1829 / 267 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

; National Association sich anzuschließen. Aus dem, was wir Vir haben, wird man das Gefaͤhrliche der Lage dieses lkes und daher auch die Unmöglichkeit erkennen, daß sol⸗

Her Wunsch laut geäußert werde.

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Eben so abscheulich aber, wie das Verfahren war, wo— durch Francia die Bewohner Paraguays in Schrecken zu bringen wußte, so verderblich sind nun quch die Maaßregeln, die von ihm während der Dauer seincr Dietatur fuͤr das ganze Land ausgegangen sind. Um die Paragnayaner uͤber die Institutionen und Freiheiten der andern Provinzen Amerika's in Unwissenheit zu erhalten, beschloß er, sie von aller Verbindung mit ihren Nachbarn abzuschneiden und zu⸗ gleich die Letztern in Verlegenheit zu bringen, indem er 6 *

nheit

der schlechtern Qualtität des aus Brasilien eingeführten, sich 1323 und Chinesischen Thee gewöhnten. Fur Paraguay si een. gefahrliche Neuerungen, deren Wirkung noch 2 —— dürfte, wenn selbst die Ursache einmal aufgehört

Ven allen Uckeln jedoch, die fut uns aus dem schadlichen System, uns um die rem . uay nicht zu beküͤmmern, ent⸗ springen ist unstreitig das das gefaähriichste, daz Brastlien, der natürliche Feind die ser Provinz denn wir betrach ten a

deren Producte dieselben sind, als natürliche Feinde dadurch in

seiner Production Aufmunterung erhalten und einen Wohi⸗ stand auf den Ruin Paraguay's erbaut hat. Das unpoli⸗ tische, oder vielmehr feindselige Verfahren des Dietators ge—⸗ gen sein eigenes Land, hat ihm in jenem Kaiserthume einen Rival erweckt, der ihn zu uͤberfluͤgeln bedroht. Wahrend in dem ungluͤcklichen Paraguay ein viele Millionen werther Bo⸗ den auf muthwillige Weise dem Untergange uͤberlassen wurde, haben die Brasilier sich ohne Widerstand durch den Verkauj ihrer eigenen, in der Qualität weit nachstehenden Produkte zu bereichern gewußt. Es scheint in der That, als wuͤnsche

Francia, Brasilien, auf Kosten seines eigenen Landes, zu be— wir. auch hörte man sogar schon einmal, daß es seine

bsicht sey, nach seinem Tode Paraguay dem Kaiser zu uͤber⸗ lassen. Was hat sich dieses Land auch, während des letzten Krieges zwischen der Argentinischen Republik und Brasilten, fuͤr Gelegenheiten entgehen lassen, sich zu bereichern! Rum, Zucker, Reis, Taback, so wie jeder andere Artikel, mit dem das Kaiserthum unsere Provinzen versorgt, hätten eben so ut aus Paraguay hereingebracht werden köhnen. Das Ban—⸗ . dieses Landes hätte damals zu jedem Preise Käufer ge— funden; seine Arbeiter warden mit dem Schiffbau fuͤr die Republik uͤberfluͤssig beschäftigt worden seyn kurz, der ganze Reichthum unseres Landes hätte auf diese Weise nach Paraguay fließen konnen.

In lan d. Berlin, 25. Sept. heutigen Amtsblatt wird

nachstehende an das D ergangene Aller⸗

höchste Cabinets⸗ Ordre zur offentlichen Kenntusß gebracht: Es ist Meiner Willensmeinung vollkommen entsprechend, daß den, in a. gerichtlicher oder ehrengerichtlichet Unter⸗ suchung vom Dlenst suspendirten Landwehr -O fie leren, wäh⸗ rend dieser Zeit, das Tragen der 8 unter⸗ sagt wird, und Ich erkläre auf die, Mir deshalb vorgelegte Aafrage, daß die Befugniß zu diefer Verfügung dem Com— mandenr zusteht, der die Suspension des Officiers vom Dienste zu bestimmen berechtigt ist. Das Kriegs- Ministe⸗ rium hat diese Verfügung der Armee bekannt zu machen. Teplitz, den 9. August 1829 ; Friedrich Wilhelm.“

Länder, z

Das Journal de Franefort enthält in seinem Blatte vom 20. Sept. Folgendes: „Si Lon en eroit des lettres particulières de Vienne, on

Yauroit regu la nouvelle que le 30. Aoul il a eie conclu-

an camp devant Constantinople une tréve entre le gèné— ral Dicbitsch et le Reis Efendi par les sndins et la mädia- 2 des missions rèéunies d' Angleterre, de France el d Au- triche. . .

