1829 / 200 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

richter Amt zwischen England und K 3 in sicht der G Semen, Canada's, abgelehnt habe dn

zen und zur Nichtachtung der bestehenden Geseke zu scheinen. Wir sind fest überzeugt, daß es mit der politischen Gefahr in Irland ein Ende hat, und daß dort keine Par— thei geneigt ist, weder aus eigenen Kräften, noch mit fremder lfe, . Broßbritanien zu Felde zu ziehen. An zwei ebeln leidet Irland an Armuth und an dem unruhigen Geist und der Gesetzlosigkeit des Volks. Beide Uebel hängen nahe mit einander zusammen. Eine der nethwendigsten Maaß⸗ regeln ist es, den unaufhoͤrlichen Aufstaͤnden und Unordnun⸗ gen ein Ende zu machen, und dazu gehört, unserer Ansicht nach, eine Veränderung in den Irlaͤndischen Gesetzen, und eine strenge ruͤcksichtslose Anwendung derselben.“

Nieder lande.

Bruüfsel, 15. Juli. Se. Majestät der König haben 13 zur Wiederherstellung von vier, in Ostflandern be⸗ lüchen Kirchen eine Summe von 5000 Fl. zu bewilligen. Die von St. Königl. Hoheit dem Prinzen von Oranien wen n Besichtigung der Buürgergarde ward mit einem Ma ossen, das die Offieiere zu Ehren des

le . . tet been . ̃ = kan will ganz bestimmt wissen, daß Se. Majestät in diesen Tagen einen Befehl eriasfen haben ! 1 die Armee in 4 Divistonen und 8 rigaden, mit 18 Unter, Divisionen, einer Division Grenadiere und 2 Batasllonen Jäger eingetheilt werden soll. ö Einem Köͤniglichen Beschluß zufolge ist die zollfreie Aus— suhr von Leder⸗Schnitzeln uͤber den * von Vianden im Großherzogthum Luxemburg erlaubt worden. Eine andere Koͤnigliche Verordnung macht es der im April dieses Jahres errichteten Niederläͤndischen See Versicherungs-Gesellschaft ur Pflicht, den Minister des Innern jährlich über den Huta! ihrer Geschäfte zu unterrichten.

In Luttich hatte der vollständige Sieg der Constitution— nellen bei der Repräsentanten⸗Wahl großen Eindruck auf die Bewohner gemacht, und Veranlassung zu Illuminationen und zu Serenaden unter den Fenstern der neuerwählten De— putirten gegeben.

Mehrere Mitglieder der Provinzialstaaten von Luͤttich haben ihrem Praͤsidenten eine Schrift übergeben, in welcher sie sich über die Hindernisse beschweren, welche der oͤffentli⸗ chen Erzichung in den Niederlanden im Wege stehen, und um eine freiere Concurrenz im offentlichen Unterricht bitten.

Dänemark.

Kopenhagen, 14. Juli. Am gten d. . eine Eng⸗ lische Kriegs Fregatte auf unsrer Rhede vor Anker. Durch die Bülowsche Buͤchersammlung auf Sanderum—

gi hat die Akademie zu Sorö einen Zuwachs von 51400

anden, meistentheils im historischen, statistischen und ästhe⸗ tischen Fache, erhalten.

Der Landbevollmaͤchtigte Elvers in Heide hat dem Schul— wesen jener Stadt 30, 000 Mark und ein Haus geschenkt.

Deutschlan d.

Hamburg, 17. Juli. Der Königlich Polnische Hof— Marschall, Graf von ** ist auf der Reise nach Olden⸗ burg, wohin sich derselbe begiebt, um Se. Königliche Hoheit den Großherzog zu Ihrem Ren ierungs Antritte von Seiten Seiner Majestät des Kaisers Nikolaus zu beglückwänschen, hier durchpassirt.

Hannover, 17. Juli. Das Scha Colsegium des Kö⸗ nigreichs hat, für die Schulden- Tilgungs⸗Kasse, an Alteren landschaftlichen Obligationen, von denen bis zum J. Januar 1829 fuͤr 899, 363 Rthlr. 11 gGr. 11 Pf. eingelost waren, in dem halben Jahre vom J. Januar bis 39. Juni 1539 sernerweit fur 37,277 Rthlr. 18 Gr. eingelöst und vernich, tet. An Kapital Preis für eU ( procentige Obligationen ist

*

der volle 2 ert lt, und werden noch dermalen ö n zu rr . fuͤr die Schulden Til⸗ gungs. Kasse eingeloset.

Mainz, 15. Juli. Heute sind Seine Majestaͤt der Kö—⸗ nig von Wuͤrtemberg nebst Gefolge, von Stuttgart kommend, durch hiesige Stadt nach Ems passirt.

Oesterre ich.

