1829 / 44 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Großbritanien und Irland. London, 3. Febr. Heute Nachmittag war im aus— wärtigen Amte Cabinets-Rath. ? „Es wird immer lebhafter in der Stadt,“ sagt der Courier, „und wit haben selten, vielleicht niemals einen ähnlichen Eifer von Seiten der Mitglieder beider Hauser ge⸗ sehen, um bei der Eröffnung des Parlaments zugegen zu seyn. Einige derselben kamen mit den letzten Packet⸗ Booten von Frankreich heruͤber, und unter ihnen Sir Francis Bur— dett. Die Minister wuͤnschen sehr, ein recht zahlreiches Par⸗ lament versammelt zu sehen. Wir zweifeln, ob eine Thron⸗ Rede zu irgend einer Zeit mit solcher Ungeduld erwartet wurde, als die naͤchste. ll zeigt 2 keine besondere 2 fur ihn. Er ist nur roßer Mann, wenn er sich mitten unter en Leuten findet nur ein Held in der katholifchen Assoeiation. Diese, wie wir bereits früher äußerten, muß unterdrückt werden, und unserer Meinung nach wird sie es auch. Hr. O Connell scheint selbst ein Vorgefuhl davon zu haben, indem er die letzten Stunden benutzt, um sich in seinem Zorn eine immer heftigere und beleidigendere Sprache zu erlauben Die Times e. „Die gespannte Aufmerksamkeit, welche sowohl in der . als im ganzen Reiche, auf die Entscheidung der so wichtigen katholischen Frage gerich— tet ist, läßt uns noch einmal auf diesen Gegenstand zurück, kommen. Wir halten fest an dem Glauben, daß ein Mann, der nicht gewohnt ist, eine ruͤcksaͤngige Bewegung zu machen, auch als Minister entschlossen werde, eine Maaßregel durchzufuͤhren, die, in ihrer Wichtigkeit und in ihrem wohl⸗ thätigen Einfluß auf dies Reich, alle übrigen eben so sehr Abertreffen wird, als seine glorreiche Schlacht von Waterloo jeden * riumph seiner militairischen Laufbahn in ihren Folgen übertraf. Jene gab Europa die Freiheit, ein Ziel, das auch durch andere Mittel und andere Hande ätte errungen werden können; diese wird den Religions“ wist beendigen, und dem Königreiche Einigkeit und christ⸗ Liebe verschaffen, deren Herbeiführung schon von den groͤßten Staatsmannern für nothwendig erkannt, gleichwohl 6 jetzt vergeblich zu erreichen gesucht ward. Die Emanei— pations⸗-Acte, deren nahes Erscheinen wir kuͤhn voraus sagen, kann mit keinem anderen Ereigniß in der Europaischen Ge—

verglichen werden, als mit dem berühmten Edikt von antes, durch welches Heinrich IV., unsterblichen An— denkens, den Frieden seiner zerrissenen Lander wieder

hergestellt, und seinen Namen als den größten Wohl⸗ thäter des Menschengeschlechts der Nachwelt überliefert hat. Die Aete eines solchen Königs ist der Nacheiferung eines solchen Ministers wuͤrdig.“

Der Globe spricht sich in Bezug auf denselben Gegen⸗ stand folgendermaaßen aus: „Die Hoffnungen der Frennte reli. gioͤser Freiheit und des Friedens im Lande werden in Erfüllung ge⸗

en; es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß in der Thron Rede die lische 2 eine Erledigung derselben dem Par⸗ lamente ernstlich empfohlen werden wird. ersten Male wird die sication ds zu einer Cabinets-Maaßregel , 2 ige G die Erledig ü fein e innung des Englischen Volkes an deren Do seyn n r bis ** im⸗ mer noch gezweifelt haben sich wirklich zeigen wirs. Des Königs Nede wird, wie wir hören, dem Parlamente zuerst empfehlen, der Regierung die Vollmacht zur Unterdrückung der katholischen Association sowohl, als der damit verbunde⸗ nen Einsammlung einer Rente, die den Zwecken einer „Fac⸗ tion“ bestimmt ist, zu verleihen. Gegenstand wird, wie es heißt, sehr bestimmt und peremto⸗ risch seyn. Se. Majestät werden weiterhin dem Parlamente

