1829 / 173 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ga Rochelle zu graben, und rügte die harte Behand lung, welche dieselben , Der Minister des Innern trat den Ansichten des vorigen Red⸗

ners bei. „Die verurtheilten Militairs“, äußerte er, „muͤssen

allerdings auf angemessene Weise behandelt und aller der Er⸗ leichterung theilhaftig werden, die mit der offentlichen Si⸗ cherheit und der Art ihrer Strafe verträglich it. Demun—⸗ geachtet muß ich es bedauern, daß bei Gelegenheit des Bud⸗ . ein Gegenstand von so zarter Natur von dieser Redner⸗ hne herab zur Sprache gebracht worden ist. Die Kammer

wird leicht einsehen, daß es gefährlich seyn wurde, durch der⸗

gleichen Beschwerden uͤber die Behandlung der verurtheilten Militairs, denselben einen Sahrngestz ] 1 bereiten, und sie vielleicht zu veranlassen, sich kuͤnftig Ungehorsam egen ihre Vorgesetzten zu Schulden . las⸗ . Als nach diefer Bemerkung die Herren Ga ot und von la Bossiere den Gegenstand noch weiter erörtern wollten, erklärte der Präsident, er konne ihnen nur das Wort geben, wenn sie äber die Kanäle sprechen wollten, muͤsse es ihnen aber entziehen, sobald sie von diesem Gegenstande der Berathung abwichen. „Danken Sie es Ihrem Reglement, meine Herren,“ fügte der Praͤsident dinzu, „daß es mich in den Stand setzt, einer so unzeitigen Debatté ein Ende zu machen. Ohne die pünktliche ollzie⸗ hung desselben wuͤrde leicht jede Berathung zu Aergernissen und Unordnungen Anlaß geben.“ Der Marquis von la Bosassiere verzichtete jetzt auf das Wort, und Hr. Becquey bestieg zum zweitenmale die Redner⸗Bühne; er behauptete, daß die . Militairs an dem Kanale zwischen Niort und la Rochelle ohne Murren arbeiteten, auch dabei mit al— ler möglichen Schonung behandelt würden, Hierauf wurde eine von dem Baron v. Lepelletier d Aulnay in Antrag gebrachte Er⸗ sparniß von 59/000 Fr. angenommen. Der Marquis v. Cord oue äußerte sich uͤber das Corps der . und klagte uͤber die Langsamkeit, womit die Streitfragen zwischen den Pri⸗ vatpersonen und der Verwaltung erledigt warden. Die Her⸗ ren J. Lefvre und von Labor de stellten ausfuhrliche Betrachtungen über den Kanal-Vau und uͤber die Art und Weise an, wie die Mittel zur Bestreitung der Kosten fuͤr denselben am leichtesten herbeizuschaffen seyn würden. Der Minister des Innern erklärte, daß den Kammern bei ihrem nächsten Zu fam mentritte (reęunioh) someh in die, ser Beziehung, als hinsichtlich der Ausgaben fuͤr die Ver⸗ besserung der Landstraßen geeignete Vorschläge gemacht wer⸗ den würden. Auf die von mehreren Seiten gemachte Be— merkung, die Sitzung werde also wohl nicht geschlossen, sondern a werden, blieb der Minister die Antwort schuldig. Am Schlusse der Sitzung, welche um 6 Uhr auf⸗ ehoben wurde, trug der Präsident noch ein Schreiben des * Lacrolx Laval, Deputirten des Rhane⸗Departements vor, worin dieser, dringender Geschäfte halber, einen Urlaub nachsucht. Der Üürlaub wurde bewilligt.

Paris, 17. Juni. Die Herzogin von Berry wird auch in diesem Jahre wieder einen Theil des Sommers uͤber in Dieppe, zum Gebrauche der dortigen Seebaͤder, zubrin⸗

en. an glaubt, daß auch die Dauphine sich auf kurze eit nach Dieppe begeben und sich von dort nach Cherbourg einschiffen werde.

In dem geheimen Aus schusse der Deputirten⸗ Kammer, welcher gestern nach Aufhebung der öffentlichen Sitzung statt fand, beschäftigte die Versammlung sich mit der Prufung des Budgets der Kammer. 8

Unter den Petitionen, welche wahrscheinllch noch im Laufe der diesjährigen Sitzung in der Deputirten / Kammer zur Sprache kommen werden, befindet sich eine, worin ein gewisser Vicomte von Valernes zu Avignon darauf antraägt, daß die Kammer den König um ein Gesetz bitte, welches jeden jungen Mann, der in dem Jesuiter-Collegium zu Frei— burg oder an andern Orten erjogen worden, von allen Civil⸗ und Militair⸗Aemtern ausschließt. ;

Die Quotidien ne enthält Folgendes: „Am (äten ist ein außerordentlicher Courier von hier nach Madrid 23 fertigt werden, Er ist, wie wir vernehmen, der Ueberbrin⸗

er von Depeschen, weiche sich auf den Tages zuvor in der

eputirten Kammer . Bericht des Hen. Sappey über die Ausgabe der Spanischen Rente beziehen. Der Fi⸗ nanz-⸗Minister hält sonach das Versprechen, das er gegeben . sich über diese standalsse Sache alle bensthigten Auf, chlüsse zu verschaffen. Die Spanischen Fends sind, wie man solches erwartete, am 15ten an der Börse bedeutend gewichen, und neigen sich zu einem noch tieferen Sinken.“

Das Journal du Commerce will wissen, dem Fran— zoͤsischen Geschäͤftsträger in Neapel sey der Vesehl zugesandt worden, die beiden Neapolitanischen Flüchtlinge Russt und

Galotti, welche der Präfekt von Corsiea in den letzten Ta⸗ gen des Mai der Sicllianischen Regierung ausgeliefert hatte, zuruͤck zu verlangen. 1 ; r

In Malmaison wird der Verkauf des Mobiliars Na⸗ poleon s fortgesetzt. Das im Bibliothek, Zimmer dliche und Schreibzeug hat der General Thiard er

anden.

