1829 / 129 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Kran zu reichen. Nach beendigter Ceremonie jeg die Pro⸗ cession, den König mit einer Fackel in der . an ih⸗ rer Spitze, und nach ihm die Infanten, mit den Ordenszeichen der Bruͤderschaft behangen, uͤber die Straße Atocha durch eine andere Pforte des Hospitals nach der darin befindlichen Kapelle. Der König und die Infanten waren in Galla⸗Uniform. Auch Ihre Majestaͤt die Königin, so wie die Gemahlin des Infanten Don Carlos und die Prinzessin von Beira, waren jugegen. Der Konig hat aus der General⸗Post⸗Kasse die Summe von 500, 000 Realen um Besten der durch das Erdbeben im Königreich Mureia erungluͤckten angewiesen. Seit etwa 14 Tagen haben die Gardes du Corps Befehl erhalten, sich auf den Straßen nie anders als in Uniform zu zeigen. Ein von ihnen in ei⸗ ner Kirche während der de se e dir begangener soll dazu Veranlassung gegeben haben. Dieses Corps fůr die durch das Erdbeben Verarmten 3090 Piaster eingesandt. Aus Pon ferrado meldet die hiesige Zeitung, daß dort am 10. April ein Erdbeben verspuͤrt wurde, welchem hefti⸗ es Schneegestöber, Sturm und Regenwetter voranging. / der Bergkette puerto de Gnadarrama, 11 Meilen von Madrid, ist vor drei Tagen ein furchtbarer Sturm, von elwetter und Schneegestöͤber begleitet, eingetreten, der die inwohner am Fuße des Berges in Furcht und Schrecken versetzt hat. Xp 2 7 8 F mercantil vom 2. ril enthält folgende Schreiben aus den Provinzen Murcia und Valeneia: z 9 .

„Schreiben von dem Ort, wo Guardamar stand: Die Erdbeben dauern ununterbrochen fort und sind oft sehr stark. In. Torreviesa und La Mata sind sie so fürchterlich, daß wir glauben, der ganze Strich, wo diese Stadt gestan— den, werde verschwinden. Die Schlande, welche sich gesff⸗ net haben, werfen fortwährend Seegras, Seethi und Muscheln aus, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, das wir uns uͤber großen Höhlen befinden. Die fortdauernde Angst hat viele und schwere Krankheiten erzeugt.

„Ruinen von Almoradi, 13. April. Das Schwan, ken der Erde ist schwaͤcher geworden, das Getöͤse im Innzern derselben ist aber immer noch sehr stark. Viele Felder mit Weizen und Gerste sind von dem aus den Schluͤnden her⸗ vorgequollenen Wasser ganz vertrocknet. Eine Merkwürdig⸗ keit ist, daß ein Schlund in Daya Viesa durch sein Wasser zwei Weijenfelder außerordentlich in der Vegetation vorwärts gebracht hat.“ .

„Murcia, 18. April. Wir sind in der größten Vestüͤr= zung. Heute fruͤh hat sich ein Erdbeben mit zwei statken Schwankungen eingestellt; mehrere Mauern sind eingestitzt und die Glocken auf mehreren Thürmen schlugen zusammen.““

Die Regierung hat einen Ingenieur- Oberst nach den Kö⸗ nigreichen Murcia und Valencia geschickt, um die ven dem Erdbeben zerstoͤrten Gegenden zu üntersuchen. Man hat St. Mas. dem Könige von vielen Seiten gerathen, nicht zu ge— statten, daß jener Kuͤstenstrich aufs Neue bevolkert werde, da ein großer Theil desselben nur noch auf Höhlen ruht, und zu besorgen ist, daß eine Strecke des Ufers sich plötzlich von dem festen Lande abtrennen und in die Fluthen des Mittel

1 laͤndischen Meeres hinabstuͤrjen möchte.

Turkei und Griechen land.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Correspon—⸗ denz · Mittheilungen: *

„Konstantinopel, 12. April. Ein von dem Engli— schen Geschäftsträger zu Teheran abgeschickter Tartar hat die Nachricht hierher gebracht, daß die ganze Russische Botschaft ?) am Persischen Hofe und alle im Persischen Reiche sich auf haltenden Nussen von den Persern umgebracht worden seyen, und daß selbst das Leben des Schah's in Gefahr stehe, wenn er die Zahlungen der Kriegs Tontributien an die Russische Regierung nicht einstelle. Ein Theil der Persischen Leid= wachen, die auf Besehl des Schah's gegen das aufrührerische Volk zogen, soll das Schictsal der Russen getheist haben; alle Fremden in Teheran sitterten für ihr Leben, und der Englische Geschäststräger fel der Persschen Regierung eine Note uͤbergeben haben, worin er därselbe in energischen Aus⸗ drucken fuͤr jede Gewaltthätigkeit, die seinen Land eleuten wi⸗ derfahren könnte, verantwortlich macht, and di⸗ Vestrafung der Individuen verlangt, die sich den Mord der Russen z

Wir baben bereits aus zuverlässigen Qucllen da egen theil gemeldet.

