auf dem Kriegs⸗ Schauplatz, oder auf betraͤchtliche Veraͤnde⸗ rung der Course auf der Boͤrse zu Wien, da die Couriere und Estaffetten sammtlich aus Oesterreich zu kommen schie⸗ nen, und nach Frankfurt und den Niederlanden gingen.
Wurzburg, 25. Aug. Gestern um 3 Üühr Abends sind Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz, Prinz Otto und Euitpölb, von Brückenau dahier angekommen, und haben die⸗ sen Morgen um 6z Uhr Ihre Reise nach Munchen fortgeseßzt.
Frankfurt, 28. August. Ihre Durchl. die verwitt⸗ wete Frau Herzogin von Sachsen Dotha und Altenburg sind heute nebst Suite hier eingetroffen und im Gasthaus zum Römischen Kaiser abgestiegen.
Frankfurt a. M., 29. August. Göthe's Eintritt ins Siste Jahr wurde gestern hier in vielen Privat-Zirkeln, vor⸗ nehmlich aber in groͤßerem Verein an zwei Orten festlich be—= gangen. Etwa 199 Personen versammelten sich um 1 Uhr zu einem Gastmahle auf dem Forsthause. Paganini war eingeladen; er'nahm frohen Theil an der allgeineinen Freude, und fand die Frankfurter recht suͤdlich aufgeregt. Mehrere geistreiche Toasts wurden ausgebracht, Göͤthesche Tafellieder lungen, und SI Böollerschuͤsse unterbrochen abgefeuert. Ibends brannte man ein Feuerwerk ab, wobei H! Raketen stiegen. Der andere Verein bestand aus Mitgliedern des Liederkranzes; er beging den feierlichen Tag im Saale des Weidenhefs. Sang und Klang begleitete wie naturlich auch hier die Genuͤsse des Mahls. ö
Freiburg, 25. August. Die Kirche des vormaligen Klosters Thennenbach, ein edles Werk der Baukunst des zwoͤlften Jahrhunderts, gegruͤndet unter dem Schirm eines Zweiges der Ahnen unseres durchlauchtigsten Fuͤrsten⸗Hauses, der Markgrafen von Hochberg, soll auf höͤchsten Befehl hie⸗ her versetzt, und als Tempel der evangelisch⸗ protestantischen Gemeinde in der Zähringer aufbluͤhenden Stadt fortbestehen. Die Ausfuhrung dieser großen Idee hat bereits begon⸗ nen, und die Grundsteinlegung zu der Kirche, welche auf des = üschen Kirchen, Gemein de-Raths unterthäͤnigste Bitte * w trägt, ist heute, an dem Namens—
6 ** 0 . 2 n. armstadt, 25. Aug. Sonntag . ust ten sich einige Familien a , 2. 886 ben en, um sich ein ländliches Vergnügen zu bereiten, wählten sich zum Ruhepunkt ein kleines, mit Pappeln und Kastanienbäumen umgebenes Landhäuschen, und betraten den darin erbauten Salon. Kaum hatten sie sich zu Tische ge—⸗ setzt, da wankte plotzlich der mit steinernen Platten belegte Fußboden, die Balken, die ihn trugen, brachen aus ihren Fugen, und die ganze Gesellschaft sank mit Tischen und Stuͤhlen und Baͤnken unter; und da Niemand wußte, wie es unter dem Salon beschaffen war, so schrie auch Alles bunt durcheinan⸗ der um Hülfe. Gleich beim Einbrechen des Fußbodens hatte ein Madchen Geistesgegenwart genug, durch ein offenes Fen⸗ ster zu springen. Alle Andere abe ken mit unter. Einige waren zufällig auf Tischen und Bänken stehen geblieben, noch Andere lagen unter denselben, und namentlich waren einige Kinder so sehr von Truͤmmern bedeckt, daß man nur an ihrem Geschrei merken konnte, wo sie lagen. Ohne Zweifel würden diese hart beschaͤdigt worden seyn, wenn sie nicht zufallig un⸗ ter Stähle und Bänke waren zu liegen gekommen, welche sie gegen das Gewicht der Balken schützten. Und nun be⸗ merkte man erst, daß es ein Keller von etwa 9 bis 10 Fuß Tiefe sey, in den die Gesellschaft gestüͤrzt war; und da man sich auf 33 Seite wieder einigermaaßen vom ersten Schrek⸗ ken erholt hatte, so half man sich gegenseitig unter den Truͤm⸗ mern hervor; die jungen Leute kletterten an den Balken em⸗ por, und zogen mit vieler Muͤhe Frauen, Maͤdchen und Kin⸗ der heraus. Der Schrecken war groß, aber zum Gluͤck ist Niemand beschädigt worden; und fast Alle sind nur mit ölauen Malern, leichten Quetschungen und zerrissenen Klei dern davon gekommen. Bei 8 Untersuchung fand es sich, daß die Balken des Fußbodens nicht nach architectoni⸗ schen Gesetzen gelegt waren,
Leipzig, 31. Aug. Dem Geruͤchte, daß ein hiesiges Handlungshnaüs üm Begriff sey eine äpCtige Russisch An= leihe zu negociiren, wird von demselben auf das Bestimm⸗ teste widersprochen. ö ⸗
Bremen, 30. Aug. Die hiesige Zeitung theilt eine amtliche , worin gesagt wird, daß die im Buchhandel erschienene Schrift: „Geschichte der berüchtigten Bremer Giftmischerin Margareta Gesina Gottfriede“ nicht bios zum größten Thene Unwahrheiten enthalte, sondern 2 1 , en, bie fen e. deren
ie Inquisitin beschi werde, darin so geschildert wird wie es den Acten gemäß ist.“ ᷣ o gesch ;
2
a, r,, de,
sondern das ruhige
4
Schweiz.
