1829 / 66 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

letzten Unterhandlungen uͤber Amerika's nordoͤstliche Gräͤn⸗ . war von Seiten der Vereinigten Staaten der Vor— chlag gemacht worden, daß der à9ste Grad nördlicher Breite von den Rocky Mountains an, bis zum stillen Ocean, thei⸗ len solle; der, suͤdlich von jeder Linie belegene Landstrich sollte den Vereinigten Staaten verbleiben. In diese Vorschlaäͤge ging England indessen nicht ein, sondern wollte, daß der A9ste Breitegrad die Graäͤnzlinie seyn sollte, und zwar von den 2 an westwaͤrts, bis dahin, wo sie den aäußer⸗ sten noͤrd⸗östlichen Arm des Oregon durchschneiden; von dort an sollte sie bis zum Ocean dem Laufe dieses Stromes sol⸗ gen, und die Schiffarth auf selbigem beiden Nationen frei stehen. Eine im Jahr 1818 zwischen den Vereinigten Staa— ten und Großbritanien abgeschlossene Uebereinkunft hat der egenwaͤrtigen Besitznahme des Oregon eine neue Schwierig⸗ eit in den Weg gestellt. Es ward nämlich in selbiger fest⸗ gesetzt, daß alles um den Oregon liegende Land mit seinen

2 und Gewaässern den Schiffen und Bürgern beider Staaten offen stehen solle.

Diese Uebereinkunft lief im letz⸗ ten Oetober zu Ende, ward aber durch eine neue Ueberein, kunft wieder in Kraft gesetzt, in welcher es jedem von beiden Theilen frei gestellt wird, sich von ihr mit einer vorherge⸗ angenen 12monatlichen Auftündigung loszusagen. Es f sich mithin, ob die vorgeschlagene Besinahme, ohne y Aufkuͤndigung, nicht eine Verletzung der Uebereinkunft feyn würde? ja, es unterliegt keinem Zweifel, daß solches der Fall seyn werde. Man wendet indessen dagegen ein, daß, da Großbritanien bereits gegen die r⸗ einkunft gehandelt hatte, die Vereinigten Staaten auch nicht 23 e gebunden wären. England soll nämlich auf dem in ehenden Landstriche Forts haben; auch ist im Jahre 1821 im Parlament wi ne Acte . gangen, der zufolge Englands buͤrgerli echts pflege sich uͤber die ganze Landstrecke ausdehnt. Dieser Aete Eee kann jeder Buͤrger Amerika's dort . und nach Ober⸗-Canada vor Gericht gebracht werden. Andererseits giebt dieser Gegenstand Gelegenheit zu wichtigen Betrachtungen. Der bestrit tene Landstrich ist von außerordentlichem Werth, von großer Aus— dehnung, 6. er von einem fur diese Regionen ich mildem Clima, und bietet die zu berechnenden Handels⸗Vortheilen dar. Von der Mündung des Oregon aus kann man in 2 Monaten nach Chili und den Ostindischen Gewässern und in 30 Tagen nach 8 Chili und den Sandwich-Inseln segeln. In den ongreß⸗Verhandlungen entwickelte sich viel Talent und Eifer zu Gunsten der Bill, indessen trugen die Grunde und Ein— wendungen ihrer Gegner demungeachtet den Sieg davon; die Bill ward nämlich mit einer Majorität von 9 gegen 75 gg, wen, gert e bähs beldhende Saangessch Rohl e in New⸗NYork seit nde Franzoͤsi o thaͤtig , deren Zweck es ist, den dortigen . eftigen Franzosen und Schweizern beizustehen, hatte vor eini⸗ zen ihre jährliche Sitzung. Die Einnahme im vorigen hre hatte 1s Dollars und die Ausgabe 1216 Dollars be= agen. Die Beitrage kommen durch UÜnterzeichnungen zu— sammen. ; * ? In Bolivar, Staat Tennessee, ist eine n schrift erschienen, die im Geiste der neuen Ver wait irt wird. . 9 Red. Jacket (rothe Jacke), ein bekannter Indianischer äuptling, befindet sich gegenwärtig in Albany, um dort im thenaͤum oͤffentliche Reden, oder, nach dem beliebten Mode⸗ Ausdruck, Vorlesungen zu halten. Woruͤber er sprechen wird, weiß man bis jetzt noch nicht; doch glaubt man, daß es an Zuhörern nicht fehlen werde, indem Red⸗ Jacket als einer der ersten Redner seines Stammes beruͤhmt ist.

Mexiko.

Ueber die Meinung derjenigen Personen, die dem Gesandten der Vereinigten Staaten, Herrn Poinsett einen 2 2 an der letzten Revolution in Mexico

ben (S. Nr. 61 der Staats, Zeitun ), bemerkt eine

en⸗ redi⸗

uschte 3 ingtoner Zeitung, daß man es n Poinsett schuldig

ey, ihn nicht ungehört zu ver oher Charakter und seine bekannte . 7 y Grundsaͤtze buͤrgerlicher Freiheit müßten jeden anken zu⸗ ruckweisen, als ob er zu einer von so gewalt famen Maaßregeln begleiteten Revolution hätte die Hände bieten können? ünd wie wollte man überdem (frägt jenes Blast) ein solches Ver⸗ mit seinem Charakter als Reprästntant einer fried⸗ ichen Republik in Uebereinstimmung bringen? Wir sind überzeugt (heißt es am Schluß), daß dem, gegen Herrn 4 verbreiteten Geruͤcht ein Irrehum zum Giunde iegt, den die Zeit aufklaͤren wird.

iu

= Brasilie n.

