1829 / 189 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zur Allgemeinen

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Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 189.

schon in Brasilien geschliffene welche die dortige Regie⸗ rung an ihre hiesige Gesandtschaft als Rimesse gesandt hat, mitgebracht haben. Englische Blätter sind der Meinung, daß dergleichen Rimessen, wozu auch noch die in Brasilian schem Holz, Zucker und Baumwolle kommen, den Kredit der Brasilianischen Regierung sehr bald heben müssen.

Es geht aus parlamentarischen Nachweisen hervor, daß Deutschland dasjenige Land in Europa sey, nach welchem Großbritanien die meisten Waaren ausführt. Die Ausfuhr nach Deutschland (Preußische Häfen nicht mit ang erechh ey betrug namlich in dem, mit dem 5. Januar 1828 ü Ende gehenden Jahre; 9g, 627,905 Pfd.; die Einfuhr aus Deutsch⸗ land hat in derselben Zeit 1,615,231 Pfd. 19 Shill. 1 P. betragen. Aus den Listen ergiebt sich ferner, daß der ganze Handel mit der Tuͤrkei in einer Ausfuhr dahin von unge⸗ fähr 1,200 000 Pfd., und in Retouren von 600,009 Pfd. besteht. Dagegen fuͤhren wir nach Portugal fuͤr 2 Mill. Pfd. mehr aus als von dort ein, und selbst der Handel mit Spanien und den Canarischen Inseln giebt unserer Handels-Bilanz einen Vortheil von 11 Millionen Pfd. Mit Frankreich da⸗ gegen stellt sich das Handels Verhältniß ganz anders. Wir haben gewöhnlich demselben einen Ueberschuß von 2 Millio— nen zu remittiren. Die allgemeine Ausfuhr des genannten Jahres hat betragen: G61, g57, 009 Pfd., die Einfuhr: H, 396, 009 Pfd.

Die Frage nach allen Getreide- Sorten ist sortwaͤhrend außerordentlich gering; in den Preisen fand auch nicht die mindeste Besserung statt, und die Consumenten waren so zurückhaltend, daß in Weijen und Gerste gar nichts umge⸗ setzt wurde, und die Preise nominell blieben. Hafer ist einen Shilling der Quarter niedriger gegangen, und fand dazu nur wenige Käufer. An Markt gebracht würden: aus Eng land: 1900 Q. Weizen, 1150 Q. Gerste und 15,2569 Q. Hafer; vem Auslande: 30,3359 Q. Weizen, 1000 Q. Gerste und ne Q. Hafer; aus Irlande. ih, rz Q. Hafer; Mehl; 4230 Säcke. Durchsch'nittepreise sind: fur Weinen ' 65 Sh. P.; für Gerste ) St. I P.; fär Hafer 2 Sh. 3 P.; Zoll auf Weizen 10 Sp. 8 P. auf Gerste 15 Sp. 4 P auf Hafer 12 Sh. 3 P.

London, 3. Juli. Weil es an einheimischen Neuigkeiten mangelt, beschäftigen sich unsere Zeitungen sammt und sonders mit dem Russisch-⸗Turkischen Kriege, und zerar⸗ beiten sich, um an John Bull zu erklären, der Sieg des Generals Diebitsch fey kein Sieg, die Tuͤrkische Flucht blos ein Ruͤckzug, und zwar ein Ruͤckzug der Truppen, die viel wichtiger sehen, als Artillerie und Gepäck, welche die Tarken ja leicht entbehren konnten, ja daß es kein Sieg seyn konne, weil den Russen der Hauptzweck ihres Manoeuvres, das Abschneiden der Turken von Schnmla, nicht gelungen, und diese gar bald wieder eben so furchtbar im Felde erscheinen würden, als sie vorher gewesen. Der vernnnftiger. Theil der Nation laßt sich jedoch durch diefes Geschwatz nicht tau⸗ schen, da er sehr gut einsteht, daß ein Heer, das sich mit Zurũcklassung seines Geschutzes in unwegsames Gebirge wirft, geschlagen seyn mußte, und betrachtet daher die Begebenheit als eine solche, die in jedem Falle das hohe Selbstwvertrauen der Osmanen etwas dampfen und vielleicht eine entscheidende Einwirkung auf die Belagerung von Silistria und den gan⸗ zen Feldzug haben durfte. Manche Politiker, welchen es ernstlich um die Wiederherstellung des Friedens zu thun ist, 42 dabei fern von unbegrùndeter Eifersucht gegen eine * Macht sind, sehen den Erfolg sehr gern; denn wie Del h fr warten, daß im entgegengesetzten Falle die Pforte

chor unseres und des Französischen Gesandten lande * even solche zur Beruhigung Griechen Ennis ift in dr eden mit Rußland. In der Nahe don Diener, wie es N. ein junger Mann von einem Polizei. den. Der Letztere ist * tollem Uebermuth, erschossen wor⸗ richt gestellt worden! * fte und als Mörder vor das Ge⸗ fort, besonders in der G Das Registriren geht seinen Gang in' G 6 fasschaft Clare, wo sich noch immer kein Gegner O Connell s gezeigt . n . Graf⸗ schaft Down wird eine Wahl en . g uch . 2 reagh die Stelle als Admiralit ats Co] 1 Lee missarius angenom—

men hat, und deswegen seinen Sitz im d nr, ume mußte. Man glaubt aber, daß er ohne Hppositton k erwählt werden würde. Zu Dublin hielten die ehemali⸗

