1829 / 192 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von den Oesterreichischen Batterien. Weiterhin in einiger lagen zwei Franzoͤsische Kauffahrer, welche die

Entfernung Algierer vör einiger Zeit gekapert und den Maroccanern in

wahrung gegeben hatten. Sie haben ungeachtet des zer, , . in ihrer Nahe nichts 124 indem * K. K. Divisions⸗Lꝑommandant dem Masor von Zimburg be⸗

acht zu scho⸗ x „Die Brandraketen wurden nun zuerst 6 en die naher liegende Brigg, und zwar mit so gutem . gerichtet, 6 nach . Schüssen die Segel und das Tauwerk be reits Feuer gefangen hatten, und die Schiffswande zertrüm— mert waren; da jedoch das vom Seewasser imprägnirte Holz nicht in Flammen ausbrechen wolste, so stürzten sich, um die Zerstoͤrung des feindlichen Fahrzeuges zu beschleuni en, zwei Matrosen freiwillig ins Meer, schwammen, mit brennbaren Stoffen versehen, an Bord, warfen Feuer in den auf der Brigg befindlichen Theer und Hanf, so, daß in kurzer 56 der groͤßte und wichtigste Theil dieses Fahrzeuges ein Raub der Flammen geworden war. Mittlerweile war der K. K. Divisions⸗ Commandant selbst mit einer Verstaͤrkung von 26 Mann an Ort und Stelle angelangt, und unter seinen Au— gen wurde nun auch ar Beschießung der zweiten Brigg geschritten, welche in kurzer Zeit in allen Richtungen, na⸗ mentlich im Hintertheile, so durchlöchert wurde, daß das Wasser allenthalben eindrang, und nicht blos den unteren Raum, sondern auch die obern Höoͤhlungen füllte.“ „Nachdem solchergestalt der Zweck der Expedition er— reicht war, und das kleine Landungs- Corps sich drei Stun, den lang, trotß dem feindlichen Kanonen. und Kartaͤtschen⸗ Feuer aus der Festung, in seinen Positionen behauptet hatte, ab der Major von Zimburg das Signal zur Wieder, Einschiffung, die nicht ohne Schwierigkeiten bewerkstel⸗ liget werden konnte, da die Araber, welche von der ge⸗ ringe Zahl der gelandeten Truppen Kenntniß erlangt hatten, in diesem Augenblick von allen Seiten herbeistürzten, mit Fußvolk und Reiterei uber den Fluß setzten, um an der Spitze der Erdzunge zu landen, und ein bedeutendes Detaschement Tavallerie von Arsissa Ceinem Dorfe zwischen Tanger und Larasch) herantckte, welches den Schiffs, Fähnrich Scwmidt, der das zur Deckung der linken Flanke des Landungs⸗ Corps bestimmte Piguet eommandirte, lebhaft drängte. ieser un⸗ 7 rockene Officier vertheidigte se Tapferkeit gegen die Uäebermacht des Feindes, den er so lange aufhielt, bis die Truppen im Einschiffungs- Platze angekom⸗ men waren.“ J ö ;

„Da die See inzwischen hoͤher ging, so mußten sich die Schaluppen, welche das Landungs-Corps wieder aufnehmen sollten, in einer gewissen Entfernung von der Kuͤste halten, um nicht zu stranden oder auf den Sand geworfen zu wer den, und die Truppen sahen sich daher genöthigt, im Ange— sichte des nacheilenden Feindes, mit dem sie noch im Meere kämpften, bis an die Schulter im Wasser, die Schaluppen u erreichen, welche durch ihr Kartätschen feuer die Einschiffung hesc e er, und unter andern einen Häuptling der Araber, wie man aus seiner ausgezeichneten Kleidung schließen konnte, nebst seinem Pferde zu Boden streckten. Die Wenigen, wel⸗ che die Schaluppen nicht mehr erreichen konnten, verkauften ihr Leben theuer. Der Verlust des Feindes an Todten und Verwundeten kann ohne Uebertreibung auf 150 Mann ge— schaͤtzt werden. Von Oesterreichischer Seite wurden 2 Mann getödtet und 14 verwundet.“

„Wahrend die m, , ihre Operation gegen die feindlichen Fahrzeuge mit so gluͤcklichem Erfolge ausführ- ten, wurde die Brigg „Veneto“, die sich der Stadt am meisten

enähert hatte, von den seindlichen Batterien lebhaft be⸗ chossen, ohne jedoch Schaden zu leiden, da sie die seindli—

onders em hlen hatte, diese Fahrzeuge einer defreundeten .

chen Kugeln entweder nicht erreichten, oder daruͤber hin weg⸗

agen. Der K. K. Divistons Commandant hatte dem Be, ehlshaber dieser Brigg, Schiffs Lieutenant Rocco, die Wei, ung ertheilt, nicht eher 4 die Stadt und ihre Batterien zu schießen, bis diese auf ihn feuern würden. mit welchem der „Veneto“ dem Feinde nunmehr antwortete, war so kräftig und so wohl gerichtet, daß in kurzer Zeit eine der feindlichen Batterien zerstöͤrt und mehrere Haͤuser in der Stadt durch die Brand ⸗Raketen beschadigt waren.“ .

