1829 / 133 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den Rathschluͤssnn des Britischen Cabinets zu folgen? Als ein Werk der Menschlichkeit, behauptet man, sey unsere Expedition zu spaͤt gekommen. Dicser Vorwurf ann un s nicht treffen; um indessen das Gute zu stiften, ne e . zu Huͤlfe zu kommen, einem verheerenden Uebel ein Zieh zu setzen, ist es nie * spaͤt = Aber, fagt man, gls polittsches Werk betrachtet, war die Expedi⸗ tion nicht unumgänglich nöthig. Womit will man die⸗ beweisen Waͤre die Convention von Alexandrien ohne die Expedition wohl zur Ausführung gekommen? Bedegtten Ibrahims Zelte nicht da⸗ mals noch die verwuͤsteten Ufer des . Waren die 6 Moreas nicht noch in den Händen der Türken, und dunte dieser Umstand allein nicht die Vollziehung der gedachten Convention verhindern? Aber, versichert man ferner, der ei⸗ gentliche Zweck der Expedition ist, nicht erceicht worden Ein sol⸗ ches Urtheil ist mindestens abereilt Erst wenn die Bemühungen der drei Maͤchte zur Paelsteatzon Griechenlands scheitern soll ten, kann man sagen, daß die Expedition falsch berechnet ge⸗ wesen sey und ihren 3weck verfehlt habe. Bis dahin sind wir berechtigt zu glauben, daß die Berechnung richtig gewesen sey und daß die Zukunft, aller Wahrschein lichkeit nach, die getroffenen Maaßregeln re fertigen werde Endlich, so tadelt man uns wegen uͤnsers allju thaͤtigen Antheils an der Ausfuͤhrung der Con vention vom 6. Juli. Die Verbindlichkeiten, sagt man, waren emeinschaftlich; die Lasten mußten es auch seyn, und doch trägt in Frankreich die Kosten einer theuern Expedition und unter⸗

stützt die Morcoten mit baarem Gelde, waͤhrend dessen Verbündete bie aus Griechenlands Emanctpation erwach enden Vortheile allein davon tragen werden. Was die Kosten der Expedition betrifft, so werden meine Hercen Collegen, die Minister des Krieges und der Marine, Ihnen, m H., auseinander setzen, wie haͤushaͤlterisch man dabei zu Werke gegangen ist; vor der Hand handelt es sich nur darum, ob die Expedition angemessen und nützlich war. Icht urtheilen Sie aber selbst. War es nützlich und angemessen, sich die Früchte jenes denlwürdigen Sieges bei Navarin, welcher in Frankreich mit so einstimmigem Jubel aufgenommen worden ist, lu sichern? war es i und angemeffen, einen feierlichen

ertrag zur Ausfuhrung zu bringen, um einem blutigen Kampfe, der, waͤhrend er ö Graͤueln der Angechie peeis gab, dem Handel der Europaischen Stgaten taglich neue Fesseln

änlegte, ein Ende zu machen Frankreich und gän; Europa haben diese Fragen wohl schon entschieden. Gleiche Pflichten, gleiche Lasten, sagt man. Allerdings Wenn wir hier Rußlands nicht weiter erwähnen, so wied man den Grund dazu leicht errathen. Was aber England anbetrifft, so hat uns dasselbe bei der Scobe= kung von Patras mit seinen Soldaten und seine⸗ Artillerie eben fo beigesianden, als es mit seinen Schiffen an dem Gefechte bei RNavarin Theil genommen hatte. Und dann, wenn unsere Ver⸗ uͤndete uns die Sorge der beschlossenen Etvedition uberlassen wollten, war ez nicht Frankreichs Politik vollig angemessen, in fo ehrenvolles und rühmliches Geschaft für unsere Keic⸗ er zu Üübernchmen? Konnte es uns gleichgültig seyn, un⸗ E. ahnen an den Üfern Griechenlands, mitten, unter nem Volke wehen zu sehen, welches unsere Hülfe für die heilig? Sache ber Menschlichkeit, der Sipilisation und des , anfleherte? Was wir bei dieser Jelegenheit an Ach tung und po

itischem Einfluß gewonnen haben, ist auch ein Ka⸗ vital, dessen Abschaͤtzung diefer Kammer zusteht, und dessen Werth kuͤnftig manche Ausgaben aufwiegen, ja uns Pielleicht manche an⸗ dere ersparen wird. Aber, wirft man uns ferner vor, wenn die Griechen eine Ünterstuͤtzung erhalten sollen, warum allein von uns! Hierauf erwiedere ich zuvbrderst, daß dies eine bloße Vor⸗

aussetzung i6. Wie will man denn wissen ab von den Machten, die den Tractat vom 6. Juli unterzeichnet haben, Frankreich wirk⸗

