das Meer hin gestattet. Die Lage der Festung am Meere
macht es moͤglich, groͤßere Corps zu verproviantiren; hier konnen Verstärkungen landen und langs dem Ufer hin mar— schiren, um die rauhen Anhoͤhen des Balkan zu vermeiden, der sich nach dem Meere zu abdacht. Die Russen werden beim Beginn des Feldzuges jenseits der Donau in der Bul— garei operiren; im vorigen Jahre waren zuerst die Fuͤrsten⸗ thuͤmer zu organisiren, die Tuͤrkischen Besatzungen zu ver⸗ treiben, und der Uebergang uͤber die Donau zu bewirken.
Diese Praäͤliminar-Operationen werden sich in diesem Fruͤh⸗
jahre nicht erneuern, die Russische Armee wird stracks in
das Herz der Ottommanischen Provinzen vordringen kön— nen. Man kann es nicht oft genug wiederholen, der
Besitz Varna 's ist von ungeheurer Wichtigkeit. Der
Verfasser der Broschuͤre nimmt etwas zu stark Parthei
für die Russen, er giebt die Türken verloren und halt ihre Krafte fuͤr gänzlich erschöpft. Wir glauben, er irrt sich;
ein Volk verschwindet nicht mit einemmale von der Karte
Eurcpa's, und gar ein Volk, das so viel passive Energie
gezeigt hat. Es steht vielmehr zu erwarten, daß der Erfolg
ihrer Waffen den Stel und die Kraft der Türken vermeh⸗ ren, und daß dieses Jahr ganze Bevsolkerungen unter der Fahne des Propheten marschiten werden. Rußland seiner⸗
feits wird ich größer und furchtbarer zeigen; die Erfahrung wird den Schwierigkeiten zuvorkommen, und Kriegszucht die religiöse Begeisterung im Zuͤgel halten. Wenn der Feldzug
1a ö so wird er fuͤr beide Völker glänjend und ruhm— voll seyn. Deer Kaiserlich Russische Botschafter am hiesigen Hofe, Graf Pozo di Borgo, fertigte gestern einen Courier nach
St. Petersburg ab. — = Gestern kam im Ministerium der auswärtigen Angele—⸗ genheiten ein Courier mit Depeschen des General Guille⸗
minot aus Neapel an.
Der Ritter Saldanha, Brasilianischer Gesandtschafts—⸗ Seeretair in London, ist dieser Tage mit Depeschen an den BPortugiefischen Gesandten, Ritter von Barbosa, hier ange⸗
kommen.
Die unter dem Befehl des Generals Saldanha stehen⸗ den Portugiesischen Fluͤchtlinge wuͤnschen, wie man sagt, un ter der Benennung: Portuziesische Legion, in Franzoͤ⸗ (lsische Dienste zu treten. Der General war vor einigen Ta—
gen be e, Gr g iner *. Mittagstafel. 5 DOas Journal des Döbats und der Con stitu—⸗
tionnel enthalten ein Schreiben des Baron von Renduffe
. der Verschwöͤrung vom 390. April 1821 Ge
neral⸗Polizei⸗ Intendant von Lissabsn war. Derselbe be⸗
richtigt darin die von mehreren Pariser Blattern aus Lissa— bon gegebene Notiz, daß die (bekanntlich vor Kurzem entflo= hene) Pallast⸗Dame der Königin Mutter, Donna Leonora de Camara, fruher in Verbindungen mit ihm gestanden habe.
Sein Verhältniß zu dieser achtungswerthen Dame habe sich darauf beschränkt, daß dieselbe ihm habe Speisen zukommen ö als er während der durch jene Verschwoͤrung veran—
laßten Unruhen, von deren Theilnehmern zu Queluz als Ge— * 13 in einen schmutzigen Kerker geworfen, und seit 18 Stunden * Nahrung beraubt war.
Die Gazette de France will, nach e . Briefe aus Navarin, vom 3. Febr., wissen, daß Ibrahim, Pascha von seinem Stiefvater, dem Pascha von 2 der ihm wegen der Räumung von Morea noch immer zürnte, in Folge eines heftigen Wortwächsels erschossen worden sey.
Der Minister des Innern
auf, fuͤr die Ausführung eines großen Basreliefs, welches
den Giebel der St. Magdalenen⸗ Kirche an der Suͤdseite chmücken soll, zu concurriten. Die Künstler können einen
Zug aus dem Leben der heiligen Magdalene, oder einen an—
deren, an die religisse Bestimmung des Gebäudes erinnern
den . wählen, und haben vor dem 1. Mai model—⸗ 868 ken einzureichen, welche von einer, aus dem Gra—
en von Tournon, den Baronen Gérard und Bosio u. a. m. , , geprüft werden sollen.
Der Courrier frangals meldet aus Rom, vom 23. Febr.. Heute . wir von der Trauer zur Freude über, wir singen dar Veni ereator wegen der diesen Abend statt stndenden Eröffnung des Conelave. Man syricht hier viel on den Lardinglen Paccg, Capellari und Gregorio ais Can didaten für die Papstwahl, Das wären trefflich Wahlen.
eder von ihnen würde als p ein gemaßlgtes und ver⸗ sPöhnendes System befolgen. an glaubt, das Conclave werde ven kurzer Dauer seyn.“ Dartolomäuns Pacca ist in
Benevent am 25. Dec. 1756, Mauro Capellari in Belluno den 18. Seyt. 1765 und Emanuel de Gregerio in Neapel am 18. Dec. 1758 geboren. — Anderen Drirfen zufolge wird
die Herren Doctoren der gelehrten Universität,
fordert die bee e, Bildhauer ĩ
der Bieomte von Ehateaubriand unmittelbar nach geschehener Papstwahl nach Paris kommen. ch gesch h
GSroßbritanien und Irland. k
London, 4. März. Der Herzog von St. Albans und der Admiral Lord Beauelere hatten in diesen Tagen im Schatamte 8 Tonferenzen mit dem Herzoge v. Wellington.
