1829 / 48 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von so manchen Personen zu beruͤcksichtigen, und auf sie ein zuwirken gehabt habe, sich im Stande zu sehen, die groß

rage auf den gegenwärtigen Punkt zu bringen, auf einen Punkt, den alle redlichen Vertheidiger der Angelegenheit so lange fehnlichst herbeigewuͤnscht haben. Mit Freuden begruße ich die Maaßregel als den Friedensbringer fuͤr die beiden Königreiche, ich begrüße sie, als das Mittel, das Land im Inneren und nach Außen zu bekräftigen.

London, 6. Februar. „Die Thron⸗Rede“ (heißt es im Globe) „ist ohne Zweifel das wichtigste Actenstüͤck der Art, das dem Parlamente seit dem Anfang dieses Jahrhunderts uͤbergeben worden ist. Sie kuͤndigt die Absicht der Regie⸗ rung 53 Frage zu erledigen, mit welcher verglichen alle andere enstande unserer Politik in die höchste Unbedeu— tendheit zurücktreten. Die Erklärungen, welche die Ni= nister gegeben haben, stellen das, was die Rede empfiehlt, in ein noch guͤnstigeres Licht. Die Bill der Befreiung, welche abgefaßt, dem Könige vorgelegt und von ihm gebilligt worden, ist nicht etwa kleinlich und zurückhaltend; sie erstreckt sich vielmehr auf die „allgemeine Abschaffung aller burgerli⸗ chen Beschränkungen, denen die Katholiken unterworfen sind, mit einigen Ausnahmen allein, die auf speciellen Grundlagen beruhen!“ hiezu rechnen wir z. B. das Amt eines Lord⸗ Kanzlers, zu dessen wichtigsten It ven die Vertheilung ö Pfründen gehört. Die Erklaäͤrung, die Herr Peel gegeben hat, ist schlagend; sie zeigt uns die unwidersteh iche Gewalt, durch welche die Männer alle, denen die verantwortliche Verwaltung des Königreichs uͤbertragen ist, zu dem Resul—⸗ tate gebracht worden sind, daß die Emancipation bewilligt werden musse. Schon im letzten Monat August gab Herr Peel dem Herzog von Wellington zu erkennen, daß es un, erläßlich sey, die Frage in Erwägung zu ziehen; da dies aber einmal zugegeben war, so konnte er sich auch nicht verheh⸗ len, daß es nur Einen Weg zu deren Erledigung gebe. Mit einer Majoritaͤt des Unterhauses zu Gunsten der Emangipa— tion, mit dem Bewußtseyn, daß es unmoglich sey, eine Ver waltung zu bilden, die ihnen durchweg entgegen wäre, wie haͤtte man da noch erwarten sollen, daß die Anhaͤnger der r chen Sache nichts von ihrem Kraftgefuͤhl, 2

mer unter den nden Beschraͤnkungen können Herr Peel konnte zwar wünschen, daß das Unterhaus, daß die Gemuͤther aller Gebildeten, was diesen Punkt be⸗ trifft, nicht mit einander uͤbereinstimmten; er konnte ferner die Zusammensetzung eines Cabinets wuͤnschen, das entschie⸗ den feindlich gesinnt gegen die Emancipation sey; aber da er eben nichts weiter als seine Wansche der Macht der Umstande

entgegen zu stellen hatte, so war er vollkommen rechtfer⸗ tigt, keinen Verzug fur die Erledigung der Frage herbeifüh⸗ ren zu en, denn ein bloßer Verzug hätte, nach der Mei⸗ nung der sowohl, als der Freunde der Emaneipation,

nichts Gutes bewirkt. In keinem der beiden Parlaments⸗ Haͤuser haben uͤbrigens die Gegner der es ge⸗ wagt, ein Amendement zu der Adresse in Vorschlag zu brin— gen; wiewohl ihnen doch, vermöͤge der deutlichen Erklärum= n der Minister, uber die Politik, die man zu befolgen eabsichtigt, kein Zweifel mehr bleiben konnte.

Da Herr Pell feinen Parlaments- Sitz fuͤr Orferd nur unter der Bedingung 2 hat, daß er gegen die katholi⸗ sche Frage stimme, so foll er seinen Cemmittenten die Re— signarion desselben angeboten haben; doch glaubt man, daß dieses Anerbieten nicht angenommen werden wird.

Das Parlamentsglied, Herr J. Hume, hat aus der Stadt Callan eine, von dem dortigen Kirchspiels Pre⸗ diger und den Einwohnern unterzeichnete Bittschrist, in welcher um Aufhebung aller politischen Beschränkungen der Juden gebeten wird, zur Ueberreichung im Unterhause erhal= ten; im Oberhause wird eine gleiche Bittschrift von Lord Clifden übergeben werden. Wie man sagt, beschäftigen sich viele große Städte Irlands mit ähniichen Petitionen.

u der Nachricht, daß General Saldanha mit den fluͤchtigen Portugiesen in Brest gelandet sey, macht ein Mor⸗ ——— die Bemerkung: „Wir freuen uns aufrichtig, daß

ahrzeuge und Mannschaft wohlbehalten sind, unseren Fran⸗ zoöͤsischen Nachbaren wird die entschiedenere ihrer Re⸗ gierung hoffentlich gestatten, die Transport-⸗Schiffe jetzt sicher nach 2 fruͤheren Bestimmungs⸗Orte zu geleiten.“

In Spanien ist der Weizen, in Folge bedentender An— kaufe für Englische Nechnung, sehr gestiegen; Nachrichten aus Bilbao zufolge ist dort der Quarter mit 50 bis 51 Shilling bezahlt worden. Große Quantitäten sind daselbst

zahl und Stellung hervorging, nichts von der sich be Rader . ür 1 ö. dürften? ter ech? ö 3 .

