1829 / 17 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

selbst Unter⸗Offieiere und Gemeine der hiesigen Garnison zum Handkusse zuzulassen. Gott nehme Sie in seinen heiligen ? 8. ö * . 2

Lissabon, 22. Der. 182383. ; gez. Jose Barata Freire da Lima.“ Wir sind noch immer im Dunkeln und kennen die Hand nicht, welche die Ereignisse leitet, noch weniger ksnnen wir die Resultate derselben voraussehen, da das, was heute ge⸗ schieht, nicht mit dem übereinstimmt, was gestern geschah. Am (ten sollte die Prinzessin Donna Maria Isabella zur Regentin im Namen der Königin Donna Maria II. procla— mirt werden. Schon war die Stunde bestimmt, in welcher

der Aufstand ausbrechen n ee. constitutionnell gesinnten Buͤrger waren bereit, und fast die ganze Besatzung sollte sie unterstuͤtzen. Das 13te und 16te Linien⸗Regiment sollten zu⸗ erst aus ihten Kasernen rücken, und das eine auf den Ha delsplatz, das andzre nach dem Stadthause marschier plotzlich und ohne daß man den Grund erfahren hielten amtliche Befehlshaber, welche diesen Aufst ten 4 Befehl, 3 366 . tionen abzuwarten. ie Regier k gen 1 gewesen seyn, hatte aber keine gi ge , regel dagegen getroffen; entweder war es nicht ihre ö . den Aufstand zu dämpfen, oder es fehlte 5 * i. dazu nöthigen Kraft. Der Englische General- Cen] z Mathiews versammelte gestern alle in Lissabon ansaͤßigen Eng sischen Kaufleute bei sich, und benachrichtige sie, daß er im Auftrage des Grafen Aberdeen eine Note an die Portu⸗ iesische Regierung gerichtet habe, um von ihr Genugthuung * die Beeinträchtigung Englischer Unterthanen zu verlan— gen. Herr Mathiews fuͤgte hinzu, daß die Frist von drei—⸗ pig Tagen, welche er in feiner Note festgestelt habe, ohne eine Antwort von Seiten der Regierung, verstrichen sey, und er es daher seiner Pflicht gemäß halte, die Großbrita⸗ nischen Unterthanen in Lissabon von diesem Vorfalle zu be, nachrichtigen, damit sie Anstalten treffen möchten, Portugal ohne Verlust verlassen zu konnen, wenn die ferneren Maaß⸗ n. . . eg ierung ihre Entfernung aus Por tugal noͤthig machen . ö 51 . 2. Co it tonnel meldet noch außer obigen Nachrichten: „Die am 19ten dem Schlosse St. Georg gegen, über aufgepflanzte Batterie befindet sich noch in derselben Stellung, eben so das Geschwader auf dem Tajo, welches die Stelle einer schwimmenden Batterie vertritt. Eine Fre—⸗ gatte hat ihre Feuerschluͤnde auf die Straße Augusta, eine andere die ihrigen auf die Straße Aurea gerichtet, so daß man glauben muß, die Stadt werde belagert und solle ge— stuͤrmt werden. In der Stadt selbst herrscht völlige Anar— chie; man wagt kaum, des Abends aus dem 8e. zu gehen, da jeder anstaͤndig gekleidete Mensch von Pobel⸗-Haufen an⸗ gehalten und beleidigt wird, welche mit großen Stöcken be⸗— waffnet sind. Andererseits ist die Erbitterung zwischen den Linien-Truppen und den . Freiwilligen auf den höchsten Punkt gestiegen; beide Partheien liegen sich täglich in den Haaren. Die Linien⸗Truppen verspotten die Migue⸗ listen, und vorgestern entstand funszig Schritte von der Woh nung des Franzoͤsischen General-Consuls Blanchet ein Auf— lauf, wobei sich die Ausrufungen: Es lebe die Königin Maria II. Nieder mit den Verraͤthern und Meineidigen! vermehmen ließen. Mehrere Officiere von der Besatzung des Schlosses St. Georg sind abgesetzt, und ein Theil der Gemeinen ent— waffnet worden. urch einen gestern erlassenen Tagesbefehl werden neunzehn Obersten, Oberst-Lieutenants u. s. w. abge⸗ setzt. = : 22. Februar noch Minister des Krieges und der auswaͤrtigen Angelegenheiten par interim war, und jetzt nach England geflüchtet ist, werden in diesen Tagen an den Meistbietenden verkauft werden. Die Polizei laßt auf den Straßen eine Liste der nach Plymouth entflohenen Studenten von Coimbra verkaufen, wahrschein lich, um die Familien derselben den Ge⸗ waltthaͤtigkeiten des Pobels auszusetzen. Der Hamburgische Tonsul ist in Freiheit gesetzt worden, dagegen sind die Engli⸗ schen Vice⸗Consuls von den Algarven und von Viana noch im Gefaͤngniß. Unter den aus Madeira angekommenen Ver hafteten befindet sich Herr Garnier, ein Franzoͤsischer Nego⸗ ciant, nebst seiner Familie. Herr Blanchet hat sogleich auf seine Freilassung und auf eine Entschädigung angetragen. Der General Pego ist im Gefaͤngniß gestorben.“

