1829 / 175 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Neubau der London Bruͤcke statt., Lord Durham erklärte, er wolle in seiner Opposition wider die Bill jetzt nicht be, harren, da er in Erfahrung gebracht, daß die Maaßregel nur eine interimistische sey, und man in der naͤchsten Session eine neue Bill, wegen Erhebung der stäͤdtischen 3 ins Parlament bringen wolle. Der Marquis von London“ derry sagte, daß er gegen die Bill selbst nichts ha, wurde, wenn sie nur nicht den Kohlen- Handel

8 beschwerte. Zufriedenstellend war es ihm, daß die tadt London sich bereitwillig ace g, ihre eigenen Fonds ur der Regierung, bei dem Bau jener Bruͤcke, . viel als thunlich, herzugeben. Er nahm demnächst auch einen fruͤheren Antrag Vorladung der Londoner Corpo⸗ rations⸗Mitglieder zurück, und sprach sein Bedauern daruber

aus, daß er in dieser Angelegenheit mit dem edlen Herzoge,

der an der Spitze der Regierung stehe, nicht übereinstimme. Der Herzog von Wellington, der sich fuͤr die Noth⸗ wendigkeit des Baus, so wie fuͤr das Verfahren der City, in sehr bestimmter Weise aussprach, trug alsdann, nachdem der Bericht uͤber die darauf Bezug habende Bill abgestattet worden, auf deren dritte Lesung an, die auch erfolgte. Die Bill in Bezug auf diesenigen Parlaments-Mitglieder, die Aemter in Gstindien annehmen, wurde heute ebenfalls zum

dritten Male verlesen.

London, 19. Juni. Am 16ten und 17ten d. M. wohnten Se. Maj. der König dem Wettrennen auf der Ascot ⸗Haide bei. ze sd i seise wurden mit dem allge⸗ meinsten Enthusiasmus empfangen, und sahen sehr wohl aus. Das Gefolge des Koͤnigs war sehr zahlreich und glänzend. Von da haben Se. Maj. sich nach Windsor begeben.

Dem Geruͤchte, daß die Gesundheit des Herzogs von e err gelitten habe, wiederspricht der Courier aufs

r e. Der heutige Courier enthält folgende Betrachtungen: Nachdem wir gestern aus amtlicher Quelle mitgetheilt, * , be die officielle Nachricht erhalten, daß der * 24 ußland den Befehl ertheilte, die ausgedehnte okade, welche der Russische Admiral kurzlich angeordnet, wieder aufzuheben scheint es uns ganz unnßthig, einem in der vor azette de France Artikel, worin behauptet wird, die Blokade sey nicht auf . auch nur eine einzige Bemerkung hinzuzufügen. * uͤberfluͤssig scheint es uns, auf das einzugehen, was andere Franzoͤsische Blaͤtter uber die Politik der Preußischen Re⸗ lierung, und uber den Aufenthalt des Kaisers und der Kai— erin von Rußland in Berlin, seit Kurzem berichtet haben. Ihre Majestäten befinden Sich zu einem Besuche bei Ihrem erhabenen Vater und Schwiegervater, der fruher die Absicht hatte, in Sybillenort mit Ihnen zusammenzutreffen, durch Ünwohlseyn aber davon zurückgehalten wurde. Nichts scheint uns nun natuͤrlicher, als daß ** M. M. der Kaiser und die Kaiserin von Rußland, nachdem Ihre Krönung in Warschau vollzogen war, Ihre Reise bis Berlin ausdehnten, und daß Seine Majestäͤt der König von Preußen Ihre Neise aufgaben, da Ihre Gesundheit eine solche nicht zuließ. Die Franzoͤsischen Blatter möchten seit Kurzem den Krieg gar zu gern auch auf andere große Machte ausdehnen, und scheinen es ganz besonders darauf abgesehen zu haben, England mit hineinzuziehen. Wir 93 sie seyen eifersuͤchtig auf die wachsende Seemacht Rußlands. Der⸗ gleichen Redensarten sind jedoch so abgeschmackt, daß sie einer ernsten Erwähnung gar nicht beduͤrfen; nur die Bemerkung er. wir, zur Belehrung auswärtiger Journalisten, hier inzufügen zu müssen, daß, wenn sie den Wunsch hegen, uns in ienen Krieg n verwickeln, sie sich wahrscheinlich Ende sehr getaäͤuscht sinden durften. Großbritanien wi Frieden verharren.“

Der Courier und die Times geben jetzt ebenfalls Auszuͤge aus den, von der Allgemeinen Zeitung zuerst mitget 6 Protocollen der drei auf dem auswärtigen Amte

ondon zusammengetretenen Gesandten der Mächte, welche bei dem Traetate von London interessirt sind. Die Times spricht junächst ihre Zweifel daruber aus, daß der Sultan ohne Weiteres in die Stipulationen, welche die Gesandten

in Bezug au 2 n viene sedie Alnabhängigkeit und Begränzung des Sie

Faates sestgesetzt, eingehen werde, und wirft als⸗ dann . . auf, ob England, wenn der Großherr nicht einwillige, ihn etwa durch die Gewalt der Waffen dazu zwin—

en, oder vielleicht serner zusehen wolle, wenn Rußland und nlelch allein die Vermittler sind?! = Wider sprüche sin⸗ det die genannte Zeitung darin, daß eine erbliche Mo⸗ narchie, wie Griechenland sie werden soll, Tribut an eine

In der Staats⸗Zeitung Nr. 166 und 167 besindlichen.

andere Macht bezahle, die zu gleicher Zeit eine beständige Suprematie uber jenes Reich behalten soll. Ein solches Verhältniß fuͤgt die Times hinzu zwischen der Pforte und Griechenland durfte nur hall Streitigkeiten, wie die mit der Moldau und Wallachei, berbeiführen.

