1829 / 246 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

daß die Revolution, d. h. unsere Institutionen, besiegt waͤ⸗ ten, die Andern, indem sie mit tief empfundenem Unwillen anzeigten, daß die Maͤnner der Contre. Revolution im Be— griff standen, dieselbe auszuführen. Diefe durch die neuen Ernennungen veranlaßten i fn wurden durch die dar— auf Abdankungen bestaͤrkt. Man fragte sich, wat⸗

Um so viel ehrenwerthe Manner, welche das Vertrauen des Fuͤrsten und des Landes besaßen, ihre Aemter niederlegen, und jede Verbindung mit den Neuerwaͤhlten ausschlagen wur den, wenn sie nicht in den bekannten Grundsaͤtzen und in den ife enn politischen Handlungen derselben die Vorboten einer die bestehende Ordnung umwerfenden k gesehen

dem Ditgeltorium, unter dem Consulat und dem Kaiserthum, in den Gefangnissen von Laforce, Saint -Pelagie, im 5 e.

freudiger begruͤßt, als er; in den hundert Tagen sey er dem J 23 gefolgt und habe dort den Moniteur redi⸗

nem Auftreten als eine der Stutzen der fogenannten Jacobi⸗ . und Kaiserlichen Verschwöͤrung angreife. Ein Roya⸗ ist; Daar im Dienste der Monarchie weiß geworden . des Debats s . 363 5 2 r kezar awd e sscle es Blatt ge⸗ es sey religiös, aber ultramontan, es

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gefeiert worden als in seinen Tolumnen; es sey aristokra⸗ zisch, aber in dem Sinne, daß es sich besonders an die hoͤ⸗ hern und gebidetern Klassen der Gesellschaft gewendet habe. „Wäs den angeklagten Artikel betrifft“, fuhr 5 Dupin fort, „so athmmet er nach meiner Ansicht eine wahrhaft liebe volle Gesinnung gegen den Fürsten. Der Ver faffer beklagt, daß man den König hintergehe und ihm die Wahrheit ige, und weissagt mit Schmerz die un, zlückliche Richtung, welche die, neue BVerwalkung neh men werde. Die Anklage leiht aber diesen Worten einen anderen Sinn und findet darin die Alternative aus rückt, daß entweder der König fein Volk, oder daß dieses en König nicht mehr liebe. Dies ist aber weder der Sinn, noch sind es die Ausdruͤcke des Artikels; könnte die⸗ ser so verstanden werden, so würde mein Client die Feder, zus weicher diese Schmihnng geflesen, desäad eule d., Doch bevor ich den wahren Sinn feststelle, ist es noͤthig, vor⸗ den Rechtspunkt zu beleuchten. Wenn es sich um eine Strafe handelt, so muß ein Gesetz uͤbertreten worden seyn; man beschuldigt den Nedacteur, gesagt zu haben, das Volk liebe seinen König nicht mehr;? es müßte also ein Ge— setz der Liebe verletzt worden seyn. Die Liebe entzieht sich aber den Gesetzen und Befehlen; gluͤcklich ist der, welcher sie viagzuflößen weiß. Nur in dem Katechismus Näpolcons ist usdruͤcklich vorgeschrieben, den Kaiser zu lieben unter der trafe ewiger Verdammüng. Dieses Gesetz ertstitt aber nicht mehr, und das Civil Geseßz befiehlt nur. Handlungen, aber keine Gesinnungen. Ich komme jLet zu dem angeschul⸗ digten Artikel; „So ist es denn noch ein mal zerrissen u. s. we, Der Ankläger behauptet, diefer Satz sage, daß dieses Band wirklich und fuͤr immer zerrissen sey; aber der Zusam⸗ menhang des Satzes , von selbst eine solche Ausle⸗ zung. Bemerken Sie die Worte; noch einmal; Sie wer— den wissen, was diefe Worte in der Sprache der Äirße n., deuten; sie geben Aufschluß über den ganzen Gedanken. Es ist von etwas die Rede, das mehreremal zerrissen werden kann; dieses Band ist schon einmal geloͤst ehe, und darum doch wieder geknüpft worden; es kann also auch jetzt wie⸗ Ber gernilpft werden. Allerdings giebt es ber ben Voͤlkern Augenblicke des Mißvergnggens, der Muthlosigkeit, Will man ztwa Perlangen, daß ein Voit vom An fange des Jahres bis äum Ende stets heiter und zufrieben, sey? Veranderungen der Regierung oder der Ministerien haben nothwendig auf die

ist betrübt über dieses Mißtrauen, und ist diese Betruͤbniß

e; es fey⸗ royalistisch und bourbonisch, nirgends sey die Dyna . 3

roxität des Königs über. Diese sey aber nicht verietzt R

Stimmung der Volker großen Einfluß. Ich erinnere an den

Enthusiasmus, mit dem Karl X. bei seinem Regierungs⸗ Anteitt empfangen wurde, als er die Worte aus sprach.: „„Keine Censur, keine Hellebarden mehr!“ Ich erinnere