Welche, die Natur der Verhaͤltnisse entstellende Nach⸗ richten noch in diesem Augenblicke uber die Russisch— Tuͤrkische Angelegenheit circuliren, und mit welcher Leichtig⸗

keit dieselben verbreitet werden, davon giebt unter Anderm

der vorstehende Artikel einen Beweis. Sollten wirklich der Redaction des genannten Blattes zur Zeit der Aufnahme jenes Artikels keine zuverlässigere Quellen in dieser Bezie⸗ hrng zu Gebote gestanden 2

Der Polizeirath Merker hieselbst hatte dem Direk—⸗ torium des hiesigen Vereins far Besserung der Strafgefan⸗ genen das Anerbieten gemacht, die von ihm herausgegebenen „Beiträge zur Erleichterung des Gelingens der practischen Polizei als Organ für die bei Ersterem in Bezug auf die Angelegenheiten und Zwecke des Vereins zur Sprache kom= menden Erfahrungen, Ansichten und Wuͤnsche, die sich zur öffentlichen Mittheilung eignen, zu benutzen. Da es dem ge⸗ dachten Direktorsum erwüͤnscht war, fuͤr die gedachten Mit⸗ theilungen, neben den ihnen bereits von dem Hr. Julius ge⸗ widmeten, Jahrbuͤchern der Straf⸗ und Besserungsanstalten“, noch ein anderes geeignetes Organ zu haben, und dadurch sowohl die Theilnahme für die Zwecke des Vereins zu ver⸗ mehren, als auch einen, fuͤr das Unternehmen gewiß wohl—⸗

thätigen Austausch der Ideen zu veranlassen; so nahm der⸗

selbe das Anerbieten des Herrn Merker dankbar an. Der fragliche Gegenstand macht daher ö einen stehenden Arti⸗ tel des obgenannten (bereits auch früher in der Staats, Zei= tung mit gebhrendem Lobe erwähnten) Blattes aus, wel— ches dadurch an gemeinnüͤtzigem Interesse noch gewonnen hat.

Gestern beschloß Demoiselle Gley die Reihe ihrer

Gastdarstellungen auf der hiesigen Bühne als Mariane in .

Göthe's „Geschwistern“ und als Christine in „Ehri⸗ stinens Liebe und Entsagung“, und ärndtete in beiden so ver schtedenar Rollen den un BDeifall des stark

fee ten 2 rin wußte uns das ein— fache, inntae Bild eines zwischen den Gefühlen der Schwester

und der Liebenden schwankenden Mädchens, und jene interessante

historische Persoͤnlichkeit der Tochter Gustav Adolphs, mit gleicher Wahrheit vorzuführen. Demoiselle Gley hat durch jede ihrer Darstellungen gezeigt, daß in der freundlichen Ve⸗ gruͤßung, die ihr in diesen Blattern zu Theil wurde, nicht e. Beifall, mit welchem

zu viel gesagt war, und der gestern, als sie am Schlusse herausgerufen worden, ihre auf ein baldiges Wiedersehen hindeutenden Abschteds. Worte auf⸗— genommen wurden, sprachen dentlich genug den Wunsch aus, paß auch die in jener Begrüßung geäußerte Hoffnung in Erfüllung gehen möge. 2

Vermischte Nachrichten.

Folgendes ist der ausführliche Inhalt der (wie gestern gemeldet worden) von dem Journal d ode ssa mitgetheil⸗ ten Betrachtungen über den Handel auf dem Schwarzen

Meere, von dem erna ren , und Ritter Herrn Si⸗

card zu Odessa:

„Das Schwarze Meer war vor 50 Jahren der han⸗ delnden Welt fast gar nicht, und in geographischer Hinsicht nur sehr unvollständig bekannt. Peyssonel sagte in seiner Abhandlung über den Handel des genannten Meeres im Jahre 1763 unter Anderem, daß er über eb gen nur durch einige Turkische, Griechische und Armenische Kaufleute, mit denen er in Smyrna und Konstantinopel bekannt geworden

war, habe Auskunft bekommen können; er war auch nicht fruͤher im Stande gewesen, sein Werk zu vollenden, als nach

seinem Aufenthalte in der Krimm als Franzoͤsischer Consui beim Tartaren⸗ Chan. Im Jahre 17790 hatte ein Herr An⸗ ton Quvalz in Paris eine Gesellschaft für den Handel auf dem Schwarzen Meere gestiftet; sein Plan aber da⸗ mals aus Mangel an Lokal⸗Kenntniß fehl, so wie es r im Jahre 1783 der Fall war, wo er ihn zum zweitenmal auszuführen versucht hatte. „Der Handel der verschiedenen, dieses Meer begrängenden Lander“, fagt Peyssonel, „ist noch nicht hinlänglich bekannt; die Tilrkischen Kaiser haben nie= mals fremde Flaggen hinzulassen wollen; dieser Handel ist in eine Dunkelheit gehüllt geblieben, die Niemand hat aufhellen konnen, und die sehr verworrenen Begriffe, die man bis jetzt

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