1829 / 273 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Konstantinopel mit Weinen und verschiebenen anderen Was—

ren und eines von Akerman mit Ballast. Nach den mit e dieser Fahrzeuge eingelaufenen Nachrichten ist es wahr⸗

inlich, daß der Friede mit der Türkei am Iten d. M. un terzeichnet worden. Unsere, aus dem Aten und ten Corps bestehenden Truppen, befanden sich indessen schon in Sarai,

und rückten immer weiter vor.

Am letzten Sonntage, als am 13ten d. M., ward in dem Lager, nach welchem die Bewohner von Kujalnik und Ussatowy versetzt worden waren, ein feierliches Te Deum gehalten, um dem Höchsten dafür zu danken, daß er der Pest ein Ziel setzte, welche diese Dorfer und deren Bewohner, von denen 50 gestorben sind und 3 sich in der Gene— sung befinden, heimgesucht hatte. Diese ruhrende Feier be=

gann mit einer den Umstaͤnden augemessenen Rede des Erz

priesters und Inspectors der hiesigen Kirchen, Paters Glo batscheff, der auch die Einwohner benannter Boörfer einen Tid ablegen ließ, keine ungereinigten Effecten versteckt zu ha—⸗ ben. Der General, Gouverneur Graf Woronzoff, der Ge⸗ neral der Kavallerie Graf Witt, der General“ Adjutant Schenschin und der Gouverneur von Odessa, Geheime Rath Bogdanoffsky, wohnten der Feierlichteit bei. Am 5. Sept.

wurden die Bewohner von Kujalnik und Ussatowy, nachdem

und der umliegenden Dörfer ist zufrieden stellend.

2 ö kommen

sie 18 Tage Quarantaine im Lager gehalten hatten, in ihre

Vohnungen zurückgesührt, welche man zuvor nach der

Methode von Guiton Morvaux ausgeräuchert und von

innen und außen neu geweißt hatte. iese Dorfer bleiben noch vierzehn Tage lang abgesperrt. Der Gesundheits Zuständ der Stadt, der r,

n der temporaiten QuarantaineAnstalt starben vom gten bis zum löten d. M. 4 Personen, und eine verdächtige erkrankte. Im

Lager der Truppen hat kein Ungluͤckefall stattgefunden.

In diesen Tagen sind die in Silistria zu Gefangenen gemachten e Paschas von drei Roßschweifen hler ange⸗ nämlich Habschi Achmet Pascha, früher Militair, Befehlshaber von Silistt ia, mit sein er Gemahlin und seinem „56 Personen Festehenden Gefolge, und Sert! Mahmut Pascha, dem mit Eisterten vereist bl Verwaltung von Si⸗ listria auvertraut gewesen war, mit seinem Sohne und einem Sefolge von 5 rsonen. Deide sind Paschas von drei Roßschweifen und Hadschi Achmet Pascha war zugleich Se raskier von der Donau. ; . 53 ; Polen.

Warschau, 28 Sept. Ueber die, dem Friedens⸗ schlusse unmittelbar vorhergegangenen Ereignisse erfahren wir aus zuverläͤssiger Quelle unter Anderm Folgendes: „Um die Bedenklichkeiten wo möglich zu heben, welche die in Adria— nopel mit den Unterhandlungen beauftragten Türkischen Be, vollmächtigten dem desinitiven Abschlusse des Friedens Trac;

tats in den letzten Tagen entgegen zu 7 schienen, und

bei der gegründeten Besorgniß, daß, falls der General Graf Dicbitsch die von ihm gefetzte peremtorische Frist nicht genau inne gehalten sähe, der sofortige Aufbruch des Her res gegen die Hauptstadt die unvermeidliche Folge davon seyn würde, entschloß sich der Königl. Preußische Gesandee bei der hohen Pforte, Herr von Royer, auf ausdruͤckliches Verlangen des Großherrh und auf dringendes Ansuchen der beiden Botschafter von England und Frankreich, sich schleu⸗

nigst nach Kadosto zinzufchlffen, um sich von dort zut Besei

tigung jener Bedenklichkeiten in das Hauptquartier des Gra- en Diebitsch nach Adrlanopel zu begeben. Seine BemHhungen ibn wesentlich dazu beigetragen, daß der Friede noch in— nerhalb der, der Pforte 5 Frist zu Stande gekommen ist. Var schan, 28. Dept. ͤnsere Fiefigen Slätter enthalten ein Allrhöchstes Decret Sr. Majcstät des Kat— sers vom J. d. M., wonach der hiesige Stadt. Mag istrat er⸗ mächtigt worden ist, Behufs Beendigung des am linken Ufer der Weichsel angelegten großen Bollwerkes, so wie des lusbaues des hiesigen neuen Theaters und enderer Stadt, guten, von der Polnischen Bank eine Anleihe von 5 Mil⸗ ligen Poing. Galden, die im Jahre 1816 getilgt seyn soll, nehmen. Es werden daher 500) Stück Obligationen,

jede zu 1090 Fl. mit der gehörigen Anzahl Coupons, ausge—

geben werden, ünd werden dies? Oostzationch und Coupons von Hand zu Hand gehen konnen ;

In rann laws er Kreise haben vor einigen Tagen Feuers 8. In Ferschiedenen Orten großen Schaden ange richtet. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Feuer ange—

legt worden ist. ö Cours der Pfand riese gg. Der Partial / Ozligatio⸗

nen von 300 Fl. 310 Fl.

