1829 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nern und des Pater Roothaan zu erwarten; diesem fuͤgte man einen Brief des Herrn von Montbel hinzu, worin der⸗ selbe angeblich versichert, daß die Jesuiten zurückkehren wur- den, wenn das Ministerium keine revolutionaire Kammer mehr zu bekampfen, und wenn diese das Budget bewilligt haben wurde. Dieser Brief ist aber rein erfunden. Ein Minister wurde zuverlässig in einem andern Style geschrie⸗ ben und am wenigsten würde Pater Roothaan eine Copie jenes Briefes dem Tourrier frandais zugefertigt haben. Wir begreifen nicht, wie eine Parthei, die fuͤr gewandt und stark gelten will, nicht bessere Grunde fur ihre Sache auffinden kann, als Unwahrheiten, welche auch den Leichtgläubigsten kaum eine Woche lang taäuschen konnen.“

Der Messager des Chambres und der Courrier frangais ziehen dagegen wieder mit großer Bitterkeit gegen die Minister zu Felde. s letztere Blatt sagt am Schlusse seines Aufsatzes: „Das Ministerium sieht sich also in doppelter Beziehung außer Stande zu handeln; es kann das Gute nicht thun, denn es ist seiner Natur nach boͤse; es kann aber auch das Böse nicht thun, denn die Nation hat sich bei Zeiten gewappnet, um dem Boͤsen eine unuͤber⸗ steigliche Schranke entgegenzustellen.“

Das Journal du Commerce enthalt einen ausfuͤhr⸗ lichen Artikel, worin es zu beweisen sucht, daß das, von den Bewohnern der Bretagne geschlossene Buͤndniß den Landes⸗ Gesetzen nicht zuwiderlaufe, und daß man also auch keinem offentlichen Blatte ein Verbrechen daraus machen könne,

wenn es eine solche Maaßregel Kenntniß des Publikums

bringe und init lobenden Bemerkungen begleite. ; Das Journal des Débats tadelt es, daß man die

Namen der Manner, welche ihre Meinung äber die Lehr—

Vortrage der 8. Villemain, Cousin und Guizot abgeben sollen, nicht oͤffentlich bekannt macht.

Ihre Durchl. die Frau Fuͤrstin Wilhelmine von Nassau⸗ Saarbrücken, verwittwete Marquif? von Soyecourt und Sroßmutter der Herzogin Decazes, ist am 25ssten d. M. auf

dem, dem Herzoge zugehörigen Schlosse la Brave bei Bor Deaur, wzltzes ie eit zwei Jahren bewehnte, in den Armen re, ,. 2 age , en, ö n Marse e stbares Manuscript vorhanden das in Briefform die Erzählung der . Ver failles, von dem Tode Karls II., Königs von Spanien, bis zur Ab— reise Philipps, Herzogs von Anjou, und die ausfuhrliche Be—= schreibung der Reise des Letzteren enthält, als er, begleitet von seinen Brüdern, den Herzoͤgen von Burgund und von Berry, nach Spanien ging, um von der Krone Besitz zu nehmen. Der Verfasser, ein Guͤnstling der Frau von Main⸗ tenon, hatte den Auftrag, die Prinzen zu begleiten, um den Hof von allen Einzelnheiten der Reise ju unterrichten, und 2 erhalten seine Briefe einen halbofficiellen Cha⸗ rakter. Der zum Spanischen Gesandten bei der Pforte ernannte . bisheriger Botschafts⸗Secretair am hiesigen

ofe, ist von hier nach Italien abgereist, um sich in einem der dortigen Häfen nach seinem Bestimmungsorte 24

Nach Briefen aus Madrid vom 15ten d. M. unter⸗ handelt die Spanische Regierung mit dem nach Bruͤssel gefluͤch⸗ teten Joseph Machado, der unter der Cortes / Regierung Spani⸗ scher General⸗Consul in Paris war, und auf dessen Auslieferung Spanien vergebens angetragen hatte. Jetzt soll derselbe darin gewilligt haben, alle in seinem Besitz befindlichen Fonds, welche von den kraft der Verträge von 1815 und 1816 von Frankreich an Spanien gezahlten Summen herrühren, und die sich in baarem Gelde und in Papieren auf 7 Millionen Franken belausen, zurückzuzahlen.

Aus Neapel schreibt man unterm 13ten d. M., daß dort viel Geld mit dem Bildnisse des Königs und der Prin, zessin Christine, künftigen Königin von Spanien, geschlagen wird. Es sollen schon 200, 00 Dukaten geprägt worden seyn. Es war entschieden, daß der Minister von Medicis nicht mit nach Spanien gehen und daß der 963 Leopold, Bruder des Königs, in der Abwesenheit Sr. Ma die Re⸗ gentschaft fahren follte.

e Die Französische Akademie hat in ihrer vorgestrigen 2 das 2 Quartal Herrn Briffaut zum 2 und Herrn Laya zum Kanzler gewählt. * 24 eine neue Art von beweglichem Diorama noramen aufgestellt, in

unter dem horama in * otunde der Pa⸗ ,, ,, , r . waͤr tig 82 dae, * Thal und die Stadt anina, so wie acht von Navarin i —— Momenten darstellen. 2 . Mit dem heute erschienenen Blatte der Gazette de France

ist zugleich die confiscirt gewesene Nummer vom 2ten d. M. nach dem Auslande versandt worden.

