1829 / 182 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mit den Erpedienten, Copisten, Kanzleidienern und Thür

hern, dere Schrecken wir sind, und welche die einzigen Op solcher Ersparnisse werden, in Krieg verwickelt sehen. Diese Er, ,n. hoh er treffen, wenn sie von Belang seyn sollen.“ nachdem der Kriegs-Minister zur Widerlegung des Hrn. von Coreelles aufgetreten war, Letzterer aber seine Anträge nochmals vertheidigt, auch der Berichterstatter Hr. Humann den Reductions-Vorschlag der Commission in Schutz genom⸗ men hatte, wollte der Praͤsident uber die Anträge des Hrn. von Corcelles einzeln abstimmen lassen Hiergegen aber opponirte sich die rechte Seite, und verlangte, daß darüber in Masse abge stimmt werde. Als der Praͤsident hartnäckig auf seinem Vorhaben bestand, und keinem der Anwesenden das Wort zuer kennen wollte, wobei er sich namentlich darauf berief, daß, wenn die 5

Vorschläge des Herrn von Corcelles von 5 verschiedenen

Mitgliedern der Kammer gemacht worden wären, ebenfalls einzeln darüber abgestimmt werden müßte, entstand eine höͤchst tumultuarische Scene. Herrn Rohyer⸗Collard von der rechten Seite zu, „mindestens über die Stellung der Frage das Wort! Sie stünmen ja ganz allein! Das ist eine wahre Tyrannei Der Praͤsident erwiederte aber, die Frage sey so klar gestellt, daß kein Zwei⸗ fel darüber obwalten konne. Die Unordnung stieg jet auf s Höchste. „So befragen Sie doch die Kammer!“ rief man aufs Neue von der rechten Seite; „wir stimmen sonst gar nicht mit!“ „Ich werde mich“, erwiederte der Praͤsident mit Wurde, „darch diesen Tumult nicht einschüuͤchtern lassen.“ Diese Worte bewirkten eine augenblickliche Ruhe; bald aber begann der Larm auf's Neue, so daß Herr Dumeylet den Praͤsidenten aufforderte, den Hut aufzusetzen. „Das werde ich nicht thun!“ rief Herr Roper,-Collard; „ich bestehe darauf, die einmal begonnene Abstimmung zu Ende zu bringen.“

Die 5 Reductions-Vorschlage des Herrn v. Corcelles wur—

den hierauf hintereinander, obgleich der größte Theil der rechten Seite an der Abstimmung keinen Theil nahm, verwerfen. „Wozu denn der gewaltige Lam, fragte hier eine . r Üinken Seite, „a man der Masorität doch so gewiß war ?. Der Antrag der Eemmission dagegen wurde angenommen. Als jetzt die Ruhe einigermaßen wieder her gestellt war, bestieg der General Dem arg av die Redner dahne, und bemerkte: Der Prasident habe zwar die . richtig geleitet, doch hätte er gewünscht, daß derselbe dem Redner, welcher uͤber die Stellüng der Frage habe sprechen wollen, das Wort nicht verweigert hätte, da das Reglement der Kammer es in solchem Falle jedem Deputirten zuerkenne. Der Praͤsident antwortete: „Ich konnte mich damit begnuͤ⸗ en, darauf hinzuweisen, daß von der Stellung der Frage gar eine Rede feyn konnte, denn es handelte sich blos von ciner Zahl von 8000 Fre; ich sehe nicht ein, wie man diese Zahl anders stellen will; 800 Fr. sind nicht mehr und nicht we⸗ niger als 8000 Fr. (Gelächter) Ich habe aber eine noch entscheidendere Antwort zu geben, namlich die, daß die Ab⸗ stimmung bereits begonnen hatte, und ich daher Niemanden mehr das Wort zuerkennen konnte.“ Man ging hierauf zu der 2ten Section des Busgets über, worin für die Ge⸗ neralstäbe 16,814, 000 Fr. verlangt werden. Her Voissy de Anglas begehrte eine Reduction ven etwa 8.0. Co Jr, Er klagte uͤber Gehalte⸗-Anhäufungen, und fuhrte als Beispiel den Marswall Maedonald an, welcher als Mar schall

40 00 Fr., als Kanzler der Ehren Legion 40,000 Fr.,

als Major Général der Garde 25 000 Fr., und endlich auch noch als Pair eine Dotation von 12.090 Fr., mithin im Ganzen genommen 117,000 Fr. beziehe. Der Ge— neral Lamar que nahm sich des Genelalstakes der Armee an. Niemand, meinte er, könne sich darüber wundern, daß die Französische Armee nach 23 jäbligen Kriegen im Jahre 1814 552 Generale gezählt babe. Van den 163 Se— Feral, Lieutenants habe jedoch seitdem die Sichel des Todes oder die Sichel des Ministeriums 1090, und von den 373 General-⸗Majors, über Ih0 hinweg gemäht, und der jekige 6 Generalstab schreibe sich sonach lediglich aus der Zeit Tit der Wiederherstellung der Monarchie her, wo man mit den Beförderungen allzu verschwenderisch gewesen ey,. „Alle Welt“, fügte der Redner hinzu, „wollte General werden, und ein Minister, der Jedermann verpflichten wollte, den

ich aber nicht nennen maß, machte an einem einzigen Tage

mehr Generale, als Wagram, Marengo und Austerlitzz zu⸗ sammen der Armee gegeben batten. Urd doch, wenn von Ersparnissen die Rede ist, sollen diefe immer nur jene im Kriegsdienste ergrauten Mälitairs treffen, die, wie der Marschall von Sachsen bei Fontenoy, noch Schlachten von der Tragbahre herab gewinnen wurden. Noch bleibt mir tine Pflicht zu erfüllen übrig, vor der ich einigermaaßen jurückbebe; ich werde daher einige Umwege machen, um

