Zu diesen Betrachtungen sind wir ich d * — 3 22 * 8 des Han — * w reich, Graf von St. Crieg, bei Gelegenhei . : eines Gesct Entwurfes, wodurch mehrere Sätze des Franzb,
chen ; irt werden sollen, in der Deputir⸗
/ . S. Nr. 149 der emeinen Staats⸗ ng), r n. verschiedene Bedenklichkeiten uͤber die und Wahrheit des darin Enthaltenen in uns er regt hat. Wir glauben, wohl zu thun, diese Bedenklichkeiten mitzutheilen. , Minister tritt in dieser Rede zwar nicht geradezu als ein Vertheidiger des absoluten Prohibitiv-Systems auf, versicht und behauptet aber die Nothwendigkeit der in Frank— bestehenden Handels- Restrietions-Grundsätze mit so vie⸗ ler Vorliebe und regem Eifer, daß uͤber den Geist, der ihn beseelt, wohl kein Zweifel uͤbrig bleiben kann.
Bekanntlich hatte das jetzige Franzoͤsische Ministerium, in Folge einer großen Menge eingegangener Petitionen, . dels Commissi dergesetzt, deren Pruü
ne besondere Handels Commission niedergesetzt, deren Pru⸗ fung die Frage unterworfen wurde: ob der n Franzoͤsische
Zoll-⸗Tarif dem Gesammt - Interesse des Franzoͤsischen Handels
foͤrderlich oder hinderlich sey? 3
Das in Frankreich angenommene Deuanen-System ist namlich im Grunde nichts als ein strenges Prohibitiv. System, denn die Zahl der im Tarif verbotenen Waaren uͤbertrifft bei weiten die der erlaubten Waaren. Zu jenen gehoren fast alle Haupt Artikel der Natur⸗Produkte, und der Erzeug⸗ a. der gewerblichen Kuünste, und diejenigen wenigen e. ren, deren Eingang gestattet ist, sind mit so hohen Zoͤllen und Verbrauchs Steuern belegt, daß diese den Verboten leich gestellt werden koͤnnen, und dieselbe Wirkung haben mf Was maͤßig besteuert ist, ist so unbedeutend, daß es kaum in Betracht kommt.
Natuͤrlicherweise muß durch ein solches System manches e. verletzt werden. Dies konnte der Handels
dinister auch nicht in Abrede stellen, hat aber doch nicht den Muth, wesentliche Abänderungen in dem Douanen—
Systeme vorzuschlagen, sondern beschraͤnkt sich darauf, blos
ein paar Ermäßigungen in den Tarifsätzen zu empfehlen,
die in der That der Einleitung nicht werth sind, welche er seinen Anträgen vorangehen laßt.
Er wagt es zwar nicht, zu behaupten, daß Frankreich ganz aufhören wurde, Getreide, Rl und Flachs zu bauen, den aum zu ziehen und die Viehzucht zu treiben, wenn man diese Producte aus den Landern, die 6 in Menge und wohlfeil liefern, frei von aller Abgabe einließe, aber er versichert, daß alsdann der Preis dieser Gegenstände sehr sinken, und wahrscheinlich der Franzöͤsische Producent mit dem Auslande bald nicht mehr würde coneurriren können Mit . Bestimmtheit behauptet er, daß alsdann bie Franztsischen Seiden., Baumwollen,, Tuch, und geinen⸗/ Manufacturen, die Hammerwerke und Fabriken kurzer Waa⸗ ren bald ven den Englischen Baumwollen. Waaren 3 Hol ländischen Tüchern und Leinen, den Schwedischen Car en,
edischen, Englischen und Deutschen Eisen⸗, Stahl⸗ und andern kuren Waaren ganz verdrängt werden würden. Ja, er fürchten sogar fur die Existenz der Lyoner Fabriken durch die Concurrenz der
Ostindischen Seiden Waaren. Daher halt er es für unmog⸗
lich, die Ackerbau⸗ und gewerbtreibende Klasse für die Ar, beit, deren man sie freiwillig berauben wurde, zu entschadi⸗
gen, und für eine erwiesene Nothwendigkeit, bei dein jetzt
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uns hierbei aufgefallen, daß der Handels⸗Mini
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n * r isse spricht. Diese wird ja keinesweges durch
2 5 . freies Handels System bedingt, und letzte
ro, 12 ihr wohl mit der Erhebung einer angemessenen —— 2 den ausländischen Waaren verbinden. daß ja ommission ausgesprochenen Grundsaͤtze,
* . Verbot ein Uebel sey, daß sonach der per usie ten sc i. Vesteuerung hervor gehe, demjenigen hãtien Ania 9 ö aus dem förmlichen Verbote entspringe, nister sie ins 3a Erwartung geben können, daß der Mi—⸗ Handels. Ey tems en rufen, das Ganze des Französischen jn durchgẽe senn ner Revision unterwerfen, und Vorschläge
5 Veränderungen im Tarif machen würde. eht man die 9 em ist aber nichts geschehen; vielmehr be—
— * 2 uenz, dei dem Restrictions⸗System zu
Tarifs vorn c e el ein Paar Ermäßigungen des Zoll.
— ; ——— en g, —— r des 4 — ; elorgn ervor, irgend eine we— sentliche Abänderung in dem Douanen⸗ Cr. eintreten
. einem Zeitraume von acht Jahren eine
welchem die wichtigsten und fruchtbarsten Gewerbe seit Jahrhunderten betrieben worden sind, und eine uner⸗
achtheile des Zoll Tarifs geklagt worden,
lassen, und die übertriebene Vorsicht, mit der er bei der
g der Steuer von Eisen zu Werke 3. die nur
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von z des jekigen Betrags erfahren soll, giebt ö
sprechenden Beweis davon ab. — Er hegt die feste Meinung,
daß der . des Landes durch die Annahme eines freien Handels-Systems ganzlich zerstoͤrt werden müßte.