GSroßbritanten und Irland. London, 26. Sept. Am vorigen Dienstage hatte Lord

Holland in seinem Hotel ein glänzendes Gastmahl veranstal⸗

tet, dem die meisten Minister, so wie viele andere ausgezeich nete r beiwohnten. . ?

n der Weekly Dispatch heißt es: „Man will bestimmt wissen, daß Sir Edward Codrington eine Schil⸗ derung seiner Angelegenheit nebst seinem Briefwechsel mit der Admiralität öffentlich bekannt machen wolle. Man kann daher mehr Licht uber die näheren Umstaͤnde in einer Sache erwarten, die bisher in einen sehr verdächtigen Schleier ge— hüllt war. Das Aufdecken des obwaltenden Gehe imnisses durfte unserer Meinung nach den Rathgebern und Befoͤrde⸗ rern einer Maaßregel nicht sehr willkommen seyn, deren au— genscheinliche Unpolitik, in so weit man bis jetzt daruber urtheilen kann, durch keine Nothwendigkeit veranlaßt wer⸗ den konnte.“

Man spricht seit einigen Tagen wiederum viel davon, daß die Regierung mehrere Transportschiffe miethen wolle, und viele Anfragen deshalb habe machen lassen. „Wir glau⸗ ben“, heißt es im Globe, „daß an diesem Gerüchte etwas sey, doch nicht so viel, als die Fonds⸗Spekulanten gern ha— ben mochten: die Transport⸗Fahrzeuge sollen naͤmlich, wie wir hören, ein Regiment von Cork nach Korfu bringen.“

Ein Tory-Blatt kuͤndigt mit vielem Pomp an, daß am 5. November in der London⸗-Tavern ein großes „protestan⸗ tisches Diner“, woran die ausgezeichnetsten Personen Theil nehmen werden, statt finden wird. Das bei: „Wer den Praͤsidenten⸗Stuhl bei dieser wichtigen Gele—⸗ genheit einnehmen wird, das wissen wir zwar, doch sind wir nicht befugt, es eh. schon zu sagen.“ Der Globe macht dazu die ironische Anmerkung, das Diner werde so prächtig seyn, daß die bekannte Prozession nach Windsor, als man den König bitten wollte, die Emancipations⸗Bill nicht zu bestäͤtigen, dadurch werde in den Schatten gestellt werden. „Präsidiren wird unstreitig entweder der ehrwürdige Herr lee, oder der 2 e 63 Eresbie Gi nee bei jener Prozession eine Rolle spielten); welcher von Beiden aber, 3. n wir, zwar, doch sind wir nicht befugt, es jetzt

on zu sagen.

In Liverpool gaben vor Kurzem die Mitglieder des hie sigen zur Beförderung des freien Handels mit Ostindien ein, gesetzten Ausschusses dem Parlamentsgliede Herrn Whitmore ein großes Mittagsmahl. Nachdem die gewöhnlichen Toasis ausgebracht worden waren, trank man auf das Wohl des Bastes, der nach abgestattetem Dank eine lange Rede hielt, in welcher er unter Anderm bemerkte, daß seit 1811, wo der Ostindische Handel theilweise . 3 wurde, dieser um das Vierfache zugenommen habe; daß China 155 Millionen Bewohner zähle, wir aber durch ein Monopol von allen Handels ⸗Interessen mit diesem Reiche ausgeschlossen und daß er nicht daran zweifle, daß der Kanzler der atzkam⸗ mer sein Versprechen, diese Parlamentssitzung zur Sprache zu bringen, halten werde.

In einer General Versammlung von Aetionairen der Ostindischen Compagnie, die am 2Isten d. statt fand, wurde unter Anderm die erfreuliche 2 gemacht, daß in Ostindien die sogenannten Suttihs (Verbrennungen von Witt⸗ wen mit der Leiche ihres e jetzt bei Weitem nicht mehr so häufig vorkommen, als früher, und daß die Regie⸗ tung geeignete Maaßregeln getroffen habe, um von den ständen, die mit jedem Falle dieser Art verbunden sind, ge⸗ nau unterrichtet zu werden.

Man sagt, daß Herr Cobbett einen großen Antheil an dem Morning⸗Journal gekauft habe, und daß davon die Rede sey, diese Zeitung mit Herrn Cobbett's Political Re— gister . 8 Ast⸗ 6 .

e „Vorlesungen Sir oopers“, des berdhm Wundarztes, sind so eben im Dee, erschienen und —k 23 von außerordentlichem Interesse seyn.

Auf dem Markte von Stampford verkaufte am vo ern. ein gewisser Phillip seine Frau, die ais ein a . andmädchen vor wenigen Jahren erst an ihn verheirathet worden war, an einen Mann, Namens Brown. In einem Wirthshause war man vorher über den Preis abercingckom=

Blatt bemerkt da⸗

gelegenheit in der 6

.

men, der in 2 Spill. und elnem Quart Dier bestand? *,,

dann fuhrte der Mann seine Ehehälfte nach dem Markt, zog ihr einen Strick um den Hals, und überlieferte die „Waare“, indem er das eine Ende des Stricks sein fer einh ndigte. 2

wünsche Euch,“ sagte er an dem Juwel, und ma an ,

Euch zugleich ein Geschenk mit dem

Käu