1829 / 138 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ordnungsmaäßig; alle Einwohner, Tuͤrken, Armenier, Grie⸗ chen und Juden sind nach Familien, Vierteln und Kirchspie⸗ len gezählt worden; auf jeden Kopf, bis zu den Kindern von 8 Monaten herab, werden täglich zwei Brodte von 48 Drachmen zu 4 Para's vertheilt, was ungefahr 25 Sgr. fuͤr das Preußische Pfund ausmacht. Dieses Brod ist, wenn auch nicht sehr gut, doch eßbar, und eine vorzuͤglichere Qua⸗ lität desselben erhält man zum Kauf fuͤr 3 Piaster die Okka, was etwa 35 Sgr. fur das Pfund beträgt. In der von dem IGroßherrn dieserhalb erlassenen Verordnung ist ausdrück—⸗ lich gesagt, daß kein Unterschied zwischen den Osmandis, den Christen und Juden werden solle.

Der abgesezte Groß Vezier Mehmed ⸗Selim⸗-Pascha ist zum Statthalter von Rumelien ernannt worden. Der neue Groß ⸗Vezier behält neben diesem seinem Amte die Verwal⸗ tung der Sandschaks von * Awlona und Lepanto. Eine Fregatte und 2 Corvetten sind vorgestern aus dem Vosporus in das Schwarze Meer gesegelt, gleich darauf aber zuruͤckgekehrt, um bei dem Schlosse Fanaraki Anker zu werfen. ie Flotte im Bosporus zählt 14 Schiffe, wor⸗ unter sechs Linienschiffe. Im Zenghause wird fleißig zur Ausrüstung noch mehrerer Fahrzeuge gearbeitet, und man sagt, daß die Aegyptische Escadre, die aus 13 bis 14 Schif⸗ fen, wovon einige zu 60 und 80 Kanonen, besteht, sich an die hier stationirte anschließen werde. Wie dies zu bewerk—⸗ stelligen seyn durfte, wird freilich nicht angegeben.

Die auf der Insel Chalki befindlichen Russischen Kriegs Gefangenen, etwa 98, worunter 24 Offieiere, sollen, wie es heißt, ausgewechselt werden.

Der Oesterreichische Beobachter giebt aus Konstantinopel vom 25. April folgende zum Theil be— reits in Obigem enthaltene) Nachrichten:

Konstantinopel, 25. April. Obgleich die Witte rung schon seit mehreren Wochen sich sehr gunstig zeigt, so verlautet bisher doch nichts vom Wieder⸗Ausbruch der Feind⸗ seligkeiten in den Balkans und in Bulgarien. Zwar ist vor ungefähr vierzehn Tagen vom Seraskier Hussein⸗Pascha ein Versuch gemacht worden, die Russen aus Sisipolis zu vertrei⸗ ben; allein da diese Zeit gehabt hatten, sich . einem in

der Landenge gemachten Einschnitte zu befestigen, und die

Mauern des Platzes auszubessern, so mußte Hussein⸗Pascha sich mit der Erstürmung einer vorliegenden Redoute begnü gen; in deren Besitze er sich auch trotz dem Feuer der Rus⸗

sischen Kriegsschiffe behauptet haben soll. )

Da die Pforte sich täglich mehr überzeugt, wie nöthig ihr die Mitwirkung einer Seemacht zu den ferneren Kriegs Operationen an der Kuüͤste des Schwarzen Meeres sey, und welche Vortheile der Feind sowohl bei seinen Offensiv Unter . langs dieser Küͤste, als zur Verproviantirung seiner Armee aus der Gegenwart seiner Kriegsflotte gezogen habe, so ist beschlossen worden, die Ausrüssung der in der Bay von Bujukdere vor Anker liegenden Flotte möglichst zu 3 Die Matrosen⸗Presse wurde in allen Quar, tieren der Stadt und der umliegenden Ortschaften mit Strenge ausgelbt, die noch brauchbaren Fahrzeuge aus dem Arsenale zur Verstärkung der Flotte nach der Mändung des Bocpo— rus beordert, ünd am ten d. M. ging der Kapndan Pa— scha auf dem so eben erst vollständig ausgerüsteten Dreidecker „Selimte“ von 110 Kanonen nach Bujutdere unter Segel, um den Ober-Befehl der Flotte zu übernehmen. Sustan Mahmud verfuͤgte sich bald darauf in Person an Berd der⸗ selben, und am 24sten d. M. nahmen Se. Hoheit, bei Ge⸗ legenheit eines vom Seraskier Chosrem-Pascha dem Sultan und dem Ministerium in einem Landhause von Terapia ge⸗ gebenen Festes, die Flotte abermals in Augenschein Alle diese Anstalten deuten auf baldiges Auslaufen derselben ins Schwarze Meer.

den neuerlich stattgesandenen Dienstes Veräande, rungen verdient insbesondere die Ernennung des ehemaligen Groß Veziers Mehmed Selim Pascha, welcher seit seiner A nach dem Falle von Varna, sich in Gallipoli auf⸗ gehalten warte, zum Statthalter von Rumelien (Rumeli⸗-Va—; less, an Neschis Pascha Stelle) bemerkt zu werden. Ob auch sein unmiitelbarer Nachfelger, Ijzet Mehmed Pascha, der tapfere Vertheidiger ven Varna, welcher seit seiner Ab sezung nach Rodesto verwiesen werben, wöieder eine Anstel⸗ lung erhalten werde, ist noch zweifelhaft. Ein dritter ehema— liger Groß Verler, Silihtar Al Pacha, welcher im Jahre 83 das Reicht siegel gefuhrt, sett dem vorigen Jahr? 2

Vergleiche hierüber den n Num. 12; mitgetheilten) Nus⸗

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hem zufolge die Türken nicht im Bessde ind.

