weder nicht so viel Mißbrauch davon gemacht, als ihre Geg⸗; ner vorgeben, oder 8 sie die Nothwendigkeit einsieht, daß bei einem so feindseligen, blutgierigen Volke die Min der⸗ zahl nicht unbewaffnet sey, wenn diese auch in dem Augen⸗ ick gegen die 4 feindselig gesinnt seyn sollte. — Nachrichten aus Singapore zufolge hatte man vor Ku eine Verschwoͤrung auf den * lippinen entdeckt, welche nichts Geringeres beabsichtigte, als diese Inseln von der Spa⸗ nischen Herrschaft abzureißen. Um den Zweck desto leich- ter zu erreichen, und den Widerstand der Truppen zu brechen, sollte Manilla an mehreren Orten angezündet werden. Die Regierung aber, welche von Allem be⸗ nachrichtigt war, ließ die Rebellen bis zur Ausführung schrei⸗ ten, und versicherte sich mehrerer derselben mit — in der Hand. — e Einwohner von Singapore belaufen sich be— reits auf 17,564 Seelen, ohne die Truppen und verurtheilten Gefangenen zu rechnen, die jedoch nicht uͤber 350 Personen ausmachen. Hier leben also an 18,009 Menschen, Protestan⸗ ten und Katholiken, Europäer und Asiaten, mahomedanische Malayen, deistische Chinesen und Herenische Buggesen in ei— nem engen Raume in der vollkommensten Eintracht bei ein“ ander — weil man Jeden Gott anbeten laßt, wie ihn sein Gewissen heißt, und man des Glaubens wegen keinem einen Vorzug einraͤumt! — Es scheint gewiß, daß Spanien noch einen Verfuch wagt, seine abgefallenen Colonieen wieder zu erobern; und wahrscheinlich sind die Truppen, welche man in der Havannah zu diesem Ende im vorigen Monate ein⸗ schiffte, bereits auf dem Mexikanischen Gebiete gelandet. Es sollen deren nur 6009 Mann seyn; aber die Spanier rechnen, wie man versichert, auf einen starken Anhang im Lande selbst. In Mexiko war man auf den Angriff vorbereitet, und die, welche das Land kennen, halten es für unmöglich, daß die Expedition dort den geringsten Eindruck mache. Vielleicht aber ist die angebliche Bestimmung derselben nur eine Blende, und sie ist wohl gegen Columbien gerichtet, welches seine be⸗ en Streitkräfte dermalen auf der entgegengesetzten Seite des ontinents beschaftigt hat. Aber auch hier durfte wohl an keine Wiedereroberung zu denken seyn. — Briefen von Gi— braltar zufolge wollen die Engländer die Oesterreichische Blo— kade der Maroccanischen Häfen nicht anerkennen, wahr— fare, weil das dazu bestimmite Geschwader unzulänglich ist.
i der land e.
Bruͤssel, 31. Juli. Aus Amsterdam schreite man un⸗ term 2sten d. M., daß der dortige Aufenthalt Sr. Maje⸗ staäͤt länger dauern werde, als man anfangs erwartete.
Vorgestern stroͤmte Alles zum Theater — um die Zau⸗ berflͤte zu höͤren, von der die hier anwesenden Deutschen — die erste Vorstellung gaben. Man war mit der Vorstellung sehr zufrieden, und 2 — gefielen die Damen Posch und Bernard, und die Herren Beer und Boerner.
Deutschlan d.
Hamburg, 3. Aug. Zur Feier des heut einfallenden höoͤchst erfreulichen Geburtssestes 8 Majestãt des Könige von Preußen werden sich der Senat, das Corps diploma-
tique und angesehene hiesige Einwohner, bei Sr. Excellenz dein Koͤnigl. Preußischen Grand Maitre de la Garderohe, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Herrn Grafen Grote versammeln.
Manchen, 31. Juli. Dem Vernehmen nach hatten
** Majestaͤt die verwittwete Königin Ihre Abreise von
ruchsal auf den gestrigen Tag scdnes e: und werden mor⸗ gen mit Ihrer Königl. 2 der Prinzessin Maria hier eintreffen. — Da Ihre Maj. Ihr Gartenschloß zu Bieber, stein wegen der Andauten, wodũrch dasselbe gegenwartig ver⸗ groͤßert wird, nicht bewohnen können, so werden Allerhöchst= dieselben Ihr Absteige⸗ Quartier bei Ihrer Durchlauchtigsten Frau Tochter, der Herzogin Lonise von Baiern, Königl. * nehmen und, nach durch Procuration vollzogener
rauung 2 Durch. der Prinzessin Amalie von Leuchten berg mit St. Maj. dem Kasser von Brasilien, nach Tegern⸗ ser 26 .