Aus der 2 26. August. In der am 17ten d. M. gehaltenen letzten Sitzung der Tagsatzung wurden die revidirten Verfassungen der Stände Appenzell Innerrhoden und Unterwalden Ob dem Wald, die schon fruͤher den Mit⸗ staͤnden durch Kreisschreiben mitgetheilt worden nun mehr, da nichts sich in denselben vorfindet, was den Bundes— verhaͤltnissen zuwider ware, in das eidgenðssische Archiv nie⸗ dergelegt und unter Gewaͤhrleistung der Eidgenossenschaft ge⸗ stellt. Der Gesandte von St. Gallen einzig nur behielt 6 im Betreff der ertheilten Sewährleistung das Referendum vor. Diesen Anlaß benutzend, eröffnete der Gesandte von Tessin den in seinem großen Rath durch Herr Alt-Landam—⸗ mann Maggi versuchten Angriff auf die Verfassung; der Vortrag war in Sinn und Geist dem Proclama seiner Re— gierung entsprechend, und von dem Präßstdenten de = satzung wurde der Festigkeit und Klugheit der Regierung des Cantons Tessin Beifall gezollt, so wie dann auch warnende Bemerkungen über den obwaltenden Hang zu Veränderun— gen der Verfassungen und uber gefaͤhrliche Triebfedern beige⸗ sagt, deren man sich hin und wieder, um das Volk zu bear⸗ beiten, bediene. — Die Gesandtschaft von Luzern überreichte hierauf zwei am 6. erlassene Gesetze, worin einige wesentliche Verfassungs⸗ Aenderungen enthalten sind; sie ersuchte die hohe Tagsatzung, solche einstweilen ins eidgenössische Archiv deponiren zu lassen, bis im Laufe des Jahres die vollstaͤndige neue Verfassung des Standes Luzern sammtlichen Standen mitgetheilt und kommendes Jahr der Tagsatzung zur Gewaͤhrleistung koͤnne vorgelegt werden. Im Sturme der Zeit, bemerkte der Ge⸗ sandte von Luzern noch weiterhin, sey von seinem Stande ein Princip, dem heutzutage jeder eivilisirte Staat huldigt, die Trennung der Gewalten naͤmlich, unberuͤcksichtigt geblie⸗ ben. Aus dieser Unterlassung seyen Nachtheile erwachsen und Vernachlassigung mehrerer Verwaltungs ⸗Zweige hervorgegan⸗ * darum sey dann auch die vorgenommene . enderung keinesweges eine Frucht der Neuerungs⸗-Su t, Ergebniß innerer Ueberzeugung, wemit der Stand Luzern lediglich in die Reihe . Stande Mehrere ten uͤber die
getroffenen Abander ungen, und ondere über die Art ö e, wie dieselben zu Stande gekommen, ihr 26 — hinwieder ward aber auch aufmerksam gemacht, wie nothwen⸗ dig es sey, die vorgeschlagenen Verfassungs Aenderungen sorg= faͤltigst zu wuͤrdigen, ehe e , gegeben werde, und der Gesandte von 2 hielt dafür, die Gewaͤhrleistung der Eidgenossenschaft sey mit der Niederlegung ins eidgendssische 3. untrennbar verbunden. Eilf 2
auf zur Aufnahme der zwei Lu die eilf uͤbrigen blieben beim ren sind Zürich, Ur, Unterwalden, St. Gallen, Tessin, Wallis, t — Waadt, Basel, Freiburg und Glarus. — 6. durch eine besondere Conferenz berathene Entwurf zu einem ren von Rorschach nach Verriere, welcher, mit einigen Modi⸗ ficationen von acht Standen, eine vorläufige Zustimmung erhal⸗ ten hat, soll, so wie der zweite von mehreren Ständen auch vorläufig genehmigte Entwurf, den Waaren, Transit von Ba⸗ sel nach Italien betreffend, durch den Vorort an die Stände sfuͤr deren weitere Erklärungen mitgetheilt werden. Se. Excellenz der Praͤsident der Tagsatzung erklaͤrte hierauf die Sitzungen far beendigt. Seine Schlußrede warf summari= sche Ruͤckblicke auf das ? stes Merkmal der Zeit, ein von feindseligen Per sonen ausge⸗ hendes Bestreben, di Schwen als eine polttisch getrennte unjufammenhängende Masse darzustellen, und die daherig RNothwendigkeit kräftiger Maaßnahmen hiergegen und eine treuen Zusammenhaltens. 3
Der große Rath des Cantons Freiburg war auf dem 19. August zu einer außerordentlichen Sitzung durch Kreis, schreiben einberufen worden. Eine revidirte Verordnung über das Tanzen erhielt die Zustimmung von 52 und 62 Vokanten gegen 33 und 17; damit ist die alte sogenannte Tanzkilbe, die drei Tage dauert, wieder 7 Ein Vertrag zwi⸗ schen Waadt und Freiburg, zu Erleichterung des ge zo fil r Verkehrs und Minderung von den i , erhielt die Zenehmigung und soll mit kommendem ziehung treten.
Juni vom großen Rath dieses Standes
tände stimmten hier ⸗ ernschen Gesetze ins Archi; eferendum stehen; diese lete⸗
Verhandelte, und bezeichnete, als ern⸗
paͤtjahr in Voll
1 D
Eoncokbat wegen Erleichterung des Transits der Wan—⸗ 1