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eingekauft, und warten auf Schiffs⸗-Gelegenheit, um nach

England abzugehen. 2 ; In Zeitungen aus Halifar vom 15. Sept. wird gemeldet, daß daselbst 15, 009 Mann Englische Truppen angekom⸗ men sind. ) ; 2 2 London, 7. Febr. (Ueber Bruͤssel. Im Unterhause wurde gestern eine Bittschrift gegen die Zulassung Herrn O Connell's als Parlamentsglied eingereicht; auch gingen mehrere Bittschriften füͤr und gegen die katholische Emanei⸗ pation ein. Darauf wurde der Bericht über die Adresse an den König vorgelesen, und beschlossen, selbige am nächsten Montage Sr. Majestät zu uͤberreichen. Hr. Peel kuͤndigte an, daß er am nächsten Dienstage eine Motion zur Unter⸗ dräckung aller gefährlichen Gesellschaften machen wurde. Mit Bezug darauf bemerkt der Courier: „Sehr auffallend ist es, daß man von der Unterdrnckung der katholischen Asso⸗ ciation spricht, und dabei nicht auch der mächtigen Massen erwähnt, welche dieser ungesetzlichen Verbindung so große Dienste leisteten, namlich der 10 Shillings⸗Freisassen. In dem Sinne, den wir dieser Bezeichnung beilegen, duͤrsen diese nicht als Freisassen angesehen und zum Abstimmen zu— gelassen werden. Wir vermuthen, daß man kuͤnftig 20 Pfd. Mahlen muͤssen, um das Stimmrecht zu den Wahlen zu aben. Die junge Konigin von Portu al ist von ihrer Unpaß⸗ 2 wieder hergestellt, und hat bereits eine Spazier fahrt gemacht. .

Unsere heutigen Blätter enthalten die ganze, zwischen dem Commodore Walpole und dem Grafen Saldanha bei

Terceira statt gehabte Correspondenz, welche in einigen Punk ten mit dem, was daruͤber in Franzssischen Blättern erschie⸗ nen ist, nicht Übereinstimmt. Die Times macht bei dieser Gelegenheit bemerklich, daß Lord Aberdeen in seiner Antwort an Lord Lansdowne während der Discussionen über die Thron-Rede erklärt habe, daß er bereit sey, uͤber diese Aungele= genheit sowohl, als über den Gang der Englischen Politik zegen die Ausländer, die . Aufklärung zu geben.

Die Bevölkerung der Insel Terceira beläuft 10 auf ungefähr 56, Seelen, und ihr festester Platz, der auf 2 Jahre mit allen Bedürfnissen versehen 9 wird fuͤr unnehm⸗ dar gehalten. Die Insel hat 22 M im und ist mit 2 Felsen umringt; ihre vorzůͤglichsten tädte

1 e mr, ..

8 Es sind Depeschen an unseren Gesandten nach Paris abgefertigt worden.

Nieder lan d e.

Brüssel, 11. Februar. In der vorgestrizen Sitzun der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde die Discus⸗ sion über die 22 Gesetzentwürfe fortgesetzt, und Nummer 10 und 11 derfelben mit großer Stimmenmehrheit angenom- men, Nummer Zwölf aber verworfen. In der gestrigen Sitzung gingen die noöch ubrigen zehn Geschentwürfe ämmt— fich mit großer Majorität dürch. Darauf wurden Petitic= nen mehrerer Städte vorgelegt. Herr Barthelemn theilte sodann der Kammer einen Vorschlag zu einer Ab —— des Gesetzes uber die vom 18. 3 1827 mit, wodurch man nf „000 Fl. jährlich er ren wärde. Um zwei Uhr biidete sich die Cammer zu einem General⸗Comitéè, um von einem ihrer Mitglieder eine Eroͤff⸗ nung 1 29 8 3 ; l

er unter dem e asestaͤt der Königin stehende Verein fur ö M hielt in u. Tagen seine all e Sitzung; der Stifter derselben, Hr. erstattete uber die Erfolge und das Wirken einen ericht, woraus von dem a tro J dazu bestimmten z

n, welche in der täglichen Austhei= Heizungs Materialen. Kleidungen, ehen, und daß 115 Arme in den ätten arbeiten.

Deut sch land.

München, 5. Febr.

der Untversitaͤt Munchen steigt dicses Jahr ber 1700, und ihr Betragen ist eben so durch Fleiß wie durch Ordnung ausgezeichnet. Von dem im vergangenen 2 eingetretenen Aergerniß der Zweikämpfe wird in diesem Jahre nichts ge= hört, und die Behörde wacht mit löͤblichem Ernste über die Beobachtung der . ergangenen strengen Verordnungen Sr. ¶Najestãt des Königs. Auch dem Verrufs⸗-Unwesen ist kräftig gesteuert worden, und eine Anzahl junger Männer, welche sich hatten verieiten lassen, an dem Verrufe von Qei= delberg Theil zu hehmen, wurden, obwohl sich viele Grunde für Nachsicht zu ihrem Besten erhoben, ohne Ausnahme zu=

ervorging, daß sil Arme Unterstutzungen

Die Zahl der Studirenden an

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