benennungen: Geſchwader, Diviſion und Flotte oft verwechſelt worden. Der Meſſager des Chambres macht folgenden Unterſchied. Ein Geſchwader mindeſtens aus neun Kriegsſchiffen, welche unter einem demſelben Commando ſtehen. Doch bezeichnet man gewöhn⸗ lich mit dem Worte, eine Abtheilung von neun Kriegsſchiffen, welche zuſammen en es muͤſſen aber alsdann immer ei⸗ nige Linienſchiffe dabei ſeyn. Neun Fregatten würden z.

ſtrenge genommen, kein Geſchwader ſeyn. Ein chwad⸗ wird ſtets von einem Contre-Admiral, alſo von einem Offi—

ligt. Ehemals nannte man ſogar den Officier, der heutiges Tages Contre⸗-Admiral heißt, Chef d' Es cadre. Eine Diviſion beſteht mindeſtens aus drei , aus acht KLriegsſchiffen. Das Commando derſelben gebührt dem älteſten Schiffs⸗Capitain. Diejenigen Ofſiciere, die man jetzt ( Eapitain erſter Klaſſe hießen unlängſt noch Divi⸗ ſions⸗ Chefs. Eine Abtheilung von g bis 17 Kriegs ſchiffen heißt ſonach ein Geſchwader; eines von 3 bis 8 Kriegsſchiffen, eine Diviſion; zahlt die Abtheilung mehr als 17 Kriegsſchiffe, ſo nennt man ſie eine Armee; ſie muß alsdann von einem Vice⸗-Admiral, d. h. von einem Ofſicier befehligt werden, der unmittelbar über dem Contre⸗Admiral . Der Grad eines Vice, Admirals iſt Übrigens der höoͤchſte, zu welchem ein Officier der . Marine ge⸗ langen kann; den Titel eines Groß- Admirals erhält nur ein Prinz vom Ha iſe. Unter Flotte verſteht man mehrere

cier, der unmittelbar uber dem Schiffs-Capitain ſteht, beſeh⸗

ans Herz zu legen und begreiflich zu machen, daß die Sache 1.