Die vereinigte Ofener- und Pesther-Zeitung meldet aus Debreczin vom 2. Juli: „Am 30. Juni war es hier den ganzen Tag, nach vorhergegangenen mehreren schoͤnen, heiteren und warmen Tagen se r schwuͤl und e⸗ risch gewesen. Diese Witterung dauerte auch in die Nacht hinein; da wollte man um 2 Uhr nach Mitternacht einen Erdstoß verspüͤrt haben. Aber weil dies nur die Behauptung Einiger, z. B. der oͤffentlichen Wachen seyn konnte, so nahm man davon nicht viel Notiz. Um 24 Minuten auf 5 Uhr hingegen wurde die Sache ernsthafter. Die Einwohner der ganzen Stadt wurden durch zwei Erdstoͤße unsanft aus ihren

Betten geruͤttelt, und dies erregte bei Vielen um so mehr

Angst, da die Nachrichten von den unseligen Erderschütterun⸗

gen in Spanien noch neu sind. Indessen liefen jene Erd— stoͤße beide ohne Schaden ab, und so dienten sie nur zum Ta—⸗ ges-Gespräͤch. Es regnete dann den ganzen Tag . heftig, am heftigsten von 14 bis gegen 12 Uhr. Zwischen 5 und 6 Uhr heiterte sich der Himmel wieder auf, und so dachte man nicht weiter an den Morgen. Allein diese Ge— müthsruhe währte nicht lange. Sogleich nach Sonnen-Un— tergang, um 28 Minuten auf g Uhr, wo der Horizont mit röthlichen Wolken umzogen war, folgten, von einem Getoͤse und hie und da verspisrtem unterirdischen Geräusch, dann einem leichten Streifen wie ein Blitz, welcher 2 Seeunden währte, begleitet, in der Richtung von Ostsüd gegen West— west drei . Erdstoße, durch deren Gewalt mehrere Schornsteine einstuͤrzten, auch hin und wieder Mauern sich spalteten. Der Schrecken wurde jetzt allgemein; gluͤcklicher⸗ weise aber dauerte das ganze Unheil nur etwa 5 Secunden. Seit dem Jahre 1716 . man in Debreczin nicht das Min⸗

deste von einer Erdbewegung. Wundern muß man sich uͤbri,

gi. daß der Barometer im Augenblick des Ereignisses auf egen zeigte. Auch von anderen Orten her, die mehr ge—

en Osten liegen e m mr, w.

1 ert duten durch die Erschuͤtterung die Glocken. In Dioszegh fielen von dem Graͤflich Zichyschen Kastell die steinernen Statuen herab. Größere Ungluͤcksfälle hat man bis jetzt nicht vernommen.“ Auch zu Karczag (in Groß⸗Kumanien), zu Nagy-Kalls (im Zabolesez⸗Comjtat), zu Szathmar, zu Erlau und auch andern Orten, wurden am 1. Juli mehr oder minder heftige Erdstoͤße ver spuͤrt.

Schweiz. ;

Aus der Schweiz, 11. Juli. Am 5. dieses wurde zu Bern die diesjaä f Tagsatzung durch den Herrn Amts Schultheiß Wattenwyl in üblicher Weise mit einer Anrede eröffnet, worin er unter Anderem sagte: „Trotz jener in un⸗ sern Zeiten so häufigen Tadelsucht und der ungebundene Frechheit, mit welcher anmaaßende Menschen, sowohl die Ma— gistrate, als die Einrichtungen der Schweiz, welche nicht mit shren einbildischen 6 harmonieren, beim In, und Aus— land herabzuwürdigen uchen, genießt unser schoͤnes, glück, liches Vaterland nicht allein des Kußern, sondern * des innern Friedens. Dieser gesegnete Zustand begünstigt eine sorgfältige Verwaltung des Staatshaushalts, das Aufblühen ber Künste und Wissenschaften, ein immer besseres Andanen unsers nicht überall fruchtbaren Bodeng, welches, vereint mit einer allgemeinen Entwicklung der Betriebsamkeit, unse⸗ rer zunehmenden Deyblkerung Ce gie; Nahrung ssichert. Man bemerkt in den mehrsten Ständen eine anhaltende und ich. Einwirkung von Regierungen und Gemeinden, um die Schuleinxichtungen zu vervollkommnen und dem Volk eine jweckmäßige Bildung zu geben, wodurch Religiosstät, 2 gn Wohlstand und Vaterlandslsebe be—⸗

dert werden,

„Unser Wehrstand vervollständigt sich von Jahr zu Jahr durch das Bestreben der Regierungen, die so vielfachen Beburfnisse des Kriegswesens in Derr e, * setzen und den Unterricht der Truppen zu bess e dern. e . sche wissenschaftliche und praktische Militair⸗Anstalt giebt sort⸗

dauernd befriedigende Resultate unter der geschickten Leitung

der bei derselben angestellten Stabe Officiere: und nebst dem wichtigen Militairzweck bildet dieselbe auch einen vaterländi⸗ schen Gemeingeist bei unsern Ofsteieren und Untere fsieieren, und frrundschaftliche Verhältnisse, die in Zeiten von Gefahr,