Der Messager des Chambres lobt die hiesige städ—⸗ tische Behörde, daß sie sich die Anlegung von Trottoirs so angelegen seyn laßt, und fuͤr die Erhaltung der Rein lichkeit

in den Straßen so große Sorge trägt. Noch wenige Jahre,

und Paris wird nicht mehr den

äußert das gedachte Blatt, den unsere Vorfahren

Beinamen der Kothstadt verdienen, ihr gegeben hatten.

Großbritanien und Irland. Parlaments⸗-Verhandlungen. In den Sitzun des Oberhauses vom 13. und 15. 3 ,

sich fast ausschließlich mit den auf die Rechnungs⸗

der Stadt London, und auf den Neubau der London ⸗Brüͤcke Bezug habenden Gegenstaͤnden '). Der Marquis von Lon— donderry erklaͤrte, daß, da die von dem Gemeinde⸗Rathe Dun Rechnungen noch immer nicht vollständig seyen, er falls bis zum nächsten Montage nicht Alles vorgelegt worden einen Antrag zur Vorladung des Lord⸗Maypors vor die Barre des Hauses machen werde. Der Herzog v. Wellington machte jedoch, eben so wie mehrere andere Lords, darauf aufmerksam, daß es nicht etwa am Willen des Stadt, Raths, sondern an den Umstaͤnden liege, wenn die Rechnungen noch nicht vollständig vorgelegt es wärde daher auch angemessener erscheinen, mit einer sol= chen Drohung, wie sie der Marquis ausgespreochen, nicht auf⸗ zutreten. des Lord Mayors einige Corporations- Mitglieder der Stadt „London / in seiner Motion Anzeige zu substituiren.— Da

andere Gegenstände nicht mehr vorliegen, so kam auch in der

Sitzung vom 16. Juni nichts weiter als eine Ehescheidungs⸗— Angelegenheit zur Sprache.

London, 17. Juni. Se. Masestät verließen am letz, ten Sonnabend den Pallast von St. James, stiegen auf 22 im am⸗-Pallast, den Sie, wie es heißt, 5 2 nicht besucht hatten, ab, und fuhren darauf

sich nach seinem Landsitze Kew begeben. ;

Morgen, als am Jahrestage der Schlacht von Waterlos, wird der Herzog von Wellington ein sehr glänzendes Gast⸗/ mahl geben.

Bei einem Mittagsmahle, der vorigen Woche 6. ward der neue Großsiegelbewahrer Graf Roßlyn den Eabinets-Ministern vorgestellt.

Der Marquis von Barbacena kam vor einigen Tagen aus Laleham, der Residenz der jungen Königin von Portu= gal, hier an, und hatte Conferenzen mit dem Brasilianischen Gesandten und dem Grafen von Aberdeen. ;

Vorgestern hatten der Brasilianische Gesandte Vicomte Itabayana und der diesseitige Gesandte bei den freien Han⸗

seestädten, Hert Colquhoun, im auswärtigen Amte eine Con.

seren; mit dem Grafen von Aberdeen; an demselben Tage * im Colonial⸗Amt eine Unterredung zwischen dem Gra— en von Dalhousie und Sir . Murray statt. Der Ausschuß des Unterhau

der gegen den Architecten, Hrn. Nash erhobenen Anklagen (in Bezug auf den Bau des Buckingham-Pallasteg uͤber⸗ tragen worden war, hat seine Arbeiten beendigt. Der Be—= richt im Unterhause wird am nächsten Freitage erwartet, und soll daraus auf das Deutlichste hervorgehen, daß nicht eine

der gegen Hrn. Nash vorgebrachten Beschuldigungen

gegruͤndet sey. Der Courier kuͤndigt es triumphirend an, daß, in der Wahl. Angelegenheit der Üniversitãt Cambridge, der Tanzler

der Schatzkammer für Hrn. Bankes sich erklärt habe und mit einigen Freunden nach Cambridge abgegangen sey, um

dort fuͤr ihn zu stimmen.

u Ehichester fand am Freitag ein Gastmahl der dorti⸗

en Parlaments Reformatoren statt, wobei beschlossen ward,

dasselße für Reform zu thun was die Katholiken für die Emancipation gethan namlich das Land in Aufregung

zu bringen und darin zu erhalten.

orlegung

worden seyen;

Der Marquis ließ sich dadurch auch bewegen statt

Der Hertzog von Cumberland hat London verlassen, und

das der Graf Bathurst in

es, dem die Untersuchung

Einige ren g . machen die Bemerkung, daß ü

es nur diese Angelegenbest seh, welche die Prorogation den laments noch zurückhalte. Das Privat⸗Interesse einiger 20

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als daß sie nicht, so viel als möglich, dawiber obpomeen sollten=

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