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Das Dampfschiff mit der Hamburger Post vom 21 sten d. mußte wegen . an Kohlen in Jarmouth einlaufen. Die Briefe wurden hieher befoͤrdert und kamen erst Don— nerstag hier an. (Daher der verspätete Abgang des Dampf— schiffes nach Hamburg.) — 27 Schifforuͤche, vornehmlich zwi— schen Dover und Wales, sind diesen Morgen allein einbe— richtet worden.
Eine General Versammlung von Aetionairen der allgemei⸗ nen Dampsschifffahrts-Gesellschaft hat vorgestern statt gefun⸗ den, um den halbjährigen Bericht der Direktoren zu verneh— men. Es geht daraus hervor, daß der „Hylton Joliffe⸗“ fuͤr S345 Pfd. an die Tuͤrkische Regierung verkauft worden ist, und daß die Gesellschaft auch eine Likenz erhalten, im Schwar⸗ zen Meere Handel treiben zu dürfen. Im Ganzen hat die Geselschaft jetzt 17 Schisse in Gang, die S251 Pfd. Avance abwarfen; mit dem Erlss fuͤr den Hylton Joliffe“ denkt man ein neues Schiff zu bauen. Durch die kuͤrzlich statt gefundene Beschlagnahme eines der Gesellschaft gehörigen Schiffe (des (Sir Ebw. Bankes“) wird dieselbe, wie es heißt, keinen Schaden erleiden.
Ueber die Ausgaben der Stadt London ist ein ziemlich umfangreiches Aetenstuͤck publieitt worden, aus welchem her⸗ vorgeht, daß seit dem Jahre 1731 an Geschenken fuͤr ver⸗ schiedene wohlthätige Austalten nicht mehr als 60,261 Psd. verwandt worden sind; fuͤr oͤffentliche Verbesserungen 55,556 Pfd. und zu andern öffentlichen Zwecken 28,662 Pfd.
Ein hiesiges Morgenblatt enthalt die Meldung, daß von Sidney Smith in Kurzem eine — erscheinen werde, in welcher er den alten PlWn, das Mittel ändische Meer mit dem Rothen Meer zu verbinden, aufs Neue der Aufmerk⸗ samkeit der Regierung empfiehlt, und darauf hindentende Vorschläge macht. In dieser Schrift ist auch die Rede von Major Laing, so wie von dem Orte und der Art und Weise
feines Todes; Sir Sidney's Angaben zufolge därfte man der Hoffnung geben, sowohl die Mörder als die Pa—⸗ en gunglückli . 2 2 2 —
bi der Verfasser, da e Insel ein Ueber⸗ bleibsel der alten üͤberschwemmten Insel Atsantieg sey. Der Mor ning⸗Hera id . aus Französischen Poli⸗
6, daß in diesem Augenblick gegen 36 000 Eng,
änder in Frankreich wohnen deren jährlich⸗ Ausgabe . nenen fü. Sterling gesche wer den, und bemerkt dabei, wenn man die Zahl der in Deutschland, Itallen, in den Nieder⸗ landen, der Schweiz und anderen Gegenden Europa's leben⸗
den Englaͤndern und deren Ausgaben als nur eben so groß
annähme, dem Lande dadurch die bedeutende Summe von 3 Millionen Pfd. ungefähr entzogen wurde. Dieser Umstand
sebt ihm Gelegenheit, der Regierung vorzuschlagen, alle diese . Auslande lebenden Buͤrger Großbritaniens einer besondern
Taxe ju unterwerfen, indem sie, den Schutz ihres Vaterlandes
genleßend, auch die Pflicht hätten, zu seinen Lasten beizutra=
was sie jetzt nicht thun, da sie die Einnahmen, die sie ,, , ,, im Auslande verzehrten, ihre Ka— pltalien dem vaterländischen Gewerbflelße entzögen, und keine
anderen Abgaben als eine geringe Tare fuͤr ihre Besitzungen
ten. . 2. Die letzten aus verschiedenen Theilen des Landes Über
die Acrudte eingegangenen Nachrichten sind zwar im Ganzen unguͤnstig zu nennen, doch nicht so sehr, als man es in eig des schlechten Wetters erwartet hatte. 62 dem Markte in edeutendes Stei⸗
rung ein wenig rauh war, so war die Qualität im Durch“ e leer ge, h, n, F zen, bei 6 bis 8 hin im Vergleich mit denen vom vo—
ma Fi 18,110 Q. Weizen, 5839 Q. Gerste und J5, 839 Q. Hafer. ; ö
Preise sind dann bedeutend ge⸗
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In Folge der aus Terceira erhaltenen Nachricht sind
die Portugiesischen Obligationen um 1 pCt. gewichen. In⸗
zwischen hat diese Nachricht doch in der City sehr viele Freude
erregt. Die Nachricht von dem zwischen Rußland und der
. zu gewärtigenden Frieden und einem angeblich abge— chlossenen i ne b her die Fonds, die bereits sehr gedruckt waren, wieder gehoben. *
— — London, 29. August. Alle Blicke sind gen Osten ge⸗ wendet, und ob man gleich nicht mehr, wie vor einiden Ta⸗ gen, glaubt, daß die Russen sich der Tuͤrkischen Hauptstadt demaͤchtigt, oder doch vor derfelben erschienen seyen, so sieht