Um 4 Uhr Nachmittags waren die Landungs Truppen wieder eingeschifft, und um 6 Uhr Abends lichtete die K. K. Schiffs ⸗Abtheilung, mit Ausnahme des „Veneto“, der vor Rabat, wo ein Marsceanischer Schooner von 5 Kanonen liegen soll, zurückgeblieben ist, die Anker, um nach der Ba von Gibraltar zuruͤckzukehren, wo sie am 7. Juni wohlbehal⸗ ten anlangte.“ ;

Paris zurückkehren,

en Posten mit größter Der

Das Feuer,

*

; Spanien. 2 Madrid, 25. Juni: Graf Ofalig wird bald nach um Erläuterungen äber unsere Fin Operationen dorthin zu bringen; seine Abreise ve oͤgert si etwas, weil man ihn mit allen Actenstucken versehen will, die ihn bei seinem schwierigen Auftrage unterstuͤtzen können. Einige behaupten, die Regierung * sich mit der Antwort aus der Sache zu ziehen, daß die Französischen Gläubiger zu kei. ner Beschwerde berechtigt seyen, . lange die Zinsen richtig bezahlt werden. z

Es ist eine allgemein bekannte Sache, daß ein sehr be⸗ ruͤchtigter Rauberhauptmann, el tinoso genannt, nebst einer großen Anzahl seiner Diebsgesellen, in der Straße San Anton ehnweit davon ist die Französische gAmbassade wohnte; den Be⸗ hörden soll es jedoch, wie es scheint, an Energie und Willen, ihn auf⸗ zuheben, fehlen, und da die Individuen dieser Bande sich in den

Gasthöfen und Privathänsern genau erkundigen pflegen, wer Madrid verläßt und zu 22 Bend, so wird es ihnen leicht, sich an gewissen, sehr öden Stellen, in einer 4 Entfernung von der Hauptstadt, in einen Hinter⸗ alt zu legen, auf welche Weise nicht leicht ihnen Jemand entgeht; auch ist es auf der ganzen Straße von hier nach Bayonne z. B. nirgends so unsicher, als ober 3 Meilen von Madrid. In der Hauptstadt selbst wird fast täglich eingebrochen und gestohlen, und zwar im Mittelpunkte, dem bevölkertsten Theile der Stadt, in den Mittagsstunden. Der jckige Chef des hiesigen Polizeiwesens, ein bejahrter Mann,

welcher von dem eigentlichen Zwecke diefer Institu⸗· tion keinen richtigen Begriff hat, und der ECorre⸗. idor, der keine Theater dulden will, indem er sie

i: gotteslästerlich hält, erlassen Verordnungen, worin sie gewisse, höchst gleichguͤltig? Handlungen und andere,

die in großen Städten, und zumal im Suden unvermeidlich

sind, mit einigen Monaten k und Geldbuße be⸗ legen, während Madrid der Aufenthalts Ort einer großen

nzahl Räuber und Mörder ist, deren Namen, Wohnung und Gewerbe jedermann kennt, und deren sich täglich erneu— ernde Diebstähle dennoch keine Maaßregeln von Seiten der

. Behoͤrden zur Folge haben.

ĩ er Intendant der Insel Cuba hat jedem der hiesigen Staats- Mianister einen kleinen Neger zum Geschenk gemacht.

ndaunt, w 3 ĩ ĩ ,

beinahe das Opfer eines Franziskaner ⸗Moͤnches K welcher, so wie Alle aus Mexiko vertriebenen Moͤnche, eine Pension von der Regierung erhalt und sich eines Morgens bei dem Intendanten, welchen er allein antraf, beschwerte, daß ihm solche nicht richtig ausgezahlt warde. Der Inten⸗ dant entschuldigte sich; der Mönch aber stieß pöbelhafte Worte gegen denselben aus, und zog zu gleicher Zeit einen kurzen Degen aus dem Aermel seiner ö hervor und stürzte mit Wuth auf den Intendanten los, um ihn zu durch⸗ bohren; dieser war jedoch so glücklich, sich durch ein Fenster zu retten.

1 Portugal.

Nachrichten aus Lissabon vem 20. Juni (in Pariser Blättern) zufolge hat der Cardinal Patriarch, von der Daupt, adt einen Hirtenbrief gegen die Sittenlosigkeit der i. ichkeit erlassen. Am igren ist die zu dem Expeditions⸗ Seschwader, das am 16gen nach Terceira abgesegelt ist, ge⸗ höͤrige Brigg „Infant Don Scebastian,, nach Lissabon jürüͤck, 22 sie war durch einen heftigen Windstoß von dein Ge—= —— getrennt worden und hatte ihren großen Mast verloren. J

Turkei

Oeffentliche Blätter melden von der Ser vischen Gràänze vom 20. Juni: „In Belgrad find Privat -Priese aus Konstantinopel bis zum 18. Juni ein egangen, nach welchen der Englische und Französssche Ya dort ein⸗ getroffen waren. Vom Kriegs⸗Schauplatz melden diese Briefe zar nichts; allein in Belgrad sind die Ereignisse bei Schumia in ihrem ganzen Umfange bekannt, sie machen jedoch keinen so niederschlagenden Eindruck, als man erwartet batte. Die Tuͤr ken zeigen hierbei wieder ihren gewöhnlichen Gleichmäch, der sie bei jedem unguͤnstigen Ereigniß beseest.! Uebrigens werden natürlich die Rufsischen Berichte weniger erfolgreich dargestellt, und die ganze Schlacht als eine Schlappe, welche der Groß · Wesir erhalten, beyeichnet. Am denrlichsten dürften

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