1829 / 177 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

: DO eu tschlan d. Stuttgart, 2. Juni. Se. Majestaͤt haben vorgestern eine Reise 563 ,, wo i n. mit *. rer Familie einen Theil der schöͤnen Jahreszeit verweilen werden, angetreten. Ihre Majestaͤt die Königin war zwei Tage vorher dahin abgereist. Kari sruhe, 21. Juni. S. K. H. der Großherzog ist heute nach Seinen Privatbesitzungen am Bodensee abgereist.

Ital!ien.

Rom, 11. Juni. Die Bank de Rossi hat in diesen Tagen aufgehört zu zahlen, und mehrere andere Häuser wer, den genannt, deren Fall man fuͤrchtet. Auf der Boͤrse will man nur die Unterschriften dreier Banquiers, Torlonia's, Valentini's und Lavacci's annehmen. Die Erdstoͤße auf dem Albaner⸗Gebirge dauern noch immer fort, und mehrere

] Einwohner jener Gegenden haben sich hieher ge⸗ flüchtet. Indessen ist bis jetzt kein Schaden verursacht wor, den. Auf Befehl des Camerlengo Galleffi wurde eine Ucbersicht der in den Paͤpstlichen Häfen ein, und ausgelau— fenen Schiffe bekannt gemacht. Angeko nmen sind im Laufe des Jahres 1828 in den Hafen beider Meere: Schiffe und Fischerbarken zusammen 5,44, Tonnengehalt 80G, 261; ab⸗ gegangen 5,1635, Tonnengehalt S0, 835.

Spanien.

Pariser Blätter sagen: „Nach Briefen aus Ma— drid vom 12. Juni scheint es gewiß, daß der König von Spanien den nschen seiner Nation 533 * und sich aufs Neue zu vermahlen beschlossen hat. ie Wahl Sr. Katholischen Masestät soll auf die Königl. Sieilianische

rinzessin Donna Maria Christina gefallen seyn, und der

af von —— wird sich als außerordentlicher Botschafter mit dem Auftrage, fuͤr seinen Souverain um die Hand der ĩ ssin zu werben, nach Neapel begeben. Die Spanischen w 8 2 hau . —— 4 sich , uu befinden, die leicht eine gänzliche Verände⸗ rung des Ministeriums zur Folge haben k 2

Portugal. j

ariser Blätter berichten, daß die neuesten Brie aus Lissabon (vom 6. Juni) nur 2. neuen gen sprechen. Mehrere Personen aus den ersten . versammelten sich in einem Privat Lokale, um die Londoner Blätter zu lesen, die sie sich mit großem Kosten Aufwande verschafft hatten. Die Polizei, welche das Lesen von Blaͤt= tern, in denen von den Gewaltthätigkeiten Dom Miguel s die Rede ist, fuͤr ein Vergehen hält, hat sammtliche Theilneh⸗ mer dieser Lese⸗Gesellschaft verhaftet und in die Gefängnisse abgefuüͤhrt. „Der Madrider Hof,“ heißt es ferner in jenen Briefen, „scheint durch seinen neuen Botschafter in Lissabon, d Acosta Montéalegre, Dom Miguel zu dem Versprechen bewogen zu haben, seine Nichte späterhin zu heirathen; un⸗, em, soll Donna Maria nach Wien gebracht werden, und Dom Miguel die Regierung provisorisch fortführen.“

Türkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Corre— spondenz Mittheilungen: „Triest, 13. Juni. Ich eile, . . Nachricht zu geben, daß Missolunghi und Anatoliko durch apitulation in die Hände der Griechen übergegangen sind; die Griechen haben die Capitulationen mit der größten Ge⸗ nauigkeit erfüllt. Nachdem nun die Griechischen Heere auf diesen beiden Punkten nichts mehr zu thun hatten, ruͤckten 3000 Mann nach Attika, die ubrigen, uͤber 000, nach Arta und Makrinoros. Ueberdies versichert man, daß von den Griechen eine bedeutende Expedition nach Euböa ausgeruͤstet werde.“ Aus Aegina wird unterm 6. Mai geschrie⸗ ben: „In vielen Provinzen hat sich bereits ereignet, was u erwarten war. Das Volk wählte den Präsidenten zum ollmächtigten; doch scheint er es nicht für nützlich zu halten, eine solche Last zu uͤbernehmen. Gestern kam der Praͤsident hieher, und eur oder morgen wird auch der Marschall Maison erwartet, der jetzt auf dem Punkte steht, nach Frankreich zurückzukehren. Die Bedingungen, unter denen nach dem Protokolle vom 22. März die Unabhängig. keit der Griechen im Wesentlichen anerkannt werden soll, sind hier bekannt, und obwohl es die Gefühle des Volks verletzt, daß man der Pforte zu Tribut verpflichtet bleiben soll, so ist doch von Seiten der Griechen an keinen Widerstand zu denken. Was aber wird geschehen, wenn die Tuͤrken nicht darauf eingehen?“

„Triest, lä. unt. Den lezten Nachrichten ans Korfu

folge ist um die des Maimonats zwischen den Tůr⸗

und Griechen in Thessalien ein Gefecht zum Nachtheile der Letztern vorgefallen, so daß der Praͤsident Graf Capodi= strias e n! frische Truppen dahin beorderte, um den erlittenen Verlust zu ersehen, und dle verlornen Vortheile wieder zu erringen. Der Handel zwischen den Jonischen Inseln und dem Griechischen Festlande war sett Einstellung der Griechischen Blokaden sehr lebhaft. Die Griechen selbst scheinen großen Gewinn dadurch zu machen.“

Inland.

