1829 / 64 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

weisung der Ausgaben des letztern, seit dessen Errichtung im Jahre 1818 bis zu seiner Aufloͤsung. Hume zeigte im Namen des Hrn. Whit more an, daß dieser seinen an— 9 uündigten Antkag wegen des Handels mit Indien und Thina bis zum zh? Mal aus scken wolle Derfelbe uaber⸗ gab auch eine Bittschrift von Wm. Henty Inglis, welcher daruͤber klagt, daß durch den Bau der Londoner Bruͤcke das oͤffentliche Geld uͤbel angewendet werde. Nachdem so⸗ dann der Kanzler der ö nn, den Antrag gemacht hatte, den Bericht des Subsidien⸗Ausschusses vorzulegen, rich⸗ tete Hr. O Neill an den Staats⸗Seeretair fuͤr die Colonieen die Frage: Ob die Regierung Anstalten getroffen 1 die Colonie zu Sierra⸗Leone auszugeben? Sir G. urray erklärte, daß es nicht der Fall fey, auch vor der Hand nicht in der

Absicht der Regierung liege, und zwar um deshalb, weil eine be⸗

deutende Anzahl armer Neger, die aus der Sklaverei befreit wor⸗ den, sich daselbst aufhalte, welche, wenn ihnen der dermali eSchutz entzogen werde, bald wieder in ihren vorigen traurigen Zu⸗ stand gerathen würden. Man gedenke jedoch 8. hinsichtlich des Aufwands fur jene Colonie eintreten zu as⸗ sen, und deren kuͤnstiger gänzlicher an den Weg zu bahnen. Hr. Hume äußerte sein Bedauern, daß man nicht bereits dazu geschritten sey, eine so ungesunde Eolonie zu verlassen, die schon so vielen Englaͤndern das Leben 6e kostet habe Sir G. Murray machte ihm darauf de= merklich, daß zwar Cape⸗Coast⸗Castle aufgegeben werden solle, aber in Ansehung von SierracLeone noch nicht von einem solchen Vorhaben die Rede gewesen sey. Auch * Husk is⸗

seon sprach sich demnächst dahin aus, daß es ohne mehrfache Nach-

theile nicht möglich seyn wurde, die letztgedachte Colonie plötzlich aufzu 61 * ug ent und nach ihm Hr. Labouchere wänschten zu erfahren, ob die Regierung während der der⸗ maligen Parlaments- Sitzung eine Maaßregel in Betreff Ca⸗ nada s vorzuschlagen beabsichtigte? Sir G. Murray be— jahte solches, jedoch mit dem Bemerken, daß vorerst noch naher: Nachrichten uͤber den dasigen Zustand der Dinge in mehrfacher Beziehung abzuwarten seyen. Als hierauf der Bericht des Lid e n ,. vorgelegt worden war, bemerkte Herr Hume: die Etats der Armer, die Ma— rine und die Artillerie fuͤr das laufende Jahr wären nur

; . niedriger, als die vorsährigen, und bei⸗

nahe um 1 Million Pfund hoher als die vom' Jahre 1823. Seiner Meinung nach hätten, solchen Thatsachen gegenuber, alle Versicherungen von Sparsamkeit im Staatshaushalt wenig Werth, und es scheine ihm wenig Hoffnung zur Er— leichterung der Volkslasten vorhanden. Der Bericht ward sodann verlesen, und die darin in Antrag gebrachten Reso—⸗ lutionen wurden, ungeachtet einiger Einwendungen von Sei⸗ ten Hrn. Hume s, genehmigt. Nachdem 6 Sir H. 8 * die nachgesuchte Erlaubniß zur inbringung der

ill wegen des stehenden Heers erhalten hatte, verwandelte sich das Haus auf den Antrag des Kanzlers der Schatzkam— mer in einen Ausschuß zur Verhandlung über die Annut— täten⸗Aete, und brachte, in emäßheit der bereits am Schlusse der . Sitzung gemachten Ankuͤndĩ ung, eine Maaßtegel, in Vorschlag, wonach die TEommissarten fur die Verminderung der Staats Schuld ermächtigt wer,;

den spollen, Annnitäten zu bewilligen ner eis. ren und überzeugenden Rede setzte er die o se die,; ser Maaßregel auseinander. Die genannten Commiffa⸗

rien sollen danach befugt seyn, Annnitäten auf bestimmte Jahre und auf Lebenszeit zu bewilligen, oder auch in der Art, daß die Jahrgelder erst nach Verlauf einer gewissen Zeit eintreten. Da die bisher bei der Annuitäͤten⸗Berech— nung in Anwendung gekommenen Northampton Tabellen fuͤr unrichtig befunden worden, so sollen neue Tabellen ausgear⸗ beitet werden. In jenen Tabellen war die muthmaßliche

Dauer des menschlichen Lebens weit kurzer angenommen, wie

die Erfahrung ergeben hat, und man hat gefunden, daß in den leten Jahren viel mehr Fälle hohen Alters vorgekommen sind, als nach den Tabellen zu erwärten stand. Es söllen nun- mehr besondere Tabellen für das männliche und für das weib

liche Geschlecht entworfen, und in der Felke mn bekannt

gemacht werden. Sompohl bei den Cemmiffal len als bei dem Schatz Amte sollen Abschriften der Tabellen ir en, woraus die Interessenten, welche Jahrgelder kaufen wollen, sich von dem Verhaͤltniß der dagegen zu aberlassenden Stocks oder zu leistenden Zahlung unterrichten können. Die Auszahlung der Jahrgelder soll nicht durch die in Rede stehenden Eommissa⸗ rien erfolgen, sondern wenn Jemand ein ahrgeld gegen Uebertragung eines gewissen Betrags an Stocs . n will, so sollen die Stocks vertilgt und das Jahrgeld aus ** solidirten Fonds entrichtet werden; ein Verfahren, wodurch eine allmählige und beträchtliche Verminderung der Natio,

nal⸗ Schuld erfolgen wird. Nach einigen Bemerkungen ven Seiten des Herrn Warbuton, des Alderman ait h⸗ mann, des Herrn Baring und einiger anderen Mitglieder, ward der Vorschlag des Kanzlers der Schatzkammer geneh⸗ migt, und bestimmt, daß ain folgenden Tage der Bericht daruͤber dem Hause erstattet werden 6 3 .

