1829 / 241 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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d«ͤddarte seines Stallmeisters. 3 Roßschweife, Fahnen und 1 Commandosta

Kind, bei dem einige

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Mabschingher und von andern Orten kamen; als sie aber hörten, daß Erzerum in unseren Handen sey, gaben sie ih—⸗ ren Plan, anderwaͤrts einen Zufluchtsort zu suchen, auf, und kehrten zu ihren Wohnungen zuruͤck.“ , H Der Pascha von Van, dem es gelungen war, an den Graͤnzen des Paschaliks Bajazet uͤber 19,050 Mann zusam⸗ menzubringen, hatte gegen Ende Juni (Anfangs Juli) einen lebhaften Angriff auf diese Festung gemacht, war aber nach einem blutigen Gefecht von der tapfern Garnison dieses Platzes, die sich unter Befehl des General⸗Majors Po⸗ poff mit der groͤßten Unerschrockenheit vertheidigt hatte, zurückgeschlagen und, seiner überlegenen Macht ungeachtet, zum Ruͤckzug genoͤthigt worden, und hatte sich 15 Werst von ajazet gelagert, wo er neue Verstätkungen erwarten wollte. Als er indessen am 5 (17.) Juli die Nachricht von der Ein⸗ nahme Erzerums erfuhr, verließ er das Lager und ergriff mit seinen Truppen die Flucht ./ ; „Solchergestalt hat der gluͤckliche Erfolg unserer Waffen im Centrum der Operations-Linie einen Theil unserer linken Flanke gegen alle Angriffe des Feindes sicher gestellt; die erste Niederlage derselben bel Bajazet hatte uns 300 Mann an Todten und Verwundeten gekostet.“ z Mit diesem Berichte üͤbersendet der Graf Paskewitsch von Eriwan Sr. Maj. dem Kaiser die Schluͤssel der Festung Chniß, und 4 Roßschweise, Zeichen der Seraskier⸗-Würde, die zugleich mit dem Seraskier in unsere Hände sielen, 3 zu diesen Roßschweifen gehörende Fahnen und Fahnen der re— ulairen Infanterie, alles Trophäen von Erzerum; und end⸗ ich die Sandschaks / Fahne des Seraskier, und die Stan Außerdem sind noch hinzugefuͤgt des Pascha s von 3 Roßschweifen Yaghi, die er auf seiner Flucht in seinem HDause hinterlassen hatte. . ; ;

. w x Rußland. ; St. Petersburg, 22. Aug. Am 19ten d. M. wurde auf Anlaß der hier eingegangenen Nachrichten von dem Ueber, Er des Herres aber den Valkan, und von Besetzung der dte Burgas, Mefambri, Achiolin und Aidos, in den häe⸗ . . 3 * 2 im yn Ihrer aiserl der hier en lieder der Kaiserlichen Familie, 8a 3 —— rden des Reichs, des diplomatischen zen Anzahl ausgezeichneter Personen, ein seierlichts offentli⸗ ches Daͤnkgebet gehalten. Abends war die Stadt erleuchtet.

Der General⸗Major Kawelin ist an Stelle des General⸗ Majors Friedberg zum Befehlshaber des Haupt Quartiers Sr. Masestaͤt des Kaisers ernannt worden, wobei derselbe wie bisher in der Suite Sr. Majestaͤt verbleibt.

Die Gemahlin des stellvertretenden Chefs des General⸗ stabes der ersten Armee, General⸗Lieutenant Kaissaroff, hat von Ihrer Majestät der Kaiserin das kleine Kreuz des St.

8 nen-Ordens erhalten. WVorgestern lief hier in der neuen Admiralität, im Bel⸗ seyn Sr. Majestaͤt, die Fregatte „Newa“, von 44 Kanonen, vom Stapel; zu ihrem Befehlshaber ist der Capitain⸗Lieute⸗ nant Manswetoff ernanut worden. ;

Das hiesige Journal enthält das von Sr. Majestäͤt dem Kaiser bestätigte Ceremoniell, welches bei der dem Prin⸗ * von Persien, Chosrew-Mirza, zu ertheilenden Audienz

obachtet werden soll. 1 Odessa, 15. August. Vom 11ten dieses Monats bis gestern sind, von eroberten Häfen kommend, 6 von der Re— gierung befrachtete Fahrzeuge hier eingelaufen.

Seit dem 6ten dieses Monats bis 6 Abend hat hier kein einziger Pestfall stattgefunden. Gestern Abend stard ein erzte Anzeichen der Pest haben er⸗ kennen wollen. Andere Aerzte aber haben versichert, daß bei dem Kinde nichts Verdächtiges zu bemerken gewesen sey. Demungeachtet hat die hiestge Obrigkeit geglaubt, die streng⸗ sten Vorsichtsmaaßregeln nehmen h můssen. Die Angehö⸗ ü gestorbenen Kindes sind ins Lazareth gebracht, und die Wohnungen derer, die mit ihnen in Verbindung gestan⸗ den hatten, umzingelt, und unter strenge Aufsicht gestellt wor⸗ den. Aus den, von den Dörfern 53 und Kujalnik, eingegangenen Berichten, ergiebt sich, daß am 12. August 4 Personen gestorben, und 2 erkrankt; am 13ten 5 gestorben und eine erkrankt; am 14ten aber Niemand gestorben war. An letzterem Tage erkrankte ein Kosak, der zum Gesundheits, Cordon von Kujalnik gehört. Dieser hatte vermuthlich mit ern des Dorfes, bevor es umzingelt wurde, Um,

gang gehabt. In Ussatowy hatten sich keine Kranke mehr gejelgt, selbst nicht in den Wohnungen, die, wegen sehr gro=

n Verdachtes, ganz besonders umssch lossen worden sind.