Üch die einzige ist, welche die Griechen mit Geld unterstuͤtzt Wäre die VBokaussetzung aber auch gegründet, heißt es denn, sein Geld schlecht anwenden, wenn man es dazu benutzt, di; Bieder= eburt eines christlichen Volkes und die Wiederherstellung des ricdens in Europa herheijuführen? Was wollen vier Millionen gfagen, wenn es mittelst derselben elingt, die Griechen auf einen

achtbaren Fuß zu setzen und den ürken jede Hoffnung auf deren abermalige Uüntersochung zu benehmen?“ —— Der Minister ließ sich hierauf in eine ausführliche Srkrterung der staatsrechtlichen Frage ein, ob Sutzsidien ohng das zuthun der Kammern bewilligt werden fännten. Eine Subsidie, meinte er, nne, aus dem voli= tischen Gesichtspunkte betrachtet, die unumgänglich nothwendige BVchingung bes Krieges oder Friedens seyn; da unn das Recht, Krieg zu uhren und Frieden zu schließen, unbezweifelt dem Köͤ⸗ nige gebuhre, fo könne auch die Befugniß, Subsidien zu bewilli⸗ gen, um so weniger durch irgend ein. Bedingung beschränkt wer⸗ en, als die Kammern, wenn man fuͤr die betreffende politische Uebereinkunft zuvor ihre zustimmung einholen wollte, ganz ei⸗ gentlich übez den Nutzen und die Angemessen heit der Allianzen und politischen Verhäitnisse von Staat zu Staat zu Nathe gezogen und der Regierung beigesellr werden wöärden Im Uckhzigen, o sey in dem vorliegenden Falle von einem förmlichen Subsidien⸗

räckate gar (eine Nede, sondern der Fönig folge bei der Unter⸗ Fsruͤtzung der Griechen nur den freien Eingebungen seiner Groß- muth. Nachdem der Minister noch die von einem Depuntirten geiadelten geheimen Ausgaben des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten mit dem Bemerken vertheidigt hatte, daß manche von diesen Ausgaben nothwendig, angemessen, ja lobenswerth waͤ⸗ ren, ohne em, öffentlich eingestanden werden zu können, schloß derselbe in folgender Art: Ich habe nur noch ein Wort über mehrere an uns gerichtete strenge und voreilige Fragen zu

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ee , , 2 ** 3 1 rie en Staa g welche politische Stellun

J, wischen den dre ndlun * Acht reer g,, n, n, 2 wollen, vollig entspricht; wollen, die ihnen den fortdauernden G.

sichert, welche sie einer hochherzigen Politik verdanken; daß wir

betreffenden Traectates äber die Bestimmungen desselben nicht erklären konnen. bemerken wir schon jetzt, daß die drei Mächte die Griechen unter den Schutz einer dauerhaften Autorität stellen werden, deren In⸗ teressc sich mit denen des Volkes verschmelse, die das Land vor den Greueln der Anarchie bewahre, und dafuͤr = fan g. .

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uns indessen vor der J des

der neue Staat nicht der Schauplatz politischer Unruhen wer

Was die Süd -Amerttanischen Staaten betrifft, so ist die Zah

serer Agenten daselbst vermehrt worden, und unsere Verbindun⸗ gen mit denselben warden ohne Zweifel auf festeren Grundlagen deruhen, wenn die beklagenswerthe Lage jener Staaten es gestat= tete, mit Regierungen . unterhandeln, die, fortwährend durch den Mißbrauch der militairischen Gewalt veraͤndert, fuͤr Handel und Gewerbe unmöglich das n og, Vertrauen wecken konnen Wenn endlich unser Krieg mit Älgier noch fortdauert, so darf man weder unserer Marine noch unsern diplomatischen Agenten, sondern lediglich der Natur der Dinge und der ö reit der Bechältnisse mit einem unciviltsteten Staate die . davon beimessen. Bevor ich diese Tribune verlasse, die ich nicht mehr besleigen werde, un eine Pflicht zu erfüllen, welche mir binnen Kurzem nicht mehr obliegen wird , kann ich mir nur Glüg wuͤn⸗ schen, daß gestern ein Redner der Nechtlichteit dieser Kammer und ihrem Eifer für das allgemeine Beste so volle Gerechtigkeit hat widerfahren lassen. Ja, m. H, auch wir glauben und gestehen mit Vergnügen ein, daß diese Kammer dem Lande und dem Könige alle