Capitain A Court, der sich bekanntlich längere Zeit bei der Russisch⸗Turkischen Armee und später in St. Perersburg aufgehalten, ist von letzterer Stadt mit Depeschen hier an⸗
gekommen. ;
Aus Dublin schreibt man, daß die feindliche Stimmung gegen die Emancipations-Bill augenscheinlich abnehme, und daß man bald keine Parthei gegen dieselben bemerken werde.
In der Times heißt es in Betreff der Orforder Wahl: „Wenn man erwägt, daß Herr Peel völlig den Ansichten entsagt hat, welche die Basis seiner fruheren Popularität bildeten, so wäre es vielleicht zu viel gewesen, zu erwarten, daß eine Masse von Tausend Wählern, ohne mit Hrn. Peels Gruͤnden zu seiner Meinungs / Veranderung bekannt zu seyn, nur im Vertrauen auf seinen Charakter, so achtungs werth. er auch ist, plötzlich ihre entschiedene Ansicht hätten Indern, und eine Maagßregel unter stützen sollen, gLegen die sie sich zeit. her kräftig aufgelehnt hatten. Uns hat mithin das Resul—⸗ tat nicht überrascht. Jedoch ist es, mit aller Achtung fur ten Uni noch kein Be⸗ weis, daß die Maaßregel der Concession eine falsche sey; es beweiset sogar nicht einmal, daß die Wähler von Oxford, oder deren Majorität, nicht anderer Meinung gewesen seyn würden, oder anders entschieden hatten, wenn sie Zeit zum Ueberlegen und Gelegenheit gehabt hatten, sich genau von den Gründen zu unterrichten, die Herrn Peel bestimmten, seine Meinung zu andern, oder sich wenigstens zu der Doc⸗ tein der Staats Nothwendigkeit zu bekennen.“
„Die Kraft und der Einfluß des feurigen Patrioten Herzogs von Newegstle,“ heißt es im Globe, „würd bald auf die Probe gestellt werden. Er hat einen feiner Ver wandten, Sir W. H. Clinton, der far die Emancipation' bewogen, seinen vpn , , den Flecken Newark, dessen Patron der Herzog ist, aufg g e, und bereits einen andern Repräsentanten, Herrn M. Sadler, den Wählern vorgeschlagen. Als Opponent desselben hat sich Herr Ser⸗ geant Wilde gemeldet, der fuͤr die Emancipation ist. Wer den Sieg davon tragen wird, muß sich bald zeigen.“
Leeds fand man in diesen Tagen 5. Au ens
Wm. Cobbet s oͤffentlich angeschlagen: „Engländer, hort mich! 9 katholischen Zeiten waren keine Arme in England. Die atholiken unterhielten die Armen, die Alten, die Wittwen und Waisen, die Fremden und die Kranken aus den Zehn⸗ ten und anderen Einkünften der Kirche. Der kath. e Clerus bauete und reparirte Kirchen aus den Zehnten und den Einkuͤnften der Kirche. In den rn, ig en Zeiten waren keine Armen⸗Taxen und keine Arbeits⸗Hauser. Parlaments-Acten damaliger Zeit erklärten Ochsen⸗ Schweine⸗ Hammel und Kalbsfleisch fuͤr die gewoͤhnliche Nahrung der ärmeren Volksklassen. Die Katholiken baueten alle unsere Kathedralen, sie waren die Grunder und Ausstatter aller noch jetzt e de; bestehenden e Schulen und gro⸗ 3 Kies cits-Anstalten. In katholischen Zeiten hatte land keine stehende Armeen und dennoch eroberte es Frankreich, und behielt Boulogne und Calais, bis es prote— antische Rönige bekam. In katholischen Zeiten fanden keine gren auf Die. Malz, Hopsen und Lichte statl; und eine National ⸗Schuld kannte man damals nicht. Engländer! be⸗ denkt das, Alles, und ich weiß, Ihr werdet handeln, wie es
recht ist.“ hier eine Ausstellung Britischer Manu⸗
Naͤchstens wird
factur⸗Waaren und neuer Erfindungen in der Mechanik, un⸗ ter dem Namen ,,,, eröffnet werden. Der Plan dazu cheißt es in der n . ist von einigen vornehmen und patriotischen Edelleuten, Parlaments- Mit⸗ gliedern und Gelehrten gemacht worden, die, nach dem Bei⸗ spiele anderer Länder und namentlich Frankreichs, wo Fabri, kanten und Mechaniker eine vielseitige Aufmunterung dur solche Ausstellungen finden, der in Meinung sind, da eine solche Uebersicht des Britischen Kunstfieißes und der Ge schicklichleit unserer Techniker die allgemeine Neugier rei und der Landes- Industrie förderlich seyn durfte. Die R em. hat gestattet, daß diese Ausstellung in einem offen chen Geblude (Kings-mer's) statt finde. Die eingehend Arbeiten werden von einem Eomité untersucht, welches ent- f eider, ob sich selbige für die Augstellung eignen. Dies⸗ oll jährlich erneuert werden, und so ein stets wechselndes Gemälde von der Ausdehnung und den Fortschritten unseres
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