1829 / 116 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Dendera und Abydos etwas laͤnger verweilend, und besuche Kairo und Alexandrien wieder.“ = 2 Mein letzter Brief war von Philac; ven meinem Gicht⸗Uebel wurde ich auf dieser Insel der Isis. und Osiris bald befreit, und konnte meine Untersuchungen der dortigen Denkmäler beginnen; diese sind sammtlich modern, d. h., aus der Griechischen oder Raͤmischen Epoche, einen kleinen Tempel der Hathor und eine im ersten Vorhofe des Isis= Tempels befindliche Halle ausgenommen, welche von dem ungliucklichen Nectanebus L erbaut, und das Beste sind, was es auf der Jusel giebt. Die Skulpturwerke an dem großen Tempel, wesche von Philadelphus begonnen, von Euergetes J. und Epiphanes fortgesetzt, und von Euergetes II, und Phi⸗ lometor beendigt worden sind, zeugen von dem Verfalle der Kunst in jener Zeit. Die unter den Römern erbauten Theile des Gebäudes sind noch schlechter, und ich war, da ich die Insel verließ, dieser barbarischen Skulptur müde. Den⸗ noch will ich auf der Rückfahrt noch einige Tage dort verweilen, um den mythologischen Theil meiner Untersuchungen zu vervollstͤndigen, und mich an den mit historischen Inschriften aus den Zeiten der Phargenen bedeckten Felsen der ersten Katarakte entschadigen. Unsere ahrzeuge hatten wir in Aßnan (Syene) zuruͤckgelassen, da ö * wegen 2 Größe nicht Über die Katarakte konnten. Am 16. Dec. war unser neues Geschwader jenseits der Katarakte zu unserm Empfange bereit; es besteht aus einem kleinen Dahabie Admiral, Schiff; mit Franzoösischer und Teskanischer Flagge, aus zwei Barken mit Franzsischer und zwei Barken mit Taskanischer Flagge, ferner aus einem Fahrjeuge mit der und den Vörtächen, und einem Kahne, auf welchem sich die bewaffnete Macht befindet, nämlich die beiden Kauas Teibwachen des Pascha s), welche Stäbe mit silbernen Znöpfen zragen und die Erecutis. Gewalt ausüben. Das Admiral-Schiff wird von einem dreipfündigen Geschütz ver⸗ theidigt, welches unser neuer 22 Ibrahim Mamur von Ten uns in Philae geliehen Bat. Als wir bei der zweiten Katarakte, dem Ziele unserer Reise, anlangten, gaben wir eine tuͤchtige ö Ven Philae an wir mit gutem Winde ab und ka= men an Debud vorüber, wo wir uns aber nicht aufhielten, da wir sobald wie moglich den außersten Punkt unserer Fahrt n erreichen wunschten. Der kleine Tempel und die drei Vorhof welche sich dort befinden, sind übrigens aus späte—⸗ rer Zeit. Am 17ten * Abend langten wir bei den klei⸗ nen Denkmälern von Kartas an, wo ich Übrigens keine Aus¶ beute fand; am 18ten fuhren wir an Taffah und Kalabsche voriber, ohne zu landen. Bald darauf waren wir unter dem Wendekrejse und zitterten bei dem Eintritte in die heiße Zone Alle vor Kalte, so daß wir unsere Mantel anlegen muß⸗ ten. Wir übernachteten jenseits Dandur, dessen Tempel wir nur mit der Hand begrüßten; dasselbe geschah am folgenden 8 den 19. Dec, mit den Monumenten von Girsché, che aus der guten Zeit herrühren, und mit dem großen Tempel von Dakkeh aus der Zeit der Lagiden. Am Abend

landeten wir bei Meharraka, einem Aegyptischen Tempel aus späterer Zeit, der nachher in eine Keptische Kirche verwandelt worden sst. Am 20sten verweilte ich eine Stunde in Wa di⸗ Effebua oder dem Lowenthale; so heißt es wegen der Sphinxre, welche den Vorhof eines unter Sesostris errichte, ten Denkmals zieren; es ist aus Steinen erbaut, die mit Mörtel verbunden sind. Den 21. und 2. Derbe. brachten r damit zu, die große Nil ⸗Kruͤmmung bei Amada trotz des 17 sn Windes zu umschiffen; der dertige Tempel ist we⸗ ines Alterthums wichtig und ich muß ihn auf der ahrt noch naͤher in Augenschein nehmen. Am 23. tra⸗ n wir dei uter Zeit in Derr oder Derri cin, we ich zu lem Treste einen schönen in den Felsen eingehauenen sand, der einige Basreliefs mit den Eroberungen Graden enthält; ich sammelte dort die Namen Feben Söhnen und acht Töchtern der Pha— (Ortsbehorde wi offen, daß uns 12 Arten künnte, und daher unser Ga auch geschah. Dies mag eine Vor⸗ Sanz der Hauptstadt Nublens backen

