1829 / 257 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. . 31 . Seele zugethan und mit einem starken und gemaͤßigten Charak⸗

Tage des Aufrufs nicht mehr erscheinen kann.“

sich eine Majoritaͤt gegen die linke Seite zu bilden begonnen

wo mehrere Mitglieder dieses Theils der Kammer mit dem

Zahl der Waͤhler nach

: hatte, daß sie 32,000 Abonnenten 9 hat, damit man sie

Posten zu verlieren,

ter begabt, versprach Graf,. Daru, in dem Kampfe fuͤr die offentlichen Rechte Frankreichs eine nuͤßliche Stuͤtze in der

airs⸗ Kammer zu werden. Seine Abwesenheit wird dort ählbar werden; er war ein tapferer Kämpfer, der nun am

Die Gazette de France bemäͤht lich, den Beweis zu fuͤhren, daß in der letzten Session der Deputirten⸗ Kammer

abe; sie beruft sich dieserhalb auf einige einzelne Sitzungen, rechten Centrum gestimmt hatten, und fuͤgt alsdann hinzu:

„Diese Manner sagten sich also offenbar von der liberalen Parthei los, und wenn sie auch oͤffentlich noch mit derselben

stimmten, um dem Bundnisse, welches sie geschlossen, treu ; ß bleiben, so fiel ihre geheime Abstimmung doch immer zu

unsten der rechten Seite aus. Der Konig schloß hieraus mit Recht, daß ein Theil seiner Unterthanen unterdruͤckt werde, und er wählte sich daher zu Ministern solche Manner, die sich zu allen Zeiten den Revolutionairs gegenuͤber gestellt haben; von diesem Tage an konnte sich Frankreich fuͤr uͤberzeugt halten, daß man der Verschwöͤrung Einhalt gethan habe. Ist dies aber ein Beweis, daß man von dem gesetzlichen Wege ab⸗ weichen wolle? Gewiß nicht; man will nur die Aufrührer davon entfernen. Die hohe Absicht, welche die Veränderung des Ministeriums herbeigeführt hat, wuͤrde durch solche Wah / len, wodurch die Regierung sich von dem Wege des Gesetzes entfernte, nicht in Erfüllung gegangen seyn, weil jene wahr⸗ haft Königliche Absicht nur darauf gerichtet war, alle Freunde der zu welchen Meinungen sie sich ubrigens auch bekennen möchten, zu vereinigen, um Frankreich vor den Un⸗ ternehmungen einer aufrührerischen Parthei zu bewahren. In die ser Absicht sind die Minister gewählt worden.“

Das Jenrnal des Débats äͤuzert sich dagegen über das jetzige Ministerium in folgender Art: „Dieses Mini= sterium, welches sich in Abwesenheit der Kammern und ge— gen den Wunsch der Nation dem Lande auszedrungen hat; kann demselben nur Boͤses zufuͤgen. Ohnmächtig und gehäͤssig bei seinem Antritte, kann es sich blos durch Staatsstreiche erhalten. Es hat den Konig hintergangen, aber der König kann, wenn er wirklich hintergangen ist, sich eines Bessern besinnen, und an Gelegenheiten wird es ihm dazu nicht Die gesunde Vernunft, die Vaterlands⸗ liebe, der wahre Royalismus müssen wänschen, daß die Mi⸗ nister bei der ersten Probe, die sie zu bestehen haben werden, scheitern. In der Deputirten, Kammer herrscht eine unbe⸗ streitbare Majorität, doppelt stark durch die Erinnerung, daß sie das Villelesche Ministerium gestuͤrzt hat; sie kann nicht wollen, daß noch ein schlechteres an dessen Stelle trete. Dadurch, daß sie bei ihrem ersten Zusammentritte die gegenwartige Ver⸗ waltung laut verwirft, wird sie, wenn 6 auch dem Lande nicht alle die Uebel ersparen kann, die ihm drohen, wenig⸗ stens ihrer eigenen Verantwortlichkeit genügen, und gegen bie wahren Schuldigen eine Anklage einleiten, die dies mal eben so ernst als furchtbar seyn wird.“

Der Messager des Chambres macht darauf auf— merksam, daß das vorjäͤbrige Gesetz wegen Revision der Wahl⸗ Listen insofern eine große Luͤcke enthalte, als die Verthei⸗ lung der Steuern gleichsam dem Gutdünken der Verwaltung überlassen bleibe, so daß es einem Präfekten, der von dem beliebten Grundsatze ausgehe, daß der Zweck die Mittel hei⸗ lige, ein Leichtes sey, jenen Umstand zu benutzen, um die elieben zu vermehren oder zu ver⸗

mindern. r . Die Gazette de France, welche unläangst behauptet

nicht Lägen strafe, in der letzten Zeit ihr Blatt haͤusig gra⸗ tis ausgegeben, wie solches aus ihrem nachstehenden Cittu⸗ lar -Schreiben, welches der Messager des Chamb res mit⸗ theilt, hervorgeht: „M. H., seit mehreren Tagen ist Ihnen unsere Zeitung zugeschickt worden; lassen Sie uns gefälligst wissen, ob und von welchem Zeitpunkte ab wir hoffen dürfen, Sie zu unseren Abonnenten zu zählen.“ Der Courrier frangais behauptet, die Gazette habe ihr Blatt vorzugs⸗ weise an die absetbaren höheren Beamten, namentlich an die Praͤfekten Unter⸗Präfekten geschickt, um ihre Gesinnun« gen zu prüfen und . . 2 Vesorgniß, ihren