Wir wuͤrden diese Ansicht gelten lassen, wenn Frank—
reich nicht ein so alter Fabrik⸗Staat ware, als es ist, in
reits
schuͤtterliche Consistenz gewonnen haben. Fuͤr ein Land, das anfängt, sich ein Manufactur-Wesen zu schaffen, mögen Pro, hibitiv⸗Gesetze sich entschuldigen, wenn auch nicht vertheidi⸗ gen lassen, denn der Zweck kann ohne sie erreicht werden, wenn man dienliche, weniger verderbliche und gehässige Maaß. regeln ergreift. Fuͤr die jetzigen Verbaäͤltnisse Frankreichs pas⸗ sen sie gewiß nicht mehr, und wenn Benjamin Constant da—⸗ von sagt: „ein unseren Handel vernichtendes Zoll-System ist es, was Frankreich ins Verderben stürzt“, und Ternaux sich dahin ausläßt: „Frankreich erzeuge nicht zu viel, das Uebel liege aber darin, daß durch die hohe Besteuerung der ersten Lebens, Veduͤrfnisse die Existenz des Volkes geschmalert und die Consumtion gehemmt worden sey; daß man hart, nackig dem Hirngespinnst nachhaͤnge, dem Auslande verkau— fen zu wollen, ohne von ihm zu kaufen; daß man nicht be⸗ greifen wolle, daz die Nationen, wie der Privatmann, nichts fuͤr nichts geben“, so sind diese gesunden, aus dem Leben und der Erfahrung gegriffenen Urtheile erfahrener Praktiker, und insbesondere das des Letzteren, der zu den ausgezeichnet sten Gewerbtreibenden in Europa gehort, sicherlich einiger Beachtung werth.
Doch moͤgen Thatsachen und Erscheinungen, aus der Wirklichkeit genommen, dazu dienen, die Irrthuͤmer des Franzoͤsischen Handels⸗Ministers zu beweisen, und den Ungrund seiner Besorgniß, daß mit der Annahme eines freien Han⸗ dels⸗Systems, welches die Einfuhrung und den Verbrauch jeder Art fremder Waare, unter angemessenen Bestimmun⸗ gen, jedoch unbeschränkt, gestattet, keinesweges der Verfall oder der Untergang der National⸗Gewerbe verbunden ist.
In Preußen besteht ein solches freies Handels- System bereits seit einer Reihe von Jahren. Es ist damit vorge— schritten, ohne auf die Handels-Verfassungen in anderen Ländern Räcksicht zu nehmen, die ihm in Vielem feindlich entgegenstanden. Es drohte zwar dagegen mit Repressalien, brachte sie aber nicht in Anwendung, weil es nicht nöthig war. Preußen berechnete, daß eine Verbrauchs-Steuer von zehn vom Hundert von dem Werthe aller Erzeugnisse des Kunst- und Gewerbfleißes des Auslandes im Durchschnitt, seinen Fabriken und Manufakturen, so wie seinem Ackerbau hinlänglichen Schutz gewähren müßte. Mit dieser Steuer läßt es jetzt alle Produkte der Welt bei sich ein, sie mögen Namen haben, wie sie wollen, und herrühren, woher sie wol⸗ len. Es bekuͤmmert sich nicht um die Frage, auf welche der Franzoͤsische Handels-Minister so viel Gewicht legt, auf welche Handels-Zweige sich dieser Schutz vorzugsweise erstrecken muͤsse? Preußen umfaßt sie alle mit gleicher, aber nicht über⸗ triebener Sorgfalt, und meint wohl mit Recht. daß diejeni— gen Gewerbe, die bei einem Schutze von 10 pCt. gegen das Ausland nicht bestehen können, keine Beachtung verdienen, und ihrem Schicksale üͤberlassen werden müssen.
Hierbei dringt sich uns die e auf, daß Preu⸗ ßens Bewerbe, besonders der größte Theil der Manufaetu⸗ ren in der östlichen Monarchie, neuere Gebilde sind, die Hin—⸗ sichts des Alters und der Eonsistenz mit den Franzssischen Fabriken nicht in Vergleich zu stellen sinz. Wenn diese also bel der ihnen gewährten mäßigen e wn bestehen und
ortgang haben, wie sollten dies die Französischen Manu 2 nicht eben fo gut können? Pie läßt sich die Aeuße— rung des Ministeré, daß es unmöglich seyn dürfte, die Ackerbau, und gewerbetreibende Klasse fur die Arbeit zu entschäd gen, deren man sie durch ein liberaleres System berau⸗ ben wälde, wohl erfassen? Ware diese Arbeit lediglich eine f des Schutzes, den das absolute Prohibitiv System
chafft, und könnte sie dessen zu ihrer Existenz nicht entbeh⸗ ren, wahrlich, sie hätte dann in sich selbst einen sehr geringen Werth. Wir halten sie aber nicht für eine solche Treibhsaus—« 66 und glauben, daß sie aus dem Thäͤtigkeits, Triebe der
ation, aus ihrer Regsamkeit, ihrer Industrie und ihrem Kunstsinn hervorgeht, sich also auch unter allen Verhältnissen erhalten wird. —
Preußen hat es mit allen Concurrenten zu thun, die , n fuͤrchtet, und was mehr ist, es hat an Frankreich elbst einen sehr mächtigen und gefaͤhrlichen Concurrenten.