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Echulben kommen ließen. Ee darfee jcho schwer halten, eine ju

kommen.“

„Von der Moldauischen Gränze, 20. April. Die Tuͤrken sollen auf der ganzen Linie längs des Balkans die Offenstve ergriffen, und auch die Besatzungen von Widdin, Silistria und Giurgewo um dieselbe Zeit Ausfälle gemacht haben. Auf diese Nachricht hat der General Graf dem Vernehmen nach den verschiedenen Colonnen Befehle

zugesendet, mit Eilmarschen ihrer Bestimmung entgegen zu ziehen,

und den Feind in seine 29 Stellungen zuruͤckzutteiben; General Diebitsch selbst soll sich , Silistria gewendet haben. Die Russischen Garden rücken in die Fuͤrstenthumer ein, und werden die Reserve der Armer bilden.

Der Courrier de Smyrne macht in seinem Blatte vom 29. Marz uͤber die gegenwärtige Lage Griechenlands

folgende Betrachtungen: n dem Augenblicke, wo Grie⸗ lcd a e e g r f, D e de, wr, Graänzen mögen nun der Erklärung vom ö November ge⸗

mäß festgestellt oder weiter ausgedehnt werden, ist es

tig, sich durch eine Prufung des in diesem Lande herrschen⸗ den Geistes und der neuen vom Praͤsidenten organisirten Verwaltung die innere Lage desselben klar zu machen. Bald nach seiner Ankunft in Griechenland nahm der Graf Capo— distrias eine excentrische an, die ganz außerhalb der wahren Interessen des Volkes lag. Indem er Alles nur mit den Augen der Rathgeber ansah, die sich seines Janzen Vertrauens bemächtigt hatten, verlor er unvermerkt das Vertrauen der Griechen und lebte in Griechenland außerhalb desselben. Von Menschen umgeben, die den Staatsschatz und das Land nur zu ihrem Vortheil zu benutzen strebten, hörte er von nichts als von Besorgnissen vor Vergiftung, Verschwörungen und Aufruhrplänen. Eine lange Zeit him, darch konnte kein Wert der Wahrheit bis in . ? und ihn über die Wuͤnsche der Griechen aufklären. Mauro⸗ rbato und Tricupy wollten mehrmals iht: Sntlassung ein— teichen und schienen nur durch die Besorgniß davon abgehal⸗ ten zu werden, daß auch die letzten Zugänge, durch welche bie Gesinnung der Nation zu den hren des Praͤsidenten gelangen konnte, in die Hände von Ausländern fallen möch ken. Alles stand aufs Schlimmste und die schwachen Hulfä—, rd llch erwachte, und seine Lage ernstlich in Betrachtung zeg. Er sah, daß, wenn ihm auch kein offener Wider tand entgegen trat, eine geheime und anhaltende Op⸗ position den Gang seiner Verwaltung hemmte, und daß er in dem Kampfe mit einem Volke,

st, unmoglich Sieger bleiben wurde. Er beschleß daher,

diese gefährliche Stellung aufzugeben und die wahren Muter⸗ * Der etste Schritt,

essen der Nation ins Auge zu fassen. mit dem er die Aenderung seines Systems bezeichnete, war

die Entfernung des Abvolaten Gianata, der Hauptstüte de

Ausländer und besonders der Sieben-Insel⸗Vewohner.

wurde von nun an enzugänglich gegen seine ihn belagernden zugänglich geg r Pen Mitglieder ec oder deei

Landsleute, das Panhellen tum wurde unge schme zen, bulen wurden zu bleßen Figuranten umd die was Uederflassiges, das man nach Velteben gebrauchen unbenutzt lassen kann. Die drei ersten Seeretaire der

Departements und die beiden Staats, Seeretatse sind jetzt

uclen Griechenlands waren erschöpst, als der Prästdent

a dessen Charakter rade eine Mischung der seinsten List und Verschlagenheit

erhalten, da die 24

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