an die Unzufriedenheit des Volkes unter dem Ministerium Villéle und an die Freude, mit der es das solgende bessere Ministerium begruͤßte. Das Journal des Déats spricht von einer neuen Ministerial? Veränderung, welche die Geister beunruhigt hat; will man ihm das zum Verbrechen anrechnen? Die Anktage hebt ferner den 2ten Satz hervor, welcher beginnt; „„Noch einmal tritt des Hof mit seinem alten Groll u. s. w.““ Der Satz, wie er hier gefaßt ist, enthält nicht die geringste Beleidigung, am wenigsten gegen die Person des Königs. Der Verfasser giebt hier an, durch wen dies Band zwischen dem Monarchen und seinem Volke fuͤr den Augenblick gelöst worden ist; dies sind die Hofleute, die Emigration, die Vorurtheile des Priesterthüms, die be dem Fuͤrsten ein unverdientes Mißtrauen erregt haben. Man

nicht ein Beweis der Liebe? Nur der Verlust einer Sache, die mir theuer war, kann mich schmerzen. Die Aristokratie des Hofes übt den verderblichsten aller Einfläffe. Sind nicht zu allen Zeiten die beklagenswerthen Wirkungen der Intri⸗ zuen der Hofleute gefühlt worden? Ich will nicht unter⸗ suchen, ob Manche der Letztern anders geworden sind, aber ich behaupte, daß sich eine Aristokratie nicht durch GOrdon— nanzen schaffen läßt; man muß sie fertig vorfinden. Selbst unter dem Kaiserthum ware es nicht gelungen, eine neue Aristokratie zu bilden, wenn die Uniform der Marschaälle und Herzöge, deren Dotationen in weit entfernten Ländern la,. en, nicht ehrenvolle Wunden bedeckt hätte, und wenn diese ristokratie nicht durch Siege gerechtfertiget worden waͤre. Der Verfasser des Artikels . ferner von dem Freiheite⸗ basse der Priester. Wer wußte nicht, meine Herren, daß die Manner der Kirche gewöhnlich die Preßfreiheit, die cin⸗ zige Garantie fur unste andern Freihesten, wenig achten? Wir finden in der Geschichte der Gegenwart tausend Bei⸗ spiele des Hasses der Priester gegen unsere Verfassung. Auch der Schluß des ee, luͤckli

n, U s Fran earn,

ee, n, ,, de , Frankreich, glücklicher König! weil die Vahrheit zu dem Monarchen dringen und ihn bewegen wird, bessere Zeiten

e n,. Herr Dupin ging hierauf zu dem zweiten nklagepunkte, dem Angriffe gegen die constitutionneile Au

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werden, weil der Artikel dem Monarchen nicht das Recht bestreite, seine Minister nach Belieben zu ernennen, sondern blos die Ausuͤbung dieser Prarogative beurtheile. Es sey ein Necht, zu behaupten, daß der König getäuscht worden; als Mensch sey er dem Irrthüme unterworfen. Es sey keint Angriff gegen die Königl. Autorität, wenn man diejenigen tadele, welche dem König die Dinge in einem falschen Lichte darstellen, und ihn gegen seine Absicht zu Maaßregen veriei, ten konnen, welche Ünglück herbeiführen. In solchen Fal len sey es in einem constitutionnaeilen Staate Pflicht, den König von seinem Irrthume ju benachrichtigen; a dies sey ein durch die Charte geheiligtes . die Ga⸗ ette de France, die jebige Gegnerin der eiheit, im bedient habe. Der Anwald stellte ferner die Be⸗ sozguisse, welche die Ernennung der neuen Minister erweckt habe, als gerechtfertigt dar. Einer derselben habe ein Jahr lang damit gezögert, den Eid auf die Charte zu leisten ? ein Andrer sey in einem verhängnißvollen Augenblicke zum Feinde äbergegangen, ein Dritter habe im Jahre 1515 blutige Vor⸗ schlaäge geihan, die, wenn si⸗ an g sasit worden wären, mehr als 1090909 Menschen das Leben gekostet haben wur⸗ den. Nachdem Hr. Dupin noch an die Abbankungen fo vieler ehrenwerthen Männer erinnert hatte, schloß er: Es sey uns erlaubt, zu beklagen, daß die Ernennung der nenen Minister ein Beweis dafür ist, daß die Sesinnungen der Nation nicht begriffen worden sind, und daß die letztere vielmehr der Gegenstand eines unverdienten Miß⸗ trauens geworden ist, eines Mißtrauens, das fur einen Au, genblick die Bande der Liebe schlaffer machen konnte, doch ohne die Treue zu erschüttern. Der Verfasser des Artikels hat gesagt, und ich wiederhole es: Trotz den Wolken, welche sich erhoben haben, wird der König immer und überall treue Unterhanen sinden; er hat uns unbewußt und gegen seinen Willen schlechte Minister geben können, ja er y uns noch schlechtere geben. Diese Minister mogen Befehle er— theilen, sie werden befolgt werden, denn sie ergehen im Na⸗ men des Königs. Wenn aber Gehorsam und Treue Pfliche ten sind, so läßt sich das Vertrauen, wie ich im Deginn mel

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