Hieser Nedonte geolicden find

danellen verstaärken.

das Observations Lager bei den Dardanellen befehliget hatte, ist daselbst nach einer kurzen Krankheit mit Tode angen Belenli Mustapha Pascha, der bisher ein Corps 2 den Balkans, nuter Hussein Pascha, commandirte, ersetzt

Der Brodmangel hat in der letzten Zeit durch das Ein⸗ tressen mehrerer Turkischen Schiffe mit Getreide aus dem Schwarzen Meere, durch die von der Regierung —— Maaßregeln und vorzuͤglich durch den von ihr bewilligten freien Verkehr mit Lebensmitteln etwas abgenommen; doch steht die geringere Gattung Brodtes bei verringertem Ge⸗ wichte noch zu hohem Preise. Indessen man ist auch dies mal von der bereits angeordneten Maagßregel der Entfernung einer bedeutenden Anzahl Griechischer, Armenischer und Israe⸗ litischer Rajas wieder abgekommen; ein Zeichen, daß die Verlegenheit hinsichtlich der Verpflegung der zahlreichen Be⸗ völkerung der Hauptstadt nicht zugenommen ? 4

Da man ven einem in Adrianopel, gleichzeitig mit der am 11. April hier verspuͤrten schwachen Erderschütterung, statt gefundenen Erdbeben, wodurch einige alte Mauern ein. en wurden, Nachricht 2 so verbreiteten sich

ald darauf die uͤbertriebensten Geruͤchte über furchtbare Ver

heerungen, welche durch Erdstöße in Salonik, Seres, Kavala und andern Städten Macedoniens angerichtet worden seyn sollten, wovon sich aber bis jetzt keines bestätiget hat.

Der Courrier de Smyrne enthalt in seinen, uns so eben zugekommenen neuesten Blattern (vom 12 bis 19. April) folgende Nachrichten: „Am 2ten d. M. sind zwei Russische Linienschiffe, welche ihre Richtung nach Tenedos nahmen, an der Insel Metelin voruͤbergesegelt. Tages zu⸗ vor war eine von Poros kommende Russische Fregatte, welche dieselbe Richtung verfolgte, am Cap Oro vorbeigekommen. Diese Schiffe sollen das Blokade⸗Geschwader bei den Dar⸗

Nachrichten aus Syra vom 3. April zufolge, ist der Admiral Heyden dem Präsidenten nach Napoli gefölgt. Der diplomatische Agent Rußlands, Graf Bulgarl, wird den Praͤsidenten auf seiner Rundreise im Peleponnes begleiten.

Der Englische Resident in Aegina, Herr Dawkins, hat die Griechische Regierung ofsieiell aufgeferdert, ihm . 13 i a der Tuͤrkei sie als im Blokade, Zustande esindlich betrachte. ; 5

Am 10. April erhob sich gegen 7 Uhr Abends bei ra ein Meteor, zog, einen langen streifen hinter sich lasend, in der Richtung von Norden nach Süden über die Stadt

und verschwand, nachdem es eine strahlende Feuergarbe ge bildet hatte. ; . * Hassan Pascha hat seine Bestätigung für das Paschalit von Smyrna erhalten; bekanntlich ist der Bairam der zeit- punkt, an welchem die Beamten in ihren Pesten bestätigt eder von denselben abberufen werden. M

Inland.

Berlin, 18. Mat. Nachstehendes sind die Artikel des (wie im amtlichen Theile dieser worden)

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ee n, , . Blatte der Gesetz 2 2 = Mer dem Köni and Cen nage, anten

von Nord. Amerika, durch d tigen Devolmächtigten: ö den Königl. —— * bei genannten Staaten, Rezie⸗ rungs Rath Nieberstetter und deren Staats Secretair, Hrn.

Clay, am 1. Mai isas zu Washington abgeschlossenen Han dels und Schifffahrts Vertrags, wovon die Ratisieations⸗ Urkunden unterm 14. Maͤrz d. J. daselbst ausgewechselt wer den sind: 2 y Art. 1. Zwischen den Gebieten der Hohen kontrahi.

renden Theile soll Freiheit und Gegenseitigkeit des Handel! und der Schifffahrt stattsinden. Den UÜnterthanen Ihrer belder seitigen Staaten soll der Eingang in die Häfen, Plä

. gegenseitig überall,

ollen.

2. Dee Preubischen, mit Dallast oder dung in den Häfen der Veren Staaten von Auf ö. 3 die Schisse der

. Beile