Die Quotidienne giebt aus der Lissaboner Hof⸗ zeitung folgenden Artikel uͤber die Genesung Dom Migucl's: „Der 2hste d. war der erste Tag, an welchem Se. Maj. nach Beendigung der regelmäßigen Kur von zwanzig Tagen nicht die leiseste Unpaͤßlichkeit empfand, die Unbehaglichkeit abgerechnet, welche einen solchen Zufall stets begleitet. Die

er⸗ lei⸗

verhalten, und neue Jnstrue⸗ soll von diesen Vorgan⸗

Die Immobilien des Dom Jose avier, der am

*

Munieipalitaͤt der Hauptstadt ließ bei dieser Gelegenheit eine Messe halten und ein fe Deum in der Kirche des heiligen Antonius singen, wobei saͤmmtliche Municipalitäts-Beamten in Galla zugegen waren. Nach der Messe bestieg der ehr⸗ würdige Joseph Augustin von Macedo die Kanzel, und sprach in einem Vortrage die Empfindungen aus, welche dieses Fest veranlaßt hatten. Freudenthraͤnen glaͤnzten in Aller Augen und bezeugten die Liebe und Ergebung, welche man fuͤr un- seren Konig hegt. Abends waren das Stadthaus so wie mehrere Viertel der Hauptstadt erleuchtet.

Türkei und Griechenland.

In Verfolg der gestrigen Mittheilungen aus dem Oester⸗ reichischen j wir nachstehend aus dem= selben Blatte eine Uebersetzung der Griechischen Papiere, die bei dem Capitain Nikodemos am Bord der Brigg Cimbro

gefunden wurden: ö g * Nr. 152. = ; ü

An Herrn Kenstantin Nikodemos, Commandanten der Brigg

il Cimbro.“ . .

Rußland hat die Ausfuhr von Getreide aus dem Schwar⸗ zen Meere verboten, und dieses Verbot hat die Pforte ge⸗ nöthigt, verschiedene Handels, Fahrzeuge unter neutraler Flagg. und im Namen Europäischer Kaufleute, zum Transport vom Getreide aus Alexandria nach Konstantinopel zu miethen. Mehrere dergleichen Fahrzeuge wurden auch, nl Y eden der Pforte, zu gleichem 2 nach Salonik spedirt. Sperre des Schwarzen Reeres bedroht Griechenland selbst mit . da sich nur sehr geringe Vorräaͤthe in Syra be— finden. Aus diesem Grunde hat die Erlauchte Regierung, um fuͤr die Beduͤrfnisse des Staates zu sorgen, fuͤr noͤthig erachtet, die Schijfs Diviston, welche bisher unter meins? Befehlen den Golf von Velo blokirte, und zu welcher auch das Schiff unter Deinem Commando gehört, nach den Se. . . ; zt er,

n Folge des an mich gelangten Befehls der Erlau Negicrung unter Nr. 574 wird Dir demnach auf z alsogleich nach dem unter Segel zu ie, an dessen Eingang Du Deine Kreuzung aufzustellen hast. Alle Fahrzeuge, welche Du unter was immer für einer Flagge, mit Lebensmitteln am Bord, begegnest, wirst Du anhalten und nach Aegina schicken. Es ist einerlei, ob sie Eigenthum führen oder nicht; unsere Erlauchte Reg bedarf Lebensmittel, und kann, sich des allgemeinen Rechts bedienend, die Getreide Ladungen nehmen, indem sie den Neutralen, ihren Eigenthuͤmern, den gleichen Preis dafuͤr bezahlt, zu welchem sie in Konstantinopel verkauft worden seyn wurden.

Deine Pflichten bei diesem Dienste sind 1) Saämmtliche Fahrzeuge, welchen Du, wie oben ge⸗ sagt, unter was immer fuͤr einer neutralen Flagge begegnest, anzuhalten und nach Aegina zu schicken, ohne irgend eine Untersuchung der Beschaffenheit ihrer Ladung. .

2) Dich gegen diese Fahrzeuge mit Ehre, Klugheit und der besten Disciplin zu benehmen; genau darauf zu achten, daß weder der Eapitain, noch die . noch die Pas⸗ sagiere auf denselben verunglimpft oder auf irgend eine an⸗ dere Weise belästiget oder bedroht werden; gleichfalls darauf zu sehen, daß nicht der geringste Theil der Ladung, der einem von ihnen gehört, beruͤhrt, und keinem derselben der mindeste Schaden zugefügt werde. Die Uebertretung ge enwaͤrtiger Instructionen setzt die dawider Handelnden der trenge der von den See⸗-Gesetzen D/ aus.

Vom Bord der National-Corvette Hydra, am 13. (25.) September 1828, auf der Rhede von Poros. 3

; Commodore, ; ; G. Sachini. Nr. 190.

Der An Herrn on tan tin Nikodemus, Commandan⸗ ten der Brigg „il Cimbro“.

Mit Bezug auf die Jüstrüctionen unter Nr. 152, him sichtlich Deiner Kreuzung in den Gewaͤssern des Helles ponts, wird Dir befohlen, von dieser Rhede abzusegeln, und Deine Fahrt von obgedachter Deiner Bestimmung bis in den Golf = 6 und bis jenseits der öͤstlichen Sporaden zu erstrecken

Auf dieser Deiner Fahrt wirst Du, dem Sinne der oben erwahnten Instructionen gemaͤß handelnd, alle Handels⸗ Fahrzeuge unter neutraler Flagge, denen Du mit Getreide am Bord, und nach Konstantin opel bestimmt, begegnest, an— halten, und zu meiner Disposition abliefern. 5 Dir aber in der Lage, worin Du Dich befinden wirst, widrige

) Samos, Kalymnos, Leros, Patmos und Ikaria.

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