1829 / 215 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

teresse der neuen Republiken gemäß, ein Ende n muß. 26 koͤnnen diefe innern Zwistigkeiten und dieser beuntuhi= gende Zustand fuͤhren? Diejenigen, welche die Sache des Mutterlandes wieder ins Leben rufen wollen, werden sich äber diefen unkuhigen Geist der Partheien und über diesen Krieg zwischen Staaten freuen, welche nur durch eine fried⸗ siche Stellung und Gesinnung in den Augen der Eunopät= schen Mächte eine große ünd starfe 6. gewinnen können. Diese Bemerkungen drangen sich unwillkuͤhrlich auf, wenn man die neuesten Nachrichten aus Columbten und Peru in den Englischen Blattern liest. Mir wahrhafter Betrüb niß sehen wir, wie diese reichen Provinzen sich unter einan⸗ der zerfleischen und in gehässiger Eisersucht die Elemente ihres Glückes vernichten. Wir gehoren gewiß nicht zu de, nen, welche aus der jetzigen Armuth des panischen Ameri⸗ ie Reichthuͤmer, die es vor einem Argument gegen die Amerikantsche Ünabhaͤngigkeit suchen; die Ursachen des offentlichen Wohl⸗ standes sind während der Zeit andre geworden, und aus der gegenwartigen Lage Amerikas im Vergleich zur fruheren kann auf keinen Fall ein seiner Emancipation ungünstiger Schluß gezogen werden. Auch koͤnnte man die Vereinigten Staaten als Beispiel anfuͤhren, welche gewiß durch ihre politische Um wälzung nicht arm geworden sind. Das Colonial System kann auf große Festländer keine Anwendung finden. Mit dem Fortschreiten der Gesittung keimen auch Freiheirs, Ge— danken auf, und wenn eine Bevölkerung, welche der des Mutterstaats gleichkommt, Bildung genug erlangt hat, um sich zu fragen, watum sie einem andern Volke unterworfen bleiben soll, so ist es schwer, diesen Zustand der Dinge auf— recht zu erhaiten. Um ein Colonial System fest zu degrüͤn—, den, ist unumgänglich nothwendig, daß die Colonieen des Mutterlandes noch beduüͤrsen. Ohne uns also über die Spa— nische Expedition auszusprechen, wuͤnschen wir, daß der Zu stand der Einigkeit und des Friedens die gegenwärtige Exi— stenz des Amerikanischen Continents beschuͤtzen möge.“ Courrier fran ats erzählt Folgendes als Ge— ruͤchte des Tages: Die Rucktehr des Farsten von Polignac und das Sebeihniß, weicher man aus Kiner Auunft n St. Cloud macht, wo er sich ,. befunden haben soll, wecken alle Geruͤchte wieder auf, welche seit einiger Zeit im Umlauf waren. Man wiederholt als gewiß, daß dem Für sten die Praͤsidentschaft des Minister Raths ohne Portefeuille oder höoͤchstens mit dem des Haus⸗Ministers, zugedacht seyR, eine Stellung, in der er vor der Kammer nicht zu spre— chen braucht, was ihm sehr angenehm seyn soll. Die Her⸗ ren v. Martignae und v. Roy, faͤgt man hinzu, sollen Mitglie—, der des Cabinets bleiben, welches der Furst bilden will, die ubrigen Minister aber sammtlich entlassen werden. Die Mitglieder des neuen Cabinets werden zwar noch nicht förmlich ange⸗ eben, aber man spricht doch die Namen Pasquier, Chäteau— 6 Humann aus und nennt 2 bis 3 Mitglieder des rechten Centrums und 1 Mitzlied der rechten Seite. Posi‚ tiv bekannt sind, wie gesagt, von dem neuen Cabinette nur der Chef und die beiden auf ihrem Posten bleibenden Mini— ster. Man versichert, daß nächten Montag nach dem Schlus der Sitzung, welche auf den Sonnabend angekündigt ist, die neuen Wahlen im Moniteur stehen werden. Nur ein einzi⸗ er der Minister, welche man ausschließen will, soll mit der ö bekannt seyn. Auch soll der Geueral Procurator des Eassationshofes benachrichtigt worden seyn, das der erste Präsident dieses Gerichts binnen Kurzem installirt werden olle.“ Auch das Journal du Commerce spricht von ähnlichen Gerüchten: In einem in St. Cloud gehal⸗ tenen Conseil solle der Fuürst von Polignae zum Prä— sidenten des Cabinets, Herr Human zum Finanz Mi⸗ nister und Herr von Martignac zum Minister der aus,, wärtigen Angelegenheiten ernannt worden seyn. Hr. v. Bel⸗ leyme würde statt seiner das Portefeuille des Innern über nehmen und die andern Minister ihte Stellen behalten.“ Eine Zusammensetzung im Sinne der Herren Labourdonnaye und Ravez scheine gänzlich aufgegeben zu seyn. Der Co n= stitut tonnel bemerkt ganz kurz: „Heute sprach man an der Börse und in den Salons auf's Neue und mehr als jemals von dem Eintritte des Fursten Polignac in's Conseil. Die Congregation ist außer sich vor Freude darüber.“ Der Brasilianische Gesandte am hiesigen Hofe, Marquis von Rezende, ist nach Manchen abgereist, um der Vermäah, lung der Prinzessin von Leuchtenberg beizuwohnen. Er wied dieselbe über Ostende nach dem Englischen Hafen bealeiten wo die Brasilianischen Fregatten . er war ken. Falls . Marquis von Bachacena in Europa bleibt, wird der Mar. quis von Rejende die Kaiserin uach Ries Janeies Cenleiten. Dem Pereurseur de Lyon zufolge hat der Sraf von

ka's im Vergleich gegen d Jahrhundert besaß, ein

Es pana 27 angese

eine Rolle spielte.

von Berry daselbst enn Caroussel R

ö von Barcelona zum Tode und eine Menge anderer Personen von allen Staͤnden zur Deportation und zu den Galeeren verurtheilt.

