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tet zu seyn, und etwas sehr Wichtiges soll diese Ankunft ver⸗ anlaßt haben, der bald darauf ein Besuch des hasy folgte. Die Conferenz dauerte fehr lange, schien aber den Gegenstand der Unterhaltung noch nicht erschoͤpft zu ha⸗ ben, denn der Fuͤrst begleitete den Herzog auch noch eine ganze Strecke in seinem Wagen auf der Ruͤckfahrt nach Wal⸗ mer⸗Castle.“ J Der Courier kann nicht aufhören, der Vortheile zu gedenken, welche die Russen durch die Eroberung von Erze⸗ rum in Asien errungen haben. „Daß nach Vortheilen von solchem Umfange“, heißt es in seinem letzten Blatte, „wenn auch nicht eben so wichtige Erfolge in der Europaäͤischen Tuͤr⸗ kei noch statt finden sollten, ein Frieden gewöhnlicher Art zwischen den beiden Maͤchten abgeschlossen werden durfte, glauben wir nicht. Konstantinopel wird unbezweifelt entwe— der ein von Blut getränkter Aschenhaufe, oder, wie Erzerum, der willige Gefangene des Ueberwinders. Der Sultan hat keinen sichern Zustuchtsort mehr, uoch weniger ein Reich in Asien. Zu glauben, daß, wenn einmal der Thron Mohameds umgestuͤrzt ist, christliche Haͤnde ihn wieder aufrichten und zu seiner früheren Große zuruͤckbringen werden, heißt aber gerade soviel, als der Meinung seyn, daß der Mensch und nicht der Himmel das Schicksal der Voͤl⸗ ker bestimme und leite.“ 5 9 Ueber die (gestern erwaͤhnte) Auklage des Capitain Di⸗ censon, die nun bald im Kriegsgerichte zur Sprache kommen soll, giebt der Courier folgende Aufschluͤsse: „Nicht die Admiralitaͤt, oder Sir Ed. Eodrington, sondern Niemand anders als der Capitain selbst war es, der auf die Unter⸗ suchung antrug. Als namlich vor einiger Zeit der Russische Botschafter unserer Regierung anzeigte, es sey der Wunsch 6 Monarchen, dem Capitain Dicken son, wegen seiner im Gefechte von Navarin bewiesenen Tapferkeit, einen Orden
. . erwiederte man ihm, daß es, um die nachge—
Bewilligung ertheilen zu koͤnnen, der Empfehlung des
Admirals bedürfe, weicher in senem derlkwördigen Treffen die
Flotte befehligt habe. Farst Lieven wandte sich darauf an Sir Ed. en er, der — 83 und * aus dem Grunde, weil für die Capitaine Baynes und Camp— bel, mit welchen er mehr ö ware, als mit Capit Dickenson, solche Ehren nicht angeboten worden feyen. Der letztgenannte Offieier, da er von der Antwort des Admirals hörte, hielt es nun fuͤr seine Pflicht, sein Verfahren von dem in jener Antwort ausgesprochenen Tadel zu reinigen, und trug zu diesem Zwecke darauf an, vor ein Kriegsgericht estellt zu werden, ein Antrag, dem man sich sogleich will⸗ . zeigte, wiewohl die Abwesenheit mehrerer nothwendi— gen Zeugen das Gericht außer Stand setzte, sich sogleich zu versammeln.“ Der Anklagepunkte sind, dem Vernehmen nach, sieben; darunter befindet sich der, daß Capitain Dicken“ son auf das Englische Schiff „Albion“ gefeuert habe; ferner
ö 1 den Capitain des „Genoa“ schon fuͤr todt erklärte, w
rend dieser noch bis zum andern Morgen gelebt habe, und endlich, daß mehrere seiner Angaben mit dem Schiffs— Journal nicht uͤbereingestimmt haͤtten.
Mehrere hiesige Blätter theilen ein Schreiben mit, das der Herzog von Wellington von den Bischoͤsen in Portugal erhalten haben soll. Diese danken darin dem Herzoge dafür, daß er durch die von ihm bewirkte katholische Emancipation die apostolisch⸗Römisch katholische Religion in Portugal wie⸗ derhergestellt, so wie durch seine neutrale Politik in Bezug auf Portugal den Thron Dom Miguels befestigt habe. Die Times erklärt jedoch den ganzen Brief fuͤr ein satyrisches Machwerk, das sie selber, da man es ihr zur Aufnahme zu⸗ gesandt, zurückgewiesen habe. J
Das Schiff „Ganges“, mit welchem (wie gestern gemel- det) Lord Ponsonby aus Rio. Janeiro — — ist, hat zu gleicher Zeit 18, 0009 Pfd. in Species für Rechnung der Brasilianischen Minen, Compagnie mitgebracht. 2 Henri Aston ist als Geschäftaträger in Rio zurückgeblieben, um die In teressen Britischer Unterthanen ferner zu beschü;
Ei. Der Contre⸗ Admiral Baker befindet sich jetzt an der
telle des zuruͤckzekommenen Contre⸗Admirals Sir R. W.
Otway, alg Eommandeur der Britischen Flotte anf der Sta— tion von Sad⸗Amerika. .
Vice Admiral Eolprys ist an die Stelle des Admirals SFlem ng, dessen Dienstzeit abgelaufen ist, zum Eommandeur auf Jamaica ernannt worden,.
. u den Manufaktur. Districten in Schottland herrscht große Noth, namentlich in Paisley, wohin das Unterstützungs. Tomité in London 10, 900 Pp zur Abhuͤlfe gesandt hat.