Dasselbe Blatt außert, n welle von allen General ⸗Conseils der Departemente Giückwünschunge⸗ Adressen an den König wegen der e e e nnn! 3 votiren lassen, und der Minister des Innern bee dee i

ten auch nech eine Masse von

die nöthigen Instruetisnen bereits an die Präfekten ergehen lassen. Durch diese Maaßtegel glaube das Ministet ium den

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König zu Überzeugen, daß es populair sey. Bei dem serdilen Geiste der General-Conseils lasse sich voraussehen, daß jene Adressen zu Stande kommen warden. Am meisten stehe 53 · Ministerium der sogenannte leitende Ausschuß im Wege, dem es sich in allen Conseils beschäftige, dessen es aber nir gends habhaft werden könne. Die Gluͤckwünschungs⸗Adres⸗ sen der General, Conseils und einiger Bischöͤfe wurden dem Ministerium eine Entschädigung fur diese Unruhe gewähren. Die Quotidienne zweifelt an der Einnahme von Adrianopel durch die Russen, obgleich sammtliche üuͤbrige Zei⸗ tungen diese Nachricht heuge 2 k Die Bruͤcke Ludwigs XVI. ist gestern mit einer neuen Statue, dem Standbilde des Ritters verziert worden.

Großbritanien und Irland.

London, 9. Sept. Dem Hof, Journal zufolge hat die Regierung die Absicht, beim Beginn der naͤchsten Parla—⸗ ments, Session einige sehr wichtige Veraͤnderungen in den Gesetzen Schottlands in Vorschlag zu bringen.

In der Times liest man: „Die Franzssischen Blätter scheinen ihre Nachrichten aus der Turkei sammt und sonders entweder von Deutschen Zeitungen, oder von Deutschen Correspondenten zu erhalten, die sich zuweilen das etwas bos hafte Vergnügen machen, sie in die seltsamsten Inconsequen⸗ zen und Widersprüche zu verwickeln. Auf diese Weise wird uns denn auch an einem Tage erzählt, daß der Sultan, un— ter dem Einflusse der Botschafter Frankreichs und Englands, sich entschlossen habe, gewisse Friedens -Bedingungen den Russen anzubieten; ain folgenden Tage heißt es jedoch, daß er entschloffen fey, seine Sache bis auf das Aeußerste durch;. zufechten und zu sterben, indem er mit unseren bigotten Katholiken ausruft: „„Keine Uebergabe.““ Bald wird uns versichert, der Griechische Tractat sey als Praäliminagrie u den Unterhandlungen bereits angenommen, bald he je⸗ ö doch wieder, daß keine Idee dazu vorhanden sey, en. land bald unabhängig zu wissen. Unsere Englischen Ic ige. 5

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Eollegen sind in dieselben Fußstapfen eingetreten und ha

nicht allein . berichtet, r,, . schnitzern r Fabrikation hinzu. Mit der Zeit werden sie es wahr cheinlich Alle ler⸗ nen, daß es viel besser sey, nichts zu sagen, wo nichts mit Gewißheit gesagt werden kann, als sich genoͤthigt zu sehen, das Entstellte von gestern durch einen Mißgriff von heut? zu verbergen und endlich beides dem correcten Berichte von Morgen zur Verbesserung zu lberlassen. Wir wollen blos Eine Thatsache dem allgemeinen Geschwätz von gestern ent⸗ D und . Thatsache besteht darin, daß die h Täckische Regierung im Augenblick, der Gefahr sich bereit, willig erklärte, auf der Grundlage des Griechischen Tractats zu unterhandeln, daß jedoch die Unterhandlungen zur Voll ziehung dieses Tractates nicht im Rufsischen Lager geführt werden sollen. 2 9 In dem selben Blatte heißt es;. „Von unserm Pariser Corte pondenten erfahren wir, daß das neue Ministerium sich endlich uber die Wahl seines diplomatischen Vertreters in Lenden entschieden hat. Der fur diesen Hof ernannte Botschafter ist der Herzog von Laval⸗Montmare nch derselbe, der feht Jran sische. Vatscrafter in Wien ist, und do; ini, ger Zeit der Gesandte Frankreichs in Rem war, Er ist ein Maß von altein Abel, ven darchaus kadelsslem Charaltez und bestet achtbark politische Fährgteiten, Man wird sich erinnern, daß er unter dem vorigen Ministerium zu dem Pesten eines Ministers der auswärtigen Angelegenhelten be. rufen wurde, daß er jedoch die ihm angettagene dene deshalb ablehnte, weil er Mißtrauen in seine eigenen Talente sezte. Unser Eorrespondent fagt uCs, daß, wenn das alte Englische Vorurtheil nicht im Wege gewesen wäre, man einen geschick tern Minister von weniger vornehmer Herkunft wir mel nen den Herrn von Rahneval hieher gesandt hätte Mit dem Journal du Commerce ist die Times, wer zen feiner in senem Blatte euthaltenen Schilderung Eng! ands und Euglischer Politik, in Streit gerathen. Folgen dermaaßen äußert sich die Times darüber? „Unter den voin len Artikeln der Pariser Journale, die an dem einen 62 das eingewurzelte Vorurtheil gegen England sich zu 3. machen, um das Polignacsche Ministertüm mit der dummen Behauptung anzugreifen, daß es mit dem des , Wellington zufammenhäuge, und am nächsten Tage wit ; den Haß gegen das Ministerium benngen, um darauf eine Tirade gegen Eagland zu begründen, ist uns besonders einer im Journal du Commerce vorgekommen, der wieder el mal die selben Ungereimtheiten zu Markte bringt; wie 4 damals zeschah, da Buonaparte gewohnt war, die von ti. tischen Vajonklten und Kanonen erlittene Undill durch

dieselben U