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Frankreich. ; Paris, 24. Sept. Am nächsten Mittwoch 30sten wird J. K. H. die Herzogin von Berry sich von . * Nizza begeben, um daselbst mit JJ. MM. dem Könige und der Königin von Neapel zusammenzutreffen. Die Prin⸗ e, nito. 9 ; * vu 3 n Betreff der durch mehrere oͤffentliche Blatter henen Meldung von einem angeblichen ee e e ee * Großsiegelbewahrers an die General, Procuratoren (S. das gestrige Blatt der r bemerkt heute der Mo⸗ nitenr: „Wenn mehrere Feitungen wirklich eine solche Be⸗ . aufgestellt haben, wie der Courtler frangais uns olches versichert, so ist dies abermals eine willkuhrliche Vor⸗ aussetzung, welche blos in der Absicht gemacht wird, die oöͤf⸗ fentliche Meinung zu betrugen und irre zu fuͤhren: im Ern ste konnten die Zeitungäschreiber unmöglich annehmen, daß die Procuratoren sich von dem JustizMinister zu Spies nen und Angebern gebrauchen lassen warden. Eine solche Voraussetzung wäre eine Beleidigung für sie.“

Es scheint sich zu bestaͤtigen, daß die Lehrvortraͤge der Prosessoren Villemain, Cousin und Guizot einer besondern Tommission zur Prüfung üͤberwiesen worden sind. Wenig⸗ stens bemerkt heute die Gazette de Franee in dieser Be⸗ ziehung: „Der Constituttonnel macht mit dem Journal des Dsbats gemeinschaftliche Sache, um die von dem Großmeister der Universitat —— Maaßregel anzugreifen, und indem er dem Uctheile der Commission, welcher die Unter spu⸗ chung jener Leht vorträge übertragen worden i st, vorgreist, erklärt er schon jetzt, daß diese Vorträge aufgeho⸗ ben werden würden. Dles heißt uͤber Etwas entscheiden, was vorerst noch Gegenstand einer näheren Erörterung ist, und die Beschwerden jener Blatter sind daher mindestens voreilis“ Das Journal des Debats spricht nur die Desorgniß aus, daß der Baron v. Montbel keine einsichts volle und unpartheitsche Richter gewählt haben möchte, um die ge⸗ dachten drei Professoren zu veurtheilen da derselbe, nach ei⸗ zenem Geständnisse, ein Beguͤnstiger der Jesulten sey. „Man dehauptet“, fügt das gedachte Blat hinzu, e , keine Persönlichkeit mit im Spiele sey. Wir fragen .

bar Leut Ihr hehr ben dre, g ere, e,, gel. sendas ca lcntbolle 1 . hr , , Tr, de, ne. und e eee, e, euch *

überhaupt Gelehrsamkeit und Beredsamkeit ein Dorn i

sind. Das einzige Verbrechen der Herren Baila r e. und Cousin ist, daß sich alle Welt zu ihren Vorlesungen draͤngt. Aber, sagt man, die Familien, Väter klagen, daß diese drei Herten das Gemüth der Jugend ver n. Wel che abgeschmackte Verlaumdung! Wer anders ten die seyn, als diejenigen, die so viele Thranen ber die beiden Verordnungen vom 15. Juni v. J. vergossen haben? Kein aufgeklärter Mann, der seinen Sohn 3 Pa⸗ ris schickt, wird demselben verbieten, Vorlesungen zu hoͤren, wovon der Ruf sich bis in die entferntesten ver⸗ breitet hat. Aber, sagt man ferner, die Erne n muß noth⸗ wendig mit der Staats- Religion und den moralischen Prin, cipien, welch« die Grundpfeiler der Charte sind, im Ein. klange stehen. Was soll das heißen so fragt sich Jeder, der den Lehrvorträgen der gedachten drei Professoren beige⸗ wohnt und in denselben nicht den mindesten BVerstoß gegen die Staats- Religion oder die Monarchie noch die Charte er, kannt hat. Ich will es euch sagen. Herr Guisot ist Pre testant und daher allen unsern Fanatltern verhaßt; sein? strenge Unpartheilichkeit, sein durchdringender Verstand be⸗ leidigt sie; eben, weil ihm die Wahrheit über Alles geht, können sie ihn nicht leiden, und nur zu gern möchten sie al? Kine Slaubenegenossen von den Lehräühlen verdrängen. Bas ist nun der Schluß des ganzen Manifestes ? kein an. derer, als daß man die Verordnungen vom 15. Juni zurück, nehmen, und die Lehrstühle der Geschichte, der Philosephie und der Literatur, die jene drei Professoren so glaͤnzend be⸗ haupten, den Jesuiten einräumen möchte. Welcher Ver ich wäre aber wohl dem Pater Loriquet und ru Billemain? Es kann sich in dem vorliegenden Falle nur darum hanteln, ob die Herren Villemain, Cousin und Guizot ihre * haben. Diese Frage ist aber langst entschieden, und nur Herr von Montbel konnte auf den Gedanken gerathen, Leht vorträge, welche von Tausenden von Zuhsͤrern vernommen und von zanz Frankreich gelesen wer, den, noch einc Prüsung von, der Himmel weiß welchen Censoren zu übergeben.“

Der Ceurtter fran gais will aus sicherer Quelle

wissen, daß der Fürst von Polignae seit einigen ver⸗ schiedene hier anwesende Beputirte daruber au tzuforschen

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