Aus den jetzt im Druck erschienenen, vom Parlamente — amtlichen Nachweisen aber die Rhederei und
chifffahrt in Großbritanien ist zu ersehen, wie bedeutend
Fuͤrsten Ester⸗
nen, im
sich dieselben seit dem Jahre 1814 vermehrt haben. Im ge⸗ nannten Jahre liefen nämlich in diesseitige Häfen 8975 Britische Schiffe mit einem Gehalte von 1,390, 81 Tonnen ein; im Jahr 1828 aber war diese Zahl auf 13,436 Schiffe mit 2,094,357 Tonnen gestiegen; die Schiffe haben sich also um die Halfte, die Tonnenzahl aber fast um das Doppelte vermehrt. Nicht so ist es mit ausländischen Schiffen der Fall, die nach diesseitigen Haͤfen clarirt wurden; hier tritt
sogar eine Abnahme in der Schiffszahl und nur eine unbe⸗
dentende Vermehrung im Tonnen Gehalt ein. Es liefen namlich im Jahr 1814 ein: 5286 Schiffe mit 599g, 287 Ton .J. 1828 aber nur 1955 Schiffe mit 34,620 Ton⸗ nen. Ein gleiches Verhältniß zwischen Britischen und aus⸗ laͤndischen Fahrzeugen ist in den Zahlen der in den beiden genannten Jahren von Britischen Hafen ausgelaufenen Schif⸗ fen wahrzunehmen. — Der Courier nimmt hiervon Veran⸗ lassung, zu bemerken, wie alles Geschrei uber den durch das freie Handels-System herbeigefuͤhrten Verfall der Rhederei grundlos gewesen sey.
Im Morning-Advertiser liest man Folgendes: „Nach den Nord⸗Amerikanischen Zeitungen zu urtheilen, fangt die dortige Regierung an, die Richtigkeit der Politik: das Manu⸗ factur⸗System in den Vereinigten Staaten besonders aufzumun⸗ tern, sehr ernstlich zu bezweifeln, und es scheint, als wuͤrde sie, wenn sie bei uns gleiche Gesinnungen vorfände, gerne wieder zu ihren früheren Verhäͤltnissen mit Großbritanien — England fuͤhrt jährlich ein bedeutendes Quan⸗ tum fremdes Getreide ein, und die Vereinigten Staaten koͤnn⸗
ten uns wohlseiler damit versorgen, als jedes andere Land,
wogegen es von uns alle Arten von Fabrikaten wohlfeiler be ziehen kann, als es sie bei sich zu liefern im Stande ist. Es ist mithin die wahre Politik beider Länder, sich hieruͤber mit einander zu verständigen.“ ;
Der Marquis von Londonderry ist kuͤrzlich gleichsam
durch ein Wunder vom Tode gerettet worden. Er fuhr mit seiner Gemahlin von seinem Landsitze aus; der Wagen brach und wurde von den Pferden fortgeschleift. Waͤren diese nicht in einen Graben gestürzt, so wuͤrde der Marquis, der bereits unter dem Wagen lag, zermalmt worden seyn. Se kam er — einigen sehr en Contusionen davon; seine Semahlin
. Hen, de, ne s. e unt geworden, daß die ani Eypedition aus Havang wirklich abgesegelt ist, 3 283 merkwurdig genug, die Mexikanischen Obligationen um ] pCt. gestiegen; sie stehen jetzt 18 bis 19.
Es gehen von allen Seiten viele Klagen über den Scha? den ein, welchen der anhaltende Regen der verspäaͤteten Aerndte zufuͤgt. Aus Dover schreibt man, daß es, wenn das Wet⸗ ter noch eine Zeit lang so fortdauere, kaum der Muͤhe werth seyn wurde, eine Aerndte vorzunehmen.
Das Dampfboot „Sir Edward Bankes“ ist es, auf welchem (wie bereits mehrmals erwähnt) die Eontrebande gefunden worden ist. Das Schiff ist gegen Burgschaft frei⸗ gegeben worden (dem Gesetze nach ist es verfallen) und 6 2 — Reisen zwischen London und Hamburg regelmü⸗
g fort. x.
Die hiesige Liter ary⸗ —— enthält ein Schreiben aus Leipzig, worin der Untersuchungen des Professor Seyf— farth über die Hieroglyphen mit großem Lobe gedacht wird.
Gestern Abend wurde im Englischen Opernhause zum ersten Male „der Vampyr, Ter von W. A. Wohlbrück, Musik von Heinrich Marschner“ — Die Aufnahme, welche die Oper fand, war gut, doch wollen einige Beurtheiler die Musik allzu gelehrt finden. Die Ouvertüre und ein vier⸗ stimmiges Trinklied sind ganz besonders mit. Beisall aufge⸗ nommen worden.
Nieder lande.
Brüssel, A. er. In der Stadt Nivelles, ohn⸗ gefahr Meilen von hier, ist der Geburtstag des Königs mit außerordentlichem Enthusiasmus gefeiert worden. „Der allgemeine herzliche Frohsinn“, heißt es in einem Schreiben von dort, „der sich berall zeigte, lieferte einen neuen Be⸗ weis von dem guten Geist der Bewohner dieser Stadt, und von ihrer Liebe zu ihrem Landesvater“
Das, von der hiesigen, unter dem Schutz der Königin bestehenden philantropischen Gesellschaft gestiftete neue Hos⸗ pital für 12 unheilbare Kranke wurde am 2lsten dieses Mo⸗ nats eröffnet, und mithin der Geburtstag des Königs auch fuͤr diese Ungluͤcklichen ein Tag der Freude.
Die Kasserin von Brasilien ist mit ihrem Gefolge am 2Isten in Ostende angekommen. Tages darauf empfing die⸗
Beilage
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