Im Unterhause ereignete sich eine Debatte uͤber das Ver⸗ langen des Sir Th. Wilson, Hampstead⸗Haide bei London 2 a bebauen zu duͤrfen, wogegen die Times sich sehr

eftig erklärt.

Der Herzog von Wellington, der an der Stelle des ver⸗ storbenen Grafen von Liverpool, zum Master des Trinity⸗ Collegiums erwählt worden ist, legte in diesen Tagen als solcher, seinen Eid in Gegenwart einer ihm von jenem Colle⸗ gium zugesandten Deputation ab. ;

* 2 Smith bewirbt sich um den Hafenbefehl zu Plymout 6a. j

Der Dechant von Canterbury, Dr. Bagot, soll zum Bischof von Oxrfort ernannt seyn. .

Die Hofjeitung meldet, daß Herr John C. Roß als K. Niederlaändischer Consul in Malta anerkannt worden. Im⸗ gleichen, daß der Herzog von Clarence den Geistlichen Hrn. —— zu einem seiner Haus- Kapläne er⸗ nannt habe.

Die Times haͤlt sich uͤber den hestigen Eifer der Fran⸗ zoͤsschen Deputirten bei Untersuchung der geistlichen Budgets auf; wozu doch so wenig Ursache vorhanden sey, wenn man neben der Ungehörigkeit, daß der Unterhalt der Landeskirche jedes Jahr dort ** Neue bewilligt werden muͤsse, in Be⸗ tracht ziehe, daß sie der Nation weniger als 11 Million Pfd. Sterling im Jahre koste. Die Einkünfte von drei oder vier unserer Irischen (protestantischen) Bisthumer betruͤgen allein genug, um die 80 Praälaten der katholischen Kirche in Frank reich unterhalten zu konnen.

Die Lissaboner Zeitungen bis zum 6ten d. M. liefern unter Anderm auf 30 Spalten einen Theil des Ve— richtes von dem bekannten Gerichts⸗-Verfahren in Porto. Die Expedition gegen Terceira war aufs Neue segelfertig und wurde vom Hofe und dessen Anhaͤngern fuͤr nicht wenig furchtbar gehalten.

Nachrichten aus Lissabon zufolge, wurden am 23. Mai Al und am 2ästen 14 Gefangene aus dem Limoeiro nach dem

Thurme S. Julian gebracht, weil sie sich nach dem Aus⸗

drucke der „zum a . übrigen Gefangenen“ ie e . gegen 8

legitime und väterliche Regierung des Königs erlaubt haben.

Zu Oporto sind 11 Tonstitutionnelle zur Deportation 268 Mozambique (an der Ost⸗Afrikanischen Kuͤste) verurtheilt worden.

Zu Falmouth sind drei Per ugiesisch Kriegsschiffe und eine Spanische Fregatte angekommen. :

In diesen Tagen erschien hier ein, unter den gegenwär⸗ tigen Umständen sehr interessantes, und vielleicht auch nicht unwichtiges Werk, unter dem Titel „Lonstantinopel im Jahre 18387 der Verfasser ist ein Herr Macfarlane.

Der durch sein musicalisches Talent ausgezeichnete Herr Nathan hat einen kleinen Band: „Rhapsodien von Lerd enthaltend, herausgegeben; das Werk finder vielen

eifall. ; De ern wohnten in Alisbury der Adel und die Freisas— sen der Grafschaft Buckingham einen großen Mahlzeit bei, die dem Marguis von Ehandos, auf Anlaß der Ueber teichung seines Bisdnisses in ganzer Figur, gegeben wurde. Verfertigung desselben war noch ven dem dortigen vormali—

en Braunschweig, Eiub, dessen Praͤsident er gewesen, beschlos⸗ 2 worden. Es wurde ein, am vorigen Tage gefangener, in voller Linge zugerichteter Stör von ; 11 lang und 140 Pfd. schwer, von vier Leuten auf den Schultern zur Tafel gebracht. ]

In Leeds sand neulich an einem Sonntage auf freiem Felde eine Versammlung von Personen statt, die zu einer unter dem Namen „weibliche Schwärmer“ bekannten reli⸗ giösen Seete gehören. Die Mitglieder derselben nennen sich auch „Soldaten des Kreuzes“, und ihre Versammlung sah, wie man aus Leeds schreibt, in der That einem Lager ahn— lich; denn sie hatten eine carmoisinfarbene seidene Fahne, auf der mit goldenen Buchstaben ein biblischer Spruch stand, als Feld, Zeichen aufgestellt. Die bei dieser Gelegenheit ge haltenen Keden waren im höchsten Grade uberspannt und fanatisch. ; ; Da es mit dem Kredit der neuen Spanischen Rente nun fowohl in Paris wie hler völlig zu Ende geht, belebt sich die Hoffnung wieder, daß die Spanische Regierung, um

Beilage

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