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orps und einer gro—

*

den Polijei⸗Prafekten in einer Privat ⸗Audienz. .

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Frankreich.

Aug. Vorgestern arbeitete der König mit . Gestern empfingen Se. Maj.

ö Paris, 23. dem Minister des Innern.

Der Dauphin ist gestern nach Cherbourg abgereist.

Die 53. Verordnung, durch welche Herr Ravez, er⸗ ster Praͤsident des Königl. Gerichtshofes in Bordeaux, zum Pair ernannt worden, ist vom 10ten d. datirt. 2

Die Gazette de Franee sucht in einem langen Ar— tikel die Wahrscheinlichkeit der Dauer des jetzigen Ministe⸗ riums zu beweisen; am Schlusse des Aufsatzes faßt sie ihre Betrachtungen auf folgende Weise zusammen: „Ein Mini⸗ sterium aus den beiden Centris ist unmoͤglich; ein Ministe⸗ tium der Zugestaͤndnisse ist unmsglich; ein Ministerium von der linken Seite ist unmoglich; das einzige mögliche Mini⸗ sterium ist also eines von der rechten Seite! Das gegenwartige System wird daher, trotz der Wuth der Journale, trotz den Leidenschaften und den ehrgeizigen Plänen seiner Feinde, be⸗ stehen. Es wird trotz den Schwierigkeiten bestehen, welche sich ihm bei seinem Beginnen entgegenstellen; es wird beste⸗ hen, welches auch die Maͤnner seyn moͤgen, die es leiten; denn die vernünftige Ordnung der Dinge ist stets stärker, als der Wille der Partheien.“ ö ist nach dem suͤdlichen

Der Vicomte von Martignac Frankreich abgereist. . Herr Düpin der Aeltere, der die Vertheidigung des Journal des Debats uͤbernommen hat, ist hier angekommen. Die Oppositions⸗Blaͤtter enthalten solgendes Schreiben, . in welchem Herr Agier dem Großsiegelbewahrer seine Abdan ⸗t kung als Staatsrath angezeigt hat: „Monseigneur! Als die 3. Güte des Königs mich zu den Functionen eines Staatsraths berief, unterwarf ich mich nicht der Wiedererwählung als Deputirter, weil ich mich in dieser Beziehung zu nichts ver= pflichtet hatte, und weil dergleichen Verpflichtungen nach mei⸗ ner Ansicht den monarchischen und noch mehr den constitu— tionnellen Principien zuwider laufen. Dagegen hatte ich mir selbst das Versprechen gegeben, meine Entlassung als Staatsrath einzureichen, sobald das angenommene . 26 tungs mir dieselbe zur Pflicht . würde; denn ertrauen und sebüng mir meine Landsleute be iesen haben, desto ** t es mir am Herzen, ihnen darzuthün, daß meine Handlungen zuverläͤssiger al Versprechungen sind. Uebrigens wuͤrbe ich es rechtlich halten, unter einer Verwaltung fortz weder vertheidigen kann noch will. Der Auger ; her gekommen, Monseigneur, dieses Versprechen, ich selbst gegeben habe, zu er fuͤllen, und ich ersuche Sie, fur meine Entlassung von den Functionen als Staatsrath die Königl. Genehmigung zu bewirken. Ich wage, von der Ge rechtigkeit Sr. Maj. des Königs zu hoffen, daß derselbe in ; diesem Gewissens⸗Acte nur einen neuen Beweis meiner Er⸗ gebenheit gegen seine Person und gegen seine eigenen, so wie gegen die wahren Interessen des Landes zu sehen geruhen wird. Ich habe die Ehre ꝛe. Cauterets (Ober⸗Pyrenäen), 14. Aug. 1829. . ; iet

Die Gazette de France äußert aber obiges ben: „Herr Agier hat Gerechtigkeit 23 sich ar i. wir können ihm dazu nur Gläck wünschen, und eben so sehr dem Staats ⸗Rathe, auf dessen Abschaffung er nun nicht mehr dringen wird, da er aufhört, Mitglied desselben zu seyn.“ Der Vicomte von Ehäteaubriand, welcher nach dem Ge— brauch der Baͤder von Cauterets sich auf seinen Botschafter Posten nach Rom begeben wollte, ist gestern Abend hier ein

getroffen. Die Gazette de France, welche die Adresse mittheilt, die der Vicomte im Jahre 1815 im des Departements. Wahl / Eollegiums des Loiret an ig ge-

richtet hat, macht dabei folgende Bemerkung: „Wir, die wir seit 1515 stets den Dingen denselben Namen gegeben haben, ertheilen der Anrede des H von Chateaubriand auch heute unsern Beifall, wie wir es damals thaten. Wir können je⸗ doch heute hinzufügen, daß wir, wenn Herr von Chateaubriand

sich öffentlich von dem Journal des Debats lossagt, fuͤnf Jahre seines Lebens vergessen wollen, um uns nur 4 der glänzenden Dienste zu erinnern, weiche er fruher

der Neligion und der Monarchie geleistet hat. Statt des Journal des Debats wurde es dann die Gazette . übernehmen, den Ruhm des Vicomte * vertheidigen. In diesem Kampfe des Guten gegen das Böse sprechen die schoͤnsten Erinnerungen aus dem Leben des Hrn. von Chä—= teaubriand fürc uns. Der Verfasser von „Buonaparte und die Bourbons!/ stoße das Jou des Debats zuruͤck⸗ der Conservateunr wird ihm neue Anspruͤche auf Ru