*

die Erwägung des Zustandes Ihrer katholischen Untertha⸗

nen empfehlen, und dabei die Absicht zu erkennen geben, den—

mn diejenige Gerechtsame zu verleihen, welche nothwendig . sie mit anderen Dissidenten auf gleichen Fuß zu

aber nicht ohne die Sicherheiten, welche die Kirche des Landes vor jedem Mißbrauch jener Privilegien schüten sollen. Man sagt ferner, daß sämmtlich? Bischofe ihre Zu stimmung zu diesen Maaßregeln bereits gegeben haben. Der Erzbischof von Canterbury und der Bischof von London wa— ren, bereits bei Eroͤffnung der letzten Dis eussionen, der Sache guͤnstig gestimmt; der Vischof . Durham, der fruͤher dagegen war, hat jezt ebenfalls seine Gesinnung verandert. Von Herrn Peel wird erzählt, daß e eine Zeit lang sich geweigert habe, der Maaßregel seine Beistimmung zu geben und gesonnen gewesen sey, sich aus dem Cabinette zurück zu ziehen; doch da ihn der Gabg der Begebenheiten lehrte, daß die Emancipation am Ende nicht

Was Hrn. O Connell betrifft, so

n, ob die en 4 9

Die Sprache uͤber diesen

der Letzte ihrer

sacher der Emaneipation,

ö 1 . J 2 9

zu vermeiden sey, so habe er sich darin gefügt, den Stolz, Segner gewesen zu seyn, zu unterdruͤcken. In Bezug auf die Details der neuen Wuaaßregel hören wir, daß damit keine Verhandlungen mit dem Römischen Stuhle, durch die sie aufgehalten werden konnte, verbunden werden sollen. Die Frage soll durch die Legislatur, nicht aber durch Tractate erledigt werden. Wir hehe daß, wenn des Köͤ⸗ nigs Rede in Irland bekannt geworden seyn wird, sie zu⸗ nächst die männliche und weise Maaßregel von Seiten der dortigen Katholiken zur Folge haben werde, daß sie, um den Absichten der Regierung zuvor zu kommen, ihre. Associatien houa lie auflösen und keine Rente mehr einsammeln. Dies wäre die beste Vertheidigung der Association sowohl als der Rente., man wurde dadurch beweisen, daß keinesweges der Factions⸗Geist, sondern die Gerechtigkeitsliebe ihre Stiftung hervor gerufen habe, und daß sie darum auch ich lich zu ihrer Auflösung ansch nachdem des ihnen baldige Gewährung der Gerechtigkeit verheißen. Die Katholiken sollten keine Je verlieren, üm zu beweisen, daß die bisherige Aufregung nicht ihr Zweck, sondern nar ein Mittel zum Zwecke war; denn bald werden ihnen gesetzliche Mittel in die Haͤnde gegeben seyn, um sowohl ihre Gestunun= 9 auszudrucken, als durch Vertreter beim Parlamente sich echt zu verschaffen.“ ;

Die Morning-Chroniele äußert sich in ähnlicher Weise. Wie man sagt“ Cheißt es darin), „wird der Her, zog von Wellington unverzuͤglich nach Eröffnung der Parla⸗ ments⸗Sitzung einen Antrag machen, um eine Bill einzu— bringen, welche den Vorschlag enthält, die Katholiken unter

ewissen Bedin von gewissen Beschränkungen zu be⸗ reien; dieser Antrag soll durch den Lord-Bischof von Lendon unterstützt werden. Noch fügt man hinzu, daß diefe Bill unter den Augen eines ausgezeichneten Ver fechters der hohen Kirche bereits abgefaßt, und dem Tir f r en Canterbury zur Erwägung vorgelegt worden sey.“ *

Auch das Morning-Journal, dieser eifrige Wider⸗ bestaͤtigt im Wesentlichen die in Obigem enthaltenen Nachrichten, während die mit ihm 6 diesem Bezug gleichgesinnten Blaͤtter, der Courier und die Morning-Post, ihnen wenigstens nicht widersprechen.

Aus der (gestern erwähnten) Dedication an das Par— lament zu der von Herrn Wilmot Horton 1sgegebenen Roͤmischen Correspondenz, heben wir noch . ch auf der einen

als uber⸗

e. 6 * ö eine Ausschließung obiger Art mit unserer Constitution 1633 und mit den Principien, serer Conti

auf den Thron riefen, nothwendi ĩ ö . sen, nothwendig verbunden ist, so muß

ö . : d s über die protestantische Kirche die Mirtel * ir, .

ch noch hie und da

den dürften; Skrupel, deren Grundlage noch in den Vedin⸗ durch deren Erfuͤllung dicse x

Die⸗ 3. h * em lis noch fehlt, um . n Frage herbeizuführen, von deren Verzu Dr. Baines sehr richtig sagt, sie gereiche „ganz Europa Verwunderung und England zum Vorwinf“ Wenn bar Brief des Herzogs von Wellington an den ihr. Curtis, sei= ner Bedeutung nach, bloß sagen will, daß beide Partheien gewisse ertreme Gesinnungen aufgeben muͤssen, falls die

. ; einigen hohen Gliedern des BVraunschweigischen Hanses a

ö. nwendbar⸗

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