1829 / 42 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

willig zum Nachgeben gezeigt, daß an einem endlichen Re— sultat, wie man es wuͤnscht, sast nicht zu zweifeln

In einer zahlreichen, vor einigen Tagen in Liverpool statt gefundenen Versammlung der dortigen Katholiken ward unter anderen die Erklärung erlassen, daß die Katholiken ven Liverpool mit Bedauern und Unwillen das letzte Ver⸗ fahren der Britisch-katholischen Association erfahren hatten, und diese Gelegenheit benutzten, um den Lobrednern der zu icherheiten ihre völlige Mißbilligung solcher Zugeständnisse an den Tag zu legen.

Gestern ward der Koͤnigliche Bote, Herr Crotch, mit Depeschen an Herrn Stratford⸗Canning nach Neapel und an Sir Adams nach Korfu abgefertigt.

Vor einigen Tagen versammelte sich in Guildhall die

Behoͤrde, welche unter anderen Angelegenheiten auch die der

Stadt-Miliz zu besorgen hat. Sie hatte vom Herioge von Wellington ein Schreiben erhalten, in welchem geäußert wird, daß es schiene, als ob die Unterhaltung des Stabes der Stadt -⸗Miliz mit einigen Unbequemlichkeiten für die Buͤrger

von London verknuͤpft, und es mithin vielleicht zweckmäßig

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ware, ihn zu vermindern, besonders da keine Wahrscheinlich⸗ keit vorhanden sey, daß durch sein ferneres Beibehalten in dem Stande, wie er sich gegenwartig befindet, fur den Mi⸗ litairdienst Nutzen zu erwarten stehe. Nach diesfaͤlliger Verhandlung beschloß die Behoͤrde, den Wunsch des g zu erfuͤllen, und unverzuͤglich zur Verminderung des Stabes zu schreiten. 35

Vor einigen Tagen war das Basser in der Themse so niedrig, als man es sich seit Menschengedenken nicht erin—

nern kann. Fuͤnf Bogen der Waterloo Bruͤcke standen im

Trockenen, und man konnte bis zur Mitte des Flusses ge hen, ohne sich die Fuͤße naß zu machen. ;

Man hat die Berechnung gemacht, daß 15 Millionen Einwohner von England fast eben so viel an Baumwollen“ Waaren verbrauchen, als 32 Millionen Bewohner Frank

reichs.

Die Australische Ackerbau⸗Gesellschaft hielt dieser Tage ihre Jahres⸗-Versammlung. Nach Inhalt des darin verle—⸗ senen Berichts hat ihre Colonie in Australien gegenwärtig 9669 Zuchtschaafe, 2630 Lammer, Widder u. 4 w., 195 52 und 2000 Stuck Rindvieh; auch waren abermals 3

chiffe mit Merino-Schaafen, Pferden u. s. w. angekom—⸗ men. Von der Regierung waren der Gesellschaft in der letz, ten Zeit 1,018,960 Mergen Landes bewilligt worden, wor⸗ unter g5, 540 unfruchtbares Seekuͤstenland, das aber zur Be— zeichnung der Graänzen der Ansiedelung nothwendig ist; 320 len Landes an der Nordspitze des der Colonie gehörigen Hafens Stephens hat die Regierung zu Errichtung eines dilitair⸗-Postens fur sich vorbehalten. Eine bewerkstelligte Verschiffung von Wolle war gut ausgefallen. Das Betra⸗ en der Colonisten sowohl als der Verbrecher war untadel⸗ 6. die bisherigen Auslagen der Gesellschaft beliefen sich

r im ee auf beinahe 180,000 22 Ster.

Aus dem Bengal-Chroniele entlehnen unsere Blaät⸗ ter . Bemerkungen: „Es wird oft als ein Axiom angeführt, daß weil die Ostindische Compagnie das Recht hat, Engländern den Aufenthalt in Ostindlen zu verweigern, oder sie, wenn sie bereits im Lande sind, wieder fortzuweisen, es deshalb auch Unsinn sey, wenn die Einwohner von Cal⸗ cutta sich an die Legislatur wenden, und von ihren Rechten oder Grundgesetzen sprechen. Die Widerlegung einer so un⸗ ereimten Behauptung ist allein schon das Bestehen eines 1 Gerichtshofes hier im Lande. Wenn es der Com— pagnie zustaͤnde, das Land, als unumschraͤnkter Souverain, ganz nach Willkuͤhr zu regieren, einen Gerichts / Coder, nach ihrem Gutdünken, für unsere Praͤsidentschaften eben so zu entwerfen, als sie es fuͤr die Bewohner der nördlichen Pro— vinzen thut, die keine Engländer sind; wenn es ferner eine sich von selbst verstehende Bedingung wäre, daß derjenige, der von der Compagnie die Erlaubniß erhält, nach Indien E kommen, dadurch zugleich jedes Vorrecht der Britischen erfassung verloͤre, und jeden Schutz aufgabe, den ihm das Britische Gesetz gewährt; dann wäre es freilich verlorene Muͤhe, von irgend einem Rechte 8 sprechen; wir müßten dann auf jedes Recht verzichten. Doch wenn dies der Fall ware, dann könnten wir auch keinen Königlichen Gerichtshof, keine Richter, keine Geschworne und kein Recht haben, uns aber die Stempel Taxe oder uͤber eine andere Auflage zu beklagen. Es wird daher klar, daß nur die Krone mit der Souverainitaͤt von Indien gesetzlich bekleidet ist, daß des Königs Gerichtshöͤfe bestellw worden sind, um seine Unter⸗ thanen gegen die Unterdruͤckungen der Compagnie Regierung zu schützen, und daß diese endlich uns nur besteuern kann, wenn sie von der Legislatur dazu ermächtigt ist, so wie sie

