1829 / 66 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Armee avancirte er 26 zum Obersten der Miliz. Was seine Tapferkeit betrifft, so müßte man eine Quintessenz von Feigheit so zu nennen belieben, denn eine andere Eigenschaft hat er nicht; eben so was die erprobten Fahigkeiten betrifft, so sind es nur solche, die ihn zum Narrenhause qualificiren. Niemals war er Deputirter der Cortes! Er ist so reich

und besitzt so viel Eigenthum, daß er meist nur von den Be⸗

druͤckungen und Erpressungen lebte, deren er sich schuldig machte, als er das Regiment von Tenafiel commandirte. Was endlich seine Popularitaͤt und die Gunst betrifft, in welcher er beim Volke stehen soll, so hat der unbedeutendste Mensch eine groͤßere. Mit einem Worte, es ist derselbe Serpa Pinto, der 1823 die Idee hatte, Verona zu ver⸗ e, ,. e er 6 3 66 ir bitten unsere Leser um Verzeihung, daß wir sie mit Anem so erbärmlichen Gegenstand n dchen, debeln⸗ und fragen die beruͤhmten Herren Journalisten, die ihr gan⸗ zes Vertrauen auf den tapferen, einflußreichen und mächti= gen Eigenthuͤmer in Tras-os-Montes setzten Wo lebt jeh dieser Richtswuͤrdige? Wo ist sein sogenanntes Heer jetzt? In dem Journal des Deb ats liest man Folgendes: „Mt Widerwillen erinnert man sich der schein heiligen Ab⸗ solution, die vor einigen Wochen in einem Blatte der Con— gregation (der Quotidienne) dem ö. der Britischen . der die Portugiesischen Flüchtlinge mit Kanonen⸗ schuͤsse empfangen hatte, ertheilt wurde. Schriftsteller, wel fuͤr Dom Miguel eine Legitimität ganz eigener Art errichtet haben, und die Anmuth seines Charakters loben, konnten allein einer fo gehässigen Verletzung der Rechte der Mensch,

heit Beifall zollen. Doch war die Sprache des . geistes noch nie so beleidigend öSrend gewesen, als gerade bei dieser Gelegenheit, und das uͤbel berüchtigte

Blatt, das sich zum Lobredner des Meineides gemacht hat döertraf sich selbst in einer unwürdigen Diatribe, die es sich egen die Portugiesischen Fluͤchtlinge erlaubte, Ungeachtet einer unedlen Spöttercien hat indessen die öffentliche Mei=

nung nichts desto weniger die Britische Regierung en 2 Betragens bei Terceira zur Nechenschaft a g 63 ĩ

21 ung erfolgt, mochte es indessen gut seyn, zu verschaffen, welche dazu geeignet sind, Licht über die Sache zu verbreiten, und den tiefen Unwillen des Europaͤischen Publikums zu rechtfertigen. Wir haben deren kuͤrzlich erhalten, und eilen, sie unsern Lesern nachstehend mitzutheilen; sie sind aus durchaus achtbarer Quelle, und widerlegen auf siegreiche Weise die verläumderische Angaben eines Blattes, welches die Thatsachen entstellt hatte, um das Ungluͤck zu verspotten. Jedermann weiß, daß, als die Britische Regierung den in Plymouth befindlichen Portugiesischen Ausgewanderten andeuten ließ, auseinander zu gehen und sich auf Englischem Gebiete zu zerstreuen, sie rt erhielt, daß sie (die Ausgewanderten) es vor— 8 ganz zu verlassen und sich nach Brasilien r ls man indessen während der Zurüͤstungen u die] eise erfuhr, daß die Insel Terceira der Königin Ben. Maria aufs Neue den Lid der Treue geschworen habe, beschloß man, lich, statt nach Rios Janeiro, nach jener Insel zu begeben. Dieser Beschluß wurde 73 . . niß der Britischen Regierung gebracht, obschon die Portu⸗ giesischen Fluͤchtlinge zu einer solchen Anzeige nicht verpflich= Let waren? als Unterthanen der Donna Maria bedienten sie sich, indem sie England verließen, um sich nach einem ihrer Königin untergebenen Lande einzuschiffen, bleß ihres un be⸗ zweifelten Rechts; sie brauchten Niemanden dazu um Er⸗ laubniß zu bitten, wie auch Niemand berechtigt war sie an ihrem Vorhaben zu hindern; aber ihre eigene Würde ern ischte, daß sie ihren veränderten Entschluß fei und of— en der Britischen Regierung mittheilten. Diese erwie⸗ berte ihnen freilich, daß sie sich einer Landung auf Terceira. widersetzen würde. Wer haͤtte aber glauben sollen, daß es ihr mit einem Projekte Ernst war, das heu⸗— tiges Tages alle hochherzigen Gemüther empört, und sogar schon im Parlamente einen edlen Unwillen zu erregen an— fängt! Als der General Saldanha jene Antwort der Briti— schen Regierung erhielt, bemühte man sich, derselben die Un⸗ gerechtigkeit der angedrohten Maaßregel zu beweisen, und da man annehmen durfte, daß diese e n en nicht frucht⸗ los seyn wurden, so zeigte man ihr ö. an ! daß die Ausgewanderten sich nach Terceira einschiffen warden worauf die Transportschiffe unter Segel gingen. Das Uehriae ist be⸗ kannt. Der Leser e nun diese documentirten Thor sachen mit den von den absolu

stimmungsort der Portugiesen gewesen sey; daß diese die Landung unter Beguͤnstigung eines Nebels versucht hätten;

solutistischen Blattern ersonnenen Mihr⸗ chen vergleichen: daß naͤmlich Terceira keinesweges der Be⸗

