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begeben; ein solches Gesuch sey von dem Vicomte von Chaͤ⸗ teaubrignd dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten in Person uͤberreicht worden. 2 Die Gazette de France wiederholt ohne weitere Be⸗ merkung aus einem liberalen Blatte die Nachricht, der Vi⸗ comte von Chateaubriand habe seine Entlassung als Bot- schafter beim Römischen Stuhle eingesandt und den König zugleich um eine Privat-Audienz gebeten, um ihm die Be— weggruͤnde zu diesem Schritte vorzutragen. J Deags Journal des Debats sagt: „Man macht jetzt bei uns einen sonderbaren Gebrauch von England; man empfängt aus diesem Lande die Minister, man mochte ihm gern sein Erstgeburtsrecht und seine großen geistlichen Do— tationen entlehnen. Was aber die parlamentarische Freiheit Englands, so wie seine . und seine unabhaͤngige Jury betrifft, so soll man an diese nicht denken.. Der Koͤnigliche Procurator hat von dem Urtheile des Zuchtpolizei⸗-Gerichts gegen den Redacteur des Journal des Debats als zu gelinde appellirt; er giebt als Grund an, das Gericht habe den 14. Artikel des Gesetzes vom 18. Juli 1828 nicht angewendet, wonach das Minimum der Geldstrafe 8 i Tn. en wenigstens auf das Doppelte erhöht wer— en muͤsse. Der Courrier francais behauptet, das Ministerium befinde sich in großer Verlegenheit. Es möchte gern etwas unternehmen und fuͤhlt doch die Unmoͤglichkeit, es auszufuͤh— ren; zwischen den Ministern der auswärtigen Angelegenhei⸗ ten und des Innern seyen bereits Unelnigkeiten ausgebro— chen; auch fange der Hof allmaͤhlig an, sich von der Unpopu—⸗ larität des Ministeriums und von der Unmöglichkeit seines Bestehens zu uͤberzeugen. Das Ministerium fuͤrchte die Kammer und beschaͤftige sich jetzt fast ausschließlich mit den Mitteln, dem Widerstande der Kainmer , . Der nister des Innern wunsche, die Kammer aufzulösen, wolle aber vorher die Präfekten in einem Rundschreiben um das wahrscheinliche Ergebniß neuer Wahlen in ihren De— Kärtements defrggen, Ein aͤhnliches Rundschreiben habe ,, allen; von allen ie Ver ,,,, das Resultat der n Uberzengt worden, daß sein unvermeidlich sey. Andre Minister dagegen seyen der nung, man muͤsse Zeit zu gewinnen suchen, die Kammer im naͤchsten Februar zusammen berufen, ein recht unbequemes Sitzungs Lokal aussuchen, in unbestimmten Ausdrucken von grohen Verbesserungen, von Erleichterung der Auflagen, Freiheit des offentlichen Unterrichts u. s. f. sprechen, der Kammer nur das Budget vorlegen, mit dem Bemerken, daß zu der Redaction von Gesetz⸗Entwuͤrfen uͤber jene heil⸗ samen Maaßregeln bei dem kurzen Bestehen des Ministersums noch keine Zeit gewesen sey, und dann unmittelbar nach be— willigtem Budget die Kammer schließen, um die Ausfuhrung des großen G ese. fuͤr das Jahr 18351 aufzusparen.“ Das gengunte Blatt versichert, die Times erhalte ihre Pariser Correspondenz⸗Nachrichten aus den Buͤreaur ie r enn ilch Ministeriums der auswärtigen Angelegen⸗ eiten. .
Der Constitutionnel sagt, der jetzige Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten habe im Jahre 1818 im Con ser⸗ vateur eine Königl. 8 durch welche Monsieur, Graf von Artois, den Oberbefehl der National Garde verlo⸗ ren habe, kritisirt, und bei dieser Gelegenheit unter Anderm äußert, daß durch diese Maaßregel die Bande, welche die
ational⸗Garde an den Thron geknuͤpft hätten, aufgelöst worden wären. Die Aeußerung, wegen welcher man das
Journal des Debats verurtheilt habe, sey eine der obigen ganz ahnliche gewesen. . ;
n des Debats sagt in Betreff seiner ilu
Berurtheilung: „Unser Royalismus ist as, den man vor das ict oller, ericht geladen hat, um ihn zu bestrafen. Es st gut, daß man es sagt, warum das Ministerium besonders
e uns so erbittert ist. Es giebt zwei Arten des Roya— ismus in Frankreich; die eine ist die wahre, die andere die falsche. Beide unterscheiden sich durch sehr bestimmte Zei. chen. Der wahre Royalismus stuͤtzt sich auf die Freiheit, er liebt es, den König populair zu machen, indem er ihn fo darstellt, wie er ist, naͤmlich als großherzig, rechtlich, als einen Freund unsrer Institutlonen und als gr sr, uns noch 8 Freiheiten mehr zu schenken. Den König dem Volke hinter eine Faction zu e e, lt der wahre Royalis, Mus für ein Verbrechen; er bleibt feinen Schwüären auf der Vank der Opposition wie auf der Bank der Minister treu, ehne sich die lächerliche Pflicht aufjulegen, stets zufrieden, stets begeistert und bis zu Thraͤnen gerührt zu erscheinen,
sein Fall
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was auch geschehen moge. Der falsche Royalismus dagegen saͤet Verdacht und Furcht um den Thron, in der a nung, die Macht fur sich zu aͤrndten. Um sich noth— wendig zu machen, verläumdet er das Volk und malt es mit den schwärzesten Farben; er stellt sich als den allein treuen und ergebenen dar; es liegt ihm wenig daran, daß er
die Eintracht zwischen dem Herren und den Unterthanen Wenn man ihn an.
