1829 / 5 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

andere Gegenstände ersetzt und namentlich durch Kartoffeln. Ein so hoher Preis von Weizen, wie gegenwartig, hatte frü, her Alles in Unruhe versetzt, wahrend er jetzt wenig gefuͤhlt zu werden scheint. In Nord⸗Deutschland hat die Benutzung der Kartoffeln als tagliche Nahrung noch mehr zugenemmen, und wahrscheinlich ist das mit ein Grund, daß, bei der gut ausgefallenen Kartoffel⸗Erndte, von dort aus so viel Getreide

hat hieher gesandt werden können. ; Nach Briefen aus Monte-Video vom 5. Oct. hatte am vorigen Tage die foͤrmliche Auswechselung der Ratifica— tionen des, zwischen Brasilien und Buenos-Ahres abgeschlos—

senen Praäͤliminar⸗Friedens-Traetates dort statt gefunden.

Der Globe stellt uͤber den Frieden zwischen Brastlien und Buenos⸗-Ayres folgende Betrachtung an: „Diejenigen, welche es mit den neuen Staaten von Amerika gut meinen, müs⸗ sen sich Glück dazu wunschen, daß ein Krieg seine Ensschaft erreicht hat, welcher der Entwickelung der Krafte und der festen Begrundung an sich friedliebender Regierungen nothwendig hinderlich seyn mußte; obgleich ein anderer wir hoffen indeß kein langwieriger zwischen Columbien und Peru auszubre⸗ schen droht. Bis jetzt haben die neuen Staaten die Erwar— tungen, welche man von ihnen hegte, nicht gerechtfertigt; bis jetzt macht ihre Geneigtheit zum Streit, sowohl mit ih— ren Nachbaren als unter einander, es sehr zweifelhaft, ob das, was sie an friedlichem Zustande eingebüßt, durch das— jenige aufgewogen wird, was sie an Freiheit gewonnen ha— ben. Die Kraft, welche Buenos⸗Ayres in dem nun beendig⸗ ten Kriege entwickelt hat, ist übrigens merkwürdig, und dient vielleicht zur Richtschnur, wie die Civilisation von Suͤd⸗Amerika vorschreiten muß. Waͤhrend der laäͤngsten Zeit des Krieges kann man sagen, daß die Stadt Buenos⸗Ayres ganz allein gegen Brasilien kampfte. Unter den Auspicien

solcher Städte muß die Civilisation zunehmen.“ London, 26. Dec. Die Einführung der jungen Kö⸗ nigin von Portugal bei unserm Könige, und der ausgezeich6 net huldvolle Empfang derselben von Seiten Sr. Maj, in Verbindung mit der dem Marquis von Barbacena zu Theil gewordenen Ehre, zur Köoͤnigl. Tafel gezogen zu werden, las— sen in der City kaum noch zweifeln: daß die Regierung ihre Sinnesweise in Beziehung auf die Verhaͤltnisse zu Portu— gal von Grund aus geändert habe. Dennoch fehlt es auch hier nicht an Personen, die, wie gern sie auch das jenige glau⸗ moͤchten, was sie wuͤnschen, dennoch unbefangen genug sind, die Lage der Dinge von ihrem wahren Standpunkte Aus zu betrachten, und eben daher die erwähnten Umstaͤnde ohne die vorausgesetzte Sinnes-Aenderung der Regierung, an sich ganz natürlich zu finden. ist 22 enn und Bundesgenesse sowohl als König von Portugal, als auch in seiner Eigenschaft als Kaiser von Bra—⸗ sllien, wir muͤssen daher nothwendig sein Recht anerkennen, seine Titel auf seine Tochter zu übertragen, und deshalb auch dddeiese als Königin . behandeln, wenn Sie zu uns kömmt. Besttze des Portugiesischen Thrones ist zwar jetzt Dom Miguel; allein der wird von uns in der i, Ton ihm selbst beigelegten Eigenschaft eines von Portugal nicht anerkannt, ohne daß wir deshalb us—⸗— thig hätten, uns in die Angelegenheiten dieses Lan= des weiter zu mischen, als sich vielleicht durch Erthei⸗ lung guten Raths thun läßt. Wir wollen daher auch, um unsern Neutralitaͤts-CTharakter nicht zu verletzen, den zu uns geflüchteten Portugiesischen Auswanderern nicht gestatten, in einem unserer, ihrem Vaterlande zunächst gelegenen, Hafen in drohender Stellung gegen dasseibe beisammen zu bleiben. Wir erfuͤllen in Allem diesen nur unsere Pflichten gegen Portugal; und unser eignes Handels-Interesse erfordert es, daß, wenn nach Jahr und Tag Dom Miguel unangefochten auf dem Portugiesischen Throne bleiben sollte, wir in unsere alte Verbindung mit seinem Reiche zuruck zu treten suchen.“ Naäͤchst den Angelegenheiten Portugals beschäftigt man sich in den letzten Tagen sehr mit dem Ereignisse: daß der Vice⸗ Koͤnig von Irland drei erledigte Stellen als Vorsitzer von Provinzial⸗Serichtshsfen, die senst ausschließlich Personen von der herrschenden Protestanten⸗-Parthei gegeben wurden, dreien Advocaten verliehen hat, die sich durch ihre Verthei⸗ digung der Emancipation ausgezeichnet haben. Dieser fuͤr belde Partheien unerwartete Schritt bekundet die Weisheit der Regierung, welche es nur zu gut fühlt, daß sie die große Masse der Einwohner lediglich durch Unparthei⸗ llglichkeit zu gewinnen suchen muͤsse, während sie die hoͤheren Stande schon durch ihr eigenes Interesse an sich gefesselt sieht. Man findet diese Ernennungen, politisch betrachtet, um so zweckmaͤß iger, als gleichzeitig ein Brief des Herzogs von Wellington an den ersten katholischen Bischof von Ir— land, Dr. Curtis, mit dem er lange in freundschaftlichen