Das Diario Fluminense vom 5. Nov. v. J. ent⸗ hält ein Kaiserliches Decret, wonach die Abgaben von der ÜüUmladung und Wieder Ausfuhr fremder Waaren, sie mogen auf fremden oder einheimischen Schiffen eingefuͤhrt seyn, auf 2 pCt. herabgesetzt werden, und in dieser Hinsicht die Bestimmung vom 25. Mai 1812 aufgehoben wird.

Halti.

Das Journal du Commerce giebt folgendes Schrei⸗ ben aus Les Cayes, vom 4. Jan.: „Eine von der Regie⸗ rung vor Kurzem getroffene Maaßregel hat einen Stillstand in den kaufmännischen Geschäften zur unmittelbaren Folge gehabt. Das General ⸗S t von Port- au,-Prince hat mittels einer Verfügung die sogenannten Schlangen-Centi⸗ men, welche vier Fünftheile des eirculirenden baaren Geldes ausmachen, für ungültig und außer Umlauf erklärt. Die Regierung hat dabei den lobenswerthen Zweck, der stets zu⸗ nehinenden Einfuhr der falschen Münze Einhalt zu thun; man hat aber versaͤumt, Vorkehrung ju treffen, um diese Maaßregel unschädlich zu machen. Jener Verordnung zu— folge mußten alle Inhaber von Schlangen. Cent ich innerhalb zwanzig Tagen bei dem Schatz meister 2 um die alte Münze gegen neue auszuwechseln. Die Kassen waren aber leer und statt des m Geldes wurden Schatzkammerscheine ausgegeben, welche gar keinen Credit haben. Dieser uͤble Zustand wird aber hoffentlich nicht lange dauern, da die Regierung in Eile neue Manzen ae. läßt, um die Scheine einzulbsen. Man hofft allgemein auf den glücklichen Ausgang der Sendung des Herrn St.

Macary; wenn aber Frankreich nicht gänzlich auf die Vor.

theile verzichtet, zu deren Leistung wir uns beim ,,, . verpflichtet ne 4 kein gůuͤnstiger * fuͤr unsere Reynblik er furchtsame und schwankende Gang der Negierung ist nicht geeignet, Vertrauen einzufloßen; noch nie sind ist Staate die Gesetze und Reglements so schnell auf gefolgt. Kaum ist eine Maaßregel getroffen, als auch schon eine andere von eben so unsicherem Erfolge an ihre Stelle

tritt, und dennoch haben diese Veränderungen ihre Quelle

in den trefflichen Absichten des , der lligen

ist, in eine Maaßregel zu wi wenn / er in eff 4e gen von ihr hofft.“

China.

(Fortsetzung des in Nr. 614 abgebrochenen Artikels.) ben so, wie das Heer, befindet sich die andre stütze des Staats, sein Verwaltungs- und Beamten Wesen, in einem Zustande, welcher im Ganzen sowohl, wie in den einzelnen Theilen, dem unterrichteten Beobachter Mängel und Schwächen aller Art darbietet. Es ist nicht zu laͤugnen, daß der äußere Organismus der Verwaltung des großen Chiness⸗ schen Reichs auf eine Weise eingerichtet ist, welche der Mög⸗ lichkeit nach das Gedeihen und Erblühen der Wohlfahrt des Ganzen, sowohl wie des Einzelnen verspricht, indem die Dienste eines jeden, seinen Vn, und dörigen Ver⸗ 1 . fuͤr das Ganze in der Person des sers repräsentirt wird, in Auspruch genommen und be—⸗ nutzt werden; und zwar so, daß ein jeder einen integriren⸗ den Theil der Familie bildet, unter welcher der ganze Staat v wird, und deren souveraines und unumschranktes . aupt der Kaiser ist. Inso fern steht der Kaiser als Oberhaupt uͤber der Familie, und sein Wille ist ihr Gesetz, dem der . ** sich selbst und alle seine Interessen zum pfer bringen ,, fruͤher in . oder geringerer Reinheit im Chinesischen Reiche, die Kaiser berge und regierten ganz im Geiste desselben, und es lag bel der Ver. waltung aller 6. Staatswesens zum Led Seit⸗ dem aber die Dynastie der Manshu zu dem Besitz des Thi⸗ 4 chen Thrones gekommen ist, hat es immer mehr gus— gehört, sich geltend zu machen, die Hertscher sind nicht mehr 6 das Verhältniß zu ihren Volke ais das eines aters zu seiner Familie zu betrachten, sondern das Princip des Eroberers und Besiegers, welches das Reich in ihre Semalt brachte, kam hach und nach an die Stelle des fruͤheren, mit dem Eindringen des fremden Vol⸗ kes verlor sich immer mehr jene fruͤhere Einigkeit, und dald fanden sich ge , und Chinesen, äußerlich zwat ein Volk bildend, doch in allen inneren Verhältnissen als Sie ger und Besiegte gegenüber. Daß von Seiten der Chinesen

an Reactionen gedacht wurde, liegt in der Natur der Sache,

von welcher Art aber diese sind, und wie sie * wird wejter unten unter fucht werden, hier 32 an

u erwarten.

in einem einander

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