gen Mitglieder des katholischen Vereins zwei

Versammlun⸗

geng um über die Forderungen eines Herrn Macdonnell zu entscheiden, der von dem Verein nach London geschickt wor den war, um die Sache seiner Glaubens-Genossen zu foͤr⸗ dern, und der jetzt außer seinem Gehalte einen Zuschuß ver— langt. O'Connell widersetzte sich seiner Forderung mit etwas unanstaͤndiger Bitterkeit, und gab zu lebhaften Streitigkeiten Anlaß, und am Ende wurde die Discussion zum zweiten Male vertagt, Hier in London hat das Zerschneiden der Seiden / Gewebe aufs Neue angefangen, ohne daß man einen der Thäter erhaschen konnte, Dom. Wiguel's Regierung hat nun den fuͤnften Englischen Unterthan ins Gefängniß fuͤhren lassen, einen Herrn Stoddart namlich, der am Bord eines Daͤnischen Schiffes in Lissaben ankam. Das Blokade⸗ Ge⸗ schwader vor Terceira soll sich auch eines, den Vereinigten Staa⸗ ten gehörigen Schiffes bemaäͤchtigt haben; man sollte denken, Ge— neral Jackson werde dies kaum als rinen Beihens von Freund⸗ schaft betrachten, wie man solche Begebenheiten, wenn sie uns betreffen, von hier aus an uschen scheint. Es sind leider in dem Dorfe Borris o. Keen, in der Grafschaft Tip⸗ perary, neuerdings 2 Menschen von der Polizei todt ge⸗ schossen, und zu Tipperary selbst 3 getödter und mehrere ver⸗

wundet worden. Dies geschah in Folge von Kaͤmpfen unter

den Factionen, die sich seit der Erlöͤschung des katholischen Vereins wieder zu zeigen anfangen. Das Schlimmste aber ist, daß, als zu Borris einer von den Getödteten zu Grabe getragen wurde, 5 Maͤnner, wie man sagt Oranien / Clubbi⸗ sten, ohne gereizt worden zu seyn, aus einem verrammelten Hause auf das Volk feuerten und 4 Manner tödteten und einen tödtlich verwundeten. Das wuͤthende Volk steckte hier⸗ auf zwei Häuset in Vrand. Das herbeigeeilte Militair zer, streute es darauf zwar ohne Blutvergießen, aber die Graf⸗ schaft soll sich jetzt in schrecklicher Gährung befinden. Nieder lande.

Brüͤssel, 4. Juli. Vorgestern hielt die hiesige Gesell⸗ schaft der großen Harmonie, welche bei dem Musikfeste in Lille den Preis davon getragen hat, ihren Einzug in unsere Stadt. Der Buͤrgermeister und die Schoppen, der comman⸗; dirende General und andere Beamten waren ihr, von Mu⸗ sik-⸗CLhoͤren und einigen Abtheilungen der Garnisontruppen be⸗ gleitet, entgegen gegangen. Se. Majestät der König und die Königl. Familie fahen vom Balkon des Königl. Pallastes dem Zuge zu.

Der Cours des bei den Herren Hope und Comp. in Amsterdam kuͤrzlich abgeschlossenen Russischen Anlehns stellt sich, wie man vernimmt, nur auf g53 pCt.; denn wiewohl die Obligationen à 99 gezeichnet werden, so ist doch der Ueberschuß an Zinsen in Abzug zu bringen, der dadurch ent steht, daß am 1. Sept, 1839 die Interessen schon fuͤr ein volles Jahr bezahlt werden.

In den Hafen von Antwerpen sind im vorigen Monate 122 Schiffe eingelaufen, darunter befinden sich; 7 von der Insel Java, 11 aus Süd-, 17 aus Nord Amerika, 7 aus dem Mittelländischen Meere, 13 aus den Französischen Häͤ— fen am Atlantischen Ocean, 20 aus England, und 38 dus den Häfen der Rord, und Oß⸗See.

Am 1. d., M. ist der erste Heringsfaͤnger mit 18 Ton— nen Heringe in Vlaardingen eingelaufen.

Der Bau der sogenannten Gesundheitsbäckerei ist jetzt beendigt, und dieselbe wird übermorgen eroͤffnet werden.

Amsterdam, 6. Juli. Zu Anfang dleser Woche kamen bedeutende Parthieen Hollaͤndischer Staats Papiere zum Ver⸗ kauf, wodurch deren Cours etwas zurück wich; die Fortsetzung der hiesigen Russischen Anleihe mit 21 Millionen Gulden in 4 Serien D. E. F. G., jede zu 6 Millionen Gulden, wovon die erste Serie eröffnet ist, hat keinen nachtheiligen Einfluß auf die alten Russischen Qbligationen gehabt und scheint gute Aufnahme zu sinden. Durch die höher eingegan— genen Course von auslandischen Fonds waren die Preise ge⸗ stern hier auch allgemein etwas erhöht. Geld ist reichlich vorhanden und wird zu 23 pCt. ausgeboten. Disconto fort⸗ während 22 à 2 pet. ,

Am Getreide⸗Markt war der gestrige Handel in Weizen zu ansehnlich niedrigeren Preisen sehr unbedeutend, Roggen und Gerste blieben unverandert, Hafer ohne Käufer; im oͤf⸗ fentlichen Verkauf galt 125. 126pfuͤnd. rother Königsberger 2dä- 298 Fl, doch wurde nachher zu 297. 306 Fl. wieder uͤbergegangen, 125pfuͤnd. alter rother 316 Fl., 125pfuͤnd.