Mittel darbiete, daz Gute zu bewirken, und 26 sie Diejenigen, die

das Boöͤse stiften möchten, ohne alle Hoffnung lasse. Man hat uns im Laufe dieser Discüssion streng behandelt; wir sollen die dͤffent⸗ lichen Helder verschleubert haken. und unscren Posten nicht

gewachsen seyn; wir sollen diese Kammer veruneinigt und die

gegenwartige Sitzung unfruchtbar gemacht haben. Hierauf ecwiedern wir: daß wir nür eine Absicht hegen, naͤmlich dem Vertrauen des Koͤnigs durch die Aufrechthaltung und Befe 37) der Verfassung zu entsprechen, daß nicht wir ez ind R che die Gewsssen erspähen und die Vota denunciren; daß nicht wir zu

dem Lande von angeblichen Abtrünnigkelten reden; daß wir, weit

entfecnt, dig Freunde des Thrones und der Volksfeeibciten zu entzweien, sie vielmehr zu vereinigen suchen; daß wir mit Ver⸗ trauen auf Ihre Mitwirkung rechnen, und daß wir, wie sehr man unsere Handlungen auch entstellt at, die Verweigerung Ihres Beistandes nie befürchten, so oft wir den selben far den dmentkichen Dienst und fuͤr den Gang der Regierung in Anspruch nehmen“

Eine lebhafte Bewegung folgte auf diese Rede, welche fast in allen Theilen des Saales mit großem BVeifalle aufge⸗ nommen wurde. Die allgemeine Discussion wurde hierauf geschlossen, und nachdem der Berichterstatter, Baron Lep el⸗ fetier d' Aulnay, dieselbe resumirt hatte, beschäftigte man sich mit den einzelnen GesetzEntwuͤrsen, wodurch. ür jedes

Ministerium besonders, Nachschuͤsse verlangt werden; . .

mit dem für das Justiz⸗Ministerium. Der früher von Herrn March al gemachte Antrag, sich an den Grafen v. Peyron, net auch wegen der 65,000 Fr. für den von ihm verlorenen Prozeß zu halten, wurde von demselben, zur großen Zufrie⸗ denheit der rechten Seite, wieder zurückgensmmen. Hr. Dupin der Aeltere hatte einen andern Vorschlag gemacht, welcher mit einem Amendement der Commisston ich uͤbereinstimmte, nämlich die von Herrn von Peyronnet ver⸗ fuͤgte Ausgabe von 175,000 Fr. für den Bau eines Eßsaales und die Anschaffung eines neuen Mobiliars in seinem Hotel zwar zu bewilligen, jedoch unter der Bedingung, daß der inan Minister da füt, daß jene Ausgabe ohne vorherige Au- forifatlon gemacht worden, eine Entschädigungs-Klage vor den Gerichten gegen den vorigen Großsiegelbewahrer anhängig mache, Dieser Antrag wurde nach einer wein läuftigen Discussion, woran, außer Hrn. Dupin selbst, auch die Minister der Finanzen und der Marine Theil nahmen *), die wir indessen aus Mangel an Raum mit Stillschweigen äbergehen müssen, angenommen. rechten Seite und eines Theils des rechten Centrums waren daruber so entrüstet, daß sie sofort aufstanden und den Saal

verließen, so daß, als über den betreffenden Gesetz⸗ Entwurf

abgestimmt wurde, nur noch 202 Deputirte zugegen waren, und das Scrutinium sonach fur null und nichtig erklart wer⸗ den mußte. Während des Namens Aufrufes gewährte es einen seltsamen Anblick, die rechte Seile, und, mit Aus⸗ nahme einiger 40 Mitglieder, auch das rechte Centrum ganz

* Hieraus scheint hervorzugetzen, daß die Minist́z nech am Sten mit Bestimmitheit darauf rechneten, der Herzog von Laval-Montmorench werde das Porrerfeuille des auswärtigen Devartenients annehmen,.

Velde waren der Bieinung, daß die verlangte Enutschadigungs, nicht zu dem mindesten Nesultate n würde, da es zur Zeit noch kein setz über die Verantwortlichkeit der nintster gäbe. e

Graͤnzen man fuͤr den neuen

e, welchen sie erreichen

sie die Griechen in Lag 2 . .

Doch

Die Mitglieder der