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daß die Insel Dom Miguel anerkannt habe; daß der Lan⸗

dungs⸗Versuch als eine , der Bedingung, welche et

England an die Abreise geknuͤpft, zu betrachten gewesen sey; und was dergleichen falsche Behauptungen mehr sind, wonach man versucht werden möchte, zu glauben, es habe sich bloß um die Ab⸗ fuͤhrung einiger Kriegsgefangenen nach einer Englischen Co— lonie gehandelt. Aus dem Sbgesagten ergiebt sich auch von selbst die Unrichtigkeit der hier ausgestreuten Behauptung: „man habe der Britischen Regierung das Ehrenwort gege⸗ ben, daß die Portugiesischen Auswanderer sich nach Brasi⸗ lien begeben wurden.“ Dies ist offenbar eine Erfindung der Parthei, die, da sie nicht mehr weiß, wie sie eine g Handlung rechtfertigen soll, sich alle Mühe giebt, sie den, jenigen beizumessen, welche die Opfer derselben um sind.“ Der r e e meldet aus Lissabon vom 11. Das fr l fs Geschwader hat Befehl erhalten, am 15. d. M, mit den Truppen unter Segel zu gehen, welche im Oerbber vor. J einen vergeblichen Landungs ver uch auf Terceita machten, und jeKzt die Garnison von Madeira verstärken sollen. Dieser Befehl ist nach dem Eingange der Depeschen ertheilt worden, welche der Agent Dom Miguel s in London, Graf da Seca, geschickt hat. 33 rine⸗ Minister Leite de Barros neulich aus einem Minister⸗Rathe, der bis in die Nacht gedauert hatte, zuruͤckkehrte, wurde sein Wagen von zehn bewaffneten Mannern n . welche in dem Augenblicke, wo der Minister in seine Wohnung trat, auf ihn schossen, ohne zu treffen. Er, so wie der Minister der auswärtigen n , ,, Vicomte von Santarem, haben in Folge dieses Vorfalls eine Sicherheitswache vor ih ren Palais aufgestellt. Die reitenden Gensdarmen, w den Wagen des Marine Ministers begleiteten, verfolgten die Thaͤter, ohne einen derselben zu erreichen. Die erste Ehren— dame der Königin Mutter, Donna Eleonora da Cama fluͤchtete 8 am 8. d. M. an den Bord der Franzoöͤsise Fregatte Thetis, und von da auf ein Englisches Packetkoot, um sich zur jungen i fn Donna Maria zu begeben. ses Ereigniß hat im Pallast von Queluz viel Aufsehen er, regt.“

Türkei und Griechenland. Der Courrier de e folgendes Schreiben aus Napoli di Romanig vom 19 Dec..

„Der Graf Augustin Capodistrias hat einige Tage hier zugebracht, um die Unzufriedenen zu beschwichtigen und man= chen Unordnungen Einhalt zu thun. Die Offteiere des re—⸗ gelmäßigen Corps beklagten sich bei ihm uber Ungerechtigkei⸗ ten des Obersten Heidegg, der ihnen jeden nenen Anksmm— ling vorziehe. Graf Augustin hat ihnen versprochen, ihre Beschwerden an den Präsidenten gelangen zu lassen. Die von Griva und dem Sohne Kolokotronis besehligten Pali⸗ kari's hatten zu Besorgnissen Anlaß gegeben, so daß man es fuͤr die allgemeine Sicherheit nöͤthig fand, mehrere Tage lang eine Compagnie der Taktikos außerhalb der Stadt la—

ern zu lassen. er Graf Augustin Capodistrias hat diese

esorgnisse zerstreut, indem er jenen beiden Anführern zu, esagt hat, bei seinem Bruder die e,, auszuwir⸗ en, daß jeder von ihnen ein regulaires Regiment aus i Leuten bilden dürfe, wozu die Regierung sie mit dem

2233 verfehen werde, auch sollen sie von ausländischen Chefs unabhängig seyn. Ferner 9. er mit ihnen übereinge= kommen, daß ihre Soldaten die Griechische Tracht behalten sollen, so lange die neue Organisation dies gestattet, und daß er selber die Verwaltung und Leitung des neuen Cer 8 ubernehmen werde. Seitdem sind eine . Palikaris 16. die Linie eingetreten und lernen marschiren. Die beiden Chefs zeigen guten Willen, und der Graf Augustin hat sich eine Uniform der Taktikos nach neuem Schnitte machen las⸗ sen, um sie außumuntern und diesem Plane Festigkeit zu ge— ben, Er ist nach Poros gereist, wird aber bald mit der Ein, willigung des Präsldenten und mit den nöthigen Huülfsmit teln zurückkehren. Dies ist der einzige Weg, die Palikaris, diefe Janitscharen Griechenlands, nützlich zu machen. Sie werden sich schwer in eine strenge Disciplin fügen, doch ist ein Schritt zur Ordnung geschehen. Läßt man dann aber die Palikaris unbeschaftigt, so werden sie unaufhörlich die alte Eifersucht wieder anfachen, Intriguen nähren und den Frie⸗ den des Landes in ihrer Hand haben. Der außerordent⸗ liche Commissarius Nicolas Kalergi verläßt Napoli wegen Streitigkeiten mit den Demogeronten, und geht nach Syra, man glaubt, Graf Vöiaro werde hier an seine Stelle tre. ten. Die Truppen des Fuͤrsten Ypsilanti haben mit Gluck gefochten; sie rücken aber, durch diese Vortheile ange⸗

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