uns kan

fen. Immer aber ist es außer

nächsten zwei Monaten nicht unwahr

werden, so ist

und der Frau Herzogin von Neuburg,

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auch unsere Freiheit und unser Eigenthum nicht nehmen 6 dazu durch die Statuten des Königreichs gesetz⸗

lich eln. zu seyn. Es wird daher so viel auch immer manche uͤberkluge Leute von Unsinn reden mögen, wenn wir auf unsere Rechte und Fundamental Gesetze bestehen das Parlament, das uns einmal die Mittel dazu, wiewohl un= vollständig, in Händen gegeben hat, auch die Erwähnung 2 Nechte keinesweges fuͤr t örigt oder unangemessen alten.“ r

Die Indigo⸗Erndte ist nicht so allgemein mißrathen, als man fruher wollte glauben machen. Ein Brief aus Dooab vom 15. Aug. 35 daß es waͤhrend der letzten 30 * ununterbrochen geregnet hat, und daß dies der Pflanze in dieser Factorei von großem Nutzen gewesen ist.

(Auszug aus einem Handels Schreiben.) Die Zufuh, ren von Zucker, welche im vorigen Jahre nach pa ge= kommen, sind um 2,060, 000 Cenkner Irshßer gewesen, als in

Jahre; allein zugleich zeigt rte Consumtion. Die ganze

jedem der zwei e ,. sich eine sehr bedeutend vermehr große Masse Zucker, die im vorigen Jahre 6 wurde . Centner), darf jedoch nicht als am 91. Der. 1828 chon ganz verbraucht angesehen werden. Bekannt ist es, daß durch gesunkene Preise, und durch einige Spekulations— Neigung gegen Ende des vorigen Jahres, die Lager der De⸗ taillisten fast in ganz Europa mehr als gewöhnlich stark ver⸗ sehen wurden, während beim Schluß des Jahres 1827 gerade der entgegengesetzte Fall statt fand, indem damals durch hohe reise die Lager im Innern der verschiedenen starken Con⸗ umtions Lander sehr reducirt waren. Hier im Lande ist die effective Consumtion ansehnlich größer gewesen; sie betrug 1828 3,872, 00 Centner, 1827 dagegen 3,173, 000 Cent⸗ ner von allen Sorten. Hierin ist das Quantum, welches hier raffinirt und in's Ausland . worden, nicht begrif⸗ . Zweisel, daß die Consumtion in Europa im Jahre 1828 viel größer gewesen ist, als in irgend einem der fruͤheren Jahre, und wenn wir auch keine fernere Vermehrung des Verbrauchs in demselben Maaßstabe, wie sie sich im letzten Jahre zeigt, in den nächst bevorstehenden Jahren erwarten konnen, so ist eine mäßige suecesstve Zunahme wohl nicht zu bejweifeln. Die Durchschnitts Verkäufe in unserm Korn- Markt von ö I die . . 6 Mehl ne —— 2 in dieser Berechnung nicht an, eben so wenig ulatio Ankäufe) betragen in gewohnlichen Zeiten zwischen é n 00 Quarter per Woche. Unsere Preise sind durch plötz⸗ liche Zuführen gedrückt, jetzt aber so niedrig, als vor der Steigerung im Oetober und December. Eine mäßige Stei— gerung, besonders wenn der Winter lange anhält, ist in den

, zu Zelt die g ansehnlich und dauernd eine starke Verminderung des Verbtauchs gan unvermeidbar, besonders je mehr wir uns dem Frühling u Sommer nähern, und der Rückgang in den Preisen könnte in solchem Falle später im Fruͤhling, wenn erst die Zufuhren aus der Ostsee eintreffen, groß weeden. Der jetzige Zoll von 1 Shill. pro Quarter wird, so lange die Preise so wie setzt bleiben, nicht steigen. Ven Gerste sind seit vorigem Sommer 77000 Quarter, von Haser 110 09 2 *** ein⸗ Erler Von beiden Artikeln sind die Erndten in diesem ande in Quantitat nicht so klein ausgefallen, als Anfangs vermuthet wurde, in Qualität aber schlecht. ;

Deut sch ? n d.

München, 1. Febr. Der Carneval ist auch dieses Jahr bac i. 29 maskirte Tänze im Odeon 2 3. fheater, so wie durch Feste bei Hof, bei der 2 Kurfuͤrstin und i andern e fer. sehr belebt. Auch wird i. Interesse dadurch erböhr, daß fast alle Elieder des Königii— Jen Hauses sich jetzt hier versammelt finden. Außer *

ran Herzogin von Leuchtenberg mit ihrer Familie, dem rinzen Mar von Birkenfeld mit W— Gemahlin nd auch = ; Königin Karoline mit der Prinzessin uurückgekehrt, und bewohnen das fuͤr Sie während der * hre auf einer Anhö kuglsfaen 83 * 9 nhöhe des Englischen Parks erbaute 2 ehr geschmackvoll dekorirte Casins bei Bitterstein. Ihre . fruͤher auf den Lammerballen und auf der ersten mas ** kademie erschienen. Am W. Jan. beehrten Sie zum . 2 das Hoftheater mit Ihrer Gegenwart, wo , atte. Ihre Ma ankamen, gerieth einmal das Publikum, in der Meinung, Sie

¶Deleg⸗

irgend einer