1829 / 10 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

einem mit

Scharlach⸗Sammt gebunden, und mit den reichsten Vergol—⸗ dungen des Englischen Wappens geziert, * er Seiner. Majestät des jeßt regierenden Königs. Alle

vorhandenen Werke sind im vorzuͤglichsten Zustande, und 10 gebunden, daß sie selbst den scrupulösen Sibdin (ber be— kannte Bibliomane) befriedigen wurden. Das einzige Ge— maͤlde in der ganzen Bibliothek ist das des aͤltesten Sohnes des Besitzers, in reicher Hufaren Uniform sein Pferd hal— tend, von dem bekannten Allan in Edinburgh gemalt, so wie die einzige Buͤste die Shakespeare's ist, welche in einer klei= nen Nische über dem Kamine steht, und ganz dem Monu— mente in Stratford on Stoon nachgebildet wurde. In der einen Ecke sieht man eine kleine silberne Urne mit Knochen gefuͤllt, die vom Lord Byron aus Griechenland hierherge— sandt worden; die Aufschrift ist: Geschenkt von George Gor⸗

don, Lord Byron dem Sir Walter Scott. Baronet. Sie enthielt fruͤher den eigenhaͤndigen Brief des berühmten Dich—

ters, der auf unbegreifliche Weise vor , verschwun⸗ den ist, wahrschein lich von einem der vielen Besucher mitge, nommen. Obgleich ein Ueberfluß an schönen und beguemen Lesepulten und Armstuͤhlen e er, so überzeugt man sich doch bald, a Walter Scott hier nicht arbeitet, sondern in oppelthüren verschlossenen einsamen Cabinet, das eigentliche Allerheiligste dieses den Wissenschaften geweihten Tempels. Hier in „des en innerster Höhle“ findet man eben keinen Ueberstuß von Möbeln, denn à einem einfachen Schreibtische und einem sehr bequemen Lehnstuhle befindet sich nichts darin. Der eine Stuhl an der Seite desselben beweist, daß Scott hier keine Besuche annimmt; auch ent— ält das Cabinet, außer einigen Andachts-Buͤchern in Folio, keine Buͤcher, sondern nur zwei Gemaͤlde, das eine ein Por⸗ trait des ungluͤckichen Claverhouse, ein schwermuͤthiger aber interessanter Kopf, und das kleine Bild Rob Roy's in gan⸗ zer Figur. Einige Waffen, Feuergewehre und Xe ere sche Claymores (kurze breite Schwerter mit geflochtenen Koͤrben)

ängen über dein Kamin. Ohne in eine nähere Beschrei⸗

bung der uͤbrigen Zimmer dieses interessanten Gebäudes ein⸗ zugehen, moͤge nur noch die Bemerkung hier Platz finden, * 6 ein geistreicher Besucher, davon bezaubert, ausrief:

„„Beim Himmel, es ist ein Roman von Holj und Steinen!“ s 8 S 4 . . =

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 10. Jan. Im Schauspielhanse: Christi= dem Franzoͤsischen: La Reine de seize ans, von Th.

Hierauf: Der Secretair und der Koch, Lustspiel in 1 uf⸗

zug, nach dem Franzoͤsischen von E. Blum. = Sonntag, 11. Jan. Im Schauspielhause: Die Mün— del, Schausplel in 5 ö ,, von A. W. Iffland. Montag, 12. Jan. Im Opernhause, Zum Erstenmale: Die Stumme von Portict, . Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen: La Muette de Eortici. des Scribe, zur beibehaltenen Musik von Auber, fuͤr die Deutsche Bühne

nen s Liebe und Entfagung, Drama in 2 Abtheilungen, 263 : ell.

2

bearbeitet vom Freiherrn v. Lichtenstein. Ballets vom Koͤ⸗

2 ö. 2 6 . ? 3 2. Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des Koͤnigl.

Ranges 1 Rihlr. . Sgr. Ein Platz in den Logen des

zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Platz in den Parquet-Logen

1 Rthlr. Ein 9

Ein gesperrter

diesem Tage an, i dungen aber, welche t Vorstellung nicht berücksichtigt werden konnten, sind zur zwei— ten überwiesen worden.

Königsstäbtsches Theater.

Sonnabend, 10. Jan. Zum Erstenmale- Doctor Jo. hannes Faust, der wunderthaͤtige Magus , * Volks-Melodrama in 4 Akten, von Karl von Holtei; Musit von C. Blum. Die neuen Decorationen sind von Herrn

Ferd. Gropius.

Sonntag, 11. Jan. Verborgene Liebe. Hierauf: Die

Ochsenmenuet.

Montag, 12. Jan. Vetter Kukuk. Matrose. ( Dlle. Pistor, neu engagirtes

latz in den Logen des dritten Ranges 15 Sgr. itz J Rthlr. Ein Platz im Parterre 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. 5 u dieser ersten de. der 3 von Portici, sind im Billet-Verkaufs-⸗Bureau nur noch Bil lets zum Parterre à 20 Sgr., zum dritten Range, à 15 Sgr. und zum Amphitheater, 2 10 Sgr., zu haben. er Billet⸗Verkauf zu dieser Oper-Vorstellung nt am Sonnabend, den 10 d. M., fruͤh 9 Uhr, und koͤnnen die, in Folge eingegangener Meldungen notirten Billets, von h Enn, genom]mmen werden; die Mel⸗ e aus

: Die Stumme

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angel an Raum bei der ersten

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Amtl. Fonds- und Geld Coms Zettel. (Rreuso. Coeur)

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Berliner Börse.

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Den 9. Jan. 1829.

Gedruckt bei A. B. Hayn.

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Redaeteur John, Mitredacteur Co ttel.