Königl. Hoheit der Prinz Gustav von Wasa und dessen Durchlauchtlgste Schwestern, die Prin je fsinnen Caäcilie —— Fan. trasen vorgestern, von Bruch;
hier ĩ Hirn mnie fer n und setzten gestern Ihre Reise nach
Würzburg, 30. 3a Man sieht demnächst der Er
scheinung einer nenen Srganisation der Baierischen Untoer, sitaͤten uberhaupt und deren 1 — so wie
der Regulirung der siren Gehalte der Profesforen entgegen. Diese sollen, dem Vernehmen nach, in 1060 Fi. . und 1609 Hi. bestehen. . 1
Darm stabt 30. Juli. Die Ctatuten der 19. 9. .
ii d. J., zur steten Erinnerung an das auf diesen ene ill. r, , ü Groß⸗ 336 Prinzen und der 22 roß und Erb⸗ essin von Hessen ü. s. w. HH., gegründeten allgemeinen Versorgungs⸗Anstalt für Wittwen und Waisen, haben nach 5 Reseript vom 21sten d. M. die Allerhöͤchste ätigung erhal⸗
ten, und des Groß, und Erb Prinzen und der Groß- und Erb⸗Prinzessin HH. der gedachten Anstalt zu gestatten ge⸗ ruht, sich nach sied een erhabenen Namen „Ludwigs und Wilhelminen⸗Stiftung“ benennen zu durfen.
Schweiz.
Aus der 89 n 29. Juli. ur dreizehnten Sitzung beschäftigte sich die Tagsatzung größ⸗ tentheils mit Weggelds⸗ ehren und mit den Handelsver⸗
ältnissen zu auswärtigen
eggelds, welches der Stand St. Gallen fur eine neue Straße ven Riten nach Rapperschwyl einführen möchte, er— hob Zürich nachdrüuͤckliche Einsprache gegen die Schließung der bisherigen Straße, so wie gegen die Art und Weise, wo und wie das neue Weggeld bezogen werden soll. Auch der Stand Glarus hat mehrere In Bezug dann auf die Handelsverhältnisse wurde die Hoff— nung geäußert, daß nach und nach uͤberall, selbst im Inter⸗ esse der betreffenden Staaten, ein mäßigeres Zollsystem ein⸗ treten, und eben dadurch auch der Zustand des Schweizeri⸗ schen Handels werde verbessert werden. Der Vorort erhielt Aufträge und Vollmachten, die er je nach Zeit und Gelegen heit benützen möge. ;
Türkei.
Aus dem Oesterreichischen Beobachter theilen wir
annoch nachstehenden umständlichen Bericht uͤber die Uebergabe
von Silistria mit, da derselbe neben mehterem Bekanuten
auch einiges Neue enthält: „Seit dem Tage, wo den Belagerten die Folgen der Schlacht von Kulewtscha (am 11. Jun) mitgetheilt worden, waren die Unterhandlungen angeknüpft, aber bald wieder un⸗ terbrochen worden, da die Besatzung sich geweigert hatte, sich als kri . zu ergeben.“
„Die Velagerungs⸗Arbeiten wurden demnach fortgesetzt, und waren ihrem Ziele durch den unermüdlichen 26 der -E mr wre Tem fertmährenden und in dieser Jahres⸗ zeit höchst seltenen Regen nahe gebracht, Als der Braben der angegriffenen Fronte besetzt war, benutzte man diesen Umstand, um Minen unter die Escarpe zu führen, und guf diese Weise mehrere breite Breschen in der Eurtine zwischen den Bastionen Nr. 5 und 6, und in den Facen der letztern 1 öffnen. Auf dem Kamm des Glacis waren zu gleicher
eit mehrere Batterieen von 13 Kanonen angelegt worten, um die Breschen zu beschießen. Unsere Truppen bereiteten sich zum Sturm, als die Pascha's von 3. Roßschweifen, Had⸗ schi Achmet, Sergskier ünd Befehlshaber der Festung, mit seinem Collegen Serd Mahmud, den General Krassowski baten, die Unterhandlungen wieder anzuknuͤpfen.
ten, worin die Tuͤrken nothgedrungen einwilligten.“
„Die mohamedanischen Einwohner erhielten freien Ab=
zug mit ihren Weibern und Kindern, die Garnison aber ̃
wurde kriegsgefangen. Die Belagerten beeilten sich so sehr, sich den Gefahren des angedrohten Sturms zu 1
fuͤrchteten dermaaßen, daß 2* ein unvorhetgesehener Um ⸗ Imi geschlossenen Uecberein
— * è— . * 4 unft hindern könne, daß Serd⸗Mahmüd⸗ a sich freiwil⸗ z als Gefangener in unser 8 be . fuͤr die e gf; Beobachtung der Capitulation. Am . Juli um 7 ühr Abends zog der General⸗Major Froloff, an der Spitze von s Dataillons, durch die Breschen in die Stadt, und belegte die Wälle und Thore; 269 Sick Geschüt, nah
an 69 Fahnen, 15 bewaffnete 4 fielen in unsere Hände. n Ge
Die Garnisen, aus Sh) Men anden und 100 Bles⸗ sirten und Kranken bestehend, 5 drei Re * regu⸗ laitet Infanterie gehörten, vol den zwel Paschas und bim Defehlchaber der Donau, Flottille anheführt, hat das Ge— wehr gestreckt. Nach dem eigenen Ger n e. Turken haben sie wahrend der 8 uͤber 500 Mann an Tod⸗ ten eingebüßt, Unser Jeriust während derselben! Zeit belaust sich auf auf 120 Mann Todte und Verwundete“ „Während der ganzen Dauer der Belagerung hat die ungünstige Witterung dem Muthe und der Beharrlichkeit der
Veilage
In der zehnten bis
taaten. Bei dem Verlangen des
: Der Ge neral verstand sich hierzu, jedoch unter der Bedingung, daß die Arbeiten und die Feindseligkeiten fer e e. werden soll˖·
ab, als Unterpfand
f
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edenklichkeiten vorgebracht.
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