1829 / 43 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Aeußerung O Connell s aus dem Irrthume irren; sey, den Sie bereits berichtigt haben. Sie wissen, wie jehr ich bei der Aufhebung dieses Punktes personlich interessirt bin, da ich felbst eine solche „Sicherheit“ vorgeschlagen habe, welche den Roͤmisch-Katholischen weder in seinem Glauben

noch im Genusse seines burger lichen Rechtes wesentlich beein- fast

traͤchtigt, wahrend ich zugleich besondere nonnnen habe, die Haupt- Besorgniß der Protestanten einer Emaneipation der Katholilen zu beseitigen. Ware die von Hrn. O Connell dem Paͤpstlichen Stuhle untergelegte Gesinnung in der That eine solche, so leuchtet ein, daß jeder derartige Verfuch zu einer Beilegung der Frage zu nichts führen könnte. Als ich jene „Sicherheit“ vorschlug, glaubte ich auf katholischen Fundamenten zu fußen, indem ich mich der Autorität des Hrn. Grattan bediente, dessen Name den Irländern stets theuer seyn wird; dieser sagte im Mai 1517: „„Was die Garantieen betrifft, so halte ich es fär ausgemacht, daß Niemand, um unschätzbare Rechte zu erlangen, sich weigern werde, Sicherheiten zu geben, welche, ohne dem katholischen Glauben Eintrag zu thun, der protestantischen Religion Kraft und Sicherheit gewähren.“ Hatte Herr Grattan geglaubt, daß diese von ihm mit so viel Energle ausgesprochene Ansicht der des Papstlichen Stahles entgegengesetzt sey, so wurde er es auch fur ein vergebliches Unternehmen erkannt haben, dieselbe unter einem praktischen Gesichtspunkte zur Sprache 2 bringen. Ich

Verharre daher mit Vertrauen dei der Ansicht des Herrn

Ruͤcksicht darauf ge. ei

der Römische Stuhl (die einzige Au der ich in dieser Sache Gehör geben wärde) sich gegen dieselbe erklärt habe. Ich glaube Ihnen deutlich genug den Punkt angegeben 7 haben, üͤder welchen ich mir von Ihnen eine us⸗ uft erbitte, durch die Sie nicht sowohl mich, als Millichen von Menschen beruhigen könnten, die mit Angst und Besorgniß dem Laufe der Ereignisse zusehen, welche auf die kacholische Frage Einfluß haben. Ich brauche nicht erst auseinander zu setzen, daß die Sache, äber welche ich von Ihnen unterrichtet zu seyn wuͤnsche, nur die Aeuße⸗ rung Herrn O Connell s betrifft, in welcher er seinen, gegen die Meinung des Herzogs von Norfolk geäußerten Tadel durch den men ind die Autorität des Par stss un, terstützt. Was die „Sicherheiten, betrifft, so hat Hr. O Con⸗ nell seldst bessere Ansichten darlber in einem anderen Theile seiner Rede ausgesprochen. Er sagt C. den Galig Messen⸗ . vom 25. Nov.): „Wenn, zur igung der besorgten

Grattan, so lange ich keinen Grund 1. zu glauben, daß ihnen

rotestanten unter meinen Landsleuten, irgend ein annehm⸗ arer Vorschlag gemacht wurde, so wäre keiner von ihnen bereitwilliger als ich, die Frage mit Ruhe und Besonnenheit zu erörtern.“ Ich gestehe, daß diese Worte mir keinen an⸗ z Sinn zuzulassen scheinen, als den, daß man bereit sey, uber jeden mit „Sicherheiten“, welche die katholische Reli⸗ 1 . nicht beeinträchtigen, verbundenen Vorschlag, ruhig und besonnen zu verhandeln.“ z

Rom, 15. Dee 23 2. ö . * : r getreuer W. Horton. „Seiner Excellenz, Herrn Wilmot w. NMithisck. n. f v. , , , ö . Geehrter Herr!

Sie scheinen zu besorgen, die, von Herrn O Connell aus der angefüͤhrten Antwort, welche der Papst auf den an= eblichen Recurs der Großbritanischen Regierung ertheilt ha⸗ 6 soll, gezogene Folgerung konne in England den Glauben verbreiten, daß die, von dem Herzoge von Norfolk in der Englisch- katholischen Associatien vom 14. November ausge⸗ sprochene, Meinung die Mißbilligung St. Heiligkeit erfahren habe, und daß eine ähnliche Mißbilligung alle Dlejenigen treffe, welche die Gesinnungen Sr. Excellenz uͤber das thei⸗ len möchten, was man mit einem schwankenden und unbe⸗

stimmten Ausdrucke „Sicherheiten. nennt.“ „Was das Fattische betrifft, so bin ich vollig uͤber⸗ zeugt, daß Se. Heiligkeit sich in keiner Art uͤber die Mei⸗ nung des Herzogs von Norfolk ausgesprochen hat. Und in der That scheint der Glaube, daß der Papst sich daruber in jener Weise geäußert habe, nur auf der Voraussetzung zu

beruhen, daß er der Großbritanischen Regierung erwiedert

habe: er werde über die Angelegenheiten der Irlaͤndisch⸗ ka⸗ tholischen Kirche nicht unterhan deln, „so lange die Katho⸗ liken Irlands nicht emancipirt wären“ eine Voraus sej⸗ zung, deren voͤllige Grundlosigkeit ich Ihnen hinlänglich be⸗ wiesen zu haben glaube.“