„Bewilligen Sie doch“, rief man

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Sie, meine Herren, auf die Bahn zu bringen, wohin ich . Sie nur 3 führe. (Zeichen der ee, , ö 1 8 Tamarque bemerkte hierauf, die übrigen Europfischen Mo— narchen hätten nur eine unbedeutende Atjutantur, und der Berichterstatter haͤtte daher wohl darauf aufmerksam machen sollen, daß sich am Franzoͤsischen Hofe nicht weniger als 62 Adjutanten befinden, die dem Lande 70, 000 Fr. kosten. Der General Demar gay verlangte, daß diese Summe aus der Civil-Liste bezahlt werde, da man dem Könige 25 Mil— lionen bewillige, um den Glanz seines Postens zu behaup— ten. „Wie,“ a r zur rechten Seite, „Sie nennen die Königliche Wurd? einen Posten?“ „Meine Herren,“ er⸗ wiederte * Demargah, „wenn man aus dem Stegreife spricht, so trifft man nicht immer gleich das rechte Wort.“ Der Kriegs-Minister, welcher bald darf die Redn

buͤhne bestieg, äußerte: der Konig habe 2 mehr Ats uta n len, als alle anderen Souveraine Europa's; man müsfse indessen bedenken, daß sie fast sammtlich die Un— gläcksgefährten Sr. Maj. und der Prinzen des Königl. Hauses gewesen seyen, und man habe ihnen sonach ein sor⸗ genfreies Loos bereiten wollen; inzwischen habe der Koͤnig den Ueberfluß erkannt und daher befohlen, daß nach erfolg⸗ tem Aussterben nur 6 Adjutanten bei Seiner Person, 1 bei dem Dauphin und 2 bei jedem der aͤbrigen Prinzen von Gebluͤt attachirt bleiben sollen; er (der Minister) erwarte von dem Zartgefühle der Kammer, daß sie den Monarchen nicht solcher Diener berauben werde, die ihm in die Verbannung gefolgt waren und sonst kein weiteres Einkommen aus Staats Fonds bejögen. Nach dieser Erklarung wurden sämmitliche Reductions Anträge auf die Kosten des Generalstabes ver⸗ worfen, und die Fortsetzung der Discussion auf den folgen⸗ den Tag verlegt. ö

Paris, 26. Juni. Vorgestern hielt der König in St. Clond einen mehrstündigen Minister Rath.

In der Pairs- Kammer soll jetzt ein ähnlicher Apparat zur Reinigung der Luft, wie in der Deputirten Kammer, au— gebracht werden; er besteht in Gefäßen, welche in verschiede— nen Theilen des Saales so aufgestellt werden, daß man sie 28 bemerkt, und eine Auflösung von Chlor-Kalk ent—

alten. ;

Der Courrier frangais giebt 8 n, der 81 ,,.

gefolgt.“ ;

Das Journal du Commeree äußert? „Wer auf die Sitzung der Deputirten‚ Kammer Acht giebt, wird mit Be— dauern bemerken, daß fast täglich etwa vierzig Der utirte der linken Seite die Versammlung schon um 5 Uhr verlassen; erst in der letzten Sitzung hat ihre Abwesenheit die Annah⸗ me einiger wichtigen Amendements verhindert, die nur mit einer geringen Stimmenmehrheit verworfen wurden.“

Die Zimmer der Tuilerien werden vom 1. Juli an für das Publikum geschlossen, weil einige Ausbesserungen darin vorgenommen werden sollen.

Mit dem J. Juli werden das Ite, te u. Jte Infanterie Regiment, das zweite Kuirassier⸗Regiment und das Garder Husaren, Regiment wieder in Paris einrücken. Das erste Garde Infanterie Regiment, von Orléans kommend, wird in Versaistes garnisoniren, und das 2Ate, Fte und Ste nach Saint Denis, Vincennes, Courbevoie und Orléans gehen. Das 1ste Kuirassier⸗ Regiment geht nach Meaur und das Uylanen Regiment nach Melun.

Der Messager des Chambres enthält Folgendes: „Die Erklärungen des Grafen von Aberdeen im Englischen Gberhanse haben die Hauptpunkte der diplomatischen Ver⸗ hältnisse Großbritaniens betroffen. Der Marquis von Clan, ricarde, n se Canning s, batte von dem Grafen Aufschlüsse uber Pottugal und den Tractat vom 6. Jali verlangt. Man wird bemerkt haben, daß dieselben banpt sächlich Portugal betroffen haben. Graf Aberdeen bat er, klärt, daß das Sostem Englands in Betreff der Unruhe und Partheien in Portugal das einer strengen r sey. Man darf nicht übersehen, daß der Minister es gän-