1829 / 112 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die Arabischen Truppen, unter Anfuͤhrung Ibrahim Pa— scha's, sind bestimmt, gegen die Russische Armer in Asien zu agiren. Am 19ten d. M. kam ein Staffette von Bel⸗ grad an den Oesterreichischen Internun man vermuthet, daß sie die Thron ⸗Nede des Königs von Frankreich gebracht hat, welche unmittelbar darauf der Pforte mitgetheilt wurde. Es haben in Folge dieser Mittheilung mehrere Reichs⸗Ver⸗ sammlungen statt gefunden, uber welche jedoch nichts verlau⸗ tet. Man erwartẽt mit Ungeduld die Thron⸗Rede des Köͤ⸗ nigs von England, in welcher die Pforte die Ankuͤndigung einer entschiedeneren Politik in den Angelegenheiten des Orients zu finden hofft. Eine Anzahl von 161 Griechi⸗ schen Geistlichen aus dem hohen und niedern Clerus werden sich, der Aufforderung des Patriarchen zufolge, nach ihren Diöcesen begeben, sie sich durch Vicare und Substituten vertreten ließen, um in Konstantinopel bleiben und Intri= guen und Complotte gegen den Patriarchen anzetteln zu köͤn⸗ nen. Die Magazine der Regierung sind sehr gut mit Getreide verproviantirt; der Großherr hat aber, fur die Zu— kunft sorgend, Befehl egeben, daß die Lebensmittel nur mit der groͤßten Sparsam eit vertheilt werden sollen. = Der Grohherr hat seine Abreise nach Adrianopel auf den fünften des Bairams, also auf den 141. April, festgesetzt. Manche sind jedoch der Meinung, daß er nur dann abreisen wird, wenn die ersten militairischen Operationen der Russen gröͤ⸗ ßere Anstrengungen zum Wider stande noͤthig machen sollten. an verbreitet hier uͤbertriebene Geruͤchte uͤber die Kriegs⸗ rustungen der Russen; man sagt, 3 vo . mäßigen Armee seyen 159,000 Kosaken bereit, über die Do— nau zu gehen, 900 Stuͤck Kanonen seyen aus den Zeughaͤu⸗ sern abgesendet worden u. s. w. Ohne Zweifel ist Rußland im Stand, diese ungeheuren Streitmassen in Bewegung zu setzen, da aber am Ende doch Alles aus Leuten und Pferden 26 so kommt man immer auf die Frage zurück, ob es m lich sey, sie jenseits der Donau zu ernähren. Je großer die Anzahl ist, desto größer wird auch die Schwierigkeit, und fast immer sind die großen Armeen mehr durch Mangel an Le⸗ bensmitteln, als durch das Schwert des Feindes untergegangen. Da das Ottomanische Ministerium seit einiger Zeit häu e Veränderungen erlitten hat, so kann es von Interesse sehn, die gegenwärtige Zusginmiensetzung desselben kennen in lernen, obgleich es wahrscheinlich ist, daß an dem Tewdjéhat oder bel der Befoͤrderung des Bairam einige Veranderungen in demselben vorgehen werden. Groß⸗Vezier ist Reschid Mehemet Pascha; Kaimakan ven Konstantinopel oder Stell⸗ vertreter des abwesenden Groß Veziers, Hulussi Ahmet /Pa⸗ scha; Kiekaha / Bey ( Minister des Innern) Hadgi Sald⸗ Effendi; Reis el Kiutab oder Neis Effendi, Groß- Kan ler und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Seid Me hemet Peritew - Effendi; Tschausch⸗Baschi, Groß⸗Marschall

des Pallastes, Attaullah Effendi. Diese fünf Beamten sind die Haupt, Minister der Pforte, d. h. des Pallastes des Groß? Vezirs. Defterdar, oder General- Finanz- Centrolleur ist Essad⸗ Effendi; Hubuhat oder Nazir, Inspektor

der Lebensmittel, Ahmet-Aga; Ghiumruk, Emini oder Ober⸗ Zoll⸗Direkter, Ali Rizza Effendi; Dzarb⸗Chan⸗Emini, Auf⸗ seher des Münzhauses, Seid⸗Abdurahman Hasis⸗ Effendl Diese vier Minister sind uncbhängige Chefs ihrer Departements. Groß Admiral oder KCapudan⸗ Pascha ist Paputz Ahmet Pascha. Terzana/Emini oder Warine⸗Minister, Mehemet⸗Sadick Effen⸗ di; i ir, Gouverneur von Galata und Pera und Liman⸗Nazir, nspector und Chef der Hafen⸗Kanzlei, Ali⸗Bey; Mi⸗ sltair / Zzommandant des Vosphorus, auf dem Europaͤischen Ufer residirend, ist Osman Pascha; unter seinen Befehlen eht der Commandant auf dem Asiatischen User in Scutari, Ober Befehlshaber der Armee ist der Groß⸗Vezier, Cammandeur der regelmäßigen Truppen, Ha⸗ ĩ scha von Adrianopel ist der frühere Seraskier 1 . ; . der . n Konstantinopel und General-Inspekt der Rekruten ist Geer Inspektor der

Brasi lien.

Rio Janeiro, 17. Jebr. Se. Maj. haben die gesetz

gebenden Kammern, deren ordentliche Versammlungs Zeit er t im Mai ist, bereits zum Anfange Aprils einberufen.