Potsdam, V. Juni. Se. Maj. der Konig haben nädigst e ger, die Civil ⸗Waisen⸗Versorgungs⸗Anstalt hier⸗

ain bei Gelegenheit der Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhel mmit Ihrer Königl. Hoheit der Prin— zessin Auguste von Sachsen⸗- Weimar mit einem Geschenke von 500 Rthlr. zu bedenken und dadurch dieser Stiftung einen neuen Beweis Höchstihrer derselben schon so oft er wiesenen . Theilnahme zu geben.

Berlin, 27. Juni. Die Breslauer Zeitungen enthalten nachstehenden Aufruf zur menschenfreundli⸗ chen Unterstützung der durch die neulichen Ueber— schwemmungen Beschädigten:

„Die Ueberschwemmung, welche in diesen Tagen durch

nern, aus dem Gebirge kommenden Gewässer entstanden, hat sich über einen großen Theil von Schlesten verbreitet, und der dadurch verursachte Schaden ist von einem noch gar nicht zu übersehenden Umfange. Um der großen Menge Verun— gluͤckter nach Möglichkeit und bald zu Hälfe zu kommen, ist ju wäünschen, daß sich in mehreren 83 der Provinz einzelne Vereine von Menschenfreunden bildeten, welche die eingehenden milden * auf die sich wohl in reichem Maaße rechnen läßt, in pfang nehmen und für deren zweckmäßige Verwendung gewissenhaft sorgen wollen.

Und da ich ',. von Herjen wunsche, etwas zur För⸗ derung dieses wohlthätigen Zwecks beitragen zu koͤnnen, so bin ich gern bereit, von denjenigen Menschenfreunden und Patrioten, die etwa ein besonderes Vertrauen zu mir haben, oder auch nicht sogleich wissen möchten, an wen sie ihre Bei— 25 abgeben könnten, diese unmittelbar anzunehmen und mich der gewissenhaften Vertheilung zu unterziehen.

Ju gleicher Art kann auch von den resp. Vereinen ver⸗ fahren werden, welche sich blos mit der Annahme der mil⸗ den Gaben, nicht aber mit der speciellen Vertheilung dersel, ben befassen wollen. Jeden Falls wird es mir angenehm seyn, von den Vereinen sowohl von den eingegangenen Bei⸗ trägen, als der wegen deren Vertheilung getroffenen Dispo— sition benachrichtigt zu werden, damit nicht Fälle einer dop⸗ pelten Betheilung der Verungluͤckten vorkemmen können.

Breslau, den 17. Juni 1829. ; Der Königlich Wirklich Geheime Rath und Ober Präsident

der Provinz Schlesien.

v. Merckel .. Eingegangenen Nachrichten zufolge, sind die Gewäs— ser in der . Glatz adermals stark angeschwollen, und es steht demnach auch der Oder neuer Wachsthum bevor. Sie war auch wirklich in Breslau, wo sie schon bis zu 17 . 5 Zoll am Oberwasser gefallen war, bereits wieder im teigen, und stand am 2isten 15 Fuß 6 Zoll. Nach den vorhandenen Merkzeichen ist übrigens diele lezte Wasserfluth. an den meisten Orten um 1 bis 2 Fuß höher gewesen, als

die vom Jahre 1783. ĩ

Nit dem Herings- Handel wird, besonders bei den

nn ne Versendungen, ein solcher Mißbrauch getrie, n, daß das nachstehende, uns aus unparthelischer Quelle zugegangen Schreiben zu einer öffentlichen Vekan utm ach ung wohl geeignet seyn möchte: „Hamburg, 22. Juni. Es sind heute von England Heringe angekommen, die die De— nennung „frische“ führen, und von hier aus zu hohen Prei sen versandt werden. Dieselben sind jedoch mager und trocken, und erreichen, wie dieses auch vor zwei Jahren der Fall war, bei weitem nicht die Gute der Holländischen Fett, Heringe. Es wird ihnen durch starke Einsalzung und vielleicht andere Surtogate, ein etwas angenehmer und frischer Geschmack bei= ebracht. Im Uebrigen liegt dabei nut eine Handels Spe— ulation zum Grunde. Bei den Versendungen der ersten wirklichen Holländischen Fett Heringe geht es selbst se weit: daß diese mit den vorgedachten, aus England angekomme ien, vermischt werden. Den Unterschied wird der Kenner bald heraus sinden.“

Beilage

das Austreten nicht nur der Oder, sondern fast aller klei⸗