„Ich kann mich ferner nicht uͤbert eden, daß Hr. O Con⸗ nell jemals die Absicht gehabt hade, glauben zu machen, daß jeder, der die Ansicht des Herzogs von Norfolk theile, die Mißbilligung des Papstes zu befürchten habe, und man ver—

arlamente vom den werden die katholische

mich unterdessen mit der

pflichtet sey, jeden Vorse lag der Re ierung aus keinem an⸗

3 . zu . 6 2 weil dabei „Sicherheiten ⸗“ zur Bedingung gemacht wurden, noch ehe man wisse, wie diese . Sicherheiten /“ lauten. * d * * * „Es ist wahr, daß das Wert „Sicherheiten“ bisher gebraucht worden ist, um gewisse Systeme der Bedrück ungen, wo nicht gar verderblicher Eingriffe in die Lehre und Disei= plin der katholischen Kirche zu ble . Wenn der Her⸗ zog von Norfolk „Sicherheiten. dieser Art verlangte, so wärde er ohne Zweifel die Mißbilligung Seiner Heiligkeit verdienen. Aber der Ausdruck „Sicherheiten! involvirt nicht eigentlich und nothwendig die Verletzung der katholischen Grundsaͤtze, und fuͤhrt deshalb nicht , die Mißbilli⸗ gung der Kirche mit sich. Könnten Auskunftsmittel gefun⸗ den (ich setze dies nur als eine Hypothese), welche ĩ ssche Kirche eben so unangetaster ließen, 6 e eitlen Besorgnisse der Protestanten zerstreuten, und der be⸗ stehenden Kirche Englands den ungestoͤrten Besitz ihrer Rechte und Einkünfte sicherten, so würde fuͤr das Haupt der katho⸗ lischen Kirche eine höchst beleidigende Beschuldigung darin liegen, wenn man behaupten wollte, die Mißbilligung el⸗ ben . fur jeden zu befürchten, der Auskunftsmitteln

Art seine n,, .

„Ist nun Hr. O Connell (wie ich es glaube) überzeugt, daß die katholische Emaneipation ohne solche „Sicherheiten!“ zur Ausführung kommen Eönne, so ist es gewiß recht, sich

u K da sie wenigstens unnütz sind und die

. Körperschaft einem Vörwurfe aussezen, den sie

nicht verdient. Wenn aber au

zog . der Ansicht ist, daß so die Emancipation befördern, wen die Gefahr des Landes vermindern würden, so können seine Mitbürger ihn eines Irrthumes in der Politik beschuldigen; da er sich aber nie eine Beleidigung gegen die katholische Kirche hat zu Schulden kommen lassen, so kann er . seyn, daß der

der anderen Seite der Her⸗ Auskunftsmittel

Papst der Letzte seyn wird, der seine Ansichten mißbilligte.“ „In Bezug auf denjenigen Theil Ihres Schreibens, in welchem Sie auf einen gewissen von Ihnen bekaunt gemach= ten Vorschlag von „Sicherheiten“ anspielen, den Sie mir zu senden die Guͤte gehabt haben, so fuͤge ich hinzu, daß ich diese Abhandlung mit großem Interesse gelesen obgleich ich mir nicht die Befugniß beilege, in wie weit Ihr Vorschlag den Eng schen Katholiken aus einem politischen punkte genü⸗ gen könne, so bedarf es doch kaum der Erwähnung, daß of— senbar in dem allgemeinen Umrisse desselben nichts zu sinden ist, was ein Katholik als mit seiner Religion unverträglich verwerfen konnte.“ 16

entscheiden,

„ernere Vimerkungchn, bez ziesen Seen tand vil ich

nheit aufsparen, und bitte n Hochachtung nennen

gehorsamster und aufrichtiger Diener P. A. Ba ines, Bischof von Siga.“

mir für eine känftige zu dürfen

Rom, 17. December 1828.

. Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung enthält im neuesten Blatt folgende w aus 3 3. 1 pel, . . Jen X Kon stan tin epel, 19. Jan. Am 29. f ein Russisches Parlamentair⸗/ Schiff 66 w QAfficieren im Bosporus ein. Letztere kamen hicher; ihre Depeschen enthielten dem Vernehmen nach den Antrag zu einem Militair⸗Cartell, welchem sich der Reis Effendi * k gleich mitten im Kriege nicht üblich sey, zwar nicht wider setzte, allein die Gefangenen nur in Masse gegen einander auswechseln wollte. Gleichzeitig sollen jene Officiere auch Vorschläge zu Eröffnung von Friedens- Unterhandlungen ge, bracht haben, und die vom Reis Effendi darüber gemachten Aeußerungen, die aber auf keine Annahme deuten, scheinen

es zu bestätigen. Indessen reisten am 5. Januar die Russen

mit einer schriftlichen Antwort wieder aß. Ein Cartell ist bis jetzt nicht zu Stande gekommen, ob sich gleich der 86 nische Minister v. Huͤbsch, an welchen die Parlamentair⸗ Ofsiciere adressirt waren, deshalb beim Reis Essendi eifrig verwendet hatte. Der Franzosische Abgeordnete Jaubert hatte schon mehrere Audienzen beim Reig⸗Effendi, aber eine

habe, und

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mam

schriftliche Antwort auf seine Anträge ist noch nicht erselat,

Der tägliche Bedarf der Bäcker ist bereits auf 7000 Kilo Getreide herabgesetzt.“ ;