man doch taglich dieser Nachricht entgegen, indem man die⸗
sen Auftritt jetzt als den nothwendigen Schluß des Kriegs—⸗
dramas ansieht, und dann ein neues Schauspiel von Ver⸗
handlungen erwartet, welche über das kuͤnftige Schicksal W rr entscheiden sollen. Unsere Böͤrsen—⸗ 2 Ka . Politiker sind wie aus den Wolken gefallen; die Spahis, welche die Russischen Bierecke darniederreiten, und die Tac⸗ ticos, welche allen Kosaken⸗-Angriffen Trotz bieten sollten, sind ihnen wie Nebel zerronnen, und man kann sich gar nicht von seinem Erstaunen erholen, auf einmal die Russen so
kuͤhn, und den alten und natürlichen Verbündeten so ohn⸗ ö
mächtig zu sehen. Es leuchtet den Leuten jetzt ein, daß wenn sie die Russen aus Thracien treiben wollen, sie selbst die Burde bavon tragen muͤssen, und sie finden es daher doch rathsam, daß man sich in keinen Krieg einlasse, welcher die so brut kende Staatsschuld um einige hundert Millionen vermehren konnte, während alle etwanigen Vortheile nur negativer Art seyn wärden, und bei allem Verdruß ist daher hier auch keine ernstliche Rede vom Kriege. Unsere Zeitungen sind, mit Aue— nahme . verzweifelten, die sich durchaus in Ruf bringen wollen, für Ünterhandlungen, und bei uns werden die Journale iin Ganzen mehr geleitet, als daß sie leiten. Voon ihren Sübseriben⸗ ten abhängig, wollen sie es diesen recht machen; und wenn die Mehrheit derselben für den Frieden gestimmt ist, da rufen sie wohl nicht Krieg! Fuͤhrten sie doch vor einem Jahr eine . andere Spraché, wo man durch Drohen etwas auszu— ichten hoffte. — Die Königin von Portugal ist zu Ports— mouth, wo sie ihre erlauchte Stiefmutter erwartet, . ,,,
Qu d . Kb. ug von Kaiserl.
— frejem Antrtebe geschah, wahrscheinlich, weil er far jetzt keine Aussichten für Kaflommen ihrer Par⸗ thei in Portugal sieht, und es der Zeit Überkassen will, daß die Portugiesen, ihres jetzigen Herrschers muͤde, sich nach
einer mildern Hand zur Führung des Scepters sehnen.
Die vier Polizei Diener, welche zu Borris⸗o⸗Kane in Irlan
aus einem Hause aufs Volk geschessen, welches nach der Zeugen⸗-Aussage der ein en Seite mit der Leiche einer der früher von der Polizei erschossenen Personen friedlich vor⸗ beizog, nach der Aussage der anderen aber das Haus mit Sieinwurfen begrüßte, wobel indeß jeden falls so viel aus⸗
gemacht ist, daß durch jene Schüsse vier Personen getsd—
tet wurden, sind deswegen vor Gericht gestellt, jedoch freigesprochen worden! Wahrscheinlich ist das Urtheil gerecht, dem es sich von der Gährung, in welcher sich das Volk be— * wohl erwarten . 8 1 riffen wurde, von dessen Handen Derjenige, den es zu tabe trug, gefallen war, und mithin die Pie ne 3 eigenes Leben ju vertheidigen hatten, Aber wenn die Thä— ter, die Zeugen, welche zum Vortheil derselben sorachen, und welchen die Beschworenen allein Glauben beimessen, diese Ge⸗ schworenen seibst nebst Richtern und Advokaten alle von ei⸗ ner Religion, und zwar der bisher allein herrschenden Re— ligion waren; die Getödteten aber und deren Verwandten und die i, gegen die Thaͤter alle von der entgegenge— setzten und bisher bedrückten — wer darf sich da wundern, daß der Verdacht der Partheilichkeit die Herzen aller Katho⸗ liten erfalt, und daß das ganze Land darum in Göhrung ist? N hatte der Koͤnigliche General Advokat die gerichtliche Verfolzung unternommen, und so das .
in die Regierung geschwächt, wesche das Volk als Sheilne
mer an der Verschwoͤrung betrachtet. Auch befuͤrchtet man
einen Ausbruch der Volkswuth im Lande. — Die Wit terung ist in beiden Eilanden sehr schlecht; doch ist be⸗ reits eine Menge Getreide ziemlich trocken eingebracht wor
den, und man glaubt nicht, daß die Preise bedeutend steigen (
werden.
Deut schla n d.
Augsburg, 30. Aug. Gestern begann der Cyklus der
zur Verherrlichung der Anwesenheit des Königs i , Volts feste. Um 38 Uhr Morgens versammelten sich am Rathhause die Stahlarmbrustschützen, dann die zu dem großen
Haus des Mannes anz