stoͤrt, indem er zwischen Beide tritt. greift, verbirgt er sich schnell unter dem Königlichen Mantel. Der Name des Königs dient ihm zum Schilde, und die Ge— fahren der Monarchie sind in seinen Augen etwas Geringes. Diese beiden Arten des Royalismus hassen sich; nur zwischen ihnen wird jetzt der Krieg in Frankreich gefuhrt. e wen Augenblick sitzt der falsche Royalismus am Staatsruder, waͤh⸗
rend der wahre zum Gefängniß verurtheilt wird. Doch Ge⸗
duld, es wird nicht lange dauern!“
Der Vertheidiger des Figaro, Herr Dupin der Juͤngere, fragte vorgestern im Verlaufe der Verhandlungen den Präͤ⸗ sidenten des Zuchtpolizei Gerichts, ob der erste Satz des ge— gen das Journal des Debats gefällten Urtheils wirklich, wie ein großer Theil des Publikums ihn verstanden habe, den Journalen das Recht abspreche, die Minister, Wahlen u beurtheilen. Der Praͤsident erklaͤrte, daß dies nicht der
all sey. *
Der Messager meldet, der Großsiegelbewahrer habe Herrn Royer-ollard einen Besuch machen wollen, ihn aber nicht zu Hause getroffen.
Der neue Praäͤsident des Handels-Tribunals, Banquier Vassal, wurde gestern, nachdem er vor dem n Ge⸗ richtshofe vereidet worden war, e n installirt.
Die Wähler des 1sten Wahlbezirks von Paris versam⸗ melten sich vorgestern, um gemeinschaftlich, den ihnen zukom⸗ — Rechte gemäß, die ausgehaͤngten neuen Wahllisten zu pruͤfen.
Der Banquier der Spanischen Regierung Hr. Aguado
verlangt in seiner Anklage gegen den Constitutionnel und das Journal du Commerce von den Redactenren eine Entschaͤdi⸗ gung von 100,009 Fr. ö .
Außer dem Journal du Commerce und dem Constitu⸗
tionnel ; do auch di stidienne und die 1 *. . * * . 8 . 6 ben 19. Septembe? vor t ers 6 84
Die in Marseille fuͤr den Pascha von Aegypten erbaute 3 „Egyptienne“ ist den 23. nach Alexandrien 22 gesegelt.
Dem Messager des Chambres zufolge, hat der
roisdefond de Bellis le, Hely d Oissel und Villemain in einer rivat⸗- Unterredung dringend aufgefordert, in den Staats⸗ ath, aus dem sie freiwillig geschleden, wieder einzutreten. Die Fuͤrstin Poniatowski ist hier angekommen. Die heute erschienene 1 der Revue de Paris enthält unter Anderm auch den „To — Paul Friedrich Richter in einer Franzoͤsischen Ueber⸗ e ö ;
13 Graf Chabrol die Herren Lepelletier d Aulnay,
Hung. 6 * Großbritanien und Irland.
Lon don, 31. August. Am n, . Sonntage ertheilte der Erzbischof von Canterbury dem Dr. Bagot die ** als Bischof von Orford; vorgestern ist der Bischof dem K nige in Windsor vorgestellt worden. ᷣ
Am Sonnabend Abend kamen Depeschen von Herrn Gordon aus Konstantinopel, vom Sten d. M, im auswärti⸗ gen Amte an. Durch diese Depeschen ist bereits hier bekannt geworden, daß der Sultan seine Gesinnung veraͤndert habe, und zu einem fön, , ., geneigt sey.
Der Courier theilt einen Privatbrief aus Paris vom 20sten mit, der Folgendes enthält; „Es haben einige neue Umstäͤnde, welche mit den Depeschen vom 7ten d. M. aus irn. lan die Französische Regierung gekommen sind, ver meldet hatte, einen sehr unvortheilhaften Tuͤrkischen Truppen und Hälfsmitteln, und von dem Geiste, der die ehemaligen Janitscharen erfalt, und erwartet eine baldige Beendigung der Feindseligkeiten durch einen Friedens Trackat. Was die Griechische Angelegenheit betrifft, so ist solche fast als abgemacht anzusehen. 3 Sultan willigt in die Anerkennung der i . Griechenlands, allein der jetzt streitige Punkt ist die nung der Welt bekannt gemacht werden soll. Die Botschaf⸗ ter bestehen darauf, daß es durch einen Hattischerif geschehen
2
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