Dem Journal du Tom merce . aben die Ge⸗ neral⸗Inspectoren der Universität die Kön vmnasien im sudlichen Frankreich und namentlich in Bordeaux im kläglich

sten Zustande gefunden. Das Gymnasium der letzteren Stadt glich einem Seminar, 20 Schuler ministrirten gewöhnlich in der Messe außerhalb der Schule, eine Menge anderer wurde euübt, das Weihrauch faß zu schwingen, um bei den religiösen cremonien der Pfarrkirchen als Ministranten oder als Chor⸗ Knaben zu dienen. . : Der Con stitut welche der Messager uͤber die Verbrechen des ausgelieferten Pascal Rossi gegeben hat, unrichtig seyen und sucht dies aus dem offieiellen Journal beider Sicilien vom 1. Juli und aus der . eitung von Ve— nedig vom 13. und 11. Juli, deren Autorität der 86 nicht zurückweisen werde, darzuthun. Aus dem gegen Rosst gefällten Urtheile gehe hervor, daß er bei seiner Hinrichtung erst 25 Jahr gezählt habe. Im Jahre 1817, bis zu welchem nach der Behauptung des Messager die Reihe der schwerer? Verbrechen Rosst's zurückreiche, sey derselbe also ein Knabe von 13 Jahren gewesen. Der Constitutionnel fragt ferner, woher es kemme, daß man die Gebrüder Capozzoli und den —— Rossi durch eine Militair⸗Cemmission und nicht durch die wil ⸗Tribunale habe richten lassen, wie es hatte geschehen sollen, wenn ihre Verbrechen gewöhnlicher Art gewesen seyen. Die

Brüder Capozzoli, welche man als Straßenräuber darstelle, seyen

nach dem eigenen Zeugnißz der Militair Commission Land ⸗Eigen⸗ thümer gewesen. Das Schicksal Galottis, uber welches der Messager schweige, lasse sich l gängen leicht voraussehen; denn auch er sey mit den Bruͤ⸗ dern Capozzoli bewaffnet herumgeschweist, und habe an den— selen Unruhen Theil genommen. Durch die in Rede ste⸗ henden Ereignisse werde man an die Begebenheiten des Jah⸗— tes 1799 erinnert. Existirt nicht“ (fährt der Constitutionà nel fort) „eine oberste Staats Commission, welche aus dem Obersten Habert, einer andern Militair-Person Namens Morellti, dem abtrünnigen Patrioten Camerano und den Richtern Tavani, Codaguone und Girolamo besteht, von de— nen Letzterer schon im Jahr 1799 in den damaligen Junten

dem Vorsitze des Generals Maeri, wie die frühere unter

Acton, am 4. April d. J. den Handelsmann Antonio Mig⸗

liorato, 30 Jahr alt, den Grundbesitzer E. v. Mathia, 26 Jahr alt, den Angestellten im Universitärs, Duͤreau C. Ca—⸗ rola ver dem Kastell von Capua hinrichten ließ?“

Der Messager verlegt in seinem neuesten Blatte Speyer nach Rhein⸗Preußen, und der Globe nannte neulich die Universttät Göttingen Cgestiftet im Jahre 1731 von König Georg II) eine Univerität des Mittelalters. *

Der König von Sardinien ist am 19. Jult, von Meapel zurückt hrend, im Hafen von Genua gelandet. Glänzende Felte feierten seine glückliche Rückkehr.

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Das Marine Kriegs Gericht in Toulon hat am 23sten d. drei Marine Solgaten des Linienschiffs „Conquerant“, als Radels führer des Aufstandes, welcher am 29. Juni unter

der Mannschaft dieses Schiffes ausbrach, zu ein und zwei⸗ jähriger Gefängnihstrafe verurtheilt.

Die Getreide Peeise sind auf allen Märkten fortwährend im Sinken. Auch in Neapel sind dieselben, wegen der über⸗ aus reichen Aerndte in Apulien, bedeutend gefallen.

Der hiesize Buchhändler Baudouin zeigte vor Kurzem eine Ulebersetzung des Horaz an, deren Verfasser, einem Jour nal zufolge, Ludwig XVIil. ist.

Am St. Sau nur zum

ndenken an den eiten.

zonnel behauptet, daß die Aufschlüsse,

nach solchen Vor⸗

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Ist es nicht diese Junta, welche unter

eim cichstage veranstaltete die Reitschule in- Aufenthalt der Herzogin

Am Siften d. M. eist die Veigg „Hussarde“, von den

Fregatten ⸗Capitain Villeneuve befehligt

von Toulon nach

Algier mit Depeschen an den Befehlshaber des Vlokare Ge⸗

schwaders abgegangen. In dem Sitznngs, Saale welchem seit dem J

dert worden ist, sollen bedeutende Ausbesserun men werden. Das Plafond⸗ Gemälde von Jo logna, welches ohnehin kaum mehr bei ansgeopiert werden müssen. 16. August beginnen, und der Assisenhof unterdessen seine Sitzungen im Saale des Zachtpolizel Gerichts halten. 2.

Ucber die Stadt Meru (Departement der Oise) hat am 2Isten ein Wolkenbtuch entladen, welcher den ganzen

des hiesigen Assisenhofes, an ahre 1801, wo der Prozeß der Generale Moreau und Pichegru dort verhandelt wurde, nichts verün vorgenom ang von Vo sichtbar ist, witd da Die Arbeiten werden den

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