Die Regierung hat eine Anleihe zum Vel

egi * zum aufe von S0 0b Milreis eröffnet, man erfährt aber noch nicht, wie= viel dazu gezeichnet worden. Die Bank hat so gute Ge⸗ schaäͤfte gemacht, daß sie eine Dividende von 20 pCt. fur die Actionaire auszusetzen im Stande gewesen ist. Per u.

Aus Lima vom 25. December wird gemeldet: „Nach

einem Privat ⸗Schreiben ans dem Heere in Lambayaqueque

unabhängig von der regel⸗

marra's

Einnahme schon 1

2 nur auf die Ankunst von General Ga—⸗ theilung von 3009 Mann, um auf das feindliche Columbische Gebiet vorzudringen; und da die 263 aus Ober Peru zurückgekehrten vor zwei Tagen auf dem Wege nach Paita hier dur mmen sind, so ist kaum zu bezweifeln, daß die Peruanssche Macht vorrücken werde. Das Hauptquartier war in Cuenza; hingegen stand der Co= lumbische General Flores in Guayaquil, der Angabe nach mit S5 Mann, es mag aber wohl nur die Hälfte seyn.“

NMittel-Amerik a.

In England eingelaufene Berichte aus Honduras bis zum J. Februar melden in Bezug auf die Truppen von San Salvador nichts Neues, 23 . der Oberst —— 3 von Gualan nach Zacapa zurückgekehrt war, nachdem er in ersterem Platz eine Besatzung hinterlassen hatte. Die in

Gualan gefundene Beute . nur aus 85 Seronen In⸗ digo, wovon der Oberst 55 Belize sandte, um sie dort

wartete

zu' veräußern, und dafür Kriegs-Munition zu kausen. Ge⸗ neral Verveer, Holländischer Gefandte in Mittel, Amerika, kam am 25. Jan. in einer Holländischen Fregatte in Belize an, um sich ins Innere zu begeben. Wie es heißt, wird ein gr il seiner Bestrebungen dahin gehen, den in diesem Landstrich von Amerika wuthenden Bürgerkrieg zu daͤmpfen; man fürch⸗ tet indessen, daß seine Mühe vergeblich seyn werde. Ven den oͤffentlichen Autoritäten in Belize ward der General sehr glaͤnzend empfangen.

Merit o.

Meriko, 3. März. Herr Angulo, der an die Stelle des Herrn Esteva als Finanz⸗Minister getreten ist, befindet sich in großer Verlegenheit, da er sinder, daß auf die Zoll⸗ illionen Doll. im Voraus aufgenommen sind, und in der That nichts als directe Besteuerung des Volkes übrig bleibt; zu welcher aber die Regierung schwer⸗ sich den Muth haben wird, da das daran nicht gew hnte Volk sie 6 nicht leiden würde, .

Es ist fo eben eine Bill passirt, wodurch die vollziehende Gewalt zur Veräußerung des gegenwartigen Tabacks / Vorra⸗ thes an Einzelne, oder an Staaten der Unien ermächtigt wird; ein Ausweg, der schen einmal für den Augenblick aus der Noth geholfen hatte. Diesem wirkt aber ein so eben im Congreß gemachter Antrag, zur . des Tabacks⸗Mo⸗ nopols der Regierung, im naͤchsten Jahre entgegen und wird verursachen, daß sich nicht viel Käufer finden werden.

Es wird uͤber einen Gesetz Entwurf wegen eines Ein— fuhr⸗Verbots fuͤr alle groben Baumwollen, und Wollen ⸗Waa⸗ ren, zur Beguͤnstigung inländischer Verarbeitung, discutirt. Da diese Einfuhr aber bisher große oll⸗Einnahmen gebracht hat, so ist an die Annahme wohl schwerlich zu denken.

In Geschäften geht es schlecht; bedeutende Einfuhren und deschränkter Absatz zu niedri reisen.

Inland.

Derlin, 22. Auel, Se M' asnig het aus n,, 2 fsicht . Königlichen Schloͤsser

Compagnieen, zur Beau

und Gärten, eine Garde Unter, Officier⸗Lompagnie zu formi— ren befohlen, deren Uniform Aehnlichkeit mit der Garde Friedrichs des Großen haben wird. (Hiernach ist also die von der Allgemeinen Zeitung in einem Privat-Schreiben aus Berlin vom hten d. M. mitgetheilte Nachricht zu berichtigen.)

Nach einer Bekanntmachun ; ĩ . ner n g des hiesigen Magistrats , , , auf dem a r d, , an⸗ 24 6. Vormittags von 9 bis 1 Uhr, mit Aus— onntags, Beiträge fuͤr die, durch die Ueber⸗

schwemmungen in Preußen Verunglückten und Nothleidenden

n nr. ie eingegangenen Gaben werden von Zeit zu ntlich bekannt gemacht werden.

In Breslau wurde kurzlich eine 72ähri ̃ ö rzlich eine 7Rährige Wittwe * * Oder durchs Eis brach, von drei Ruaben, 6 jährigen Sohne des Brandtweinbrenner Jülich, dem n. r . Tischler Schmitt und dem 12säh⸗

* *

23 e. agar beiter Ulmann mit eigener Lebensge⸗ Zu Kosel ist auf Veranlassung der Ober chen dan facht unter Mitwirkung des . v. . ö durch die Bereitwilligkeit der Geistlichkeit die ser St * die Einrichtung getroffen worden: daß für die Gefangenen in dem dortigen sändischen Inquisitoriate besonderer

dienst im Inquisitoriats - Geblude gehalten wird.

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