London, 24, Februar. Am letzten Sonnabend und Sonntag sanden Cabinets-Sitzungen statt; dĩe letzte dauerte Stunden lang. Morgen wird in Windsor eine Geheime⸗ Raths Sitzung gehalten werden.

Vergestern stattete der Herzog von Cumberland Sr, Masjestät einen Besuch in Windsor ab, von wo er noch den⸗ selben Abend zurückkehrte; Tages darauf empfing er den Besuch des Herzogs von Neweastle. ;

Gestern kamen der Herzog und die Herzogin von Cla— tence zur Stadt; Ersterer harte eine Unterredung mit dem der von Cumberland.

3 57 ab Herr Peel dem Herzoge und der Her⸗ zogin von neh nb end ein großes Mittags⸗Mahl dem unter Andern der Russische Botschafter, Furst Lieven, der n . Botschafter, Fürst Poliznae, und der Preußi⸗ sche Gesandte, Herr von Bülow, mit ihren Gemahlinnen, ferner der Graf Matuschewitsch, der erzog von Welling ton und der Graf Aberdeen, nebst anderen Cabinets Mi⸗ nistern und auswärtigen Gesandten, beiwohnten. . rei⸗ sen der Herzog und seine Gemahlin von hier ab, jedoch nicht geradeswegs nach Irland, indem sie sich noch 19 Tage auf dem Landsitze des Vaters der Herzogin, Grafen Powis, aufzuhalten, und erst von dortaus ihre Reise nach Irland ef fenen gedenken. Ihre Dienerschaft ist bereits einge⸗

Am Sonnabend hatten der E bischof von Canterbury und der Derzog von hu erfen Conferenzen mit dem 3 von Wellington, kd der General, Fistal und er

eneral⸗Anivald von Irland hatten eine Zusammenkunft mit . . s 1 k. Peel hat seinen Siß im Unterhause verlassen; wird denselben aber schon naͤchsten Montag, . * Orsord, doch für einen anderen Ort wieder einnehmen. ie bevorstehende Parlaments- Wahl in Orford wird von Vielen als ein Prüfstein der Gesinnungen der Univer⸗ sität in Beziehung auf die katholische An elegenheit betrach⸗ tet, Gegen diese Ansicht prorestirt der onrier und sagt, daß wenn Herr Peel auch wieder erwählt werden sollte, er diese Auszeichnung keiner Sinnes“ Veraͤnderung seiner Con⸗ kituenttn zu danken haben wurde. Ein großer Theil der fel⸗ ben,“ fährt dieses Blatt fort, „fühlt für Herrn Peel die personliche Achtung, die er einem Jeden einslößt, der ihn kennt, Ein noch größerer Theil durfte geneigt seyn zu glau— ben, daß die großen Dienste, welche Herr Peel so lange ge⸗ leistet hat, eine Meinungs⸗Verschiedenheit über einen einzi⸗ gen politischen Gegenstand, und wenn er auch noch so wich⸗ tig sey, aufwiegen müssen; die Meisten endlich mogen, in Er⸗ wägung der Umstände, welche die Vacanz veranlaßten, und bei dem allgemeinen Widerwillen der Universitaͤt, zu Dis eussionen

Anlaß zu geben, die leicht heftig werden konnten, es vor⸗ ziehen, von zweien Uebel kleinste und mithin Herrn de 66 en. 2 . 25

e es he t ein aus Herrn ? nden ge⸗ bildeter Aus schuß / 2 der Menge von Wählern, die 2 Orford erwartet werden, sich veranlaßt gefunden, zur Fort⸗ schaffung der Freunde des tagts. Secretairs, eint Menge Kutschen in den vorzüglichsten Städten zu miethen.

Aus dem Accise⸗Amt in Dublin ist am 17ten d. M. ein Befehl erlassen worden, zufolge dessen es allen bei der Staars. Einnahme angestellten Beamten unter ernster Mißbilligung ihrer Vorgesetzten, verboten wird, kuͤnftig politischen Vereinen deizuwohnen, oder sich für selbige zu unterzeichnen, sie mögen den Namen von Braun schweiger,, Katholischen⸗ oder —— 2 tragen.

Derr O Connell hatte sich aber den Britisch / katholischen Verein einige Bemerkungen erlaubt, welche aufgenommen wurden. Durch Vermittelung des Marquis von Anglesea ist die durch jenen Umstand veranlaßte Span⸗ 6 Herrn O Connell und dem Verein beseitigt

Depeschen aus Lissabon vom 14. Februar melden, daß die Portugiesische dn sich dazu verstanden habe, die von der Britischen Regierung geforderte Entschadigung fur Herrn Ascoli's Verhaftung zu bezahlen. Ferner sie die Nachricht, daß der Britische Consul, der in Terceira verhaftet wurde, auf Vorstellung der Britischen Regierung

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