tig, daß dieselben dadurch zu einer

„Dom Pedro,“ sagen sie,

Glaubensb

von Bethune

2 . *

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Verhaͤltnissen gestanden, bekannt geworden ist , worin Seine

Gnaden deutlich zu verstehen giebt: daß bei der Heftigkeit,

worin man durch die Frage über die Emancipation verseßzt und wodurch diese in r theissche gemacht worden ist, sich fürsezt die Möglichkeit nicht absehen' laffe, wie man die Ge— müther auf den leidenschaftslosen Gesichtspunkt zuräckfuͤhren koͤnne, von dem allein ausgegangen werden muͤsse, wenn man die vielen Schwierigkeiten aus dem Wege räumen wolle, welche sich der Schlichtung der Sache entgegen stellen; wie sehr es aͤbrigens auch der persönlich Wansch des Herzogs sey, Leh, teres bemerkt zu sehen. Aus diesem Briefe läßt sich wohl mit ziemlicher Gewißheit schon jetzt abnehmen: daß in der näch⸗ sten Session die Emancipation der Katholiken noch keineswegs stattfinden werde; denn, so lange der Vorschlag dazu nicht von der Regierung ausgeht, wird das Oberhaus immer da—

gegen stimmen, und diese kann sich hierzu nicht verstehen,

Lo lange der hohe Adel der Emancipation entgegen, die k . entschieden dafur ist, was . n . . , ,, . 63 e wohl unbedenklich als richtig an⸗ . tarisg ih ihren naͤchste Folge der Emaneipation die Entwindung dessenigen Theiles der, der Anglikanischen Kirche 36 ü

betrachtet, die derselbe mit zu seinen eigenen Gesammt-Be—⸗

sitzungen zu zählen gewohnt ist, und weil man mne n m, 2 ter

die Zahl der Bewerber um die eintraäͤglichen Staats-

vermehrt sehen mochte. Dagegen laßt sich die Unentschie den⸗

heit der Nation nur aus der eingewurzelten Gewohnheit er-⸗

klaren, die Uebertragung hoͤherer Aemter an Katholiken im⸗ mer nur in Verbindüng mit der Besorgniß einer de Staate und der Kirche, ja sogar der persönlichen Fr heit drohenden Gefahr zu betrachten; so daß dieselbe in der That nur durch die dringe

vermocht werden könnte, die . Nachdruck zu verlangen, Wenge stchen. Die fort schreltente die Anzahl der Widersacher der Emancipation J doch vorzüglich nur in den größeren Städten; und dann i die neue Ueberzeugung bei deu wenigsten 2 so kraͤf⸗

ufhebung der Gesetze mit

werden si

6 auf eine se, O G

welche gern

sen,

hauptet haben: es würde von Seiten des Vr iz

Brüssel, 29. Dec. Das Journal de la Belgique

land e.

l wissen, der Marquis von Trasegnies, die Barone von n . von Heeckeren und don! Gosr, und die Grafen und von Arschot sfeyen die einzigen gewesen, welche in der ersten Kammer der Generalstaaten gegen das Budget gestimmt hatten. nen Gd d en für die Colonien habe nur zwei Opponenten gefunden, den Praäsidenten Roel und den Grafen von Ar— schot. *

'. Mehrere Personen sind bereits über die unruhigen Auf

tritte vom 29. Dec. von dem Instructions, Richter verhört

und andere vorgeladen worden. Die bisher ertheilte Erlaubniß, die Herren Ducpetigur

und Potter in ihrer Haft zu besuchen, ist jetzt auf die An⸗ 4

verwandten derselben beschrnkt worden, und muß bei dem General-Prokurator eingeholt werden.

Gestern reisten zwei Großbritanische Cabinets-Couriere mit Depeschen nach Wien, hier durch.

udste Jioth des Augenblicks

so Kin e ul. der

Das Gesetz uͤber die 15 Millio⸗

welche jetzt den Katholiken im ultur vermindert freilich

Beilage

Abneigung des Erstern hat aber, wie . nd darin, weil man als die

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