es war we⸗ m. Am zisten fräh

Landschaft. Erst am 26sten Morgens

von Derr, dem wir

verließen wir Derri, fuhren unter dem zerstoͤrten Fort von brim vorüber und übernachteten auf dem oͤstlichen Ufer in hebel⸗Mesmes, in einer reizenden und wohlangebauten landeten wir in IJ b⸗ a den Nsten uͤber blieben; hier habe ich die schönsten Denkmäler Nubiens gesehen. Zwei sind ganz in den Felsen gehauen und mit Bildwerken bedeckt; die kleinste dieser Excavationen ist ein Tempel der Hathor, der von der Königin Nofré⸗-Ari, Gemahlin Rhamses des Großen, geweiht * außen schmückt ihn eine Façade, an welche sich sechs Colesse, jeder von 35 Fuß Hoͤhe, lehnen, die gleichfalls in den Felsen gehauen sind, und den Pharao nebst seiner Gemahlin und 1 Söhnen und Töchtern mit den Namen und Titeln derselben darstellen. Diese Colesse sind sehr schön gearbeitet; ich lasse genaue Abzeichnungen da von anfertigen. Außerdem ist der Tempel mit schoͤnen Bas⸗ reliefs bedeckt, von denen ich die interessantesten copiren lasse. Der große Tempel von Wbsambul ist an sich allein eine Reise nach Nubien Die ungeheure Arbeit, welche diese Excavation gekostet haben muß, fetzt die Phan⸗ tasie in Ersta An die Fagade lehnen sich vier

sam bul, wo wir a

unen. sitzende 61 Fuß hohe Colosse; sie sind ü

trefflich gearbeitet und stellen gol nel 69 2. ihre Gesichter sind Portraits, und gleichen ganz den Bild⸗ nissen dieses Königs in Theben und an andern Orten. Das Junere des Tempels ist dieses bewundernswerthen Eingan— ges wuͤrdig; es kostet aber keine geringe Anstrengung, ehe man hineinkämmt. Wir fanden den Eingang vom Sande verschlossen, und ließen eine kleine Oeffnung machen, die wir

so gut wir konnten, vor dem Verschütten sicherten. Darauf kleidete ich mich bis auf ein Arabisches Hemde und leinene Unterbeinkleider völlig aus, und kroch mit dem Leibe an der Erde durch die kleine Oeffnung des Thors, welches, wenn es 3 aus dem Sande ausgegraben ware, wenigstens 25 Fuß och seyn wurde; ich glaubte in einen Backofen zu komm und fand eine Hitze von 51 Grad. Rosellini, Rieei und ich durchwanderten nebst einem Araber mit Wachslichtern in

der Hand diefes erstaunenswärdige Werk. Der erste Saal ist . acht Pfeiler 6 an weiche sich eben so viel 30 Fuß hohe Colosse, gleichfaile Rhamfes den Großen darstel— lend, lehnen; an den den läuft eine Reihe großer histo⸗ rischer Basreliefs hin, welche auf die Eroberun⸗ gen des Pharao in Afrika. beziehen. Eine besonders schöne und effektreiche Composition ist ein Basrelief mit seinem Triumphwagen, neben welchem Gruppen gesan⸗ gener Nubler, Neger u. s. w. bergehen, alle Gegenstände haben natürliche Größe. Die andern Sale deren uͤber⸗ haupt 16 sind bieten sehr interessante Einzelnheiten dar. Den Schluß des Ganzen macht das innerste Heiligthum, in dessen d. vier schöne Statuen, von etwas mehr als natfrlicher Größe sitzen. Diese Gruppe, welche Amen, Ra, Phré, Phta und Rhamses den Großen, der in der Mitte sitzt, darstellt, verdiente aufs Neue abgezeichnet n

werden.“ . Schluß folgt.)

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Königliche Schausyie!le. *

Montag, 27. 4 Im 6 se, auf Begeh⸗

ren: Ad. auf Tauris, Schauspiel in 5 Abtheilungen,

von Söthe. Hierauf: André, Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen, von C. Blum.

Königestädtsches Theater.

2. 1 *. *. . Heirath durch die Güͤter⸗ . otterte. ierauf: Truͤbsale einer Postwagen⸗Reise. Zum Beschluß: Das Fest der —— * 8 ,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21 April.

Qertert. Sp Ci. Merslliꝗ. 945. Bank- Actien 1315. Loos * .. 100 El. 186. Fenn Gir 3M, Rare. Enel. Anl. Soz. K- Anl. Hamb. Cert. S7. k

Wien, 21. April. Ci. Meiall. &.. Bank- Aetien .

3 Nen est K Frankfurt a. N., 23. April. 233 * D d r. .

zu 100 Fi. 162. 2 . Paris, 20. April. Zy Ctige Rente

Gedruckt bei W. Hayn.

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Merallig. gSsz. Vank-MAetien 1325. * . rige Rente 107 Fe. 50 Cent.

.

Partial Oblig. 1251 Lee!

Redacteur Je bn,